Wenn die eigene Familie dir das Leben zerstört

  • Ich könnt grad so kotzen, wie kann man nur so ein Pech mit seinem Leben haben wir ich im Moment :banghead:
    Mein Vater ist ein narzisstischer Ar***, meine Schwester ist wegen Depressionen in der Klinik (tut mir ja eigentlich echt leid) und nimmt das als Vorwand unser komplettes Leben zu kontrollieren und kriegt alles in den Arsch geschoben was sie haben will, weil sie ja so krank ist. Toll, ich hab auch nie was für meine psychischen Krankheiten bekommen, und ihr an Weihnachten ein Geschenk zu machen, das über 1000€ mehr gekostet hat als meines, und mir dann auch noch ne Stunde vor der Bescherung Hoffnungen zu machen, dass ich einen meiner Herzenswünsche bekomme, und mir den dann einfach nicht zu schenken, hätte jetzt echt nicht sein müssen.
    Und meine Mutter? Die schaut meinem Vater zu, wie er mich zusammenbrüllt und ankackt wegen einer sch*** Partie Romme die er verloren hat, sagt KEIN EINZIGES WORT zu meiner Verteidigung, obwohl ich fast angefangen habe zu heulen und erwartet dann ernsthaft noch ne Umarmung von mir bevor ich ins Bett gehe.


    Ich weiß zur Zeit echt gar nicht was ich machen soll. Zu Hause ist es schrecklich, in der Schule ist es sowieso schrecklich, keiner ist mit mir als Person oder meinen Leistungen glücklich und die einzige Sache, reiten, die ich für eine Stunde in der Woche machen konnte um wenigstens kurz ne Pause von allem zu haben wird mir jetzt auch versaut, weil ich von meinen Eltern gezwungen wurde meine Schwester dahin mitzunehmen, was sie für sie natürlich komplett zahlen, und bei mir nicht mal die Hälfte, obwohl wir beide zur Schule gehen und nichts verdienen und sie noch mehr teure Hobbys hat, die sie bezahlt bekommt und ich höchstens nach 10€ im Monat frage, und das auch nicht für Hobbys, sondern für so Dinge wie Schullektüren oder Bücher die wir uns verpflichtend für die Klausur- und Abiturvorbereitung bestellen müssen.
    Wie soll ich das denn bitte noch mindestens fünf weitere Jahre aushalten, bis ich die Möglichkeit hab auszuziehen? Nicht mal zu meiner besten (und einzigen echten) Freundin kann ich für ein paar Nächte um mal ne Pause zu haben, weil es bei ihr genauso schlecht läuft (wohnt bei ihrem Vater, der Privatinsolvent und Alkoholabhängig ist) :weinen:

    Don’t wait for the perfect moment – take the moment and make it perfect.

  • Hallo du,
    hast denn deinen Eltern gegenüber schon ma angesprochen dass du dich ungerecht behandelt fühlst? Und wissen die denn davon dasses dir psychisch auch nich unbedingt grossartig geht?


    Und wenn du schreibst dass deine Schwester euer ganzes Leben kontrolliert, wie macht sie das denn?


    LG dir jedenfalls :)

  • Hallo nisma,
    Ja, das mit dem ungerecht behandelt fühlen habe ich schon öfter angesprochen - die Reaktionen haben immer geschwankt zwischen irgendwelchen blöden Sprüchen, mit denen das komplett ins lächerliche gezogen wurde, und mich anschreien und mir aufs Übelste Vorwürfe machen.
    Dass es mir psychisch nicht so gut geht wissen sie auch - ich hab diverse Zwangsstörungen und auch irgendein soziales Problem, was viele Dinge für mich deutlich schwieriger macht, in die Richtung habe ich aber keine Diagnose. Nur wird das bei mir auch nicht ernst genommen, ich kriege höchstens genervte oder angewiderte Kommentare wegen meinen Zwangsstörungen, so in die Richtung ich solle einfach damit aufhören und ich würde mich so verunstalten (Ich kaue ganz schlimm Nägel und reiße mir die Haare aus, bekomme das schon seit über 10 Jahren nicht in den Griff).


    Das Problem im Allgemeinen ist hierbei aber mein Vater, und nicht meine Mutter. Er ist der totale kontrollierende Depp, alles muss nach seiner Pfeife tanzen, wir sind an allem Schuld und es ist ja voll perfekt - wehe er wird kritisiert oder etwas stört ihn.
    Meine Mutter traut sich nur nichts zu sagen, ihre Ehe ist schon seit wir im Kindergarten sind eigentlich kaputt, sie verdient aber nicht genug um uns durchzubringen und alles gehört auf dem Papier meinem Vater, sogar ihr eigenes Auto, mein Vater würde ihr außerdem bei der Scheidung keinen Cent gönnen, deswegen möchte sie sich nach eigener Aussage erst scheiden lassen, wenn wir selbstständig sind - ob sie das dann wirklich macht ist natürlich eine andere Sache, allerdings hat sie seit längerem glaube ich eine Affäre, also würde es mich nicht wundern.



    Das ganze Leben kontrollieren war bei meiner Schwester wohl ehrlich gesagt etwas überspitzt ausgedrückt, weil ich grade so frustriert bin, aber momentan echt einen Großteil. Sie weiß auf jeden Fall, dass gerade sehr auf sie geachtet hat und nutzt das auf jeden Fall komplett aus. Wenn sie daheim ist oder wie sie besuchen bestimmt sie echt absolut alles - sogar nach welchen Regeln wir bestimmte Spiele spielen oder wie unser genauer Tagesablauf auszusehen hat - sogar bei Sachen, bei denen sie nicht mitmacht bestimmt sie. Wenn sie mal daheim anruft oder meine Eltern sie in der Klinik anrufen und sie sagt irgendwas, dann springen die sofort total nach ihrem Willen und lassen sie alles machen, was sie will. Wenn ich sie mal nicht besuchen mag, weil mir das zu viel ist und sie sagt auch nur sowas in die Richtung wie „Schade“, werde ich sofort gezwungen mitzugehen, weil das arme Kind ja sonst traurig ist. Das einzige, was sie ihr bisher nicht erlaubt haben ist sich auf eigene Verantwortung aus der Psychiatrie zu entlassen, weil sie noch Suizidgedanken hat, da hätte sie ja eine Unterschrift gebraucht weil sie keine 18 ist.


    Liebe Grüße :)

    Don’t wait for the perfect moment – take the moment and make it perfect.

  • Am liebsten würd ich grade n paar Worte mit deinem Vater wechseln, aber das geht wohl schlecht ^^
    Ich seh grade drei Möglichkeiten da was zu ändern.


    Die erste wäre mit jemand anderem darüber zu reden. Vielleicht Grosseltern, falls es die noch gibt, oder Schulpsychologen oder Klassenlehrer. Jemand den deine Eltern ernst nehmen müssen und bei dem sie nich einfach die "du hast zu tun was wir sagen" Karte ziehn können. Zudem wärs auch ma gut jemanden zu haben, dem dein Wohlergehen wichtig is und der zumindest ne moralische Stütze sein kann. Das kann wohl auch bis zum Jugendamt gehn.
    Vielleicht könntest du auch die Bevorzugung deiner Schwester nutzen und mit ihr drüber reden. Auf sie werden deine Eltern wohl eher hören. Ka wie die Beziehung zwischen dir und ihr so is. Ka ob sie Lust drauf hat ihre bevorteiligte Stellung aufzugeben.


    Die zweite Möglichkeit wäre noch viel mehr auf Konfrontation zu gehn. Zu zeigen dass du es absolut ernst meinst. Eben ein konsequentes Nein zu geben wenn du keine Lust hast irgendwas mit deiner Schwester zu unternehmen, oder wenn dein Vater Zeit mit dir verbringen will. Nich weiterhin brave Tochter zu sein, wenn sies nichma hinkriegen dich wie ihr zu Kind behandeln. So hab ichs damals gemacht ^^ Aber die Gefahr is da eben gross dass man alles nur noch schlimmer für einen selbst macht und nichts erreicht.


    Die dritte wäre zu versuchen dein eigenes Ding zu machen und deinen Vater so weit es geht hinter dir zu lassen, denn er hat nur macht über dich solange du von ihm abhängig bist. Also so bald wie möglich auszuziehn. Keine Ahnung ob du dir das grade vorstellen könntest, oder ob du damit vollkommen überfordert wärst. Oder ob du das überhaupt möchtest ^^ Je nachdem gibts da gewisse Anlaufstellen für die dir dabei helfen könnten.


    Die vierte wäre wohl es einfach weiterhin auszuhalten, aber is nich wirklich ne Lösung, sondern einfach Status Quo. Ka wie lange du das aushalten würdest. 5 Jahre klingt jedenfalls nich grade traumhaft ^^"


    Kommt eben alles drauf an wie viel du dir da zutraust, wie schlimm der das alles zusetzt und wie sehr du an deiner Familie hängst.


    Davon abgesehn, haben deine Eltern denn nen Ehevertrag unterschrieben? Denn wenn nich isses recht egal was dein Vater deiner Mutter überlassen will. Kommt dann eher auf das Muss an.


    Und hast denn schon Erfahrungen mit Therapie, oder könntest du dir vorstellen eine anzufangen? Oder dich generell an ne Beratungsstelle oder etwas in der Art zu wenden?


    Das wären so die logischen Ansätze ^^ Wenn dir eher nach was emotionalem is, dann bin ich da falls du dich auskotzen oder ausheulen willst :D Und da wär ich wohl nich der Einzige ^^


    LG! :)

  • Hallo nisma,
    Danke für deinen Rat :)
    Mir gehts heut schon wieder besser, und ich denk ich werd mich jetzt erst mal so weit wie möglich aus dem Familienleben zurückziehen (ist ja Gott sei Dank nicht allzu schwer, wenn man bald Abitur schreibt und lernen als Ausrede hat ^^“) und einfach versuchen so schnell wie möglich auszuziehen. Wenn ich mich anstrenge und den passenden Studentenjob finde schaffe ich das vielleicht sogar „schon“ bis Mitte 2021


    Ich war schon mal kurzzeitig in Therapie, und habe auch schon öfter überlegt wieder eine anzufangen, und das würde mir wohl auch sehr helfen. Nur wenn man bei der ersten Therapie nach 2.5 Monaten abgeschoben wurde, weil die eigenen Probleme nicht schlimm genug waren (da war ich nur wegen meinen Zwangsstörungen, die waren damals viel schlimmer mit Zügen von SVV) ist es irgendwie schwer, eine zweite anzufangen, auch wenn sich die Probleme wohl mittlerweile verstärkt haben ^^“


    Liebe Grüße und danke dafür, dass du ein bisschen mehr Ordnung in meinen Kopf gebracht hast :)

    Don’t wait for the perfect moment – take the moment and make it perfect.

  • Hey ^^
    Yay :D Weihnachten is ja auch vorbei und damit wird wohl das Familienleben generell n bisschen loser wieder. Aber ja, klingt ganz sinnvoll wie du das planst.


    Das klingt weird.. Ka wieso die dich da einfach abschieben sollten. Meiner Erfahrung nach is das meist eher ein "Übernimmt die Krankenkasse das?" Vielleicht dachten sie, dasses dich nich "genug" im Alltag einschränkt oder so. Ka ^^"
    Wenn die alten Probleme mittlerweile wieder da sind, isses wohl sinnvoll das nochma zu versuchen ^^ Vor allem da ja noch die ganze Familienthematik dazukommt.


    Hab ich das? :D Liebe Grüsse zurück! Und halt uns gern auf dem laufenden und meld dich falls was los is :)

  • Hey
    Der Titel des Threads..... passt genau auch auf meine Situation.
    Es tut mir leid, dass du in so einem kranken Gefüge bist....
    Ich hoffe sehr, du kannst wirklich bald ausziehen... 2021 klingt weit entfernt, aber immerhin...
    Es zerfrisst das Selbstwertgefühl, wenn Geschwister bevorzugt behandelt werden. V.a. wenn man bedenkt, dass man der Situation meist zwei Jahrzehnte ausgesetzt ist. Das ist etwas ganz schlimmes, was glaube ich unterschätzt wird.


    Ich wünsche dir viel Kraft, dass du Energiequellen ausserhalb findest, dich mehr und mehr lösen kannst.


    Lieben Gruss
    Venere

    "One of my biggest mistakes in life
    is thinking people will show me the same love that I've shown them." -Heath Ledger (1979-2008)

  • Huhu,
    Also nur falls jemanden ein Update interessiert:
    Es wird langsam besser. Wir haben jetzt (eigentlich wegen meiner Schwester) eine Hilfe von einer Organisation übers Jugendamt bekommen(die haben selbst übrigens nichts mit dem Amt zu tun), und das war glaub ich echt gut für die ganze Familie. Es gibt immer noch Probleme, immer noch besonders mit meinem Vater und meiner Oma, aber zumindest mein Vater versucht echt sich zu bessern, auch wenn er seine Fehler immer noch nicht selber sieht.


    Meine Schwester ist übrigens immer noch in der Psychiatrie, und so wie es aussieht kommt sie da auch so schnell nicht wieder raus. Eigentlich hatte es sich schon echt gebessert, aber sie hatte letzte Woche einen sehr starken Rückfall (Gott sei dank noch in der Klinik), sogar mit bereits geplantem Suizid, der sie sehr zurückgeworfen hat.


    Für unsere Beziehung ist es aber lustigerweise extrem gut, dass sie nicht zuhause ist, und wir kommen mittlerweile wirklich gut miteinander aus. Die Bevorzugung wird langsam auch besser, weil es nach ungefähr einem halben Jahr jetzt auch einfach irgendwie zur Normalität wird, dass sie nicht da ist.

    Don’t wait for the perfect moment – take the moment and make it perfect.

  • Hey!Kommt mir so verdammt bekannt vor was Du beschreibst...
    Mutter verdeckte Narzisstin, Vater machtlos gegen sie, Schwester ja ach so arm und behindert (hat die Situation schamlos ausgenutzt, aber welches Kind hätte das nicht...) und ich der buchstäbliche Prügelknabe von allen 3 + Großeltern.
    Egal was ich gemacht hab, es war nie gut genug. Egal wie sehr angestrengt, entweder ignoriert oder trotzdem bestraft nach Laune.
    Und wenn man keinen Vorwand gefunden hat so lange provoziert bis man sich doch irgendwie wehren und die Ungerechtigkeit richtig stellen wollte (natürlich nur mit Worten, was anderes durfte man nicht), was dann wieder ein Vorwand für Strafe war weil man ja so frech war.......


    Ich wohne seit 15 Jahren nicht mehr dort und bin jetzt erst dabei den Scheiß aufzuarbeiten und damit bzw. den Folgeschäden zurecht zu kommen und ein eigenes Leben zu erkämpfen. Hat sich schon sehr viel getan die letzten Jahre.


    Falls Du Tipps möchtest was funktioniert und was nicht kannst mich gerne fragen:-)
    Vermutlich wohnst Du zu weit weg als daß ich Dir praktische Hilfe bieten könnte (Fluchtpunkt), sonst würde ich das sofort machen...


    Eins sei Dir sicher: Du bist in keiner Weise Schuld, Du hast einfach nur Pech daß Du dort in der Familie geschlüpft bist.
    Zwei wertvolle Dinge hast Du aber, die solltest Du Dir nur bewusst sein:
    Du bist stärker als sie alle, die ganze Familie! DU bist die, mit der meisten Kraft und Macht. Du bist bisher nicht zerbrochen sondern kämpfst. Kämpfe weiter, den DU wirst diejenige von Euch Schwestern sein die entkommt. Meine Schwester wird sich nie aus ihrem goldenen Käfig befreien können.


    Dein Vater bekämpft Dich weil er weiß daß Du stärker und besser bist als er. Wäre das nicht der Fall, würde er Dich nicht als "Bedrohung" seines narzissten-A*** sehen;-)
    Deine Mutter setzt sich nicht für Dich ein, da sie Dich für stärker hält als sie selbst ist. (Was vermutlich auch so ist).
    Mein Vater in einer sehr schwachen Minute mal: "ich hab gemeint du hältst das aus..."


    Mein Therapeut meinte zu mir: "Ihre Eltern haben ihnen unwissentlich und unwillentlich einen riesen Gefallen getan. Sie haben gelernt "Anpassen lohnt nicht", dadurch konnten Sie frei werden und bleiben."


    Denk dran, DU bist die Starke.:-)

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