Ambulant begleitetes Wohnen

  • Hallo zusammen.


    Ich weiß nicht ob ihr es kennt, ich versuche momentan ambulant begleitetes Wohnen zu beantragen. Da wohnt man in seiner eigenen Wohnung (bzw. bleibt in seiner Wohnung, wenn man schon eine eigene hat) und es kommt ambulant eine Art Bezugsperson zu einem nach Hause und hilft bei verschiedenen Dingen. Zum Beispiel im Hauhalt, beim Einkaufen, kommt mit zum Arzt oder zu Behörden, hilft bei der Arbeitssuche, oder auch bei der Freizeitgestalltung und solchen Dingen. Wenn man selbst nicht genug Geld hat, bekommt man das (hier bei uns heißt das so) über die so genannte "Eingliederungshilfe" bezahlt.


    Kennt das vielleicht jemand von euch auch?


    LG Jillian.

  • Hey,


    ich wohne zurzeit in einer Wohnung mit ASP Begleitung (ambulante Sozialpsychiatrie). Weiß nicht genau, ob es das ist, was du meinst.
    Dabei wohne ich in einer Wohngemeinschaft mit Leuten, welche auch Probleme haben.
    Unsere WG wird begleitet und ich persönlich auch.
    Es wird ein Hilfeplan erstellt in welchem Bedürfnisse und Ziele festgelegt werden und dann entsprechend unterstützt oder darauf hingearbeitet.


    Ein bisschen kommt es auch auf den Betreuer an, aber wir konnten diesen jederzeit wechseln.
    Die kommen dann mit zu Terminen (fahren einen auch) und danach wird vielleicht noch im Café etwas zu sich genommen.
    Besorgungen vom Baumarkt o.ä. kein Problem. Gespräche sind über alles möglich und oft hatten die einen guten Blick.


    Ich empfinde es als sehr angenehm so eine Begleitung zu haben und fühlte mich nie eingeschränkt oder fremdbestimmt.


    Gruß

  • Hallo Jullian,


    ich hatte eine Weile ambulant begleitest Wohnen in eigener Wohnung, mindestens einmal die Woche traf ich mich mit meiner Sozialarbeiterin.
    Gerade bei Papierkram war sie mir eine enorme Hilfe, aber auch bei anderen.


    Hast du speziell zu dieser Betreuung eine Frage?


    Leider hat diese Betreuung bei mir nur nicht gereicht. Ich bin daraufhin in eine betreute Wg von der Diakonie gezogen und letztendlich ins stationär betreutes Wohnen gelandet.

  • Bei mir wird es so sein, das ich in meiner Wohnung wohnen bleibe und die Betreuungsperson dann zu mir nach Hause kommt. Ich kann mir noch nichts darunter vorstellen, wie das dann ablaufen wird. Ob ich mit der Person klarkomme, ob die Person mit mir klarkommt. Was, wenn die Person vielleicht meine Probleme nicht versteht oder nicht richtig mit mir umgeht.


    Das sind unter Anderem so Gedanken und Sorgen die ich dazu habe.


    Ich habe auch sehr viel Hoffnung und Erwartung in die Hilfe die ich dann bekommen soll. Das macht mir auch gleichzeitig Sorgen, das ich vielleicht enttäuscht werden könnte. Wenn die Hilfe dann vielleicht nicht so ist wie erwartet/erhofft, oder die Hilfe nicht ausreicht. Oder wenn die Person kein Verständnis für meine Probleme hat, oder, oder, oder...


    Seit Antragsbeginn dauert das Ganze jetzt schon sehr lange. Anfangs hat mir die "Lebenshilfe" beim Ausfüllen des Antrags geholfen. Die Person und ich kamen direkt gut miteinander klar. Die Behörde meinte dann aber, das wäre der falsche Verein, die "Lebenshilfe" wäre nur für geistig Behinderte zuständig. Vor 3 Monaten habe ich der Behörde eine Entbindung der Schweigepflicht unterschrieben, damit die Behörde meine Daten/Infos an mögliche passende Vereine weitergeben kann. Seitdem gab es von der Behörde aber noch keine Info wer für mich zuständig sein wird.


    Ich habe nachgefragt und sie haben noch gar keinen Verein für mich gesucht, weil das ausgefüllte Formular vom Psychiater noch nicht vorlag. Aus meiner Sicht hätte man trotzdem schon Mal anfangen können einen passenden Verein zu suchen, es braucht ja auch Zeit das man sich kennen lernen kann um zu gucken, ob es menschlich miteinander passt.


    Die Abgabe des Formulars ist jetzt auch schon 3 Wochen her, (Ich habe angerufen, angekommen ist alles) ohne das sich etwas getan hat.


    Eigentlich bräuchte ich auch schon Hilfe dabei, diese Behördensache zu regeln. Meine Bedenken sind, das es vielleicht genau so blöd weiter läuft wie es bisher angefangen hat. Ich würde auch selbst mit möglichen Vereinen den Kontakt aufnehmen, um sich schon Mal kennen zu lernen und zu gucken ob es passt. Aber die Behörde sagt mir nicht, welche Vereine aus ihrer Sicht in Betracht kommen.

  • Ich würde auch selbst mit möglichen Vereinen den Kontakt aufnehmen, um sich schon Mal kennen zu lernen und zu gucken ob es passt. Aber die Behörde sagt mir nicht, welche Vereine aus ihrer Sicht in Betracht kommen.


    Ich fände es auch mal extrem hilfreich wenn es irgendwo mal ne Übersichtsliste gäbe mit welcher Hilfsverein für welche Personengruppe zuständig ist.
    Ich war damals auch bei mehreren schon die alle meinten nicht zuständig zu sein. Aber die Frau vom vdk hat mir wenigstens beim Rentenantrag "gut zugeredet" und "Mut gemacht". Das hat mir schon geholfen. Aber Diakonie hat mich schon zwei mal weggeschickt oder war es gar drei mal an verschiedenen Stellen. Ich weiß gar nicht mehr weswegen ich damals überhaupt bei denen war und dann noch so ein anderer Verein, weiß gar mehr wie der hieß. Oh man wo ich schon überall war damals, zum Glück weiß ich das alles gar nicht mehr wegen verdrängt. Aber ich hab deswegen auch irgendwann aufgegeben.


    Es wäre wirklich seeeehr hilfreich mal so eine Übersichtsliste zu haben.
    Denn schließlich ist man ja auch kein Hellseher und weiß welche Vereine es da überhaupt alles gibt. Man weiß ja nicht mal wonach man da überhaupt suchen soll.
    Ambulante Betreuung wär auch so ein Traum von mir, ja. Muss toll sein sowas.


    Ich wünsch dir viel Glück dafür Jillian, dass die dich da irgendwo noch wohin vermittelt kriegen und nicht einfach zu den Akten legen.

    Rebellion allein macht noch keinen Menschen. Sie ist nur ein erster Schritt auf einem langen, schwierigen und nie endenden Weg
    zur Überwindung der Furcht vor der Freiheit, ein eigenes Selbst und ein menschliches Herz zu haben.

  • Aber ich hab deswegen auch irgendwann aufgegeben.

    Danke für deine Rückmeldung. Das finde ich schade so was zu Lesen, bzw. lesen zu Müssen. Personen die so eine Hilfe suchen oder in Anspruch nehmen wollen, brauchen ja manchmal eben genau bei solchen Angelegenheiten Unterstützung. Denjenigen dann so "Hilflos" und sich selbst überlassen von a nach b zu c und immer weiter zu schicken, finde ich widersprüchlich. Wenn jemand ein kaputtes Auto hat, schickt man ihn ja auch nicht erst noch zu 10 Werkstätten, sondern man kann zumindest die Auskunft geben welche Werkstatt dafür zuständig ist.

  • Ja bei mir war es damals auch eine mühselige Prozedur bis ich überhaupt ambulant betreutes wohnen hatte.
    Aber ich meine mich noch zu erinnern zukönnen, dass mir die Stelle welche letztendlich das ambulante betreute wohnen anbieten, mir geholfen hat alles in die Wege mit zu leiten.


    Was Vereine angeht, mir wurde neulich der sozialpsychiatrischer Dienst empfohlen, die arbeiten wie ich gerade gelesen hab auch eng mit betreuten wohnen zusammen
    ( Sozialpsychiatrische Dienste: Psychiatrienetz )
    Vllt können die dich weiter unterstützen bis alles reibungslos klappt.

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