Karlsruher Verfassungsrichter erlauben Sterbehilfe

  • Zitat von https://mobil.ka-news.de/region/karlsruhe/Urteil-aus-Karlsruhe-Sterbehilfeverbot-ist-verfassungswidrig;art6066,2503230?utm_medium=Social&wt_mc=Facebook.ka.echobox&utm_source=Facebook&fbclid=IwAR27ePSVyRsUurI9s3IsgyxU5EXP_SmGBbDpyTCoFdxsq7Y3gEy3-yS1tI8#Echobox=1582723833
    • "Recht aus selbstbestimmtes Sterben besteht in jeder Lebensphase"Die Hilfe darf laut Urteil aber keinesfalls davon abhängig gemacht werden, ob zum Beispiel eine unheilbare Krankheit vorliegt. Das Recht auf selbstbestimmtes Sterben bestehe in jeder Lebensphase eines Menschen, sagte Voßkuhle.


    Wie steht ihr zu dem Thema?
    Will sogar einer nun diese Art von Hilfe in Anspruch nehmen?


    Ich finde es gut, denn gerade laienhafte Selbsttötungsmethoden können das Leben nur noch schwerer gestalten, wenn man dies überlebt.
    Außerdem wird man ja vorher geprüft und man hat Wartezeiten, sollte jmd also nur kurzzeitig einen Selbsttötungswunsch haben, wird er da auch Hilfe um wieder sein Leben in den Griff zu bekommen.
    Ich könnte mir vorstellen, dass damit nun offener umgegangen werden könnte.

  • Ich bin sehr gespannt was daraus jetzt wird wenn es fertig ist.


    Die Verfassungsgericht hat ja auch gesagt dass jetzt erst mal neue Regelungen dafür geschaffen werde müssen weil das ja bisher in Deutschland verboten war. Jetzt ist es erlaubt, aber wie genau und welche Sicherungen da noch vorgeschaltet werden sollen/müssen, das ist ja in jedem Land (in dem Sterbehilfe legal ist) anders geregelt. Da wird es also demnächst noch irgendwelche Richtlinien zu geben, die aber erst mal noch ausgehandelt werden müssen.


    So hab ich das zumindest bisher verstanden.


    Oder die Politik schiebt das jetzt erst mal auf die lange Bank und guckt wie sich der Bereich von alleine und ganz unreguliert weiter entwickelt.


    Man muss ja dazu sagen dass in anderen Ländern in denen die gewerbsmäßige Sterbehilfe schon länger erlaubt ist, da die Menschen jetzt auch nicht grade Schlange stehen. Ich nehme mal an das liegt an den zusätzlichen Regeln und Gesetzen dass da jetzt nicht jederzeit jeder kommen kann.


    Scheinbar. Auf der anderen Seite heißt es ja jetzt hier bei uns das jetzt JEDER das Recht hat sowas in Anspruch zu nehmen also so gesehen muss man dazu weder krank noch depressiv noch sonst was sein.


    Man müsste sich wirklich mal näher damit befassen.


    Dann könnte man auch besser beurteilen ob das einen priaten Suizid jetzt quasi überflüssig macht.


    Hm.


    Vermutlich gibt es da diverse Haken an der Sache.


    Und einer davon könnte auch sein, dass 9 von 10 suizidalen Menschen immer nur kurzzeitig und aus einem emotionalen Impuls heraus suizidal sind, weil es "grade jetzt aktuell" unaushaltbar ist. Sich bei einer solchen Sterbehilfeinstitution jedoch durch den Behörden- und Antragswust zu arbeiten dauert vermutlich Wochen bis Monate. Da haben es sich die meisten Impuls-Suizidalen schon längst wieder drei mal anders überlegt, und alle die gar nicht wirklich sterben wollen kriegen die totale Panik davon solche Anträge auszufüllen, und wenn man dann dort sitzt und dann kommt jemand mit einem Giftbecher daher und erwartet dass man den jetzt gefälligst auch wirklich zu sich nimmt... Allein die zwischenmenschlichen Dynamiken die da entstehen... *grusel*


    Mir scheint die Grenzen zwischen Mord und Selbstmord sind in dem Bereich extrem fließend. Kein Wunder dass es da so viele Bedenken gibt.


    Mich würden wirklich mal die ethischen Richtlinien der verschiedenen Länder und der verschiedenen Organisationen interessierten. Ich glaub ich muss das demnächst mal recherchieren.



    Wenn man jedenfalls will dass die Selbstmordraten explosionsartig ansteigen dann muss man den Leuten das Gift mit nach Hause geben damit sich die Impulssuizidalen beim nächsten Impuls damit umbringen können... Aber genau deswegen macht man das halt nicht.

    Rebellion allein macht noch keinen Menschen. Sie ist nur ein erster Schritt auf einem langen, schwierigen und nie endenden Weg
    zur Überwindung der Furcht vor der Freiheit, ein eigenes Selbst und ein menschliches Herz zu haben.

  • Die hiesigen Sterbehilfeorganisationen haben sich massiven Ärger eingehandelt, weil sie teilweise psychisch erkrankte Menschen in den Tod begleitet haben.



    Aus dem Grund, dass alle immer sagen, psychische Probleme liessen sich mit Therapie lindern. Das ist eines der Hauptargumente.


    Das Recht auf Selbsttötung steht allen zu, ja. Aber die Umsetzung ist dann nochmal ne andere Sache.


    Ich bin seit 1,5 Jahren Mitglied bei der hiesigen Sterbehilfeorganisation „Exit“.
    Ja ich würde mir wünschen, offiziell und legal zu gehen. zu Ende zu leben quasi. Und nicht alleine zu sein, wenn ich gehe. Dass jemand meine Hand hält.
    Ich hatte mit denen ein sehr gutes Telefongespräch, wo sie sehr offen und verständnisvoll waren und auch sagten, sie lehnen auch psychisch erkrankte Menschen nicht per se ab.
    Das Problem: um ein Erstgespräch bei denen zu kriegen, braucht es eine ärztliche Einschätzung. Sonst wird man nicht angehört. Und.... ich habe es in der ganzen Zeit nicht geschafft, einen Arzt zu finden, der mir diese 10 Fragen der Organisation ausfüllt, dass ich zugelassen werde zum Erstgespräch.
    (Wenn ich darüber nachdenke, werde ich grad wieder sehr wütend.
    Ärzte können solche narzisstische Arschlöcher sein. )



    Aber ich werde kämpfen. Das kann ich^^. Und wer weiss, vielleicht darf ich irgendwann in Ruhe und Frieden gehen.


    Jedenfalls toi toi toi für Deutschland :). Vielleicht machen sie es bei euch besser und einfacher, eher so wie in Holland. Ich hoffe es.

    "One of my biggest mistakes in life
    is thinking people will show me the same love that I've shown them." -Heath Ledger (1979-2008)

  • Zitat

    Anweisungen, das Medikament nicht herauszugeben? Im Gespräch mit Bundestagsabgeordneten der Koalition kommt nun heraus, dass es offenbar eine Anweisung des Bundesgesundheitsministers an seine ihm unterstehende Behörde, dem BfArM, gibt, keine todbringenden Medikamente herauszugeben. Dazu befragt, möchte sich weder der Gesundheitsminister im Interview äußern, noch die ihm unterstehende Behörde, das BfArM.

    Artikel vom 26.02.2020 Sterbehilfe: Vom Gericht erlaubt, vom Minister verhindert

  • Ja super :halloweenno: ..... haha das ist der witz des jahres 2020.
    Weiss grad nicht ob ich lachen oder wütend sein soll.....

    "One of my biggest mistakes in life
    is thinking people will show me the same love that I've shown them." -Heath Ledger (1979-2008)

  • Jens Spahn unterbindet nach Ansicht von Experten den Zugang zu einem Sterbehilfe-Medikament für Schwerstkranke. Im SPIEGEL fordern sie den Gesundheitsminister auf, seine "Blockadehaltung" aufzugeben.

    Artikel vom 28.02.2020: Druck auf Gesundheitsminister - Experten fordern von Spahn Freigabe eines Sterbehilfe-Medikaments

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