Den eigenen Tod ganz bewußt erleben, oder ihn lieber verschlafen?

  • Wenn es zur Wahl stünde, wolltet ihr dann: 22

    1. extrem stark betäubt unter Medikamenteneinfluss sterben (z.B. unter Morphium), so das ihr den/euren Tod dadurch vollkommen verschlaft? (10) 45%
    2. unbetäubt aber bevorzugt mit (professioneller) seelisch spiritueller Sterbebegleitung gehen? (6) 27%
    3. bestimmte Angehörige oder Freunde dabei haben als Unterstützung, sobald es sich anbahnt? (8) 36%
    4. ganz alleine dabei sein, und im absoluten Wachzustand den Zeitpunkt voll bewußt durchleben? (8) 36%
    5. die Frage danach überfordert mich total, ich habe Angst alleine nur darüber nachzudenken. (1) 5%
    6. ich möchte nicht sterben, ich möchte ewig leben, auch wenn ich ständig und dauerhaft ohne Ende extrem leiden muss - der Gedanke das ich sterben muss löst bei mir Angst und Panik aus. (3) 14%

    Mich würde interessieren wie ihr gerne sterben würdet, wenn ihr aus den verschiedenen Optionen der Liste wählen könntet. Ihr könnt anonym wählen, sprich kommentarlos. Aber ihr dürft euch auch, sehr gerne sogar, zu eurer getroffenen Entscheidung äußern, etwas dazu bemerken. Und ihr könnt eure Meinung ggf. auch nachträglich jederzeit ändern.


    Ich persönlich würde zwar den Zeitpunkt meines Todes gerne ganz bewußt miterleben, denn man stirbt ja nur einmal. Ich denke aber, das dies aus ganz bestimmten Gründen, jedoch kaum so kommen wird, das mir dieses bewußte Erleben des Gehens möglich sein wird.
    Was ich in gar keinem Fall möchte ist, extrem brüllend/schreiend vlt. vor Schmerzen, jämmerlich über einen längeren Zeitraum zu verrecken. Dann lieber zugedröhnt sein (und wenn es sein muss restlos) und nichts mitbekommen vom Abgang machen für immer. Ich befürche nur, das ich da kaum eine große Wahl haben dürfte, mir da was auszusuchen, wenn es denn soweit ist.


    Wie schaut das Ganze bei euch aus, habt ihr euch darüber schon einmal Gedanken gemacht, wie ihr vlt. sterben werdet bzw. gerne sterben wolltet? Immerhin gehört der Tod ja definitiv voll zum Leben dazu. Der Tod ist das alleinig erkennbare sichere Lebens-Ziel. Sollte man diesen dann nicht, insofern eben möglich, hautnah und bei vollem bewußtsein miterleben wollen, wenn es denn soweit ist und er an die Türe klopft?

  • Interessante Fragestellung. Mir wäre es auf jeden Fall wichtig dann allein zu sein, denn das allerletzte was ich zum Zeitpunkt meines Todes gebrauchen könnte, wäre mich dann immer noch wegen irgendwelcher anderen anwesenden Menschen im Raum verstellen zu müssen. Das wäre eine totale Horrorvorstellung für mich wenn man nicht mal in diesem einen intimen Moment wirklich frei und ganz man selbst sein könnte.


    Im übrigen würde ich meinen Tod aus spirituellen Gründen gerne so bewusst wie möglich erleben, vorausgesetzt dass ich keine irrsinnigen Schmerzen hätte und vorausgesetzt dass ich nicht aus irgendwelchen anderen Gründen in Panik wäre, in dem Fall würde ich leicht betäubende oder beruhigende Medikamente bevorzugen.


    Der alte Onkel meiner Freundin stirbt z.B. gerade und wie alle die an kein Jenseits glauben bzw. sich nie näher damit befasst haben, ist er in Angst und Panik deswegen (genau wie mein Opa damals) und deswegen wird er schon die ganze Zeit mit hochdosiertem Tavor ruhiggestellt. Das finde ich ehrlich gesagt ziemlich daneben. Ich mein klar, das wirkt, aber besser wäre es in dem Fall doch mal was an der Ursache der Ängste zu machen und ihm mal ein paar spirituelle Überlegungen näher zu bringen, ihm was aus einem derartigen Buch oder von mir aus auch aus der Bibel vorzulesen oder einfach jemand professionelles vom Hospizdienst zu holen oder einen Seelsorgepfarrer oder oder... Stattdessen Beruhingungsmittel bis zum Anschlag, das kann es doch irgendwie auch nicht sein. Wie armselig ist unsere Kultur geworden dass sie der Angst vor dem Tod heute mit Tavor bewaffnet gegenübertritt.

    Rebellion allein macht noch keinen Menschen. Sie ist nur ein erster Schritt auf einem langen, schwierigen und nie endenden Weg
    zur Überwindung der Furcht vor der Freiheit, ein eigenes Selbst und ein menschliches Herz zu haben.

  • Ich finde die Frage auch spannend, allerdings sind mir die Antwortmöglichkeiten zu schwarz/weiß irgendwie.


    Es gibt Möglichkeiten zwischen voll sediert/betäubt und unbetäubt. Es gibt Unterschiede zwischen professioneller und spiritueller Begleitung und eine allumfängliche Begleitung mit einem ganzen Helfersystem so wie es ein Patient wünscht und braucht.


    Keine dieser Antwortmöglichkeiten spricht mich deshalb an, weil ich weiß wie es in der Realität laufen kann und diese Möglichkeiten so viel schöner sind.


    Wenn man eine klare Vorstellung von seiner Begleitung und Behandlung hat, rate ich im Übrigen zu einer Patientenverfügung. Die Begleiter/Innen und behandelnden Ärzte tun sich dann nämlich oft leichter im Sinne des Patienten zu entscheiden.


    Möchte auch anmerken, dass man in der professionellen Begleitung auch auf Details achtet wie zb. ist die Person religiös, spirituell, welche Musik mag Jemand etc. Je mehr man weiß, um so individueller kann man agieren.


    Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann lieber schnell als langsam. Bei einem Unfall lieber alleine, das muss Niemand sehen. Wenn es langsam sein muss, dann mit professioneller Begleitung und am Liebsten in unserem Haus (Palliativ- und Hospitzstation) oder mit mobiler Begleitung zu Hause.

  • Wenn dann auch alleine..... ohne jemanden

    Daß mir der Hund das Liebste sei, sagst du o Mensch, sei Sünde? Der Hund blieb mir im Sturme treu der Mensch nicht mal im Winde.


    (Franz von Assisi)

    🐕❤🐕

  • Ja soll'n meine Verwandten dabei stehen und applaudieren während ich am Strick tanze?
    Nein! Natürlich alleine, mit guter Musik, ner dicken Zigarre und mitten in der Nacht!
    Wichtig ist für mich eine endgültige Methode. Dh. selbst wenn mich durch einen blöden Zufall nach 20 Minuten jemand finden sollte, will ich da gefälligst tot sein. Und ich will auch nicht, dass ich es mir auf halben Weg in die Hölle anders überlege und das Vorhaben abblase.
    Mir vorher eine Line zu gönnen wär sicher machbar, hab aber keine Ahnung wie ich auf das Zeug reagiere -habs halt noch nie ausprobiert- dann eher ne halbe Flasche Alk. Da weiß ich, was mich erwartet

    3 Mal editiert, zuletzt von ShadowWalker ()

  • Am liebsten würde ich eher unerwartet sterben, sodass viele der Antwortmöglichkeiten gar nicht in Frage kommen. Abends einschlafen und morgens nicht mehr aufwachen.


    Da ich aber nicht weiß wie und woran ich mal sterben werde ist die Frage schwer zu beantworten. Im Prinzip müsste für jede Eventualität eine eigene Antwort her.
    Insgesamt möchte ich nicht mit starken Schmerzen oder unter Luftnot sterben. Dann auf jeden Fall lieber ne gute Dosis Morphin.


    Bei der professionellen Sterbebegleitung sehe ich das ähnlich wie Jafflels. Sterbebegleitung muss nicht spirituell sein. Damit könnte ich gar nichts anfangen. Deswegen würde ich eine Begleitung an sich aber noch lange nicht ablehnen. Wenn nötig und absehbar wär ein gutes Hospiz auch eine denkbare Alternative.

    "Sometimes I remember the darkness of my past
    Bringing back these memories I wish I didn't have
    Sometimes I think of letting go and never looking back
    And never moving forward so there'd never be a past
    "
    (Linkin Park - Easier to run)

  • Ja, ich weiss... Palliativ- und Hospizstation und was einem da versprochen wird, hört sich erst einmal sehr gut an, beinahe schon wie ein Traum.


    Nur ist die Realität, zumindest in Deutschland heutzutage, eine total andere. Da ist Sterben via Palliativ- und Hospiz Begleitung nahezu alleine nur den Reichen vorbehalten. Oder es muss zumindest sehr schnell gestorben werden, binnen maximal 2 Wochen. Wer in diesem Zeitraum nicht verstorben ist, wird wieder nach Hause entlassen, aber ohne weitere Hilfe/Begleitung durch das Palliativ- und Hospizteam wohlbemerkt u. egal wie katastrophal der Gesundheitszustand des Entlassenen auch sein mag (die Begründung dafür lautet: eine längere Begleitung wäre zu teuer, im Fall von Kassenpatienten).


    Hier ist ein älterer Artikel von 2014 mit einem Beispiel darüber, was palliative Pflege/Begleitung in Deutschland zu diesem Zeitpunkt bereits bedeutete. Das war schon der Horrror (am Ende in jedem Fall), meiner Meinung nach. Mittlerweile schaut es noch 1000mal schlechter aus, leider.
    Todkrank: Würdevoll zu Hause sterben selten möglich


    Jene besagte palliative Pflege die der Mann in der Doku "anfänglich" noch bekam und die ja ganz zufriedenstellend und somit auch löblich klang, bekommt heutzutage niemand mehr, von den sogenannten Otto-Normalos zumindest nicht. Ganz anders schaut es natürlich aus wenn jemand extrem reich ist und dadurch Selbstzahler. Für genügend Kohle ist eine längerfrißtige palliative Pflege jederzeit möglich, vollkommen egal wie lange sie dauert (selbst Jahre wären dann machbar!)


    In Deutschland ist es mittlerweile Fakt, das Hospize einem nicht einmal mehr Ratschläge erteilen können, was man mit sterbenskranken Personen, die nur pflichtversichert sind, tun soll, an wen man sich wenden kann, der hilft. Sie wissen es schlicht und einfach nicht! Diese Menschen müssten halt zuhause sterben in Begleitung von Angehörigen, einem ambulanten Pflegeverein und dem Hausarzt heisst es bestenfalls. Wenn aber jemand keine Anghörigen hat (und ein ausgiebigerer Hilfs/Pflegebedarf besteht), wissen sie auch nicht weiter, was mit dieser Person dann geschehen soll. Niemand kann einem zu letzterem Fall eine konkrete Antwort erteilen, musste ich jüngst feststellen.


    Randnotiz: In Deutschland kommt kaum noch ein Hausarzt ins Haus, obwohl diese immer noch so heissen "Haus-Ärzte". Mein Hausarzt z.B. käme nicht mal bei einem akuten Notfall mehr, da müsse ich den Notarzt verständigen (so seine Aussage) - und selbst die wollen bisweilen nicht kommen (NEIN, ich beliebe leider nicht zu scherzen, ich habe es selbst mehrfach erlebt, das sich Notärzte erst einmal weigerten zu kommen, zu total hilflosen Personen, welche weggekippt via Zufall aufgefunden wurden. Erst nach Anwaltsdrohungen, ganz massiven, kamen sie dann mürrisch und in gerade noch letzter Sekunde)


    Dass das Sterben in Deutschland mal angehnem war, läge ca. 20 Jahre zurück teilte man mir mit, damals war es wohl angeblich beinahe "traumhaft" (falls man das so sagen kann) unter palliativer Begleitung, mit besonderer Zuwendung, Schmerzlinderung & Wunschmusik etc. diesen Planeten zu verlassen. Aber, das war einmal... und ist nicht mehr, leider.


    Ich habe erfahren, dass es Menschen gibt, die über sehr sehr lange Zeiträume, ganz langsam sterben. Der Sterbe-Prozess könne u.U. anhand mancher Erkrankungen bisweilen mehrere Jahre dauern, laut der Meinung von div. Ärzten. Diese Betroffenen sind in aller Regel ganz auf sich alleine gestellt heutzutage, denn es muss ja und wie bereits schon erwähnt spätestens in 2 Wochen gestorben werden (Otto-Normalo zumindest), falls man denn einen Hozpizplatz bekäme. Früher einmal (vor besagten ca. 20J.) wurden auch diese Menschen angeblich langfristig begleitet und betreut, von einem palliativen Pflege- und Ärzteteam. Anhand von zu vielen Menschen auf der Welt, sei dieses mittlerweile jedoch nicht mehr möglich. :(

  • @Trevor :
    Ich erlebe es eher so, das für jeden Mist ein Notarzt mitgeschickt wird. Ich wurde schon mehr als einmal von (immer der gleichen ^^) Notärztin angemault warum sie denn nun da sei. einmal war ich reanimationspflichtig, der Rest war "geschenkt". Und hier geht es 'nur' um bekannte Epilepsie, bei der meine Mitmenschen aber regelmässig verzweifeln und den Notdienst rufen. Auch wenn ich schon längst wieder wach und orientiert bin.
    Genauso habe ich es in einem anderen Ort, bei einem Freund, erlebt das die Notärztin sich mitten in der Nacht so gut wie ausschliesslich mit den Katzen des zu rettenden beschäftigt hat. Der Patient war Nebensache. Dies bei "ewiger" Bewusstlosigkeit des Patienten, die auch schon bei der Leitstelle bekannt gegeben wurde.
    So unterschiedlich kann es sein..


    ------
    Zum Thema..
    Ich denke ich möchte allein und bewusst sterben, kurze heftigste Schmerzen (Unfall zB.) sind okay.
    Ewiges hinsiechen mit Krebs oder ähnlichem würde ich aber dankend ablehnen und wäre froh um jede Minute Sedierung, würde den sterbeprozess jedoch wirklich gerne erleben.

  • @Trevor
    Das verstehe ich eben nicht. Ein Rentner dessen krankheitsbedingter Tot erst in einigen Jahren eintreten wird, der kostet den Staat noch eine Menge Steuern. Wenn der Arzt ihm für ein paar Hundert Europ ein Gift verschreibt, macht zwar die Krankenkasse ein dickes Minus (Kosten Gift + wegfallende Versicherung, gut dafür fällt die Pflege aber auch weg), der Staat spart dadurch aber ein Vielfaches an Steuern. Wenn der Staat das nun subventionieren würde, dann wären die Krankenkasse glücklich, der Staat wär glücklich und der Patient wär glücklich.
    Dürfte wohl wieder mal an der Gesetzeslage scheitern.

  • @Trevor


    sind das eigene Erfahrungen von denen du da berichtest?


    Es ist jetzt ca. 1 Jahr, dass ich nicht mehr selbst aktiv im Krankenhaus arbeite. Bis dahin habe ich auf einer Station gearbeitet, die zwar nicht als Palliativstation gemeldet war, aber sehr viel palliative Betreuung geleistet hat. Auch haben wir eng mit der Palliativstation des Hauses sowie Hospizen und palliativen Pflegediensten zusammengearbeitet.
    Und da waren meine Erfahrungen ganz andere. Auch die Berichte von Patienten und Angehörige waren anders. Und dem Einzugsgebiet nach und der Tatsache, dass es sich nicht um eine Privatstation handelte war die finanzielle Situation vieler Patienten nicht unbedingt die beste.


    Das mit dem Hospiz habe ich allerdings auch so erlebt und kenne es auch so, dass dort der Aufenthalt nur für einen recht kurzen Zeitraum möglich ist. Da habe ich auch schon mehrfach Menschen betreut, die aus dem Hospiz wieder "ausziehen" mussten.
    Aber gerade die ambulante Versorgung über SAPV (spezialisiert ambulante palliativ Versorgung) habe ich erlebt, dass diese deutlich länger lief. Aber vielleicht hat sich da in der Zwischenzeit auch schon wieder etwas geändert oder die regionalen Unterschiede sind groß.
    Ich muss sagen, ich kenne mich mit den rechtlichen Ansprüchen auch nicht gut aus.


    Dort wo ich gearbeitet habe, wurden Patienten teilweise mehrere Wochen betreut, wenn es ihnen sehr schlecht ging und wenn ein Sterbeprozess absehbar war nicht entlassen ohne das eine weitere Versorgung sicher gestellt war. Natürlich wurde dann schon bemüht Alternativen, wie eben einen Hospizplatz oder eine ambulante Betreuung (wenn im häuslichen Umfeld möglich und gewünscht) zu organisieren. Was aber auch irgendwo ok ist, denn es war eben keine palliative Station. Und ein finanzieller Aspekt spielt da natürlich auch eine Rolle, da muss man sich nichts vormachen. Das Gesundheitssystem Krankenhäuser etc. sind schon lange Wirtschaftsunternehmen und wollen am Jahrensende mit Plus rausgehen (auch wenn das selten funktioniert).
    Aber das Menschen ganz ohne Versorgung vor die Tür gesetzt wurden habe ich tatsächlich nie erlebt. Der längste Aufenthalt eines Patienten, nachdem die eigentlich Behandlung abgeschlossen war aber die Versorgung noch nicht gewährleistet war waren 8 Monate. Wobei das auch wirklich ein Extremfall war.


    Auch die Versorgung durch Hausärzte habe ich (zum Glück) anders erlebt.
    Wobei ich auch hier nicht weiß ob es da die Person einen rechtlichen Anspruch hatte oder nur Glück, dass es ein kleiner Vorort war und die Ärzte tatsächlich helfen wollten.
    Dort haben sich zwei Hausärzte die "Bereitschaft" geteilt und die Familie konnte rund um die Uhr einen der Ärzte erreichen, der im Notfall dann zu ihnen nach Hause kam um eben zu vermeiden, dass ein Notarzt gerufen werden müsste, der dann letztlich ins Krankenhaus bringt was nicht gewünscht war von der Person.
    Hierfür war und ist aber auch die Betreuung durch Angehörige erforderlich gewesen. Ganz alleine wäre das so sicher nicht möglich gewesen.



    @Samsaveel
    Das kenne ich leider auch. Das Menschen leider oft sehr schnell und unüberlegt den Notarzt rufen. Das bindet natürlich unglaublich Kapazität. Und auch die Personalsituation im Rettungsdienst ist mehr als schlecht.
    Ich habe oft auch schon von Menschen gehört, die wegen "Kleinigkeiten" den Rettungsdienst gerufen haben, weil sie glauben dann schneller behandelt zu werden, weil sie beim Hausarzt oder in einer Notaufnahme zu lange warten müssen.
    Dass du dann allerdings angemault wirst, finde ich nicht ok. Du kannst ja nichts für deine Erkrankung. Wenn ich jetzt auf der Straße jemand unbekanntes sehen würde der krampft würde ich wahrscheinlich auch den Notarzt rufen, weil ich dann die Situation nicht einschätzen könnte. Ich weiß ja dann nicht ob es eine bekannte Epilepsie ist oder ob derjenige vielleicht eben gleich reanimationspflichtig wird. Wenn derjenige dann aufwacht, aufsteht und nach Hause gehen kann umso besser. Ich denke für solche Fälle sollte der Rettungsdienst dann auch Verständnis haben. Nach dem Motto lieber einmal zuviel als zu wenig.
    Wenn es allerdings bekannt ist und du auch schon wieder wach und orientiert bist, wirst du selbst wahrscheinlich am besten einschätzen können ob du einen Arzt brauchst oder nicht.
    Aber das ist ja eigentlich ein anderes Thema

    "Sometimes I remember the darkness of my past
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    "
    (Linkin Park - Easier to run)

  • @Samsaveel
    Ja, es ist wohl teilweise unterschiedlich.


    @Kruzzar
    lol


    @Amalthea
    Ja, es sind alles eigene Erfahrungen/Erlebnisse.

  • Da ich schon viele Wesen auf vielen Arten aus vielen Ursachen in den Tod begleitet habe und Sterbende schon sehr genau kommunizieren wie es ihnen dabei geht (es gibt keinen Grund mehr für sie Fassaden aufrecht zu halten) weiß ich, jeder Tod ist verschieden. Es gibt viele grausame Arten zu sterben, allermeistens ist es Angst die man in den Augen sieht, dieses Wissen daß es zu Ende geht. Selbst ohne Schmerzen. Daher finde ich sedieren besser, im Schlaf ist sehr viel besser zu ertragen. Jemand, der einen auf die andere Seite begleitet, dem man vertraut, ist gut. Es gibt die Ruhe und den Frieden geliebt zu gehen.


    Aus ganz eigener Erfahrung, weil es schon mal arschknapp war und ich weiß wie es sich anfühlt 2 Wochen nichts als Schmerzen zu fühlen und wie es sich anfühlt wenn sich ein Organ nach dem anderen runterfährt: das ist scheiße unangenehm.
    Wenn noch irgend Hoffnung besteht und es einen Grund gibt zu kämpfen, klar. Dabei sein, kommunizieren was der Körper braucht und was er sagt.
    Aber wenn es final ist, dann weg mit Bewusstsein. Es gibt sehr schöne Sachen, die einen sowas von wegbeamen, einem mit unendlichem Glücksgefühl füllen, egal wie krass die Schmerzen sind.
    Dieses völlige Scheißegal-Gefühl mit dem höchsten Glück was man jemals emotional gefühlt hat, damit abtreten, das ist OK ;-)


    (Wobei ich es echt saugeil fände noch ein einziges Mal diesen Medi Trip in angenehmer Umgebung ohne Schmerzen zu erleben... Ohne Folgeschäden... :Halloweenwink: )


    Ist zwar n anderes Thema, aber einschläfern fände ich auch für Menschen in vielen Fällen "humaner".

    Einmal editiert, zuletzt von Klarukise ()

  • @Trevor warum bitteschön "lol"? Dir ist klar dass Versicherungen in dieser Weise rechnen und nur deswegen wirtschaftlich erfolgreich sind?

    Ja, es ist mir sonnenklar, dass das so läuft, traurig aber wahr. Das "lol" postete ich nur, weil ich es cool fand wie Du das System durchschaut hast und wie schön Du das alles beschrieben hast und weil ich dem Ganzen ansonsten nichts weiter hinzuzufügen hatte - ich wollte Dir damit nur mitteilen, dass ich Deine Meinung zur Kenntnis genommen hatte und sie mir gefiehl ;)


    Daher finde ich sedieren besser, im Schlaf ist sehr viel besser zu ertragen

    Bist Du sicher, dass dies bei jedem Menschen machbar ist? Schön wärs ja, aber ich bin diesbezüglich sehr skeptisch.


    Jemand, der einen auf die andere Seite begleitet, dem man vertraut, ist gut. Es gibt die Ruhe und den Frieden geliebt zu gehen.

    Leider hat aber nicht jeder jemanden dem er voll vertrauen kann und der ihn auf seinem letzen Weg begleitet. Was wiederum für diejenigen Betroffenen dann wenigstens durch eine palliative Begleitung vorhanden sein sollte. Ich gehe aber davon aus, das dies nur selten der Fall sein dürfte - da die Anzahl derer, denen dies vergönnt ist dann wenigstens via palliativer Begleitung sterben zu dürfen, leider Prozentual nur sehr gering ist.


    Aber wenn es final ist, dann weg mit Bewusstsein. Es gibt sehr schöne Sachen, die einen sowas von wegbeamen, einem mit unendlichem Glücksgefühl füllen, egal wie krass die Schmerzen sind.
    Dieses völlige Scheißegal-Gefühl mit dem höchsten Glück was man jemals emotional gefühlt hat, damit abtreten, das ist OK ;-)

    Woher weiß man, wann genau es final ist, frage ich mich immer wieder mal.


    Auch hier glaube ich wieder, das auch so etwas nicht allen Menschen zu Teil wird, aus verschiedenerlei Gründen nicht. Es hört sich mega gut an zwar, gar keine Frage, aber das ist keinesfalls Alltag, denke ich. Einigen Glückspilzen mag es wohl zu Teil werden, aber garantiert nicht jedermann.


    Ich weiß nicht einmal, wie man in solch einen Genuß überhaupt kommen könnte. Müßte man dafür nicht z.B. mindestens Michael Jackson sein, um solche Traummedis überhaupt verbreicht zu bekommen? Herr oder Frau Meier, pflichtversichert bei der AOK, bekommen diese doch garntiert nicht, oder!?


    Mir ist leider alleine nur bekannt, das man zwar Unmengen von Morphium verabreicht bekommen kann, bei extremen Schmerzen während des Sterbeprozesses, das dies aber gar nicht bei jedem anschlägt. Ich selbst z.B. reagiere auch nicht auf Morphium, es bewirkt bei mir exakt nur Null. Ebenso wenig reagiere ich auf sämtliche andere, noch stärkere, Betäubungsmittel und weswegen ich mir schon im Vorfeld voll ins Hemd mache, wenn ich ans entgültige Sterben müssen denke. Und damit werde ich vermutlich nicht alleine dastehen, also auf das nicht reagieren krasser Schmerzmedis, oder etwa doch!?


    Was soll es da ansonstern denn noch geben frage ich mich und vor allem aber, wie kommt man als ein Niemand (sprich als ein nur "Kassenpatient") zu der Ehre, feine andere Sachen zu bekommen, die einen und wie Du es so nett schilderst, via eines "völligen Scheißegal-Gefühls mit dem höchsten Glück was man jemals emotional gefühlt hat", abtreten läßt? Habe lange Zeit nach genau solchen Mittelchen gesucht/rumgeforscht, für den Fall der Fälle, wurde aber leider nicht fündig :(

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