Seid ihr spirituell?

  • @BadReligion Nun ja, ich bin letztendlich selbst so ein Mensch, und ja meine zwischenmenschlichen Beziehungen werden dadurch beeinträchtig, aber diese Glaubensfragen werden bei mir erst ab einer bestimmten emotionalen Nähe relevant. Mit Freunden/Bekannten wo ich eher auf einer oberflächlichen Ebene agiere ist mir das egal, denn da reden wir ja auch nicht über sowas. Aber ich könnte mir z.B. nie vorstellen mit einem Materialisten eine Beziehung zu führen, das geht einfach nicht. Man kann ja schlecht mit einem Partner glücklich werden der alles negiert was einen selbst lieb und heilig ist.


    Von mir aus komm ich Leuten jedenfalls nie mit sowas. Ich hör mir da immer erst ihre Meinung dazu an und dann entscheide ich ob ich ihnen was von meinem Glauben erzähle oder nicht. Also in 99% der Fälle nicht. Da hat sich das Thema damit dann einfach erledigt.
    Wenn mir jemand jedoch sehr am Herzen liegt und es ihm sehr schlecht geht dann versuch ich immer mal Denkanstöße in die Richtung zu geben, aber in der Regel wird das eh von vorne herein abgeblockt. Also kann man es sich eigentlich spraren.


    Ich glaube ferner auch nicht dass man die nächst höhere Dimension jemals wissenschaftlich beweisen können wird, aber man kann hingehen und sie selbst erleben wenn man sich dafür interessiert und innerlich offen dafür ist. Das ist freilich nicht immer der Fall. Auch bei mir nicht.

    Rebellion allein macht noch keinen Menschen. Sie ist nur ein erster Schritt auf einem langen, schwierigen und nie endenden Weg
    zur Überwindung der Furcht vor der Freiheit, ein eigenes Selbst und ein menschliches Herz zu haben.

  • Ich würde mich nunmehr seit ca. 3 Jahren als spirituell durchaus geprägt bezeichnen, nachdem ich damals begonnen hab, mich verstärkt mit solchen Themen, also Bewusstseinserweiterung, fernöstliche Philosophien (vor allem Zen-Buddhismus) und entsprechenden Autoren zu beschäftigen, z.B. Leute wie Eckhart Tolle, Alan Watts, Sadhguru, Joe Dispenza oder Jiddu Krishnamurti sind so Menschen, die mich persönlich faszinieren, zum Teil wegen ihrer eigenen interessanten Lebensgeschichte und zum Teil auch wegen ihrer äußerst substanziellen und tiefgründigen Erkenntnisse über den Wert des Daseins, über höheres, universelles Bewusstsein, über den "Sinn" von Bewusstseinsentwicklung und -erweiterung, über den Wert von Gegenwärtigkeit und Achtsamkeit, über bedingungslose Liebe und Hingabe, der inneren Abkehr von materiellen "Werten" und geistigen Konstrukten, der Abhängigkeit von anderen Menschen, usw.


    Ich muss zwar auch sagen, dass mich diese Inhalte in meinem eigenen Lebensdrama bis dato nicht unbedingt "retten", aber zumindest immer wieder einen gewissen Rettungsanker für mich darstellen. Vor allem in Bezug auf das Sterben und die Vergänglichkeit meiner physischen Formgebung haben mich diese Inhalte schon in so manchen düsteren Stunden etwas vor dem Abgrund bewahren können. Und da ich seit dieser Zeit auch regelmäßig meditiere und Yoga praktiziere, ist es schon von daher für mich ein persönlicher Nutzen, den ich durch die substanziellere Beschäftigung mit mir selbst und meinen wahren Potenzialen ein wenig ausschöpfen kann.


    Ich hab aber auch gelernt, dass es letztlich (wie bei fast jedem Entwicklungsprozess) ein nie endender Fluss ist, in den man sich unablässig immer wieder stürzen muss, um nicht wieder in Versuchung zu geraten, in alte und nur allzu vertraute und hässliche Gewohnheiten zurückzufallen und seinen üblichen Dämonen und illusorischen Dauerängsten und negativen Lebenskonstrukten zu erliegen..einfach ist das jedenfalls nicht..aus meiner bescheidenen Sicht zumindest..


    “Du selbst zu sein, in einer Welt die dich ständig anders haben will, ist die größte Errungenschaft.”

    Ralph Waldo Emerson


    Ganz er selbst sein darf jeder nur solange er allein ist: wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit: denn nur wenn man allein ist, ist man frei.


    Arthur Schopenhauer

    2 Mal editiert, zuletzt von Rainman ()

  • Hallo @Rainman interessant was du da sagst. Jiddu krishnamurti ist schon sehr interessant.
    die Frage allerdings ist immer(für mich) was man davon im Alltag integrieren kann.deswegen interessiert mich der theoretische aspekt weniger als der praktische.


    ich finde man muss eine lehre auch leben können.


    meine gedanken hierzu

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