​Wieder studieren ja/nein?

  • Ich bin mit der schweren Frage konfrontiert, ob ich wieder studieren gehe oder nicht. Aber eines nach dem anderen. Das Ganze begann letzten Montag, wo ich beim BIZ geladen war die Potenzialanalyse zu machen. Im Prinzip ist herausgekommen, dass ich wieder Soziologie studieren soll. Besonders begeistert war ich nicht, obwohl mich das Thema sehr wohl interessiert. Allerdings scheiterte ich damals wegen dem psychischen Zusammenbruch und seit dem habe ich Bedenken, ob ich es denn überhaupt schaffen kann. Auch weiß ich nicht, ob es mich glücklich machen könnte und ob ich mich dafür eigne wieder zu studieren.


    Mir gehen sehr viele Gedanken durch den Kopf was das Thema betrifft. Mittlerweile ist dieser Wirtskörper fast 31 Jahre alt und dann will ich noch studieren? Das kommt mir schon etwas spät vor. Ich weiß es eben nicht, ob es nicht besser wäre irgendwas zu arbeiten, zumal ich sowieso bloß 20 Stunden machen wollen würde, weil mich mehr überfordern würde. Wenn ich studiere und fertig mache, müsste ich mich wohl mit einem 40 Stunden Job rumschlagen und das wäre schon sehr viel für mich. Mir fällt halt einfach die Entscheidung dafür oder dagegen schwer. Dummerweise fehlen auch die Alternativen, weil ich so gar keine Ahnung habe was ich stattdessen machen könnte. Es erschließt sich mir einfach nicht.


    Wenigstens über das Finanzielle muss ich mir keine Sorgen machen, weil der leibliche Vater gesagt hat, dass er mich finanziell unterstützt mit dem Studium. Von daher ist diese Option in greifbarer Nähe, aber wie gesagt, ich weiß nicht, ob das wirklich das ist, was ich machen will. Ich erinnere mich, dass ich vor dem Zusammenbruch schon Freude für die Thematik hatte, dann aber alles den Bach runter gegangen ist und meine psychischen Probleme mich in die Knie gezwungen haben. Mich schreckt ab, dass ich so lange kein Geld verdiene, außer ich arbeite noch nebenbei, aber wie soll ich das nur schaffen, wenn ich schon mit dem Studium bei der Belastungsgrenze bin. Ich kenne mich, ich bin nicht so belastbar und brauche viel Zeit für mich. Ich trauere viel über all das, was ich verloren habe. Außerdem wollen die anderen meiner Anteile auch Zeit für sich haben. Das muss eingeplant werden.


    Hinzu kommt die Angststörung, ich hätte das ganze Studium über Angst vor Prüfungen oder komplizierten Veranstaltungen, die ich besuchen müsste. Wie soll ich damit nur umgehen? Ich kann meine Ängste nur schwer kontrollieren und die Medikamente helfen da auch nur suboptimal. Ich habe sowieso das Gefühl, dass ich "zu intelligent" für Medikamente bin und die Wirkung einfach nicht eintritt, weil ich mehr bin als der Glaube an eine Wirkung. Ich weiß aber auch, dass ich mich hetze und stresse, wenn ich die Sache etwas lockerer sehen würde, hätte ich vermutlich weniger Probleme im Umgang mit dem Studium. Aber ich frage mich ganz allgemeine wie ich das denn nur schaffen soll. Ich bin sehr schwer krank und soll studieren gehen? Das kann sich doch gar nicht ausgehen. Vielleicht traue ich es mir auch einfach nicht zu, weil es nach so viel klingt. So viel, das ich nicht bewältigen kann.


    Ich würde mir wünschen, dass ich eine gute Entscheidung treffe, doch fühle ich mich ziemlich ausgeliefert den ganzen Eindrücken und Herausforderungen. Jetzt könnte ich auch damit argumentieren, dass ich überdramatisiere wegen dem histrionischen der Persönlichkeitsstörung, für mich ist es aber wirklich eine große Sache und ich leide darunter. Wie soll ich mich bloß entscheiden? Kann denn im Leben nicht auch mal etwas Spaß und Freude machen? Muss immer alles mit Angst verbunden sein? Ich weiß es wirklich nicht. Auf jeden Fall befrage ich jetzt Freunde und Familie, was die alle meinen und vielleicht kann mir das Forum ein paar Denkanstöße liefern, die bei mir zu einer Entscheidungsfindung führen.

    Truly, if there is evil in this world, it lies within the heart of mankind.
    Edward D. Morrison

  • Hallo,
    Momentan ist studieren durch die Onlinesemester mit deutlich weniger Hürden verbunden als sonst.
    Aber mit 40 Stunden ist es natürlich schwierig? Was würdest du denn studieren wollen?

    Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum.

  • Soziologie. Aber ich würde eh keine 30 ECTS im Semster schaffen. Das würde mich überfordern. Wenn ich mich dafür entscheide, mache ich weniger.

    Truly, if there is evil in this world, it lies within the heart of mankind.
    Edward D. Morrison

  • Ich bin natürlich stolz, dass ich ein Studium abschließen konnte, trotz allem,
    und verblüffenderweise hat das so funktioniert, dass mich das Studium zeitweise ganz gut vom Kranksein abgelenkt hat, und die vielen notwendigen Nebenjobs auch,
    dass ich mich bisweilen durch das Kranksein vom Druck im Studium entlastet fühlte, das klingt paradox, aber, wer schon in Lebensgefahr schwebte,
    suizidal ist, was soll einen der Ausgang einer Prüfung kümmern...es hat vieles relativiert, geerdet, wo andere dramatisiert haben.
    Ich konnts also nur für mich machen. Klar gabs extreme Durchhänger.
    Und ich war angewiesen auf Kommilitonen, die den Überblick behalten, mich mitschleifen, wenn nichts mehr geht.
    Allein wär ich (wie im Erststudium), schnell unter die Räder gekommen.

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