Notwehr/Selbstjustiz bei ritueller Gewalt - Petition

  • Vielleicht hat jemand Lust diese französische Pedition auf Freispruch für das Opfer zu unterschreiben.


    Gibt sicher noch mehr Artikel dazu, ich bin heute nur zufällig über diesen kurzen hier gestolpert.
    Achtung für Betroffene, das ist Trigger hoch 10
    https://web.de/magazine/panorama/toetete-vergewaltiger-40-jaehrige-frankreich-gericht-35926600


    Hier geht es direkt zur Pedition
    http://chng.it/2W98bkfDw6
    (Leider spamt einen diese Peditions-Organisation ziemlich zu wenn die einmal die Mailadresse von einem haben, also passt auf - falls ihr unterschreibt - wo ihr eure Häkchen setzt bei Newsletter und weiteren Informationen usw.)




    Im übrigen könnt ihr ja mal sagen wie ihr dazu steht.
    Ich persönlich finde Freispruch auf jeden Fall. 100% abolut klar und sicher. Für mich gibts da gar keine Frage. Aber man kann das natürlich aus christlicher, spiritueller und rechtlicher Sicht auch anders sehen.


    Man könnte auch sagen der Typ hat es gar nicht verdient so einen kurzen und schmerzlosen Tod bekommen zu haben. 100 Jahre Gefängnis wäre besser, nur leider wäre der so oder so nie ins Gefängnis gekommen. Man weiß ja dass solche Leute am Ende nie verurteilt werden egal was für Verbrechen sie begangen haben, kann man ihnen ja schließlich nie nachweisen. Stattdessen kommen am Ende noch die Opfer ins Gefängnis so wie in diesem Fall. :halloweensigh:

    Rebellion allein macht noch keinen Menschen. Sie ist nur ein erster Schritt auf einem langen, schwierigen und nie endenden Weg
    zur Überwindung der Furcht vor der Freiheit, ein eigenes Selbst und ein menschliches Herz zu haben.

  • Ich weiß nicht was es mit ritueller Gewalt auf sich haben soll. Im Artikel von Web.de steht dazu nichts.


    Meiner Meinung nach gehört die Frau wegen Mordes ins Gefängnis. Ja, sie wurde von ihrem ehemaligen Stiefvater und späteren Ehemann misshandelt aber sie hätte sich Hilfe holen können, anstatt ihre Ehemann zu ermorden.

  • @Vi4me
    Ich würde sagen, "rituelle Gewalt" ist in dem Fall so zu verstehen, als dass es etwas war, was einmal anfing und danach über Jahrzehnte nie wieder aufhörte.
    Bei "rituell" darf man nicht nur an irgendwelche spirituell oder kirchlich gefärbten Rituale, die Gewalt enthalten, denken, sondern auch an Umstände und Taten, die sich stetig wiederholen.



    Generell zum Fall:


    Ja, so wie es sich liest...
    Ich sage von mir, dass ich die Nummer "I spit on your grave" emotional verstehen kann und nicht derjenige sein würde, der sich hinstellt, um eine Person, die ihren Peinigern so etwas angetan hat, zu verurteilen. Juristisch ist die Sache zwar eindeutig, aber irgendwo hört auch mal jede Sachlichkeit auf (selbst für mich).


    Ohne die weiteren Umstände des Falls jetzt zu wissen, aber... ich glaube, ich wäre für den Freispruch.
    Aus dem Grunde - wenn einem so etwas angetan wird seit dem man 12 ist, und dann dazu von der Mutter keine Unterstützung dagegen hat, auch sonst scheinbar sehr allein dasteht (Warum geht man zum missbrauchenden Stiefvater, wenn einen die Mutter 'rauswirft? Höchstwahrscheinlich nur, weil man nicht weiß, wohin man sonst gehen soll, außer auf der Straße zu schlafen.), steht man in der Bredouille, sich nicht wirklich gegen den Missbrauch entscheiden zu können.
    Auch wenn dann die gleiche Scheiße wie zuvor dann weitergeht - psychologisch steht da immer wieder nach wie vor das 12-Jährige Mädchen, was sich gegen einen erwachsenen Mann nicht wirklich wehren kann. Also macht es aus "Automatik" weiter mit, auch wenn man körperlich schon längst nicht mehr das wehrlose Kind ist.


    Hinzu käme nun jetzt wie weit der Stiefvater seine spätere Ehefrau isoliert und kontrolliert hat, sodass sie von außen nicht wirklich Hilfe holen konnte, ohne das unter äußerster Lebensgefahr zu machen. Das geht jetzt leider aus dem Text soweit nicht hervor... (Ist in einem solchen Fall allerdings nicht zu selten, deswegen bringe ich das ins Spiel.)


    Soweit wie dann jetzt auch die Tötung selbst geschildert ist...
    Um es einmal flapsig auszudrücken: Wäre er gerade dabei gewesen, ihr was anzutun, und sie hätte ihn dabei versehentlich umgebracht in Notwehr, vielleicht würde kein Hahn danach krähen. Oder die Entscheidung, es als "Notwehr" anzuerkennen wäre nur halb so schwer und kontrovers.
    Es geht doch jetzt bei dem Fall mehr darum, dass sie die willentliche Entscheidung getroffen hat, ihn gezielt umzubringen, um das Martyrium nachhaltig und unwiderruflich zu beenden und ihrer Tochter, die scheinbar schon als "nächste an der Reihe" eingeplant war, das gleiche Schicksal zu ersparen.
    Anstatt der formalen Justiz und der Polizei den Job zu überlassen, sich mit ihm zu beschäftigen (was ja sogar in dem Fall schon mal passiert ist, an dem Verhalten des Menschen aber scheinbar nichts geändert hat).


    Also, was ich daran sagen will, ist...
    Ich kann das verstehen, wenn man Augen geführt kriegt oder die Erfahrung macht "das System hilft dir nicht" und im allergrößten Ernstfall die Dinge schließlich selbst in die Hand nimmt, um sich in diesem Punkt ein für alle Mal unwiderruflich Erlösung zu verschaffen (Tote können schließlich nicht wieder zurückkommen und einem wieder weh tun).


    Ich würde mich daher hier nicht hinstellen und den Zeigefinger erheben. Es sei denn, wenn irgendwelche Informationen in dem Fall noch dazukämen, die das Bild der Sache signifikant verändern würden.

  • Mh...
    Ich weiss nicht, ob meine Sicht der Dinge gelesen werden will.
    Ich riskiere es trotzdem, meine subjektive Sicht und Wertewelt niederzuschreiben.


    Das, was man der Frau angetan hat, ist subjektiv gesehn wirklich sehr schlimm.
    Wenn es nach dem Gesetz desLandes verboten ist, gehört es nach den Gesetzen des Landes unter Verwendung des Rechtsweges bestraft.


    Gesetze, Rechtswege, ein Justizwesen und Rechtsdurchsetzungsorgane gibt es nicht ohne Grund.
    Diese Dinge schützen uns vor dem Chaos.
    Diese Dinge schützen uns vor Anarchie.
    Das sind Dinge, welche uns zivilisiert und zu einer Gesellschaft machen. (Anfänge in Griechenland und Nordeuropa(zb Wikinger-->Thing)


    Wenn man Selbstjustiz übt, dann ist man nicht besser und auch nicht anders, als der Täter.
    Man stellt sich auf die selbe Stufe, wenn man selbst richtet.
    Man macht in einer solchen Situation nichts anderes, als der Täter auch.


    Hierbei muss man, wenn man das als Leser verstehen will, zwingend versachlichen und alle Emotionen beiseiteschieben.

    In der Grundessenz bleibt auf beiden Seiten das selbe stehen:
    Man tut einem anderen Menschen etwas an, was nach geltendem Recht verboten ist.


    Die einzige Ausnahme besteht bei akuter Gefahr im Verzug für Leib und Leben.
    Auch hierbei ist nur so viel Gegenwehr einzusetzen, wie unbedingt erforderlich, um den Täter Handlungsunfähig zu machen.


    Wenn man Recht sprechen will, wenn man richten will und Recht durchsetzen will, dann darf man in der Sache niemals Emotionen sprechen lassen.
    Emotionen sind immer subjektiver Natur und spiegeln niemals die Natur der Gesamtheit einer Gemeinschaft wider.
    Dieses tut das Recht.
    Recht ist bitte nicht zu verwechseln mit Gerechtigkeit. Das sind zwei verschiedene paar Schuhe.
    - Recht = Neutral und repräsentativ.
    - Gerechtigkeit = subjektive und individuelle Emotion, nicht repräsentativ


    Die Frau hätte sich Hilfe holen können. Sie wurde ja nicht festgehalten.
    Somit hatte sie nicht das Recht, selbst zu richten.


    Ich persönlich kann diese Frau verstehen. (=Gerechtigkeit=subjektive Emotion)
    Ich persönlich weiß aber, dass sie falsch gehandelt hat. (=Recht)
    Ich persönlich erkenne das staatliche Rechtswesen mit all seinen Institutionen in einer Demokratie an.
    Das heißt für mich: Sie muss nach den Gesetzen ihres Landes für ihren Fehler einstehen.



    Ich habe keine Ahnung, ob man mich verstanden hat.
    Das aber ist mein Denkmuster in diesem Fall.

  • @Vi4me
    Ich würde sagen, "rituelle Gewalt" ist in dem Fall so zu verstehen, als dass es etwas war, was einmal anfing und danach über Jahrzehnte nie wieder aufhörte.
    Bei "rituell" darf man nicht nur an irgendwelche spirituell oder kirchlich gefärbten Rituale, die Gewalt enthalten, denken, sondern auch an Umstände und Taten, die sich stetig wiederholen.

    Dann ist das aber eine neuseutung die sehr von der ursprünglichen Bedeutung entfernt ist.


    Meiner Meinung nach hat der Mann seine Interessen und Bedürfnisse verfolgt und ihm war egal was andere Denken und Fühlen.


    Aber an sich stehen im Artikel zu wenige Informationen und ich denke das man dem Fall so viel Aufmerksamkeit schenkt, liegt vor allem daran weil die Frau auch ein Buch zu ihrem Martyrium geschrieben hatte.

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