Doppelmoral

Oh, Doppelmoral kommt in meinem Umfeld auch vor.
Wobei ich mir sicher bin, dass bei diesen Personen keine böse Absicht dahinter steckt.
Vielmehr denke ich, dass die Fähigkeit oder der Wille zur Selbstwahrnehmung umd Selbstkritik eingeschränkt oder nicht vorhanden ist.
Diese Menschen sind, glaube ich, fest davon überzeugt, die von ihnen gesetzten Moralmassstäbe zu erfüllen.
Wie man damit umgeht hängt vielleicht davon ab wir ernst der Bereich, der von der Doppelmoral betroffen ist, für einen selber ist.
Eine Bekannte predigt immer wie wichtig ihr Ordnung und Sauberkeit ist...mein Keller ist definitiv sauberer als ihre Wohnung.
Das ist dann einfach wie es ist.
Schwierig finde ich es, wenn jemand erzählt wie wichtig Vertrauen, Loyalität sind und konträr handelt.
Da distanziere ich mich schon, weil es mich zu sehr verunsichert und ich nicht mehr weiss, was ich von dieser Person zu erwarten habe.
Die Personen darauf anzusprechen ist wohl eher sinnlos.
Mit Sicherheit bringen sie dann Argumente( so abstrus diese auch sein mögen) warum.ihr Verhalten doch zu ihren Aussagen passt.

Ich halte Doppelmoral schon irgendwie für normal.
Bisher ist mir niemand untergekommen,wo ich sagen würde die Person ist frei davon.

Besonders wenn es so um das eigene Weltbild geht findet man das schnell vor,auf der einen Seite verurteilt man bestimmte Sachen,sofern sie ein dann aber selbst betreffen und irgendwie vom Vorteil sind oder etwas negativ darstellen könnte,was man eigentlich mag,ist man schnell dazu bereit mal beide Augen zuzudrücken.

Ich finde Menschenrechte beispielsweise wichtig, aber gleichzeitig würde es mich zumindest nicht stören, wenn man sich dazu entschließen würde z.B. einen

genau diese verwehren ,weil diese Person durch die eigenen Taten schließlich auch die Menschenrechte extrem missachtet hat,was sich noch irgendwie harmlos anhört.
Könnte man auch als Doppelmoral auslegen.

Ich finde es nicht normal, meine eigenen Wertmassstäbe zu verletzen, damit ich einen Vorteil erlangen kann.

Und es ist für mich auch keine Doppelmoral, wenn man jemanden, der gegen Gesetze verstösst, in.seinen Grundrechten einschränkt.
Das ist nämlich dann der Schutz der Grundrechte anderer.
Für mich wäre es eher Doppelmoral, wenn man Verbrechen toleriert, indem man sich auf die Grundrechte beruft.

Ich hab jetzt mal Menschenrechte gegen Grundrechte ersetzt- ich hoffe, das ist ok.
Denn Menschenrechte können in meiner Weltauffassung nicht verwirkt werden ohne sich mit selbigen Menschen auf eine Stufe zu stellen.

( Ich bin leider manchmal sehr straight und kurz umd bündig in dem was ich schreibe.
Das kommt oft etwas unfreundlich rüber, ist aber nie so gemeint! Also, ich hoffe, niemand fühlt sich irgendwie angegriffen )

Zur Entstehung würde ich sagen: Sie entsteht, wenn unreflektiert verinnerlichte Dogmen des Elternhauses und der einen umgebenden Kultur wiedergegeben werden, persönlich aber ganz andere Wünsche und Bedürfnisse vorhanden sind - solche, welche im starken Kontrast dazu stehen oder ihnen gar entgegengesetzt gegenüber stehen.

Zum Umgang damit, vor allen Dingen bei anderen, habe ich keine Ahnung. Weil ich zu dumm zum Lügen und Sich-selbst-belügen bin, den Sinn und Vorteil darin nicht erkenne, und wenn, dann lieber Teile der Wahrheit ausspare an Stellen, wo es besser für einen ist, nicht alles zu erzählen.
Heißt also, ich strebe selbst zu sehr in Richtung "Authenzität", das zu machen, was man tun will und/oder brauche, ungeachtet dessen, was die Soziokultur um mich herum billigt, um verstehen zu können, warum man mit dieser Art von zweierlei Maß messen könnte und das noch als "angebracht" oder "notwendig" sehen sollte.