Ein Obdachloser schenkt mir Geld?!

  • Heute ist etwas sehr denkwürdiges passiert.


    Ich musste ein neues Rezept abholen und bin zum Doc gefahren.
    Leider hatte ich für den Parkautomaten kein Kleingeld mehr in der Tasche.
    Also bin ich erst mal zum Parkautomaten hin, um zu schauen, von wann bis wann das parken überhaupt Gebührenpflichtig ist; 10-20Uhr..
    Da bin ich wieder in Richtung Auto um nach Kleingeld zu suchen, läuft mir ein Obdachloser über den Weg und möchte mir, für den Automaten 2€ schenken..
    Habe zu ihm gesagt, das er es um Gottes Willen bloß selber behalten soll und habe diese sehr liebe Geste dankend abgelehnt.
    Bin also zum Auto, gefunden habe ich bloß einen 10€ Schein, den ich irgendwo in der Nähe wechseln wollte.
    Ich also wieder aus dem Auto raus und da kam mir der besagte Obdachlose erneut entgegen, diesmal mit einem gezogenen Parkschein, über 2€.


    Er sagte, er hätte so eben 2€ geschenkt bekommen und hat mir die anderen 2€ auch gezeigt.. Ich habe ihn gefragt wieso er das tat und ich eigentlich nichts von ihm annehmen möchte, schon gar nicht Geld.
    Habe mir das nicht anmerken lassen, aber ein wenig stinkig war ich schon.. Er meinte, geteiltes Leid, wäre halbes Leid und nur weil er Obdachlos sei, hieße das nicht, das man trotz dem anderen helfen kann..
    Ich war baff, diese Situation hat mich umgehauen, nachdenklich gemacht.
    Jemand der selbst absolut kein Geld hat, schenkt mir! - Der selbst "genügend" hat, Geld, weil er nicht wollte, das ich ein Knöllchen und so mit die Stadt mein Geld bekommt - da diese mit dem Geld auch nur Mist anstelle.


    Hab mich tausend mal bedankt und ihm gesagt, das ich das super lieb und eine tolle Geste von ihm finde..


    Als ich zurück zum Auto kam, war noch mehr als eine Stunde auf dem Ticket, habe es weiter verschenkt, an einem anderen gerade parkenden Autofahrer...mehr konnte ich nicht tun?

    Wir sind anders als die Andern.

    Und wir woll'n auch anders sein.



    Und durch das Dunkel hallt es:
    Vernunft ist nichts! Gefühl ist alles!

  • Aber ich ärgere mich im Nachhinein, dass ich ihm nicht die 10€ die ich in der Tasche hatte, geschenkt habe.
    Ich war in dem Moment wieder viel zu beschränkt im Kopf, um zu realisieren, was eben passiert ist und ich das Geld nicht gebraucht hätte..


    :weinen:

    Wir sind anders als die Andern.

    Und wir woll'n auch anders sein.



    Und durch das Dunkel hallt es:
    Vernunft ist nichts! Gefühl ist alles!

  • Aber ich ärgere mich im Nachhinein, dass ich ihm nicht die 10€ die ich in der Tasche hatte, geschenkt habe.
    Ich war in dem Moment wieder viel zu beschränkt im Kopf, um zu realisieren, was eben passiert ist und ich das Geld nicht gebraucht hätte..


    :weinen:

    Genau DAS, ist auch immer mein Problem. Immer erst im Nachhinein schalte ich mein Kopf ein und könnte mich dann Ohrfeigen.



    Vielleicht siehst Du ihn ja noch einmal. Dann kannst Du Dich bei ihm revanchieren.

    Daß mir der Hund das Liebste sei, sagst du o Mensch, sei Sünde? Der Hund blieb mir im Sturme treu der Mensch nicht mal im Winde.


    (Franz von Assisi)

    🐕❤🐕

  • Mach dir bitte keine Gedanken @Soul pain.
    Obwohl ich sehr gut verstehen kann, dass es schwierig ist, diese Hilfe anzunehmen.
    Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass der Obdachlose den Tausch 2 Euro gegen 10 Euro nicht gut gefunden hätte.
    Ich glaube, es tat für das Selbswertgefühl gut, zu geben und zu helfen und nicht immer nur selber auf Hilfe angewiesen zu sein.
    Ich bin in einer Gruppe, die an die bekannten Schlafstellen von Obdachlosen in regelmässigen Abständen Taschen mit Essen und im Winter Kleidung/ Decken verteilt.
    Und dieses Phänomen, dass Menschen je weniger sie haben umso freigiebiger sind, ist da häufig zu sehen.
    Je mehr ein Mensch besitzt desto grösser die Angst, etwas davon zu verlieren und desto weniger gebefreundlich ist er. Wer weiss ob er das nochmal brauchen könnte, um den eigenen Besitz zu sichern?


    Die Hilfe des Obdachlosen kam bestimmt aus tiefstem Herzen.
    Versuch es anzunehmen.

  • Die Hilfe des Obdachlosen kam bestimmt aus tiefstem Herzen.

    Danke dir, für deine Worte!


    Ja, das denke ich auch, denn es hat sich total echt angefühlt.
    Jedenfalls war es etwas, worüber ich noch immer am nachdenken bin und mir nicht aus dem Kopf geht.
    Er hat, unbewusst, in mir etwas ausgelöst. Wie gerne würde ich ihm das sagen können..


    Eine ungerechte Welt in die wir leben.

    Wir sind anders als die Andern.

    Und wir woll'n auch anders sein.



    Und durch das Dunkel hallt es:
    Vernunft ist nichts! Gefühl ist alles!

  • Wow, das ist echt mal ein Erlebnis.
    Das eine wildfremde Person einem einfach so Geld für den Automaten schenkt. Das passiert einem nicht alle Tage.
    Du hast das Geld vielleicht nicht gebraucht vom rein finanziellen Aspekt. Aber in dem Moment fehlte dir das Geld und diese Person wollte dir aushelfen.
    Ich finde es nicht verwerflich, dass du ihm nicht die 10 Euro gegeben hast. Egal aus welchem Grund. Ich hätte in der Situation so schnell wahrscheinlich auch nicht daran gedacht.

    "Sometimes I remember the darkness of my past
    Bringing back these memories I wish I didn't have
    Sometimes I think of letting go and never looking back
    And never moving forward so there'd never be a past
    "
    (Linkin Park - Easier to run)

  • Das eine wildfremde Person

    Bei einer "normalen" Person hätte ich es nett gefunden, doch war er obdachlos. Das macht den Unterschied :halloweenyes:
    Ich würde keinem einfach Geld für den Automaten schenken..
    Aber was Blue schrieb, kann schon wahr sein.


    Nicht ohne Grund sind oft reiche, diejenigen, die am geizigsten sind. :daumenrunter:

    Wir sind anders als die Andern.

    Und wir woll'n auch anders sein.



    Und durch das Dunkel hallt es:
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