Neuen Arbeitgeber die psych. Krankheit verschweigen.

  • Eine Bekannte von mir hat ihrem neuen AG nichts von ihrer Depression erzählt und es mir auch geraten.


    Wenn ich eine neue Stelle antreten sollte werde ich das auch nicht offenbaren. Ich habe bei meinem noch AG zu viel erzählt und das hat mir nur geschadet.


    Wie seht ihr das? :gruebel:

    Lg Meera

    Manche Menschen spüren den Regen
    andere werden nur nass :regen:

  • Ich würde es ebenfalls nicht sagen. Viele Arbeitgeber sehen Depressionen nur als Volkskrankheit und Ausrede. Bei mir wurde sogar jemand direkt gekündigt nachdem er von einem Therapeuten krank geschrieben wurde.

  • Den Arbeitgeber selbst gehen Erkrankungen meiner Meinung nach erstmal nichts an.

    Und da würde ich es auch nicht erzählen.

    Aus Sicht des Arbeitgebers muss ich zugeben, kann ich sogar nachvollziehen, dass der eher jemand völlig gesunden einstellen würde, wenn er die Wahl hat. Da geht es eben nicht um die individuelle Einzelperson, sondern um Wirtschaft, Gewinn.. und ob Depressionen oder eine andere Erkrankung ist die Wahrscheinlich einfach höher, dass man mal krankgeschrieben ist, wenn man nicht völlig gesund ist.

    Aus der anderen Perspektive ist es natürlich eine Katastrophe, weil es einfach Ausgrenzung zur Folge hat und einem die Möglichkeit genommen wird möglichst normal trotz einer Erkrankung am Leben teilzuhaben.

    Daher würde ich dem Arbeitgeber egal welche Erkrankung nicht direkt auf die Nase binden.

    Wüsste ehrlich gesagt aber auch nicht warum ich im Vorstellungsgespräch zum Beispiel direkt über so private Dinge wie Krankheiten reden sollte.

    Da kann ich über fachliches oder berufliche Vorstellungen reden.


    Wie das wäre, wenn ich aktiv gefragt werde weiß ich nicht, wie ich reagieren würde. Wurde ich bisher nicht. Ich würde das allgemein als übergriffig empfinden. Wenn dann nur beim Betriebsarzt, der aber was Diagnosen angeht gegenüber dem AG auch eine Schweigepflicht hat.

    "Sometimes I remember the darkness of my past
    Bringing back these memories I wish I didn't have
    Sometimes I think of letting go and never looking back
    And never moving forward so there'd never be a past
    "
    (Linkin Park - Easier to run)

  • Liebe Meera


    Ich würde es auch nicht ansprechen, was ich tun würde wenn man mich fragt könnte ich dir im Moment gar nicht beantworten.

    Ich stehe vielleicht irgendwann vor der selben Situation.

    Wahrscheinlich würde ich ehrlich sein weil lügen kann ich nicht wirklich auch wenn die Gefahr besteht den Job dann nicht zu bekommen.


    Amalthea bei meinem letzten Arbeitgeber wurde verlangt das ich den Betriebsarzt von der Schweigepflicht entbinde. Ich weiß nicht ob das rechtlich in Ordnung ist aber so war es.

  • Ich würde und habe es nie angesprochen, dass ich 60% schwerbehindert bin ließ sich irgendwann nicht vermeiden (arbeitsrechtlich), kamen dann natürlich Fragen auf, hab diese aber sehr ungenau und "schwammig" beantwortet, genügte aber...

    :alien:

  • Danke für eure Antworten. Ich werde nichts sagen und meine 30 % reichen für nix. Meine Befürchtung ist nur die das ich nach einem Jahr wieder in die Klinik muss und dann kriegen sie mich doch. Aber gut was nach einem Jahr ist weiß doch eh keiner. Ach meno:gruebel:

    Lg Meera

    Manche Menschen spüren den Regen
    andere werden nur nass :regen:

  • Ich würde es nur sagen, wenn sie genauer nachbohren und es sich gar nicht vermeiden lässt. Oder wenn sowieso eine Kündigung im Raum steht. Ich hatte dasselbe Problem. Ich bin aus einer Ausbildung gekündigt worden, weil ich eine psychische Krankheit erwähnt habe. Zwar nur beim betrieblichen Sozialdienst, aber die Dame hat natürlich gepetzt, obwohl sie versprochen hat, dass es unter uns bleibt. Es war leider nicht zu übersehen, dass was mit mir nicht stimmt. Wenn man es dir also nicht anmerkt, auf jeden Fall schweigen!

    Hoffen wider alle Hoffnung, glauben, dass es dennoch weitergeht...

  • Ich hab nicht mal meinen GdB 50 erwähnt obwohl es dafür eine Woche mehr Urlaub gäbe oder alternativ mehr ausgezahlten Urlaub am Jahresende. Was ich aber beides eh nicht brauche. Ich hoffe nur man macht sich damit nicht strafbar das zu verschweigen, da unter jeder Gehaltsabrechnung steht dass man relevante Dinge gefälligst sofort mitteilen soll. Falls doch hab ich Pech gehabt. Ist ja nur ein Nebenjob. Ich finde es schon peinlich genug dass die wissen dass ich Erwerbsunfähigkeits-Rente beziehe. Allerdings wissen die das glaub ich nur in der überregionalen Gehaltsabrechnungsabteilung und nicht die vom regionalen Büro mit denen ich direkt Kontakt habe. Sonst würden die sich bestimmt einen abgrübeln warum, da man mir äußerlich ja gar nichts ansieht.

    Hab mir schon zurecht gelegt dass ich dann sage dass ich eine neurologische Erkrankung habe, weswegen ich auch kein Auto fahren kann und so. Irgendwas mit dem Gehirn halt. Das müsste die Leute eigentlich zufrieden stellen. Aber bisher hat noch nie jemand gefragt.

    Rebellion allein macht noch keinen Menschen. Sie ist nur ein erster Schritt auf einem langen, schwierigen und nie endenden Weg
    zur Überwindung der Furcht vor der Freiheit, ein eigenes Selbst und ein menschliches Herz zu haben.

  • Ich würde es nur sagen, wenn sie genauer nachbohren und es sich gar nicht vermeiden lässt. Oder wenn sowieso eine Kündigung im Raum steht. Ich hatte dasselbe Problem. Ich bin aus einer Ausbildung gekündigt worden, weil ich eine psychische Krankheit erwähnt habe. Zwar nur beim betrieblichen Sozialdienst, aber die Dame hat natürlich gepetzt, obwohl sie versprochen hat, dass es unter uns bleibt. Es war leider nicht zu übersehen, dass was mit mir nicht stimmt. Wenn man es dir also nicht anmerkt, auf jeden Fall schweigen!

    So weit ich das weiß, MÜSSEN der Sozialdienst, oder auch andere Übergeordnete, wenn sie wissen, dass einer mit einer psychischen Erkrankung da arbeitet, das melden. Mein Fachbereichsleiter hat mir das erklärt, als wir damals in dieser Situation waren. Er hatte absolut kein Problem mit meiner Erkrankung, aber er musste es halt melden und das war es, was mir zum Verhängnis wurde.


    Ich bin bei dieser Frage ambivalent, wenn es gut läuft, kann es sehr hilfreich sein, aber wenn da die falschen Leute sitzen, kann es auch bös in die Hose gehen. Vielleicht kommt es auch darauf an, um was für eine Arbeit es geht und die Größe des Betriebs. Vielleicht ist aber auch generell sicherer, wenn man nix sagt. Ich weiß es ehrlich nicht. Ich bin eher so ein Typ, der es, wenn nötig, sagt. Das muss wohl jeder für sich abwägen. Es spielen ja auch noch eine ganze Menge anderer Faktoren eine Rolle, die individuell sind.

    Lieben Gruß, Sandkorn


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    :schaf:

    Der Weg führt nach innen, zurück ins eigene Herz !

    Ein Leben voller Leben.


    M. Fuchsberger

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  • ich persönlich würde es nicht erzählen, wenn ich nicht die Vermutung habe, dass es nach kurzer Zeit sowieso rauskommt. Im letzteren Falle hab ich ggf. bessere Chancen, wenn ich mit offenen Karten spiele.

  • Kurze Antwort:


    Richtig so. Das geht die nix an.


    Lange Antwort:


    Das geht dem Arbeitgeber n Dreck an da sie das gegen dich verwenden wenn es hart auf hart kommt. Naja und man is da um zu arbeiten. Alles andere private und gerade sowas hat da nix zu suchen.

  • Ich gebe nur die körperlichen Beeinträchtigungen an, die man offen sehen kann. Etwa dass ich Hörgeräte trage und zumindest bei kleiner Schrift eine Lesebrille brauche. Dass ich an Depressionen leide und inzwischen nur noch schlecht mit Stress umgehen kann, behalte ich für mich, weil man sonst in gefühlt 99% der Firmen sofort abgelehnt wird. Sogar Probleme, die JEDER irgendwann mal hat, sollte man nicht erwähnen. Etwa dass einen ein Todesfall in der Verwandtschaft ganz schön mitgenommen hat. Bei mir war´s der Corona-Tod meiner Mutter im letzten Jahr. Verständnis der Firmen ? in der Regel Null. Die tun so,als könnte man seine Psyche an und abschalten, wie man es gerade braucht. Manchmal fragt man sich, was die Firmen suchen...Menschen oder seelenlose Maschinen.

  • Niemals nie erzählen! Es geht keinen AG etwas an.


    Das geht den Arbeitgeber absolut nichts an und ist als Frage genau deswegen auch unzulässig in Bewerbungsgesprächen genauso wie Fragen nach Vorstrafen, Partnerschaft und Familienplanung, Glauben, Gewerkschaftszugehörigkeit und politische Einstellung sowie Vermögen und Ethnie.


    "So paradox wie das Leben auch wenn du längst nicht mehr kannst
    Trinkst du immer weiter, ziehst du immer weiter
    Nimmst du immer weiter diese Pillen bis dein Blick versteinert
    Und jeder weiß das Leben ist nicht gerecht oder fair
    Jeder kriegt das was er verdient, der eine weniger, der andere mehr
    Hand aufs Herz wer will nicht ein bisschen Blitzlicht
    In dieser kurzen Lebenszeit die eigentlich ein Witz ist!"
    -Kauz-


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