Eine Herde von Individuen

  • Hallu,


    Ich habe vor Kurzem mir mal wieder eine zufällige Zeitschrift gekauft. In diesem Fall war es die Psychologie heute (Ausgabe 01/2022) in dem ein wunderbarer Text von Matthias Jung ("Eine Herde von Individuen" S.32-36) zu finden war, der mich sehr nachdenklich gestimmt hat:


    Im Artikel wird sich mit dem Begriff des Individuums auseinander gesetzt und dabei auf ein scheinbares Paradoxon hingewiesen. Wenn wir doch alle Individuen sind, wieso werden wir dann gleichzeitig scheinbar auch gleichförmiger? Wieso werden wir gerade zu einer "Herde von Individuen"? Hierbei wird zunächst die Annahme getroffen, die tatsächlich im modernen Sinne oft so verstanden wird, dass Individualität mit Einzigartigkeit gleichgesetzt wird und wir nach einem moralischen Imperativ handeln, dass diese Einzigartigkeit präsent sein muss. Nun, damit sie präsent sein kann, muss sie performt werden. Sprich, wir benötigen etwas, was wir den anderen als das allein "Meinige" präsentieren können. Wir jagen also nach einem Umstand sei es Erfahrungen, Erfolge etc der uns "unverwechselbar und einmalig" macht. Dieses Vorhaben führt dazu, dass wir also ungewöhnliche Wege beschreiten, sprich bspw. extreme Orte aufsuchen, mit Kleidungs- und Musikstilen experimentieren oder jenes und dieses tun. (Nach Jung: "Schaukästen der Einzigartigkeit") Das Problem erwächst nun daraus, dass wenn solches Verhalten zur Norm für Millionen an Menschen erhoben wird, dass sich ein Paradoxon entwickelt, da die Möglichkeiten zu einer solchen performativen Individualität begrenzt sind. Dies führt zu solchen Phänomenen, dass wir zum tausendsten Mal das "kreative Instagramfoto" sehen oder im überlaufenden "Geheimtipp" unseren Urlaub verbringen. Ergo, der performative Ansatz der Individualität führt uns in ein Gleichförmigkeit, da wir das Besondere bzw. das Einmalige zu erleben versuchen und daran aber stets scheitern, da ein anderer das auch erlebt haben könnte. Dies kann auch seelische Folgen haben, da wir so immer ein Gefühl erwerben, einzigartig sein zu müssen, aber es nicht zu können (Jung nennt das die "Gleichheit der Vielfalt")


    Ich möchte zu diesen Gedanken andere ergänzen: Die performative Theorie könnte so erfolgreich sein, da sie uns seit Kindestagen durch Werbung vermittelt wird. Ich erinnere mich bspw., dass ich bei einer meiner Lieblingskindersendungen immer in den Werbepausen mit passgenauer Werbung zugeschüttet wurde, beispielsweise für Zeitschriften mit entsprechender zur Sendung passender Beilage. Ich erinnere mich auch noch grob an die absolute Enttäuschung, als ich realisieren musste, dass die gekaufte Zeitschrift, mir entgegen der Werbung nicht erlaubte mich in die Welt zu begeben, die ich doch so sehr anhimmelte. Es wurde also eine Nachfrage im besten Sinne erschaffen, eine Nachfrage in mir, die ich nicht erfüllen kann, da die Fantasy-Welt halt Fantasy bleiben muss. Also wenn ich die Nachfrage schon nicht tatsächlich decken konnte, was läge dann näher, als so zu tun, als ob und alles so zu performen, als ob ich diesem unerreichbaren Ideal gleichen könnte. Könnte daher dieses Problem stammen oder ist der Gedanke völlig abstrus?


    Ach übrigens, Herr Jung stellt der performativen Annäherung eine andere entgegen, die ich mit Kishimis Interpretation verbunden fand: Wahre Individualität erleben wir erst in Harmonie mit der Gesellschaft. Das klingt zunächst ebenfalls paradox, löst sich aber, wenn in der Gesellschaft halt die eigenen Aktivitäten und Erfahrungen ganz unaufgeregt natürlich ausgelebt werden können. Diese mögen dann nicht einmalig sein, aber sie sind unsere. Und damit haben wir die Spannung aufgelöst, denn wir haben das Eigene im Erleben in der Gesellschaft gefunden.


    Aber auch das löst Fragen in mir aus: Wieso fühle ich mich dann immer so abgeschnitten von Leuten, wenn doch das Gesellschaftsempfinden derart natürlich sein sollte? Wieso mistraue ich vielen Menschen so sehr? Wieso kann ich nicht wertschätzen, was ich tagtäglich erlebe und mache? ... Ich habe keine gute Antworten darauf, Kishimi würde vielleicht sagen, dass ich es mir so leicht mache, da ich mich so vor Verletzungen (durch andere) schützen kann, Jung vielleicht, dass ich damit meine Grandiositätsfantasien befriedige, und ich daher diese Verhaltensweise als Selbstschutz entwickle. Aber ist das wirklich plausibel? Wenn ich bedenke, dass ich durchaus trotzdem verletzt werde, mich als absolutes Scheißstück von einem Menschen empfinde und zumindest bewusst versuche, nicht (mehr) davor wegzurennen, verletzt zu werden, erscheint mir die Plausibilität zumindest fragwürdig. Also was ist es dann? Oder bin ich einfach zu unfähig?


    Kann jemand von euch diese Gedanken nachvollziehen? Was haltet ihr davon?

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  • Hm... Ich glaube, die Prolematik darf man nicht ganz ohne Verbindung zu Werbung, Marketin und kapitalistischer Wirtschaft sehen.

    Wirtschaft will Geld machen, will verkaufen, auch wo alle grundlegenden Bedürfnisse schon abgedeckt sind.

    Also wird Werbung umgestellt von einem reinen Informationsmedium (das und das gibt es zu kaufen) hin zu etwas, was dem Kunden bestimmte Dinge vorsuggerieren soll, um sich dessen Wunschträume bzw. Lust zu Abschweifungen vom Alltäglichen zunutze zu machen. - Enttäuschung ist dabei irgendwo vorprogrammiert, weil Werbung solcher Art vielmehr wie ein Euphemismus ist - etwas beschönigt, aber nicht im realen Licht darstellt.

    Wird diese Art von Werbung irgendwann zum Branchenstandard, sind die Häufungen von Enttäuschungen eigentlich zwangsläufig vorprogrammiert.


    - Nun kommt dort der Faktor "Mensch" ins Spiel, der allerdings der Werbung und seiner Lust nach "etwas anderem als dem Alltäglichen" glauben will, mehr als seiner persönlichen Wahrnehmung und dem, was sich dabei in ihm tut.

    Also wird gern die Enttäuschung verdrängt und der gleiche Weg des Kaufens und Konsumierens weiter gemacht - im Glauben, dabei aus der banalen Alltäglichkeit ausbrechen zu können.

    ...Zumindest lassen sich so erst mal die Konsumjunkies erklären, die das aus "der Suche nach dem Kick" und "der Suche danach, andere zu übertrumphen" betreiben.


    Jetzt würde ich noch die gängige Vorstellung des Individualismus dort einflechten...

    Das Mutterland dieser Art von Verkaufs- und Markengstrategie - die USA - praktiziert dieses historisch schon weitaus länger als hier in Europa. Träume schüren und damit Waren verkaufen, es ist quasi wie eine Wurzel in der Wirtschaft, die dort überhaupt nicht wegzudenken geht. (Ich glaube, hier kann man sehr gut als Beispiel die Kampagne "Toches of Freedom" von Edward Bernays anführen, die letztlich dazu diente, Frauen zum Rauchen zu kriegen, durch die Suggestion von Emanzipation, und den Tabakkonzernen mit diesen Suggestionen neue Kundenkreise zu erschließen. - Bernays gilt als so etwas wie der Vater aller Spin-Doktoren und als Vater der PR-Arbeit und war ein Neffe Sigmund Freuds.)

    Mit dem Sieg der USA im Wettlauf der Systeme wurde das weltweit so übernommen - als eine Art von Strategie "so sehen Sieger aus". So sähe der Weg des Erfolges und des Wohlstands aus.


    Mit dieser Übernahme von Denkstrukturen kam aber noch mehr, was wie eine weitere Art "Wurzel" der dortigen Grundart zu denken zu verstehen ist - und das ist das gedankliche Konzept des "Individualismus".


    Es ist quasi ein bisschen wie als Unterschied im Denken der westlichen und der östlichen Hemisphäre zu beobachten - im Osten (östlichen Ländern der Erde) wird mehr Wert auf das Kollektiv gelegt, weil man durch Zusammenarbeit etwas (er)schafft, im Westen (westlichen Ländern) wiederum wird die Wichtigkeit des Individuums betont, um etwas zu (er)schaffen.

    Letzteres wurde mit eben diesen wirtschaftlichen und politischen Umbrüchen in noch weiteren Gebieten der Erde übernommen, und dadurch kommt es zu dem Paradoxon, das du schon feststellst. Jeder denkt von sich, er sei einzigartig, jeder möchte auch einzigartig sein, aber irgendwie schaffen es die Menschen doch, mehr oder weniger, nur an etwa denselben Ausgangspunkten wieder anzukommen. - Gelebter Individualismus - angenommen, jeder sei wirklich so einzigartig wie von allen Seiten stets behauptet - sieht doch irgendwie anders aus, sagt der Verstand.


    Ich würde die Sache an der Stelle so sehen, dass das zustande kommt, weil dieser feste Glaube an die eigene Einzigartigkeit auf dem Planeten sehr kommerziell unterlaufen ist und als Mittel benutzt wird, um daraus Kapital zu schlagen. Dem Menschen wird etwas vorsuggeriert, was in seiner behaupteten Absolutheit nicht den Tatsachen entspricht. Die wenigsten Menschen sind solch eine Art Individuum, von dem es unverwechselbar nur ein Examplar auf der Welt gibt. Es ist vielleicht 1% das das "schafft". Und das ist auf eine Art auch gut so. Wäre nämlich jeder sehr persönliche Spezies, würden Menschen sich eher wie Panther benehmen als wie Herdentiere. Panther tolerieren ein anderes ausgewachsenes individuum ihrer Spezies nur zur Paarungszeit, sonst weiter sind sie sich für den Rest des Jahres spinnefeind.

    Es würden also keine Werke entstehen, die Kooperation von mehreren Individuen benötigten.

    Folglich also müssen Menschen zu einem gewissen Prozentsatz auch gleich sein, gleich strukturiert sein, gleiche Interessen verfolgen, sonst wäre diese Eigenschaft und Neigung zu Herdenverhalten nicht möglich.

    In Bezug auf den Individualismus des Einzelnen bedeutet das: Zu einem gewissen Prozentsatz gibt es immer Eigenschaften, Interessen, Denkweisen usw., die einer aufkommenden Masse entsprechen. Sich "in den Mainstream einreihen". Es funktioniert gar nicht anders.

    Zu einem gewissen Bodensatz wird es also immer so sein, dass man austauschbar ist, und zu einem gewissen Bodensatz wird es auch immer so sein, dass man nicht besonders außergewöhnlich ist.


    Die Marketingstrategien, die, im Übrigen, auch hier in den letzten ca. 10-20 Jahren schleichend die stetige Ansprache des Indiviuums übernommen haben ("du", "dein", "your"), sind also das, wozu Werbung im Laufe der Zeit verkommen ist: Eine Lüge. Wunschträume schüren, nicht Realitäten darstellen.


    Was mein Hirn in dem Punkt als persönliche Erfahrung gemacht hat im Laufe der Zeit: Mut braucht es vielmehr dazu, zuzugeben, wenn man, trotz großer Eigenwiligkeiten und persönlichen Marotten, an anderer Stelle doch nur im Durchschnitt liegt.

    Sozusagen, zuzugeben "ja, ich habe sehr individuelle Eigenschaften, bin an anderer Stelle aber doch nur Durchschnitt (oder bin mit dem Mainstream mal einer Meinung), und das ist auch okay so, macht aus mir auch keinen "Verräter" oder "Angepassten" (im abfällig gemeinten Sinne)".

    Mut braucht es, gerade weil in sehr individualistischen (um nicht zu sagen: rebellischen) Kreisen eine angepasste Position als eine Art "Verrat" an der Sache verstanden wird.

    Ich sehe und begreife die Sache aber inzwischen so, dass man es als sehr eigenwillige Person sehr wohl auch ertragen lernen muss, wenn man nicht doch nur der hervorstechende Monolith ist. Anderweitig verfällt man in einen Wettlauf danach, wer ist der immer extremere, wer macht, denkt oder liebt die immer krasseren Dinge.

    Auf dem Weg endet man wohlmöglich nämlich in richitg verzwickten Sackgassen, aus denen man dann nicht mehr 'rauskommt. Nicht ohne sein Ansehen vor anderen zu verlieren. (Oder ohne, wörtlich, "den Kopf zu verlieren".)

    Und irgendwann sind sowieso keine Steigerungen mehr möglich...

    "Individuell" betrachte ich daher als ein Attribut, was sich auf die Gesamtheit der Eigenschaften einer Person, eines Charakters, bezieht. Die Kombination, der "Mix" aus sehr individualisierten Eigenschaften und Eigenheiten zusammen mit Eigenschaften, die im Bevölkerungsdurchschnitt ebenso anzutreffen sind.

    Was nur nach wie vor für mich bei dem Thema bleibt ist - und das kann eventuell auch verächtlich klingen -: Manche Leute haben von Ersterem mehr in ihrem "Mix", andere mehr von letzterem.


    Um deine letzte aufgeworfene Frage noch mal mit zu beantworten (will nicht unhöflich sein): Es kann vieles in Frage kommen. Mangel an Verbundheitsgefühl mit anderen - ich würde da z. B. Oxytocinmangel in den Raum werfen. Das wird jedenfalls gern in Verbindung damit gebracht, und wäre auch ein Ansatz, der greifen würde, wenn man das wiederholte Erlebnis macht, dass man wem auch immer begegnen kann, der super mit einem harmonieren kann, das Gefühl selbst will sich trotzdem nicht einstellen.

    Weitergehend böten sich dann sozio-psychologische Erklärungsansätze an, wenn das doch personenabhängig scheint. "Sozio" als Anteil dabei, weil es das landläufige "nicht zu einem passende Gesellschaft/Umgebung" immer geben kann.

    Psychologisch - das wäre dann nun auf die persönlichen Erfahrungen und die persönliche Verarbeitung von Eindrücken bezogen.


    Verletzungen erwähnst du beispielsweise - es kann durchaus ein Grund sein, auch wenn er schon fast etwas zu banal erscheint.

    Es ist immer eine Frage wie sehr, wie viele und wie lang Verletzungen angedauert haben. So etwas kann sich auch als dauerhafte Angewohnheit oder gar "Lebenseinstellung" manifestieren.

    Den Ansatz von Jung, den du erwähnst, der liegt durchaus, unschmeichelhaft, auch im Bereich des Möglichen - und das weiß von anderer Seite, aus Richtung der narzisstischen Persönlichkeitsstörung.

    Ein Verstand, der stets nach dem Außergewöhnlichen sucht, ist von dem Alltäglichen und Banalen gelangweilt und sucht daher immer nach dem unter allen herausragenden Monolithen. Da diese aber selten sind, ist einerseits Enttäuschung in vielen Wiederholungen vorprogrammiert (weil man viele Male denkt, man hat einen gefunden, aber es war dann doch keiner), und zum anderen dauert die Suche danach auch lang bis man mal einen gefunden hat.

    Um es mal mit einem sehr extremen Beispiel auszudrücken: Es gab schon Männer, da stellt es sich heraus, die standen bevorzugt auf Rothaarige, weil diese im Bevölkerungsschnitt selten sind.

    So etwas ist damit gemeint.

    Ständig unterbewusst das Herausragende finden zu wollen ist definitiv frustrierend (spreche da zum Teil aus eigener Erfahrung).


    ...Letzlich geht es bei dieser Suche immer ein bisschen um Spiegelung. Spiegelung des eigenen Selbst in jemand anderem.

    Macht man ständig frustrierende Erlebnisse, gäbe es zwei Gründe, die mir einfallen, warum das fehlschlägt: 1) Die Spiegelung schlägt fehl. Man hat große Schwierigkeiten, ein Ebenbild von sich zu finden. Und 2) Man kennt sein eigenes Spiegelbild nicht. Folglich kann man also nicht von jemand anderem so gespiegelt werden, sodass es der Verstand als eine gelungene und positive Erfahrung auffassen würde.

  • Hoi Tankist,


    Vielen Dank für deine Antwort und vielleicht als kleine Vorrede: Ich nehme dir nichts übel. Beim letzten Mal bin ich wohl überhitzt und unfair gewesen, sorry dafür ^^"


    Den ersten Absätzen, kann ich soweit nur zustimmen und finde sie sehr gut formuliert.


    Findest du nicht aber, dass die Konzentration auf Werbung und Konsum für den 3. Absatz zu kurz greift? Immerhin ist diese moralische Verbindung mit einem Produkt - mit deinem sehr eindrücklichen Beispiel - eine Mechanik, die wir nicht nur da finden. Immerhin hängt der Mensch an sich ja zu "Stammesbildung" bzw. "Tribalism", der dann moralisch im subjektiven Empfinden über die anderen "Stämme" gehoben wird. Ergo wir versuchen uns im Generellen zuzuordnen, suchen halt den Schutz der Gruppe, da wir historisch betrachtet nur in dieser überleben konnten und der Einzelne zumindest meist ein härteres Leben hatte. Es ist nun natürlich ein gewiefter kaufmännischer Zug, diese Stammesbildung über Produkte zu betreiben und so den eigenen Umsatz zu steigern, allerdings ist das eine Mechanik, die wir auch über Religion oder Nationalität herstellen können und die seit Menschengedenken in der einen oder anderen Form angewendet wird. Sie müsste doch folglich unabhängig von einem sich verändernden Individualitätsbegriff stehen, wie du ja auch sehr eindrücklich dargestellt hast, oder? Zumindest sollte es für solche Werbung wie in deinem ersten Beispiel gelten, die halt den "Stamm" nur umdefinieren, eben aus der bisherigen Gesellschaft in eine (imaginäre) emanzipierte Gesellschaft (der Individuen)


    Wobei ich wiederum konform gehe, ist, dass es nicht wenig Werbung gibt, die im Gegensatz zur "klassischen" Stammesbildung eben nicht die Gemeinschaft mit anderen betont, sondern die Verschiedenheit bzw. es als lobenswert erachtet, Neid durch Abgrenzung zu erzeugen. Dies ist durchaus eine neuere Entwicklung, da Neid in fast allen älteren Philosophien negativ konnotiert ist und zwar sowohl in der Form neidvoll zu sein, als auch beneidet zu sein. Wenn ich wieder versuche, aus meiner Gefühlswelt zu schöpfen, würde mir hier eine erstaunliche Parallele auffallen, dass ich in den schlechten Momenten durchaus Neid dafür empfinde, wie andere so "glücklich" (ein schwer zu definierender Begriff) leben können und nur ich nicht und dass ich "sowas wie die" auch schaffen muss, um aus der Misere zu entfliehen ... ich stimme dir zu, dass das sich auch Mal um Mal als Lüge herausstellte. Also ist die Kernfrage wohl, wie wir mit unserer schlichten Existenz, die 99,99999% der Menschheit nicht interessiert klar kommen, heh? x'D Die eben im besten Sinne durchschnittlich ist und nicht auffällt, aber auch nicht allgemein beneidet werden kann. Ist das auch der Mut von dem du sprichst? Der Mut nicht beneidet zu werden?


    Und ja diese sich selbst verstärkende Radikalisierung können wir ja auch gerade sehr eindrücklich gesellschaftlich beobachten, also ist es wohl unmöglich, das zu leugnen. Allerdings bin ich mit der Trennschärfe noch nicht ganz glücklich. Ich stimme insoweit zu, dass wir Schnittmengen finden werden und ein Stück weit austauschbar sind vor allem je größer wir den Kontext betrachten. Allerdings bedeutet das nicht unbedingt, dass ein Imperativ zum Sich-Anpassen besteht, aus meiner Sicht. Du kannst wohl nicht immer alles und jeden angreifen und immer schriller werden, aber einfach das machen, was du denkst, egal ob das nun zufällig gerade eher selten gemacht wird oder üblich ist. Ist das dann noch wirklich angepasst sein? Oder nicht eher dieses "So-Sein", dass auch Jung ansprach? Du versuchst nicht das Besondere zu tun, sondern wirst dadurch in einem weniger schrillen Sinne individuell, dass du in der Harmonie der Gesellschaft lebst (Kishimi). Deine Metapher mit dem Mix gefällt mir insoweit, da eben diese Mix wertfrei vorliegt und halt - ja eben - ein Mensch ist. xD


    Hmm, die letzten Absätze wirken gar nicht unhöflich auf mich, ich finde sie sehr interessant. Meinst du also, dass die "Suche nach dem Monolithen" daher kommt, dass man (oder ich) das Vertrauen verloren hat (habe), dass das Durchschnittliche angenehm sein kann und von ihm nicht nur Verletzung ausgeht? Oder verstehe ich da gerade etwas falsch?


    Der letzte Absatz zu der Spiegelung erscheint mir etwas unzusammenhängend. Kannst du mir das noch einmal erklären, was du da meintest? Also das Durchschnittliche als nichts Schlimmes betrachten zu können, ist ja das eine, aber wieso sollte sich daraus ein Bedürfnis nach Spiegelung ergeben? Bzw. wieso empfindest du das so unauflöslich mit dem Suche nach dem Selbst verbunden?


    Ok, das waren jetzt viele Fragen, ich hoffe, dass das nicht zu nervig wirkt x'D Und noch einmal danke für deine Antwort :halloweenyes:

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  • Der neumoderne Individualismus, würde ich sagen, ist zeitgeschichtlich, angewandt auf den Zeitraum, über den es Menschen schon gibt, noch relativ jung. Im Vergleich zum Verhalten der Stammes- und Sippenbildung.

    Da die Gesellschaft, die man aus Übersee kennt, maßgeblich von Leuten begründet und bestimmt wurde, die dorthin "nur" ausgewandert sind, aber nicht die indigene Bevölkerung sind, hat Übersees "Leitkultur" und deren "Mindset" quasi eine "künstliche" Struktur, die nicht von Natur aus gewachsen ist. Sie hat irgendwann auf dem Zeitstrahl der europäischen Entwicklung angefangen, hat sich danach aber abgetrennt von ihr weiterentwickelt (oder "herumgedümpelt", je nach dem wie man es sehen will). Basierend auf dem, was die Leute mitgebracht haben, die dorthin geströmt sind, und basierend auf dem Gefühl, der Aufbruchsstimmung "neue Welt".

    Unter dem Gesichtspunkt (und dem, was sowohl die Reformation als auch die europäische Aufklärung für Blüten produzierte) entstand eine Menge verschiedener philosophischer Annahmen über das Leben, das Dasein, über den Menschen und so weiter, die, im Nachhinein betrachtet, mehr übermäßig idealistischen Wunschträumen geschuldet waren als echter Realität. (Deswegen ist bei den Mormonen aus Übersee auch so ein geschichtlich völlig abwegiger Unsinn drin in deren heiliger Schrift ("Buch Mormon"), dass im Altertum einst Leute aus Israel in Amerika gewesen sind bzw. dort übergesiedelt sind - es musste, im Zuge der Aufbruchstimmung "neue Welt", eine Attributierung von "gelobtes Land", Legitimierung und "wir sind eigentlich die Beseren, die Rechtschaffeneren" her, um diesem Aufbruch eine positive Note zu verpassen. Es nicht wie eine Flucht aus Europa aussehen zu lassen, was es vielmehr öfter der Realität entsprach.)

    Aus dieser geistigen Wolke hat sich der heutige Individualismus wie man ihn kennt entwickelt.


    Die Betonung des Individuums und dessen Kraft, etwas zu schaffen und zu bewirken, gehen im Prinzip zurück auf die Siedlerzeit, als in Amerika die Europäer ankamen und sich, Kraft ihrer Hände Arbeit, ein neues Leben geschaffen haben.


    Umgekehrt muss man da allerdings die Frage stellen: Zu welchem Preis? Die Siedler sind schließlich nicht auf menschenleeres Land getroffen, sondern haben diejenigen umgebracht, die auf dem Land lebten, was sie für sich beanspruchten. Ein Aufbau unter fairen Mitteln, wo man aus dem Nichts und nur mittels harter Arbeit zu Belohung kam, war das eigentlich nicht.

    Und das ist wiederum aber der Teil der Dinge, die im Laufe der Zeit verloren gegangen sind bzw. irgendwann auch mutwillig vergessen wurden (als die Werbung und die Industrie den Appell an das Individuum als Marketingstrategie entdeckt haben).


    Also, mit anderen Worten: So wie man den Individualismus heute kennt, so basiert er auf einigen falschen Grundannahmen und lediglich auf einem wahrgenommenen Gefühl mit kollektiven Charakter in seiner Entstehungszeit. Wird allerdings nur als dieses Gefühl heute noch weitergetragen/weitergepredigt, ohne seinen historischen Kontext. Und deswegen stößt man auf Ungereimtheiten bzw. Grenzen, was dieser Individualismus hervorbringt und inwiefern er gesellschaftlich wirklich nützlich ist (und nicht etwa eher neue Problem hervorbringt, weil der radikale Individualismus nicht zu natürlichen Verhaltensweisen des Menschen passt, die viel stärker und länger wiegen).


    (Es ist ein bisschen schwierig zu zu erklären...)


    Neid hatte ich dabei nun gar nicht im Hinterkopf... Aber das bin wieder ich für den ausdrückliche Gefühle etwas sind, was er nicht kennt, und Moral etwas menschengemachtes ist, was überall wieder anders lautet, deswegen also keine Priorität und keinen ernsthaften Wert genießt.

    Für mich ging es dabei um die Kernerkenntnis: Selbst wenn man Individualist ist, so wird es auch Aspekte am Selbst geben, die nicht immer nur ur-eigen sind. Und das sollte man nicht als einen Mangel begreifen, den es mutwillig zu beseitigen gilt, sondern vielmehr als eine Art "Umstand, der sich auf Lande Sicht nicht vermeiden lässt" begreifen. Es ist eine Erscheinung des Lebens, dass man nicht immer nur hochindividuell ist. Verstehste, was ich meine?


    Gerade bei Corona ist mir das immer wieder klargeworden. - Es ist okay, wenn sich meine Meinung bzw. Einschätzung und die des Mainstreams (Medien, Regierung etc.) mal treffen und nicht nur auseinander gehen. Das macht mich immer noch nicht zu einem "Sellout".

    - Schlimm ist es vielmehr, und hat gleichzeitig etwas pubertäres an sich, wenn sich künstlich meine Position und die des Mainstreams nicht gleichen dürfen, nur weil sonst möglicherweise meine Rolle als "Rebell" in Frage gestellt würde, weil ich in den Augen mancher plötzlich unglaubwürdig wäre.

    "Pubertär" deshalb, weil pubertierende Kinder die Angewohnheit haben, gegen alles und jeden sein zu müssen, auch wenn es gegen etwas ist, was nützlich ist oder ihnen eigentlich gut tut, um sich durch diese Abgrenzung selbst zu verorten. - Wenn Erwachsene das immer noch brauchen, würde ich eher wagen, zu behaupten, dass bei ihnen etwas in der Entwicklung immer noch nicht ganz im Erwachsenensein angekommen ist. Weil sie scheinbar ohne die Abgrenzung zum Außen ihr eigenes Selbst weder definieren, noch wahrnehmen können. Im Grunde genommen von ihrer Umgebung also abhängig sind. (Der Entwicklungsschritt sollte beim Erwachsenwerden allerdings gemacht werden, sodass man unabhängig von seiner Gesellschaft stehen kann, ohne gleich Komplexe zu bekommen oder den Drang zu entwickeln, ständig irgendwas beweisen zu müssen..)


    Hm... Ich muss mal überlegen...

    Ich glaube, das ist auch eine Erfahrung, die mein Hirn gemacht hat, als es selbst in etwas extremeren Sphären herumgehangen hat - und teilweise auch noch mit Leuten mit noch extremeren Ansichten konfrontiert war.

    Die Sache ist irgendwann wie eine Spirale, die sich weiter nach oben oder nach unten dreht (je nach dem wie man es sehen will; oder ob man die "Abwärtsspirale" als bildliche Vorstellung nehmen will) - immer extremer, immer abstruser. Wenn du intelligent bist, erreichst du irgendwann eine Grenze, wo dir deine Logik sagt Halt, jetzt wird es abstrus!" oder etwas anderes, was zum Ausdruck ringt, dass die Argumentationsweise, mit der die Spirale weitergesponnen wird, nicht stimmt.

    Und das ist so ein Zeitpunkt, wo sich für einen die Frage auftut: Geht es noch um die Sache oder geht es um Gruppenverhalten und eine persönliche Größenvorstellung, wer den Größten hat?

    Mein Gehirn muss damals scheinbar wenigstens so weit gewesen sein, "Sache" von "menschlicher Interaktion" trennen und unterscheiden zu können, und ist dadurch diesen Weg der weiteren Radikalisierung nicht weitergegangen, hat sogar anderen darüber Widerworte gegeben, die eher letzteres von beidem betrieben haben. Weil es ihm nicht um soziale Interaktion, sondern um die Sache ging.

    Dadurch kann es das allerdings heute auch noch - dieses "Erkennen, wann irgendwas doch zu weit hergeholt wird, und nicht wert ist, dafür seinen Kopf zu riskieren".


    Umgekehrt, was ich von heute alles an "Eigenheiten" oder "extremen Dingen" betreibe oder an Neigungen habe, das hat für mich nichts mit dem Verhältnis mit anderen Leuten zu tun, sondern kommt aus mir heraus und ich merke, ich kann darauf nicht verzichten. Das ist so... mein "Essen und Trinken". Das brauche ich für mich. Ohne den Schock der anderen.

    Sozusagen... das, was man "extravagant" oder "exzentrisch" nennt.

    Warum man so wird oder sich so entwickelt - frage man mich was leichteres. :schulterzucken:

    Ich nehme lediglich den Ist-Zustand war und sehe wie ich damit umgehe.


    Nein, die Suche nach dem Monolithen hat unter dem Aspekt "Narzissmus", woher ich es kenne, einen anderen Aspekt.

    Es ist der Ausdruck einer Persönlichkeit, die stets nach etwas außergewöhnlichem sucht und mit nicht weniger zufrieden ist.

    Mit den Verletzungen durch andere hat das keine Verbindung.

    Anders wäre es noch, wenn du von dir sagen kannst: "Ich habe eben ein wenig vom Mainstream abweichende Neigungen, von denen ich nicht sagen kann, woher sie resultieren, aber die schon seit langer Zeit so sind."


    "Spiegelung" habe ich noch mit eingebracht, weil das entwicklungspsychologisch allgemein nicht ganz unwichtig ist und solche Neigungen, nach etwas bestimmten zu suchen, aber nicht finden zu können, während man aber gar nicht mal so konkret weiß, nach was man sucht, mit befeuern kann.


    Spiegelung ist etwas, was sonst für gewöhnlich im frühen Kindesalter in der Regel durch die Mutter geschieht (denke, es kann aber auch jede andere nahe Bezugsperson sein). Die Bedürfnisse, Empfindungen, Mimik, Gestik usw. des Kindes werden von der Mutter einfühlsam reflektiert, und dadurch lernt das Kind, dass es gewollt ist, dass seine Bedürfnisse und alles, was es von sich gibt, in Ordnung ist (nichts falsch mit ist). (Im Anschluss daran später die Abgrenzung/Unterscheidung zwischen Ich und Du, dass Mutter und Kind zwei voneinander verschiedene und getrennte Einheiten sind und nicht miteinander untrennbar verbunden sind.)

    - Soweit, wenn die Spiegelung gelingt.

    Nun können dabei natürlich diverse Dinge schiefgehen... Zum Beispiel, dass die Mutter die Äußerungen des Kindes nicht positiv, sondern negativ zurückspiegelt. (Wodurch das Kind z. B. lernt, seine Bedürfnisse und verspürte Empfindungen als "falsch". - Später verfeinert in "ungewollt", "unangebracht", "nervig" - um ein paar Beispiele zu nennen.)

    Oder, dass die Mutter versucht, sich im Kind zu spiegeln und dadurch eine Rollenumkehr stattfindet, die für das Kind nicht gut ist. (Wenn das Kind spiegeln soll, werden ihm eine eigene Persönlichkeit und eigene Bedürfnisse verwährt.)

    Oder, dass das Kind, im Wesentlichen, gar nicht gespiegelt wird - und somit nicht klar weiß, woran es mit seinen Bedürfnissen ist. (Setzt in etwa eine ähnliche Entwicklung in Gang wie bei negativ konnotierter Spiegelung, kriegt aber einen anderen Akzent, der mehr in Richtung "frühes Verlassenheitsgefühl" gehen könnte.)


    Wenn die Spiegelung fehlschlägt, eine Erfahrung von mir, sucht man sein Leben lang weiter nach dieser Spiegelung - aufdass ein anderer diese Aufgabe übernehmen würde.

    Wird aber natürlich nicht passieren, weil man kein kleines Kind mehr ist - und, in "freier Wildbahn" (also einer nicht-therapeutischen Situation), andere durchaus auch ihre eigenen Bedürfnisse haben, die sie nicht hinterm Berg halten.

    Dies vermischt sich im Laufe der Zeit mit diversen anderen Charakterzügen des eigenen Selbst, und somit kann es dann passieren, dass man die Spiegelung nicht mehr in jeder x-beliebigen Person sucht, sondern in etwas "speziellem". Etwas, was einem z. B. vermeintlich sehr ähnlich ist. Oder etwas speziellem, was man sucht, von dem man sich etwas verspricht. Eventuell auch "ein Typ von Person, von der man denkt, dass sie einen spiegeln wird" (z. B. jemand, von dem man die feste Vorstellung hat, dass diese Art Person keine Gefahr für einen darstellt, einem nichts tut).


    Lange Erklärung, aber... es geht dabei um etwas aus dem elementaren Bereich von früher Entwicklungspsychologie. Etwas, was Grundlage für späteres ist.

  • Wir sind eine Horde von Möchtegern Individuellen. In unserer ständig überreizten Konsumgesellschaft tun die meisten nichts anderes als sich ständig selbst zu optimieren, oder es zumindest zu versuchen. Alles wird gleichsam mitgeteilt, um jeden der es sieht oder liest zu sagen, schau hier ich bin der Einzigartigste von allen. Doch dieses ständige mitteilen, dieses ständige ich breite mein Leben aus und suche nach dem was nur meines ist, führt dazu das es niemals gefunden werden kann. Das Individuelle stirbt einen gleichsam langsamen tot. Im ständigen bestreben möglichst einzigartig und dabei auch noch besser als der Andere zu sein, führt zu einer fast zwangsläufigen Angleichung. Der Mensch will sich vergleichen, will konkurrieren. Erst Wettbewerb belebt das Geschäft heißt es so schön. Mit der Individualität ist das nicht anders. Sie ist gleichsam ein Wettbewerb, da braucht man sich nur social media anzusehen. Außerdem fürchten die Menschen Individualität mehr als sie jemals zugeben würden. Denn wer nicht wie die Anderen ist, der gehört nicht dazu. Letztlich ist es nicht gewünscht, schau dir an wie Menschen reagieren, wenn Dinge und Lebensentwürfe nicht in ihr Weltbild passen. Dann ist von jeder ist einzigartig nicht mehr viel zu sehen. Letztlich darfst du nur so individuell sein wie es für den Tellerrand der Gesellschaft erträglich ist. Und während die Horde der Individualität gleichsam Nähe zu schaffen scheint, entfernen wir uns doch immer weiter voneinander. Jeder sitzt heut zu Tage in seiner Blase und versucht ganz besonders einzigartig zu sein, während er sein Leben gleichsam mit der großen weiten Welt teilt.

    Es ist schon fast Ambivalent, auf der einen Seite kannst du erfahren wer was zum Frühstück isst, dass ganze Leben kennen lernen, die Grenzen zu anderen werden immer durchlässiger und doch ist man kein Teil davon. Wobei man sich gleichsam fragen kann, ob man überhaupt ein solches Hordenindividuum sein geschweige denn Teil besagter sein möchte.

    Ich fürchte die Dunkelheit nicht. Ein Schatten mag im Licht erstrahlen, aber im Dunkel ist er frei.


    Albträume sind der zweifelhafte Versuch Emotion und Erinnerung miteinander zu verbinden.

    (aus Bones die Knochenjägerin)


    Psychopathen haben keine Gefühle - doch natürlich haben wir die, wir können sie nur beliebig ein und wieder ausschalten (aus Prodigal Son)


    Das eine Extrem ist genauso scheiße, wie das andere.

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