Depression in den Medien

  • Hoi,


    ich habe gerade auf den ersten 5 Seiten des Unterforums keinen entsprechenden Thread gefunden (aber vielleicht habe ich es auch übersehen, dann gerne verschieben). Ich beobachte ein bisschen, was zu Depressionen und anderen Krankheiten so in den Medien veröffentlicht wird. Weswegen ich den Thread erstelle: Ich habe einen guten Beitrag vom Deutschlandfunk Kultur gefunden. Meiner Meinung nach, lohnt sich das Anhören sehr:

    Ursachen von Depressionen - Leben in einer Leistungsgesellschaft
    Allein in Deutschland erkranken pro Jahr etwa fünf Millionen Menschen an Depressionen. Bei der Suche nach den Ursachen für das psychische Leiden geraten…
    www.deutschlandfunkkultur.de

    It is like an endless movie that has no happy end (nano - Hysteria)

    We can't undo the scars, all up and down our hearts can't forget how it felt when it all fell apart and we talk a big game like we wanna get well in our prison made of pain only fooling ourselves (Icon for Hire - Get Well II)

  • Im Krankenhaus bekomme ich häufig mit wie schnell das mit Depressionen etc. bei Menschen laufen kann,wenn die schlimme Nachrichten bekommen,wie z.B. zu einer schwere oder unheilbare Krankheit.


    Das hört sich übertrieben an,aber manche Patienten bauen innerhalb von wenigen Stunden und Tagen psychisch total ab und versinken völlig in Hoffnungslosigkeit usw.


    Positiv in Hinsicht auf die Medien finde ich aber das es da die letzten Jahre deutlich Fortschritte gegeben hat,das Thema ist viel mehr in den Mittelpunkt getreten und es wurden auch viele Vorurteile abgebaut und deutlich gemacht,dass psychische Probleme jeden jederzeit aus unterschiedliche Gründe treffen können und Antriebslosigkeit bei Depressionen z.B. nichts mit Faulheit zu tun hat.

  • Ich interessiere mich normalerweise nicht für Fußball, aber wenn ich es richtig verstehe ist Max Eberl eine ziemlich bedeutende Person und geht nun, auch wenn die Lage, soweit ich es überschauen ist, unübersichtlich ist. Auf jeden Fall wurde das Wort Depression nicht genannt, nur dass er sehr fertig sei und auf den Mensch [also sich selbst] achten müsse. Daher ist unbekannt, was genau los ist, aber eine psychische Ursache kann begründet vermutet werden, denke ich.


    Es gibt einerseits neutrale Darstellungen wie von der SZ: https://www.sueddeutsche.de/sp…ach-abschied-pk-1.5516972 . Als konstruktiver empfinde ich da schon den Artikel von n-tv, die zumindest auch gleich über Hilfsangebote bei Depressionen aufklären. https://www.n-tv.de/sport/fuss…erke-article23091008.html . Gleiches kann nicht von den Nachrichtensendungen behauptet werden, die schön bei der Pressekonferenz drauf hielten, aber das Ganze nicht einordneten.


    Bei dieser Berichterstattung wird das Thema höchstwahrscheinlich schnellstmöglich unter den Teppich gekehrt, obwohl es eine Chance wäre, über Depressionen in der Mitte der Gesellschaft zu reden. Das ist zumindest meine Vermutung.

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  • Ich glaube nicht das es unter den Teppich gekehrt wird,weil das Thema schon lange kein Tabu ist und auch schon über die Jahre mehrfach prominente Persönlichkeiten mit psychische Probleme in der Öffentlichkeit aufgetreten sind und es auch thematisiert wurde.


    Als sich Robert Enke damals das Leben genommen habe,war es z.B. ein großes Thema oder auch Sophie Jonas (Turner) die man aus Game of Thrones kennt hat da schon vor Jahren offen drüber gesprochen,dass sie im Verlauf der Dreharbeiten auch eine Depression entwickelt und sich sehr zurückgezogen hat,im Privatleben.

    Dazu noch unzählige andere Prominente die auch auf Grund psychischer Probleme das Leben genommen haben,wie Robin Williams 2014.


    Diese Hinweise für Hilfsangebote in den Artikeln kommen auch oft dazu,besonders nach Suizide liest man oft am Ende des Artikels den Hinweis für die Telefonseelensorge.


    Auch auf Grund dieser zahlreichen Fälle sind Depressionen und andere psychische Erkrankungen ja schon seit Jahren kein Tabu mehr wie früher in der Gesellschaft,was ich auch gut finde.


    In meinem Umfeld kenne ich auch viele Leute,auch auf der Arbeit unter Kollegen,die offen damit umgehen,weil es ja eben einfach nichts ist für das man sich schämen muss oder so.


    Hier ist auch nochmal eine kleine Auflistung von Suizide,die auch im Zusammenhang mit Depression stehen,aus den letzten Jahren.


    Spitzensportler, die Selbstmord begingen
    Im November 2009 nahm sich Robert Enke das Leben. Der Torwart ist nicht der einzige Spitzensportler, der Selbstmord beging.
    rp-online.de

  • Sebastian Deisler hatte ja sogar deswegen seine Karriere sehr früh beendet (für Fußballerverhältnisse).


    Und bei den olympischen Sommerspielen im letzten Jahr hatte die US-Turnerin Simone Biles wegen Achtung auf ihre psychische Gesundheit ja auch nicht an allen Wettbewerben teilgenommen.


    In der NFL gibt es auch einige Spieler mit psychischen Erkrankungen oder zumindest mit psychischen Auffälligkeiten.

    Die Therapie braucht uns, damit die Welt uns versteht. Und dadurch die Welt offener werden kann. Wir können die Welt nach vorne bringen. Die Welt kann uns nicht nach vorne bringen.

    (Axel)


    Ohne zu wissen, dass die Zeit gekommen ist, wirst du mich eines Tages nicht mehr wiedersehen.
    (Unbekannt)


    Begrenzt ist das Leben, unendlich die Ewigkeit.

    (Spruch vom Floristen)


    Der Kummer, der nicht spricht,

    nagt am Herzen, bis es bricht.

    (William Shakespeare)

  • Wie erkennt man eine Depression?
    Psychische Erkrankungen haben infolge der Pandemie zugenommen. Das zeigen Studien und Untersuchungen. Ein Experte klärt auf, woran man eine Depression erkennt…
    www.n-tv.de


    Meist schleichende Entwicklung Wie erkennt man eine Depression?


    Prinz William litt unter Depressionen
    In seiner Zeit als Hubschrauberpilot für den Luftrettungsdienst hatte Prinz William ein Erlebnis, das ihn erschüttert hat. In der Folge entwickelte er Angst…
    www.n-tv.de


    Habe das Leid aller gespürt" Prinz William litt unter Depressionen


    Depression: Symptome, Behandlung & aktuelle News - WELT


    Depression


    Sophie Turner leidet an Depressionen wegen Cyber-Mobbings
    "Game of Thrones"-Star Sophie Turner leidet seit mehreren Jahren an Depressionen. Jetzt spricht sie offen über die Gründe dafür.
    www.stern.de


    Sophie Turner leidet an Depressionen wegen Cyber-Mobbings



    Robin Williams‘ Witwe: „Wir lebten einen Albtraum“ - WELT
    Was führte zu seinem Suizid im Jahr 2014? Erstmals spricht die Witwe von Robin Williams über seinen Tod. Der Schauspieler habe nicht nur an Parkinson gelitten,…
    www.welt.de


    Robin Williams‘ Witwe – „Wir lebten einen Albtraum“



    Depressionen: 38-Jährige konnte ihr Haus nicht mehr verlassen | Nordkurier.de
    Vor fünf Jahren war im Leben von Jessica Böttcher noch alles grau. Sie fühlte sich nur daheim sicher. Doch dann nahm die Jagowerin allen Mut zusammen.
    www.nordkurier.de


    38-Jährige konnte ihr Haus nicht mehr verlassen


    Nationaltorwart Enke beging Selbstmord: Tod im Dunkeln
    Er war ein großartiger Fußballer und ein sensibler Charakter. Robert Enkes Karriere verlief extrem wechselhaft: Einem steilen Aufstieg folgte ein jäher Knick.…
    www.spiegel.de


    Nationaltorwart Enke beging Selbstmord Tod im Dunkeln




    Hab hier mal ein paar Artikel der letzten Jahre rausgesucht,daran sieht man,dass das Thema,glücklicherweise,schon längere Zeit präsent ist :daumenhoch:


    Sogar von offizieller Regierungsseite wird darüber aufgeklärt


    Depression | Die Volkskrankheit verstehen
    Krankheitsbild: Depression. Das BMG klärt die wichtigsten Fragen zur Volkskrankheit. Erkrankte und Angehörige erhalten weiterführende Infos und Materialien.
    www.bundesgesundheitsministerium.de

  • Ich habe nicht behauptet, dass nicht in dem Moment darüber gesprochen wird, sondern dass es schnell oft wieder vergessen und verschwiegen wird, das Thema also mithin nicht konstruktiv behandelt wird. Ein Stigma und Diskriminierungen bestehen [2, 3, 4], was die Diskussion erschwert, obwohl das Thema auch schwere wirtschaftliche Folgen hat, also mithin nicht nur eine persönliche Dimension hat [1]


    Ein aktuelles Beispiel war und ist Corona, bei der die psychischen Auswirkungen oft nur am Rande im politischen Diskurs behandelt werden, obwohl Korrelationen sehr wahrscheinlich sind. [5]


    [1] https://www.spiegel.de/karrier…fsunfaehig-a-1264152.html


    [2] https://www.thelancet.com/jour…-6736(12)61379-8/fulltext


    [3] https://www.thelancet.com/jour…-6736(16)00687-5/fulltext


    [4] https://www.psychiatry.org/pat…stigma-and-discrimination


    [5] https://m.faz.net/aktuell/wiss…pandemie-zu-17653843.html

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  • Bei den normalen öffentlichen Medien wie allgemeine Nachrichtenportale ist das aber normal,deren Auftrag ist nun mal nicht wirklich Aufklärungsarbeit für psychische Erkrankungen zu leisten etc.


    Die berichten nun mal in 1.Linie über aktuelle Ereignisse auf der Welt,die hohe Wellen schlagen oder womit man möglichst viele Leser/Zuschauer/Zuhörer erreicht und wenn kein Interesse besteht oder es nachlässt,werden neue Themen gesucht.


    Ich schaue mir,wie wohl die meisten Menschen,täglich die Nachrichten an,weil ich über aktuelle und auch neue Ereignisse informiert werden will,die zur Zeit weltweit passieren,wie die die Ukrainekrise.


    Allgemeine Themen wie Depression stehen da nicht wirklich auf den Plan,weil wenn ich mich darüber informieren will,suche ich mir z.B. Fachportale im Netz oder rede darüber mit meinem Arzt und wenn das Interesse an einer Diskussion besteht,liegt es auch an jedem selbst diese zu starten,wenn es aber keine gibt,liegt es vielleicht auch daran weil die meisten Menschen kein Bedürfnis dazu haben.


    Nicht jeder der psychische Probleme hat will darüber in der Öffentlichkeit diskutieren und dann ist da noch die Sache,dass dieses Thema schon seit Jahren kein Tabu mehr ist,auch wenn manche das noch meinen,es ist z.B. schon seit Jahren bekannt das die zunehmende Arbeitsbelastung mit dafür verantwortlich werden das Leute an Burnout erkranken und das Isolation die Entstehung von psychischen Krankheiten begünstigt ist auch schon seit Ewigkeiten kein Geheimnis mehr.

    Das ist also auch alles nichts wirklich neues mehr für die Leute,wenn die Medien davon berichten.


    Irgendwelche Stiga oder Vorurteile wird man sowieso nie los,da könnte man auch noch 100.000 Jahre drüber berichten und diskutieren und es sogar zum Unterrichtsfach machen,trotzdem wird es immer Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zu solchen Themen,also in diesem Fall Depression,geben,gute wie schlechte.


    Dagegen anzukämpfen ist nicht anders als würde man vor haben z.B. Rassismus komplett zu beseitigen,die Leute die das machen haben auch eine rosa Brille auf,weil sie noch nicht gemerkt haben das Rassismus schon genauso lange besteht wie es die Menschheit gibt und nun mal leider ein unschöner Teil der Menschen ist,den man zwar bekämpfen kann und manche Menschen vielleicht auch von ihren fragwürdigen Ansichten abbringen kann,aber der niemals gänzlich beseitigt werden wird.

  • Das ist schon ziemlich Off-Topic und What-Aboutism.

    Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass 0 das einzig wahre Optimum sei. Aber ob die Zahlen aus dem Survey unter [2] jetzt das Optimum sind, will ich doch stark bezweifeln. Dass das alles alte News seien und keine Beachtung bedürfe ist doch überraschend, da das Feld aktiv beforscht wird. Ich habe auch nicht behauptet, dass andauernd überall drüber geredet werden müsste.


    Eine systematische Aufarbeitung, was zu tun wäre, um den Effekt entgegen zu wirken, der auch deutliche wirtschaftliche Schäden verursacht, mithin grsamtgesellschaftliche Auswirkungen hat, findet meiner Einschätzung nach aber kaum statt.


    Dass Rassismus kein Problem sei, lasse ich mal so als Behauptung stehen.

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  • Jetzt würde ich mal wissen was daran Whataboutism ist :facepalm:


    Ich habe lediglich erwähnt das nun mal nicht jeder Mensch Interesse hat,ob nun betroffen oder nicht,darüber eine,speziell öffentliche,Diskussion zu führen,das ist nun mal eine Tatsache,es gibt Millionen Menschen mit Depressionen und andere Erkrankungen,nur weil die krank sind und leiden wollen die nicht automatisch eine Diskussion darüber führen oder erwarten das die Presse solche Probleme und Krankheiten groß und breit thematisieren und es fühlt sich nun mal auch nicht jeder kranke Mensch auf Grund seiner Probleme und Erkrankungen irgendwie benachteiligt oder diskriminiert.


    Ja es wird darüber geforscht,trotzdem heißt es nicht das die Betroffenen eben wollen oder erwarten das in der Gesellschaft ständig eine große Diskussion dazu geführt wird.


    Besonders in der heutigen Zeit bin ich auch nicht scharf darauf,dass ich als Betroffener mit meinen Problemen mit mal Teil irgendeiner gesellschaftlichen und oft auch politisch motivierten Diskussion werde und warum ?


    U.a aus genau dem was du gerade gleich zu Anfang gebracht hast,ich habe eine andere bzw meine Meinung dazu vertreten und deine erste Reaktion war "What-Aboutism" ",dieses absolut alberne Wort wird heute jedes mal,genau wie die Nazi-Keule,in jeder Diskussion gebracht,so wie irgendwer eine andere Meinung nicht akzeptieren oder teilen will,Diskussionen sind kaum noch möglich,weil es besonders dank der übertriebenen politisch korrekten Leute,nur noch darum geht allen anderen die nicht so denken die eigene Meinung aufzuzwingen und keine vernünftige Diskussion zu führen.

    Dazu kommt das auch dank der Präsent in den sozialen Netzwerken auch unzählige Menschen die davon überhaupt nicht betroffen sind meinen sie könnten sich anmaßen das Wort für Betroffene zu ergreifen,aber das nicht weil ihnen die Betroffenen ach so wichtig sind,weil es dabei um reine Selbstdarstellerei geht um jeden zu zeigen was man doch für ein hypermoralischer Mensch ist und auf Likes hofft.


    Wenn Diskussionen irgendwann mal wieder normal geführt werden können,das würde mich freuen,aber das werden sie seit geraumer Zeit nun mal nicht mehr,was auch seit einiger Zeit von der Presse und Politikern kritisiert wird.



    Ich habe übrigens auch überhaupt nicht geschrieben das Rassismus KEIN Problem sei,lies die Aussage lieber nochmal durch :facepalm:

  • Was ich daran für What-aboutism halte, habe ich danach erwähnt: Niemand hat behauptet, dass 0 Stigma oder so möglich ist. Das bedeutet nicht, dass das vorhandene Stigma nicht adressiert werden sollte.


    Ich habe auch wie vorhin explizit erwähnt, dass auch niemand behauptet hat, dass jeder darüber jederzeit reden können will.


    Ich fände es auch schön, wenn du so aufgeladene Worte wie Nazi-Keule nicht in Adressierung zu mir verwenden würdest. Das tue ich auch nicht und eskaliert das Gespräch unnötigerweise. Ich finde es schade, dass du das Gespräch nun ad hominem führst.

    Das Angehen von Leuten, die in sozialen Netzwerken über diese Dinge reden, lehne ich ab.


    Gut, wenn Rassismus nicht kein Problem ist, also folglich ein Problem ist, dann können wir sicherlich uns auch drauf einigen, dass folglich auch die vorhandene Stigmatisierung ein Problem ist, was sich anzugehen lohnt.^^

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  • Ich habe auch gar nicht gesagt dass du sowas meintest,sondern habe meine persönliche Meinung wiedergegeben, wie ich über dieses Thema denke.


    Das mit Nazi-Keule war auch nicht auf doch bezogen, sondern darüber wie heute Diskussionen geführt werden,dass es nur noch so läuft die Gegenseite mundtot zu machen, in dem man sie z.b in irgendeine Ecke stellt und es bei Diskussionen in der heutigen Zeit nicht mehr um einen vernünftig gegenseitigen Austausch geht.


    Ich bin auch keine Leute in angegangen die in soziale Netzwerke reden,sondern Leute die sich auf den Rücken anderer,also z.b irgendwelcher Minderheiten profilieren, in dem sie sich anmaßen stellvertretend für Gruppen zu sprechen,denen sie nicht mal angehören und das auch nur weil sie Like-geil sind oder zeigen wollen was für tolle moralisch überlegene Leute sie sind.


    Und das Rassismus kein Problem ist habe ich mit nicht einen einzigen Wort irgendwo geschrieben, ich frage mich gerade wie du darauf kommst.

    Ich habe geschrieben das es Rassismus schon genauso lange gibt wie die Menschheit,weil es nun mal leider,genauso wie Krieg und viele andere Dinge Teil der Menschen ist und man das niemals,egal wie sehr man dagegen kämpft,vollständig beseitigen kann, da es nun mal immer Leute gibt rassistisch,kriegerisch oder intolerant gegen irgendwas oder irgendwem sind,das ist nicht schön,aber ist nun mal leider die Realität.

  • Ok, ich meinte what-aboutism auch nicht abwertend. Ich verstand nur nicht, was das ganze mit dem Threadverlauf zu tun hatte. Aber wenn das einfach unverbunden gemeint war, weiß ich Bescheid^^


    Ich mag es nicht über irgendeine anonyme Menge von Usern zu reden, da das nichts bringt. Wie verstehst du da den Zusammenhang zu Medien? Ich kann vielleicht noch sehen, dass das unterstreicht, dass die Diskussion darüber recht toxisch ist, dem ich gegenüber sogar zustimmen würde, aber wie ich meinte: Es wird nicht wirklich systematisch sondern nur punktuell darüber geredet.


    Ja, ich verstehe halt nicht, was die Feststellung bringt. Wir haben auch Jahrhunderte Hexer und Hexen verbrannt, machen wir auch nicht mehr. Ich hatte halt verstanden, dass das als Negierung des Handelns zu verstehen ist, also nach dem Motto: "Weil es eh schon immer da war, bringt es nichts, was dagegen zu tun" - so las sich das für mich in Bezug auf Stigma und folglich auch auf Rassismus.

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  • So wie ich das verstanden habe,bist du dafür das die Medien mehr psychische Probleme in den Mittelpunkt stellen,also mehr darüber berichten und dadurch auch eine Diskussion in der Gesellschaft entsteht.


    Das finde ich grundsätzlich auch nicht falsch,aber ich denke mir einmal,dass wenn wirklich Interesse,auch von den Betroffenen da wäre,also der Masse,würde es so eine Diskussion auch schon längst im großen Stil geben und wäre das Interesse bei den Lesern/Zuschauern/Zuhörern an diesen Themen auch vorhanden,würde darüber vielleicht auch viel mehr berichtet.


    Beides bleibt aber ja,zumindest im großen Stil aus,also stellt sich doch die Frage ob überhaupt wirklich ein großes Interesse in der Gesellschaft,sowohl von Betroffenen,Angehörigen als auch anderen,an diesen Themen vorhanden ist ?


    Derzeit läuft es aber ja auch leider so,wie ich es schon erwähnt habe,früher wurden Diskussionen noch mehr oder weniger vernünftig geführt,alle Teilnehmer konnten ihre Argumente vorbringen,es wurde viel diskutiert,es gab zwar auch mal Streit,aber irgendwie war auch ein gegenseitiges Verständnis für die andere Seite vorhanden,bei den Argumentationen etc.


    Heute haben wir aber u.a das Problem mit der übermäßigen politischen Korrektheit und auch einen zunehmenden fehlenden Willen auch mal der anderen Seite zuhören zu wollen,es geht nur noch darum um jeden Preis die eigene Meinung durchzudrücken,egal wie.

    Z.B. 2015 bei der Flüchtlingskrise,da wurden auch viele Fehler von der Politik gemacht und so ein Ereignis in dem Ausmaß hat Deutschland wohl seit Ende des 2.WK nicht mehr erlebt,also so viele Flüchtlinge,das hat viele Menschen im Land verunsichert.

    Da lief es denn oft darauf hinaus,dass Leute die ihre Sorgen und Ängste im Bezug auf all diese Flüchtlinge (also die auch meist völlig fremde Menschen aus einem anderen Kulturkreis waren,mit denen die meisten Menschen bei uns noch nie wirklich was zu tun hatten) geäußert haben,sofort in die rechte Ecke gestellt wurden und ihnen einfach stumpf Fremdenfeindlichkeit unterstellt wurde,kaum wer war gewillt mal zuzuhören und versuchen zu verstehen,warum die Menschen Angst und Sorgen wegen der Flüchtlinge haben (auch wenn beides im Grunde unnötig war).


    Auf so einer Grundlage kann man einfach keine richtigen Diskussionen führen finde ich,auf so einer Grundlage will ich auch keine Diskussion in der Gesellschaft,die sich um psychische Krankheiten drehen,wovon ich also selbst betroffen bin.


    Ich meinte mit der Rassimus Aussage nicht,dass es nichts bringt oder falsch ist gegen Rassimus zu kämpfen,nur das,egal wie sehr man dagegen kämpft,Rassimus sehr wahrscheinlich niemals ganz beseitigen,sondern höchstens so gut es geht eindämmen kann.


    Das war ein Beispiel,womit ich nur Aussagen wollte,dass man Vorurteile etc. auch nie aus den Köpfen aller Menschen bekommt,egal wie viel Aufklärung man betreibt,es wird immer Menschen geben,die aus allen möglichen Gründen Vorurteile haben und vertreten und die sich auch niemals,egal wie vernünftig und logisch man argumentiert,von ihren Ansichten abkommen werden.

    Das sieht man derzeit ja sehr gut bei Corona und den Impfungen,das Impfungen mehr helfen als schaden ist einfach ein Fakt,das Corona existiert ist ebenfalls so ein Fakt.

    Trotzdem gibt es Menschen denen man das noch groß und breit erklären kann,denn man 100.000 Fakten vorlegen kann,die aber trotzdem immer an ihrer Meinung festhalten werden,dass Impfungen schlecht sind und Corona nicht existieren würde.

  • Ok, können wir uns darauf einigen, nicht verwandte kontroverse Themen wie die Flüchtlingssituation anno 2015 sein zu lassen? Das würde mir auch dabei helfen On-Topic zu bleiben, da ich in deiner Beschreibung einiges finde, dem ich nicht zustimmen würde, aber worüber es hier in dem Thread fehl am Platze wäre zu reden.


    Ok, back to topic:


    Ich glaube, dass es mir gar nicht so um den Mittelpunkt geht, sondern einfach darum, dass es mich nervt, dass nicht über das "Was nun?" öffentlich geredet wird. Das müsste auch nicht auf der Titelseite stehen und nicht als Top 1 diskutiert werden, aber dass da so gar nichts kommt (außer von Leuten von den Rändern für die es gerade politisch oppurtun ist), finde ich bedenklich. Und ja, ich denke auch, dass das dazu führt, dass Stigma leichter perpetuiert werden können. Und nein, ich will das Stigma nicht aus allen Köpfen bekommen, da das wohl unmöglich sein wird, aber weniger und weniger heftig wäre doch ein ganz nahbares Ziel. Und zur Transparenz, wieso ich so heftig auf den Punkt bestehe: Ja, dieser Punkt stammt aus meiner Biographie. Das kann ein Einzelschicksal mithin Pech sein, aber die Zahlen sagten mir halt, dass das ein größeres Problem ist.


    Also ich verstehe dich so, dass du mit deinem Beispiel unterstreichen wolltest, dass man nichts mehr sagen kann, oder? Ich denke, dass es nur recht ist sich den Ort und Umstände zu suchen in denen eine Konversation geführt werden sollte. Auf Twitter beispielsweise sind Beleidigungen und Verletzungen auf Grund des Formats fast unausweichlich und das führt gerne zu Streit (ich wurde da auch schon übelst beleidigt). Das tut weh, ja, aber deswegen glaube ich trotzdem, dass es noch Dinge gibt, die sich zu adressieren lohnen und worüber ich in meinem begrenzten Kreis auch gerne rede, auch wenn das das große Bild kaum interessiert^^ Ich fände es halt schön, wenn wir wenigstens vorsichtig uns wieder an einen Diskurs herantasten statt die Hände in die Luft zu werfen und zu sagen: Geht nicht.


    Ich denke auch, dass es im Allgemeinen gesprochen durchaus Interesse gäbe, nur ein geschützter Platz fehlt an dem das diskutiert werden kann, auch wenn es erste Ansätze gibt. Beispielsweise die HU Berlin führt eine Initiative B-Part durch, bei der betroffene Menschen aktiv in die Forschung und Vertretung der Menschen involviert werden und eigentlich wird das Recht gut frequentiert bei den Malen, bei denen ich was mitbekam.

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