Es stand für mich eigentlich schon lange fest, dass ich gerne im sozialen Bereich arbeiten möchte. Ich fand das Lehramt, Soziale Arbeit oder Psychologie immer sehr anziehend und hatte auch in den meisten meiner Praktika in diesen Bereichen großen Spaß und habe auch Lob bekommen.
Ich glaube, eine meiner großen Stärken ist es, mich in die Gefühle anderer Menschen hinein zu versetzen und sie und mich selbst zu reflektieren.
Früher konnte ich das nie als Stärke ansehen, heute weiß ich, wie wichtig mir diese Eigenschaft auch bei meinem Gegenüber ist.
Allerdings merke ich in meinem Studium zunehmend, wie sehr mich die Inhalte und die vorstehenden Praktika triggern.
Ich werde schnell traurig, erinnere mich an meine eigene Vergangenheit, habe zu viel Mitgefühl oder fast schon Mitleid mit den Leuten. Mich regt die Ungerechtigkeit, die manchen Menschen widerfährt stark auf.
Die vielen Menschen um mich herum werden mir schnell zu viel und ich habe die Sehnsucht nach Ruhe und Stille.
Eigentlich möchte ich anderen Menschen helfen und etwas positives zur Gesellschaft beitragen, aber ich fühle mich dazu immer weniger in der Lage dazu.
Jetzt frage ich mich, ob das momentan nur eine Phase ist, die nach ausreichender Therapie vorbeigeht oder ob ich doch nicht ausreichend Stärke für diesen doch sehr fordernden Bereich besitze?
Eine Alternative wäre für mich eine Buchhandlung oder ein Tierheim.
Der soziale Bereich hat mir aber eigentlich in der Vergangenheit oft viel Freude bereitet und ich konnte auch Bestätigung daraus ziehen..die jetzt aufkommenden Zweifel machen mir Angst.