Wie geht ihr mit euren schönen Zeiten um?

  • In letzter Zeit kommen ständig wieder Erinnerungen hoch (immer häufiger), wo ich noch ein Spiel gespielt habe, welches ich sehr geliebt habe. War eine sehr schöne Erinnerung, vorallem mein damaliger Online Freund.


    Wie geht ihr eigentlich mit schönen Erinnerungen um?

  • dissoziativ, heißt, ich habe nicht dass Gefühl, dass ich diese erlebt habe.

    Gleichzeitig verkläre ich sie. Zu kosmischer Einzigartigkeit. unwiederbringbar.

  • Wahrhaftig schöne Erinnerungen machen mich immer nur eins und das ist - traurig. Unendlich traurig.

    Ich hasse schöne Erinnerungen.

    All die Zeit die vergangen ist und nie wieder kommen wird. Unwiederbringlich verloren. Damals, als das Leben noch ein Leben war, weil man selbst noch lebendig war.


    Es gab mal Zeiten in meinem Leben da hab ich den ganzen Tag mit Freunden rumgealbert und gelacht.

    Objektiv betrachtet waren es aber in Wirklichkeit gar keine Freunde denn sonst würden wir ja heute noch zusammen rumalbern und lachen. Aber die wissen wahrscheinlich nicht mal mehr meinen Namen. Und wenn sie sich daran zurückerinnern ist auf meinem Stuhl ein leerer Fleck.


    Außerdem gibt es keine einzige schöne Erinnerung in der das allgegewärtige Grauen nicht einfach nur mal für kurze Zeit im mentalen Nebenraum eingeschlossen wurde. Diese Tatsache gibt jeder noch so schönen Erinnerung irgendwie immer einen faden Beigeschmack. Etwa so wie wenn man auf einer Party ist in einem Haus von dem man weiß dass im Keller Leichen von Ermordeten einbetoniert wurden.


    Trotzdem ist es natürlich immer gut auch schöne Erinnerungen zu haben. z.B. Falls einen jemand fragt wie denn das Leben so war bisher. Da muss man ja irgendwas postives zu erzählen haben. Deswegen merke ich mir die gut und hab sie bei Bedarf immer abrufbereit.

    Rebellion allein macht noch keinen Menschen. Sie ist nur ein erster Schritt auf einem langen, schwierigen und nie endenden Weg
    zur Überwindung der Furcht vor der Freiheit, ein eigenes Selbst und ein menschliches Herz zu haben.

  • Wahrhaftig schöne Erinnerungen machen mich immer nur eins und das ist - traurig. Unendlich traurig.

    Ich hasse schöne Erinnerungen.

    All die Zeit die vergangen ist und nie wieder kommen wird. Unwiederbringlich verloren. Damals, als das Leben noch ein Leben war, weil man selbst noch lebendig war.

    So geht es mir auch..

    Ich nehme oft die Momente nicht direkt als schön wahr.. Das geschieht meist immer erst später, wenn es nicht mehr so ist..

  • Wenn ich gerade eine wirklich sehr schöne Zeit bzw. Moment habe, dann gelingt es mir manchmal auch das bewußt wahrzunehmen. Ich denke mir in solch schönen Augenblicken dann: "Wenn ich jetzt tot umfallen würde, wäre das voll ok".


    An schöne Zeiten zurückerinnern, mache ich nur ungern, das bereitet doch meist mehr Schmerz als Freude. Allerdings sollte man sich aus therapeutischer Sicht wohl bewußt machen, was man nicht alles schon tolles erlebt und erreicht hat, um dann den Schluss zu ziehen, dass sehr wahrscheinlich auch in Zukunft noch schöne Dinge passieren können.

  • Die meisten schönen Zeiten nehm ich gar nicht so wirklich war und die sind aus meinem Kopf auch wieder sehr schnell verschwunden. Leider...

    Der Sinn des Lebens ist Leben. Das wars.
    Der Sinn des Lebens ist Leben ...
    ________________________________________________________________________________________
    I'm scared to get close and I hate being alone
    I long for that feeling to not feel at all
    The higher I get, the lower I'll sink
    I can't drown my demons, they know how to swim
    ...

  • Kulturell kann ich so etwas inzwischen wahrnehmen und auch qualitativ so betrachten. Das fällt dann wahrscheinlich aber in die Kategorie "Intellektuelles"...


    Sonst würde ich behaupten, in dieser Existenz hier gab es keine wirklich "schöneren Zeiten".

    Ein Lachen oder ein bisschen Spaß, was durch etwas anderes erwirkt wurde, änderte doch nicht den generellen roten Faden, der sich durch alles durchzog, und gemäß wessen festgesetzten Kurs die Entwicklung ihren Lauf nahm. - Leute, die einem auf Basis solcher kurzweiligen Erlebnisse etwas anderes weis machen wollen, versuchen "einen" mit Trivialitäten zur blenden.


    Lediglich, was die körperliche Gesundheit und Funktionsfähigkeit meines Wirtskörpers angeht, könnte man sprechen von "das ging vor X Jahren alles noch besser / war noch ohne weiteres durchführbar".

  • Gut das Thema mal wieder hochzuholen. Ich denke tatsächlich nur noch selten über die Vergangenheit nach und lebe im Hier und Jetzt.


    Aber wenn ich die schönen Erinnerungen mal vorübergehend zulassen kann, dann genieße ich sie wirklich jede einzelne Sekunde.

  • Knonkrinket bei Dir klingt es so, als wäre das Hier und Jetzt nicht gut, bei den meisten Kranken ist das Hier und Jetzt das Ziel.

    Was ich damit sagen will: das Gute am Hier und Jetzt ist, dass man es zu einem Teil bewusst mitgestalten kann.

    Beispielsweise in dem man bewusst an schöne Erinnerungen denkt :-)

    Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird. (Goethe)

  • Knonkrinket bei Dir klingt es so, als wäre das Hier und Jetzt nicht gut, bei den meisten Kranken ist das Hier und Jetzt das Ziel.

    Was ich damit sagen will: das Gute am Hier und Jetzt ist, dass man es zu einem Teil bewusst mitgestalten kann.

    Beispielsweise in dem man bewusst an schöne Erinnerungen denkt :-)

    Guter Denkanstoß von dir, danke! :-)

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