• Ich habe so eine Wut auf die Menschen die mich zu dem gemacht haben der ich heute bin. Sie haben mich gebrochen, mein Herz, meine Seele, mein Denken. Ich weiß nicht wer ich bin. Ich suche und suche aber ich finde nichts, nichts was mich ausmacht.

    In all meinen Fasern spüre ich nur noch den Schmerz.

    Ich will vor ihnen keine schwäche zeigen denn das würde sie nur ermutigen weiter zu machen. Die Gedanken kreisen in meinem Kopf. Ich will schreien und weinen doch ich bin wie erstarrt.


    Wie geht ihr mit eurer Wut um?

  • Der Text hätte auch von mir sein können. Ich fühle ganz genau so wie du. Die Welt da draußen ist einfach nur seltsam, und ich bekomme das auch einfach nicht in den Griff. Man schwankt zwischen Wut, Trauer, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Und bei keinem dieser Gefühle weiß ich wie ich damit umgehen soll. Ich habe es sogar mit beten versucht, aber selbst Gott will nichts mit mir zu tun haben.

  • Ich kann dich sehr gut verstehen. Eine Antwort ist aber schwierig. In manchen Fällen hilft es mir wirklich laut zu schreien, manchmal nützt das aber gar nichts. Manchmal putze ich wie eine Irre (der Backofen eignet sich dafür immer gut), manchmal mache ich Sport. Manchmal helfen mir Meditationsübungen. Aber all das hilft nicht immer. Ich probiere mich selbst immer durch alles mögliche, um dann nichts gefunden zu haben, was hilft. Was für mich einfach wichtig ist: ich drücke jedes Gefühl, das ich empfinde, aus. Ich schlucke nichts hinunter und ich fresse nichts in mich hinein. Das war früher eins der größten Probleme.

    Und die spezielle Wut, auf die Menschen, die einem teils undenkbares angetan haben, die hab ich auch sehr lange mit mir getragen. Dabei hab ich gar nicht gemerkt, wie viel Energie mich das kostet. Das wurde ich erst los, als ich ihnen verzieh. Und dafür brauchte es zwei Jahre Therapie. Auf einen hege ich trotzdem noch Wut, die werd ich wohl einfach nicht los.

    Es ist schon ein sehr guter Schritt dich hier, in diesem geschützten Rahmen, mitzuteilen. Auch wenn es nicht so aussieht, oder sich (noch) nicht so anfühlt; es wird damit auf jeden Fall besser.

    Birds literally just eat, travel and shit on things they don't like.

    I don't know about you but that's the lifestyle I'm striving for.  :Halloweenwink:


    Perhaps one did not want to be loved so much as to be understood. ~George Orwell, 1984

  • ...Wut?

    Richtige ausdrucksstarke Wut (bis auf vielleicht ein bestimmtes Thema) gibt es hier schon lang nicht mehr...

    Weil bewusst ist, wohin sie, in der Intensität wie sie mein Hirn verspüren würde, führen würde.

    - Man müsste schon in die Lage versetzt sein wie ein Geheimagent von heute auf morgen die Identität wie die Unterhose wechseln zu können. Oder eh außerhalb des Gesetzes stehen. Um sich einer langjährigen Gefängnisstrafe entziehen zu können...

    Was soll "Wut" da also bringen?

    Zudem... wen würde eine Reaktion auf den Ursprung dieser Wut überhaupt noch interessieren außer das eigene Hirn?


    Von daher... was soll es? :schulterzucken:

    Was soll sie bringen?

  • Wenn ich dich richtig verstehe, besteht noch Kontakt zu den Menschen auf die du wütend bist?

    Ich würde Wut nicht unbedingt als Schwäche bezeichnen, eher als starke Emotion. Als Emotion, die wahrscheinlich dann auch eher unkontrolliert kommt.

    Wirklich starke Wut kenne ich von mir überwiegend nur gegen mich selbst, nicht gegen andere. Daher ist es vielleicht schwer das zu vergleichen.

    Wie äußert sich das wütend sein denn bei dir? Ist es immer unterschwellig vorhanden? Oder mal mehr mal weniger?

    Was hindert dich daran zu schreien oder zu weinen? Ok, weinen auf Knopfdruck ist vielleicht nicht so einfach. Aber deine Wut rauszuschreien? Das muss ja gar nicht unbedingt dann gegen die Personen gehen. Vielleicht irgendwo an einem Ort, wo du völlig ungestört bist deine Wut wirklich rausschreien.


    Ich finde es auf jeden Fall wichtig, dass man Wut auch mal rauslassen darf und nicht immer unterdrücken muss. Das kommt vermutlich auf die Situation an, was gerade sinnvoll ist.

    Mir hilft da manchmal dann auch körperliche Betätigung. Sport, am besten draußen und ungestört. Das kann man dann ggf. auch mit weinen oder schreien verbinden. Laut Musik hören, Mitsingen, tanzen.

    Wenn Wut plötzlich aufkommt und ich sie nicht rauslassen möchte hilft es ggf. erstmal rauszugehen und bewusst ein paar mal tief ein und auszuatmen. Das lässt die Wut aber nicht wirklich verschwinden, sondern eher lenken.

    "Sometimes I remember the darkness of my past
    Bringing back these memories I wish I didn't have
    Sometimes I think of letting go and never looking back
    And never moving forward so there'd never be a past
    "
    (Linkin Park - Easier to run)

  • Der Text hätte auch von mir sein können. Ich fühle ganz genau so wie du. Die Welt da draußen ist einfach nur seltsam, und ich bekomme das auch einfach nicht in den Griff. Man schwankt zwischen Wut, Trauer, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Und bei keinem dieser Gefühle weiß ich wie ich damit umgehen soll. Ich habe es sogar mit beten versucht, aber selbst Gott will nichts mit mir zu tun

    Du sprichst mir ebenfalls aus der Seele. Eine Achterbahnen der Gefühle.

  • Ich kann dich sehr gut verstehen. Eine Antwort ist aber schwierig. In manchen Fällen hilft es mir wirklich laut zu schreien, manchmal nützt das aber gar nichts. Manchmal putze ich wie eine Irre (der Backofen eignet sich dafür immer gut), manchmal mache ich Sport. Manchmal helfen mir Meditationsübungen. Aber all das hilft nicht immer. Ich probiere mich selbst immer durch alles mögliche, um dann nichts gefunden zu haben, was hilft. Was für mich einfach wichtig ist: ich drücke jedes Gefühl, das ich empfinde, aus. Ich schlucke nichts hinunter und ich fresse nichts in mich hinein. Das war früher eins der größten Probleme.

    Und die spezielle Wut, auf die Menschen, die einem teils undenkbares angetan haben, die hab ich auch sehr lange mit mir getragen. Dabei hab ich gar nicht gemerkt, wie viel Energie mich das kostet. Das wurde ich erst los, als ich ihnen verzieh. Und dafür brauchte es zwei Jahre Therapie. Auf einen hege ich trotzdem noch Wut, die werd ich wohl einfach nicht los.

    Es ist schon ein sehr guter Schritt dich hier, in diesem geschützten Rahmen, mitzuteilen. Auch wenn es nicht so aussieht, oder sich (noch) nicht so anfühlt; es wird damit auf jeden Fall besser.


    Ich habe nie gelernt wie man mit Gefühlen umgeht und immer unterdrückt. Seid ein paar Wochen stecke ich in einem Tief fest, weshalb mir die kleinen Dinge im Leben schwer fallen bzw. liegen bleiben. Diese Wut bezieht sich auch bei mir auf Menschen die mir schlimme Dinge angetan haben. Durch die Therapie ist mir das erst bewusst geworden. Verzeihen ist ein Fremdwort für mich, ich denke dafür braucht es noch ein bisschen Therapiezeit.


  • Ich glaube wenn ich diese Erlebnisse durch diese Menschen nicht gemacht hätte, wäre ich heute vielleicht nicht psychisch krank. Ich weiß das es mich nicht weiterbringt.


  • Ja, zu einigen von ihnen besteht noch Kontakt aber auf das minimal beschränkt.


    Diese Wut richtet sich in erst gegen diese Menschen und dann schlägt es um, gegen mich. Ich verletze mich. Mit Emotionen und Gefühlen kann ich nicht umgehen. Ich kann nicht weinen wenn ich es gerne möchte und ich kann nicht schreien. Irgendwas blockiert mich.


    Diese Wut kam plötzlich. Ich habe meiner Therapeutin etwas schreiben wollen wovon sie noch nichts wusste, weil ich darüber nicht reden kann. Aber das war zu viel für mich, ich dachte das schreiben wäre einfacher. Ich stecke seid einiger Zeit in einem Tief fest und mir fällt es schwer Dinge zu tun. Ich habe eine soziale Angst, es fällt mir schwer einfach so vor die Tür zu gehen.

  • Ich habe nie gelernt wie man mit Gefühlen umgeht und immer unterdrückt. Seid ein paar Wochen stecke ich in einem Tief fest, weshalb mir die kleinen Dinge im Leben schwer fallen bzw. liegen bleiben. Diese Wut bezieht sich auch bei mir auf Menschen die mir schlimme Dinge angetan haben. Durch die Therapie ist mir das erst bewusst geworden. Verzeihen ist ein Fremdwort für mich, ich denke dafür braucht es noch ein bisschen Therapiezeit.

    Ich habe das auch nie wirklich gelernt. In meiner Familie, wenn man es so nennen will, hält man nicht viel davon, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Ich musste mir schlussendlich selbst beibringen, wie das geht. Dabei gibt es auch kein Richtig oder Falsch. Natürlich hat mir auch die Therapie dabei geholfen. Ebenso wie mit dem Verzeihen. Es braucht einfach sehr, sehr viel Zeit.



    Ich kann nicht weinen wenn ich es gerne möchte und ich kann nicht schreien. Irgendwas blockiert mich.

    Hast du schon mal probiert einfach lauter zu reden? Es muss ja nicht schreien sein, auch wenn das sehr befreiend sein kann. Ich tat mir damit auch schwer, also habe ich einfach viel lauter mit mir selbst geredet. In ein Kissen boxen könnte auch eine Option sein.

    Birds literally just eat, travel and shit on things they don't like.

    I don't know about you but that's the lifestyle I'm striving for.  :Halloweenwink:


    Perhaps one did not want to be loved so much as to be understood. ~George Orwell, 1984

  • Mach das. Ich hab noch ein paar mehr Ideen. Du kannst dich jederzeit gerne auch bei mir melden. Wünsch dir alles Liebe :daumenhoch:

    Birds literally just eat, travel and shit on things they don't like.

    I don't know about you but that's the lifestyle I'm striving for.  :Halloweenwink:


    Perhaps one did not want to be loved so much as to be understood. ~George Orwell, 1984

  • Hey,


    Das Gefühl nicht gut mit Emotionen oder Gefühlen umgehen zu können kommt mir bekannt vor. Mir fällt es sogar manchmal nicht leicht überhaupt einzuordnen was ich gerade eigentlich fühle.

    Das du deiner Therapeutin Dinge schreiben wolltest, kann die Wut natürlich ausgelöst oder verstärkt haben. Schreiben ist zwar oft etwas leichter wie Dinge auszusprechen. Aber auch das Aufschreiben kann viel auslösen.

    Konntest du deiner Therapeutin das Geschriebene denn auch zeigen? Und dann mit ihr auch über die Wut sprechen?


    Wenn es dir schwer fällt vor einfach so vor die Tür zu gehen, ist die Idee mit dem rausgehen für dich momentan wohl eher kontraproduktiv.

    Da finde ich dann die Ideen von Butterfly gar nicht schlecht.

    In ein Kissen boxen, oder gar einen Boxsack, wenn man einen hätte, kann da vielleicht ein bisschen was abfedern.

    "Sometimes I remember the darkness of my past
    Bringing back these memories I wish I didn't have
    Sometimes I think of letting go and never looking back
    And never moving forward so there'd never be a past
    "
    (Linkin Park - Easier to run)

  • Ich habe ihr eine Mail geschrieben und ihr gebeten darauf nicht zu reagieren, weil ich diesen schmerz nicht ohne ihr Beisein nochmal erleben möchte. Ich denke im nachhinein war es ein Fehler ihr zu schreiben. Ich war noch nicht soweit und habe mir zuviel zugemutet .

    Es ist schon hier im Forum zu sein. Man fühlt sich nicht so alleine.

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