Sterbetagebuch Katze (Trigger)

  • Ich mach schon mal vorsorglich einen Thread auf für eine Katze die demnächst stirbt.

    Weil ich... keine Ahnung... irgendwo muss ich damit hin.


    Man könnte ja sagen, mal wieder so ne Katze die stirbt, ist jetzt auch nichts weiter neues oder besonderes eigentlich.

    Hier auf dem Land sterben ständig irgendwelche Tiere an irgendwas. Und ich hatte in meinem Leben schon mehr sterbende Tiere und auch sterbende Katzen als ich zählen kann. (Okay ich hab sie mal irgendwo gezählt auf einer meiner vielen Listen, aber das will ich jetzt grade nicht so genau wissen. Ich bin froh dass ich das alles die meiste Zeit nicht mehr weiß.)


    Was also ist jetzt anders bei dieser Katze dass man unbedingt darüber berichten müsste?

    Ist es weil es speziell "meine" Katze ist?

    Ja vielleicht. Die letzten beiden Katzen die "meine" Katzen waren sind... okay die erste, das will man lieber nicht wissen, und die zweite hat sich während einer längeren Abwesenheit von mir vors Auto geworfen... also die beiden Tode hab ich nicht direkt mitgekriegt. Den ersten nicht weil er im Traumanebel verschwunden ist (zum Glück, oh Gott sei Dank) und den zweiten da war sie halt schon tot als ich dann wieder kam. Konnte mich da immerhin noch von ihrem Körper verabschieden. Und das war dann wohl ein guter Tod schätz ich mal. Hoff ich mal. Ich mein wir haben sie am Morgen dann ja gleich gefunden und da war sie schon ordentlich tot, also auch schon steif. Sowas geht auch anders, hab ich auch schon oft genug erlebt. lalala...

    Genau den Tod von meinem Kaninchen damals hab ich auch nicht direkt mitgekriegt.


    Also was ist jetzt anders, es kommen zwei Sachen zusammen, es ist "mein" Tier UND ich muss live dabei sein. Das hatte ich so bisher halt noch nicht.


    Natürlich ist es etwas dumm ein Tier zu haben zu dem man irgendeine Form von emotionaler Verbundenheit hat, weil die sterben halt eh, genau wie Menschen, und eigentlich war das auch nie meine Absicht. Also irgendwie dachte ich bis vor kurzem dass ich zu dieser Katze auch keine hätte, also genau so wenig wie zu den anderen Katzen hier, auch wenn es theoretisch "meine" Katze ist, aber ich dachte nur so von der theoretischen Verantwortlichkeit her und naja...


    Ich hab mich geirrt. Jetzt wo sie stirbt muss ich leider feststellen dass ich doch emotional mit ihr verbunden bin.

    Entweder das oder es ist einfach ein riesen Trigger.

    Also das ist es sowieso auch.

    Also beides irgendwie. Keine Ahnung.

    Auf jeden Fall übel.


    Okay vielleicht ist es doch eher ein Trigger, weil ich hätte jetzt kein Problem damit wenn sie nicht mehr da ist, aber ich hab sehr wohl ein Problem damit jetzt ihren Sterbeprozess begleiten zu müssen mal wieder. Ganz allein. Auf mich gestellt.

    Wobei ich ja heute wenigstens zwei Freunde hab mit denen ich darüber reden kann und könnte.

    Aber ich weiß nicht. Fühlt sich irgendwie trotzdem nicht so an. Ich mein die sind ja auch nicht hier.
    Und von weitem tröstende Worte zu senden ist halt auch nicht das selbe wie das Elend direkt vor Augen zu haben und vor allem ist es nicht das selbe wie persönlich dafür verantwortlich und zuständig zu sein.


    Hm, vielleicht bin ich mit dem Text jetzt im falschen Unterforum.


    Eigemtlich wollte ich hier dann nur mal immer so hinschreiben wie es grade läuft.

    Einfach damit ich es irgendwo hinschreiben kann.


    ---------------------------------


    Also wie läuft es grade?

    Ich hab cbd-öl für Katzen bestellt weil ich inzwischen gelernt habe dass das für Menschen schädliche Inhaltsstoffe für Katzen hat,

    sie kriegt naturheilkundliche Mittel, und Aktivkohle gegen den akuten Durchfall, und Frischfleisch kleingeschnitten, und "Heilsteine" hab ich mir heute noch ausgedacht und einfach lauter Bergkristall und Rosenquarz um sie rum gelegt.


    Haben tut sie irgendwas in Richtung Bauchspeicheldrüsenkrebs. Das geht schnell. Vorallem geht es sehr unschön mit verhungern bei lebendigen Leibe einher, also trotz fressen und so, weil die Nahrung nicht mehr verdaut werden kann.

    Wobei so langsam immer schwächer werden und einschlafen jetzt auch nicht das aller schlimmste ist. Die Frage ist nur ob sie Schmerzen hat und das weiß man bei Katzen eben nie und naja bestimmt hat sie Schmerzen, ich hoffe das cbd-öl kommt noch rechtzeitig bevor alles zu spät ist.

    Wahrscheinlich gehen wir morgen noch mal sinnlos zum Tierarzt obwohl der da auch nicht wirklich was machen kann. Aber man kann zumindest Schmerzmittel dort holen. Und man kann noch ein paar Aufbauspritzen reinhauen und 100 Euro bezahlen.


    Also heute hat sie jedenfalls auch ganz ohne Appetit durchaus ordentlich gefressen. Ist aber trotzdem so schwach dass sie kaum mehr aufstehen kann.

    Heute Mittag hat sie trotzdem mal eine kleine Runde ums Haus gedreht.


    Ich hab Angst dass sie Schmerzen hat. Wir sollten auf jeden Fall morgen Schmerzmittel vom Tierarzt holen...

    Rebellion allein macht noch keinen Menschen. Sie ist nur ein erster Schritt auf einem langen, schwierigen und nie endenden Weg
    zur Überwindung der Furcht vor der Freiheit, ein eigenes Selbst und ein menschliches Herz zu haben.

  • Hallo Drachentränen,


    Ich glaube es ist schon ein sehr großer Unterschied ob man direkt dabei ist wenn es einem Tier immer schlechter geht und stirbt oder plötzlich vor vollendeten Tatsachen steht.

    Auch eine emotionale Verbundenheit zu dem Tier macht einen großen Unterschied.

    Trotzdem würde ich es nicht als dumm bezeichnen diese Verbundenheit einzugehen. Aber das soll hier gar nicht Thema sein.


    Du kannst hier gerne berichten. Auch wie es weitergeht.

    Katzen sind sehr gut darin Schmerzen zu verbergen und es kann wirklich schwer sein, dass zu erkennen. Vor allem wenn sich ihr Verhalten ja eh geändert hat, weil sie so schwach ist.

    Ich würde da an deiner Stelle auch morgen zum Tierarzt gehen und ihr was geben lassen. Und am besten noch was mitgeben lassen nach Hause.

    Denn seien wir mal ehrlich, wenn die Katze so schwer krank ist, dass sie stirbt ist werden Schmerzmittel keinen Schaden anrichten. Das tun die auch sonst so schnell nicht. Daher würde ich ihr auf Verdacht was geben. Sollte sie doch keine Schmerzen haben, schaden die Schmerzmittel nicht. Sie können also nur helfen.

    Solltest du oder der Tierarzt den Eindruck haben, dass sie wirklich schlimme Schmerzen hat, die nicht in den Griff zu bekommen sind und sie sehr leidet, wäre es vielleicht auch sinnvoll darüber nachzudenken sie zu erlösen.


    Biete ihr einen sicheren warmen Ort und lass ihr ihre Ruhe, wenn sie die will. Oder setz dich zu ihr und schmuse mit ihr, wenn sie das mag.

    Es ist nicht leicht ein Tier beim Sterben zu begleiten.

    "Sometimes I remember the darkness of my past
    Bringing back these memories I wish I didn't have
    Sometimes I think of letting go and never looking back
    And never moving forward so there'd never be a past
    "
    (Linkin Park - Easier to run)

  • Danke.

    Ja. Ist nicht leicht. Schon gar nicht mit unzähligen solcher Vorgeschichten bei anderen Tieren. Und auch bei anderen Katzen irgendwie hab ich das alles vergessen. Ist auch besser so.


    Beim Tierarzt waren wir ja auch vorher schon. (Nicht dass man denkt ich wär kein Stammgast bei den Tierärzten hier. Wir haben hier schließlich schon seit fast immer ne halbe Tierauffangstation. Auf eigene Kosten versteht sich. Naja manchmal hat sogar das Tierheim was bezahlt, aber sie sind halt auch chronisch überfüllt und dauerpleite.)


    Gestern ging Tierarzt dann doch nicht wegen Arbeit hatte ich ganz vergessen. Heute geht die eine Frau nicht ran, vielleicht geh ich auch mal wieder zu dem anderen, aber dauernd wechseln finden die halt auch nicht so toll. Genau wie Zahnärzte. Die Heilpraktikerin macht auch nicht mehr (aus Gründen, die ich eigentlich sogar wusste aber inzwischen schon wieder vergessen hatte.) Die war aber irgendwie am Telefon schon doof. Irgendwie hatte ich vor Jahren schon mal ne nette irgendwo her, aber das muss wohl ne andere gewesen sein.


    "Sterbebegleitung". Ich glaub dafür sollte man echt mal ne Ausbildung machen. Für Mensch und Tier. Das wird einfach ständig, immer und überall dringend gebraucht.


    Aktuell ist der Zustand immer noch unverändert. Die Kohle hilft gar nichts, aber wahrscheinlich krieg ich die nötige Menge auch gar nicht rein in die Katze.

    (Die Kohletabletten sind übrigens auch "lustig". Also für Menschen da steht drauf "soweit nicht anders verordnet 2-3 x täglich 3-4 Tabletten, bis die Beschwerden abklingen, in aktuen Fällen bis zu 50 Tabletten auf einmal." Lustiger Weise befinden sich in der Packung aber nur 20 Stück. Wollte man da 3 x täglich 4 Tabletten nehmen reicht die Packung für genau 1,5 Tage. Wer denkt sich so einen Mist aus?)

    Naja egal irgendwie brauch ich jedenfalls noch eine bessere Methode das Zeug in die Katze rein zu kriegen als mit diesen Einwegspritzen in Wasser gelöst. Es bleibt ja nicht mal am Finger hängen auf dass man es ihr auf die Zunge streichen könnte.

    Vielleicht zusammen mit Butter. ...Ah ja, genau. Gute Idee.


    Zum einkaufen wegen richtigem Fleisch hab ich es gerstern auch nicht mehr geschafft. Man erzähle das bitte nicht meinen hardcore veganen Tierrechtler-Freunden weiter.


    Einige Zeit nachdem ich das hier vorgestern geschrieben habe hatte sich der Grund für diesen Thread auch irgendwie spontan erledigt denn da hat die dissoziative Idenitätsstruktur dann gegriffen und die Emotionen weg gemacht. Das hielt auch ziemlich lange an. ...Bis eben.

    R. und meine Erzeugerin finden ja dass es ein Segen wäre wenn das Mistvieh endlich sterben würde. Ist immerhin die nervenaufreibendste ADHS-Terrorkatze und Hyperjägerin die wir je hatten. ((Also eigentlich ein Kater aber er ist transsexuell, war er schon immer. Deswegen Katze.)) Hat sogar schon zwei ausgewachsene Eichhörnchen auf dem Gewissen. Muss man sich mal vorstellen, die waren fast so groß wie sie, und gefressen hat sie die natürlich auch nicht. Und kleinschneiden wollte ich die auch nicht. Die haben wir in den Wald geschafft in der Hoffnung dass irgendein anderes Raubtier sich noch drüber freut.


    Wie auch immer. Traurig sie so zu sehen jetzt. Vom hyperselbstbewussten Superpredator zum erbärmlichen Häufchen Elend.

    Vielleicht ist das auch Karma...


    R. findet ich umgehe mit diesem Thread hier die Vereinbarung keine privaten Threads mehr in Foren zu führen. Aber ich red ja nur über die Katze. Naja, und seit eben grade vorhin sind die Gefühle wieder da und wo soll ich denn hin damit... :traurig2:

    Es könnte auch sein dass dieser hochgradig ungesunde Durchfall hier der Trigger ist. Irgendwas ist hier jedenfalls für irgendwen ein massiver Trigger. Also ich mein jetzt über das regulär traurige daran hinaus.

    Okay eigentlich gibts da nicht wirklich ne Frage dran angesichts unserer Biographie, aber ich frag mich einfach trotzdem mal ganz verwundert wieso und warum. Ist schließlich meine Aufgabe als Host von nichts zu wissen und alles sowas sofort wieder zu vergessen.

    War mal irgendwas schlimmes mit sterbenden Tieren und Menschen in unserer Kindheit in Kombination mit der totalen Überforderung ? - Keine Ahnung. Ich glaub nicht.

    Rebellion allein macht noch keinen Menschen. Sie ist nur ein erster Schritt auf einem langen, schwierigen und nie endenden Weg
    zur Überwindung der Furcht vor der Freiheit, ein eigenes Selbst und ein menschliches Herz zu haben.

  • So. Nächster Tierarzttermin Montag Vormittag und Schmerztabletten hohl ich heute noch ab.

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  • Erstmal finde ich es voll schön, dass du sie auf ihrem Weg begleitest.

    Ja, es ist anstrengend, traurig, triggert und dennoch hat sie etwas in dir berührt, dass dich dazu veranlasst, sie zu begleiten.

    Ich hoffe, dass sie die Schmerztabletten fressen kann, bzw dass du sie in sie reinbringst. Es erleichtert ihr so einiges an Leid, so hoffe ich.

    Irgendwie fehlen mir auch ein wenig die Worte, wie so oft in letzter Zeit. Doch ich wollte dich wissen lassen, dass ich den Thread lese.

    Auch bezüglich meiner Miezen steht mir das irgendwann bevor.

    Ich wünsche der Miez, dass sie ganz ruhig und friedlich einschläft.

    Danke dass du sie nicht allein lässt

    Spiegelungen einer anderen Zeit, sind in meine Gedanken gemalt, in mein Herz geschrieben und für immer in meiner Seele
    Michael Traveler aus Reflections

    "Was haben Sie denn in Ihrem Leben schon groß auf die Beine gestellt?" "MICH ! Immer wieder"

    *Netzfund*

  • Danke LostmySoul für deine Worte.

    Schwer zu sagen ob dir "das selbe bevorsteht". Einerseits ja, natürlich, sie sterben alle, andererseits ist jede Katze von uns bisher ganz anders gestorben, es kann auch ganz schnell und quasi unsichtbar gehen.

    Überfahren, einfach verschwunden, eben in der Praxis erzählte mir eine dass ihre Katze einfach tot umgefallen war, wahrscheinlich Herzinfarkt oder Hirnschlag (falls die sowas haben können) was es genau war konnte nicht geklärt werden. Aber so kann es natürlich auch gehen.


    Als ich neulich diesen Thread hier anfing hatte ich irgendwie insgeheim noch gehofft dass es falscher Alarm wäre, weil ich ja oft so panisch fatalistisch reagiere wenn irgendwas schlimm ist. Wollte den Titel schon umbenennen lassen in "kranke Katze Tagebuch" und zwischendurch hieß es ja schon die hätte bestimmt nur Diabetes und das wird schon wieder mit der richtigen Behandlung. Oder sowas wie Gallensteine hätte man ja auch operieren können.


    Leider war es doch kein falscher Alarm. :traurig2:


    Meine Schwester mit ihrer medizinischen Ausbildung hatte Recht. Zumindest fast. Sie hatte ja auf Bauchspeicheldrüsenkrebs getippt. Wie sich heute dann sehr schnell rausstellte ist es

    Gastrointestinales malignes Lymphom, bereits im Endstadium. Eine aggressive Krebsart die sich die Lymphbahnen verbreitet. Der Haupttumor drückt halt bereits die Verdauungsorgane zusammen und es sind auch schon auf allen anderen Organen Metastasen. Da kann man gar nichts mehr behandeln.

    Also ja, könnte man, es noch ewig weiter rauszögern mit Enzymen im Essen und Flüssignahrung und dann trotzdem mit ansehen wie sie bei lebendigen Leibe verhungert und zunehmend Schmerzen hat.


    Naja, wir können dann jetzt einen Termin zum einschläfern ausmachen wenn wir wollen. Auch die Woche noch. Auch morgen schon.


    Oh man, jetzt muss ich das wieder entscheiden. Hab grad noch mal meine Schwester angerufen weil es ja ursprünglich mal ihre Katze war. Die hat auch grünes Licht gegeben und mir die Entscheidung überlassen. Jaja, überlasst nur immer alle, alle schlimmen Entscheidungen und Verantwortungen mir. Ich bin ja auch nicht eh schon immer Schuld an alles und jedem... :traurig:


    Das schlimme ist die Katze läuft halt noch rum und frisst sogar noch ein bisschen. Und mit Schmerzmitteln (das geht ja ganz gut, das kriegt sie flüssig in den Mund gespritzt) findet sie auch wieder Ruhe. Aber das ist natürlich trotzdem kein Zustand.

    Die Tieräztin hat auch gemeint sie findet es immer nicht so gut wenn gewartet wird bis zu aller letzt wo es dann gar nicht mehr anders geht und nur noch quälerei ist. Dann lieber solange die Katze noch in Würde gehen kann, hat meine Schwester auch gesagt.


    Also dann... muss ich da jetzt irgendeinen Termin "bestimmen"...


    Einfach so.


    *seufz*


    Und wie soll ich das denn machen "mich zu verabschieden". Oh man.


    :box:

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  • Hey Drachentränen,

    es ist immer schlimm eine Katze gehen zu lassen.

    Aber wie du schon sagst führt daran wohl kein Weg vorbei.


    Wie wäre es denn, wenn du einen Termin abmachst und am Tag davor der Katze einen schönen "Wellness"-Tag machst?

    Ein Tag an dem Sie vielleicht ein wenig Kondensmilch oder Wurstaufschnitt haben darf.

    So gesehen die "verbotenen" Dinge um für sie einen besonderen letzten Tag zu gestalten.

    Das wäre so meine Idee zu dem ganzen.

    Das hat mir zum bevorstehenden Abschied von einer meiner Katzen immer geholfen.

    Nur so eine kleine Idee :)

  • Ihr werdet euch ganz bestimmt auf eure eigene Art voneinander verabschieden.


    Ich würde es nicht zu weit hinauszögern - für die Katze nicht und auch für euch nicht.


    Yukiro s Idee fand ich sehr gut. Aber wenn die Katze davon Durchfall bekommt, wäre es vielleicht noch immer kontraproduktiv. Sie soll ja nicht noch zusätzlich Durchfall bekommen von der Kondensmilch. Dann eher Katzenmilch oder laktosefreie Milch, wenn diese ohnehin im Haus ist. Oder mag sie Fisch? Dann vielleicht Fisch zubereiten und ihr nochmal Fisch geben.


    Die Diagnose tut mir persönlich wahnsinnig leid. Aber es wird richtig gesehen: die Katze sollte in Würde gehen.


    Alles Gute für die schwere Zeit

    Die Therapie braucht uns, damit die Welt uns versteht. Und dadurch die Welt offener werden kann. Wir können die Welt nach vorne bringen. Die Welt kann uns nicht nach vorne bringen.

    (Axel)


    Ohne zu wissen, dass die Zeit gekommen ist, wirst du mich eines Tages nicht mehr wiedersehen.
    (Unbekannt)


    Begrenzt ist das Leben, unendlich die Ewigkeit.

    (Spruch vom Floristen)


    Der Kummer, der nicht spricht,

    nagt am Herzen, bis es bricht.

    (William Shakespeare)

  • Es tut mir leid, dass es nun kein "falscher Alarm" war.

    Du hattest es irgendwo vermutet. Aber hoffen darf man natürlich trotzdem. Da ist es nicht leicht nun definitiv zu wissen, dass man der Katze nicht mehr helfen kann im Sinne von weiterleben.


    Einen Termin zum Sterben bestimmten ist heftig. Das musste ich zum Glück bisher nicht. Als unsere Katze damals gestorben ist ging es ihr einige Tage schon nicht gut und als wir an morgen von Silvester mit ihr zum Arzt wollten um sie dann ggf. einschläfern zu lassen ist sie wenige Minuten bevor wir loswollten auf ihrer Decke gestorben. Es kommt im Grunde aufs gleiche Ergebnis raus. Aber dieses "wir fahren jetzt zum sterben" war super schwer und ich glaube ich war sogar ein Stück froh, dass die Katze uns das dann letztlich doch abgenommen hat.

    Daher glaube ich, dass es für dich echt schwer sein muss. Gerade wenn dann auch alle dir diese Entscheidung überlassen.

    Objektiv gesehen würde ich da allerdings auch sagen, dass man es nicht zu lange hinauszögern sollte. Es bringt der Katze nichts, wenn sie vielleicht noch zwei Tage länger lebt sich dann aber nur noch quält. Dann lieber eher über die Regenbogenbrücke ohne langes Quälen.


    Abschied nehmen ist schwer. Ich kann da auch gar keinen guten Tipp geben. Ich weiß auch nicht, ob man es wirklich gut planen kann. Ich würde sagen, verbring einfach noch Zeit mit ihr, wenn sie das möchte. Oder sei in ihrer Nähe, schmuse mit ihr, wenn sie das mag. Und wenn nicht, ist das auch ok.


    Hättest du jemand der mit dir kommen kann zum Tierarzt? Deine Schwester vielleicht, wenn es ihre Katze war?

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  • Danke Amalthea für deine Worte, man merkt wirklich wenn Menschen sowas auch schon durch haben.

    Mir hat es auch sehr geholfen mit meinen zwei Freunden, die das auch schon öfter mit ihren Hunden durchgemacht haben, zu sprechen.


    Ich hab sie gestern Abend einschläfern lassen.


    Leider lief das nicht ganz so gut, weil die nette Tierärztin erst am Donnerstag Mittag einen Termin frei hatte, aber es ging ihr zunehmend schlecht und sie hatte zumnehmend Schmerzen trotz Schmerzmittel und wurde immer apthischer und verhaltensauffälliger. Das hätte ich mir auf keinen Fall noch so lange angucken können. Bin dann gestern abend mit ihr zu dem anderen Tierarzt der ist leider etwas... nun ja. Pragamtischer Landtierarzt eben der Kleintiere nur so nebenbei noch mit macht. Also das hätte daher definitiv friedlicher ablaufen können mit dem Einschläfern aber besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

    Naja es ging wenigstens alles sehr schnell.


    Ja ich hatte irgendwie auch die ganze Zeit so gehofft dass sie vielleicht von allein stirbt.

    (Eins unserer Hühner hat das letztens total gut hingekriegt mit dem Sterben, das lief tagsüber noch rum und hat sich dann abends anstatt auf die Stange zum schlafen ins Nest gesetzt und wir dachten schon nanu ist ja seltsam, und am nächsten Morgen war es dann tot. Voll friedlich im Schlaf gestorben.) Leider hat man nur selten dieses Glück.


    Die Katze war halt einfach auch noch nicht alt, die war noch voll fitt und entsprechend voller Lebenswille, der Krebs hat sie mitten aus dem Leben gerissen weil er einfach ihre inneren Organe kaputt gemacht hat. Die hat die ganze Zeit gar nicht verstanden was mit ihr los ist und warum sie nicht mehr richtig fressen kann und so Schmerzen hat. Wirklich sehr deprimierend. :halloweensigh:

    Ein altes Tier fühlt vielleicht wenigstens dass es alt ist und das ist mehr so ein körperlicher Gesamtzustand wo man immer langsamer und müder wird. Aber das war bei ihr halt nicht so. Sie wollte immer ihren ganz normalen Alltag und ihre ganz normalen Aktivitäten weiter führen und es ging einfach nicht mehr.


    Ach Mensch.

    Und am Ende wurde sie immer anhänglicher und nähebedürftiger obwohl sie sonst immer so eine unnahbare wilde war. Ihre letzte Stunde hat sie dann direkt AUF unserem Esstisch verbracht, hell erleuchtet und wir saßen zu dritt um den Tisch rum. Von wegen sterbende Tiere ziehen sich in dunkle Ecken zurück, das war bei ihr genau andesrum.


    Im übrigen wollt ich zu oben noch sagen (danke auch für euer Mitgefühl), unsere Tiere haben schon ihr ganzes Leben lang "Wellnesstag". Es gibt gar nichts was man da am letzten Tag noch "besser" machen oder "noch besseres" fressen könnte. Außer eben direkt AUF dem Esstisch sitzen das dürfen die sonst nicht und genau das wollte sie dann machen.


    :unglücklich:   :weinen:  :heulen:


    Ähm ja.
    Jetzt muss ich ihr ganzes Zeug wegträumen. Wie schrecklich. :traurig:

    Wir haben zwar noch zwei andere Katzen aber die gehören nicht so direkt mir und das sind auch mehr so zwei fette Hausschweine als richtige Katzen.


    Meine Erzeugerin hat gestern auch geheult. Wir hatten dann noch ne kleine Andachtsrunde mit Kerze.

    Mal sehen wo wir sie dann begraben. Und nee ich hab niemanden der mich jemals je real bei irgendwas schwerem begleiten würde oder könnte. Für sowas bräuchte man einen Partner oder Freunde in der Nähe. Meine Schwester wohnt auch weiter weg und meine Erzeuger haben mich extra in die Welt gerotzt damit ich fortan für alle Scheiße verantwortlich und zuständig sein kann.


    Aber gut. Wie auch immer. Jetzt ist es aus.


    Mir hat auch geholfen bei youtube ein paar Videos über die Trauer um tote Haustiere zu gucken. Gut dass es sowas inzwischen gibt, da fühlt man sich auch nicht mehr so allein.



    Ich lass einen Kerze für dich brennen mein Katzi und meine Oma im Himmel hat sich bereit erklärt so lange auf dich aufzupassen bis wir uns vielleicht mal wieder sehen irgendwann.

    Und meine anderen Katzen sind da bestimmt auch noch irgendwo. Wer weiß vielleicht versteht ihr euch ja...



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  • All die Tiere die vor uns gegangen sind, werden auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke auf uns warten.

    Ich sende dir mein Mitgefühl, passt für mich im Moment eher, als mein Beileid.

    Oben hatte ich mich nicht richtig ausgedrückt, denn ich meinte, dass ich die Begleitung beim Sterben bzw den Verlust noch vor mir habe. Hoffe nicht, dass sie krank werden und wenn, dann werde ich eben bei ihnen sein.

    Kitty Heaven .... sehr schön und berührend

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  • Auch von mir mein tiefes Mitgefühl.


    Schön, dass du dann das mit der Nähe und mit dem Esstisch zulassen konntest.


    Man hat dann ein eigenes Gespür, was richtig ist und was nicht. Ich glaube, dass das auch die Art war, wie sie sich von euch verabschiedet hat.


    Ich hoffe, du kommst jetzt einigermaßen zurecht?

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    (Axel)


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  • Auch von mir mein tiefstes Mitgefühl.


    Die Katze ist jetzt sicher über die Regenbogenbrücke bekommen und hat keine Schmerzen mehr.


    Dass die Katze dann plötzlich Nähe sucht, obwohl sie das vorher nicht so extrem gemacht hat kenne ich auch. Unsere Katze damals war auch eher wild. Sie kam selten schmusen, hat sich selten streicheln lassen, hochnehmen durfte man sie gar nicht. Kurz vor ihrem Tod kam sie immer wieder und hat sich an uns gekuschelt und sich streicheln lassen.

    Die Tiere merken ja auch, dass da etwas nicht stimmt. Und da meine ich jetzt nicht nur, dass sie vielleicht Schmerzen haben könnte.

    Gerade, wenn es dann eine junge Katze ist, wie deine, ist das sicher nochmal was anderes. Unsere Katze war alt, die ist eh nicht mehr mega viel rumgelaufen oder gesprungen. Aber wenn sie das bisher, wie deine, noch gemacht hat, ist es sicher für sie auch noch schwerer das auf einmal nicht mehr zu können.

    Dass sie dann auch auf dem Esstisch sitzen durfte finde ich cool. Ja, das müsste sonst bei mir auch nicht sein. Und die Katzen wissen das. Aber wenn sie das in dieser Situation will warum nicht. Das ist schön, dass man es ihr erlaubt hat.


    Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit. Das Sachen wegräumen ist schwer.

    Und vielleicht kommt es auch ab und an vor, dass man die Katze sucht.

    So war es bei mir anfangs manchmal. Dass ich aufgestanden bin um zu gucken, wo die Katze eigentlich steckt, weil man gar nichts gehört hat. Und naja,... dann fiel es mir wieder ein. Aber auch das hört irgendwann auf.

    Behalte sie in guter Erinnerung.

    Du hast alles für sie getan was du konntest.

    Sie ein "Wellnessleben". Du bist mit ihr zusammen den mega schwereren Weg zum Tierarzt gegangen. Auch wenn sie ein zu kurzes Leben hatte, hatte sie ein gutes. Und das dank dir.

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  • Vielen Dank, eure Begleitung hier die Tage, eure mitfühlenden Worte haben mich wirklich sehr berührt. :evoli:

    Endlich mal ein Problem was so viele andere Menschen aus tiefstem Herzen mitempfinden können, muss man nur mal im Internet gucken oder im Bekanntenkreis rumfragen. Da fühlt man sich gleich richtig geborgen und aufgefangen.


    Ich hab sie heute Mittag bei Sonnenschein in unserem Garten beerdigt, bei einer jungen Linde wo auch schon meine erste Katze begraben liegt. Das war wirklich etwas grenzwertig zu sehen wie ihr Körper ja noch da ist und ihr Fell immer noch genau so weich und ihr Gesicht, ihre Nase, ihre Ohren... tausend mal berührt und gekuschelt...

    Oh man der Tod. Das kann einen echt fertig machen. :halloweensigh:

    Gestern den ganzen Tag nur geweint.

    Und ja ich hör sie auch noch dauernd überall. Jedes Geräusch erinnert mich an sie und es fühlt sich dann so an als wäre sie grade im Nebenraum und würde da mal wieder irgendwas runterschmeißen oder irgendeinen Unsinn anstellen.

    Hab ihr einen Abschiedsbrief geschrieben. War so ein Tipp von den Trauerhilfeseiten.

    Und mehrfach meditiert und versucht mir irgendwas tröstliches vorzustellen.


    Ich hatte schon drei Herzenshaustiere in meinem Leben. Ein Kaninchen, eine graue Katze und eine schwarze.

    Vielleicht mach ich mal so eine Fotocollage für mich.


    Es ist jedenfalls nicht jede Katze eine besondere Katze. Wir hatten schon so viele Katzen (weil wir mit beim Tierschutz arbeiten) aber erst zwei davon waren wirklich ganz besondere. Das waren halbe Menschen. Mein Vater hat zu meiner ersten immer gesagt das wäre eine verzauberte Prinzessin. Und jetzt die, das war ein verzauberter schwarzer Magier. Ganz sicher.

    Alle anderen sind einfach nur ganz normale Katzen. Und die trösten mich leider kein bisschen.

    Ob wohl noch mal so ein besonderes Tier zu mir kommen wird?

    Ich werde hier einfach warten.
    :halloweensigh:

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    zur Überwindung der Furcht vor der Freiheit, ein eigenes Selbst und ein menschliches Herz zu haben.

  • Hej,


    dass du deine Herzensmiez gehen lassen musstest tut mir sehr leid. Ich hoffe, die Erinnerungen an die Momente des Zusammenseins und wie du dich dabei wohl gefühlt hast, lösen den Schmerz irgendwann ab.

    Wo kämen wir hin wenn alle sagten:
    'wo kämen wir hin?'
    und keiner ginge,um zu sehen,
    wohin wir kämen,
    wenn wir gingen.

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