Wie es mir gerade geht Arbeit/Familie

  • Hallo zusammen,


    ich möchte hier ein bisschen über meine aktuelle Arbeitssituation sprechen da diese mich aktuell ein bisschen belastet auch wenn ich glaube, dass ich mich selbst da extrem reinsteigere.


    Mir wurde im letzten Sommer ein neuer Arbeitsbereich gezeigt und übergeben. Ein weiterer MA hat sich dazugesellt wir sind also aktuell zu zweit.


    Ich habe nun das Problem dass ich gewisse Abläufe nicht verstehe und ich mich leider manchmal nicht konzentrieren kann, mich reinsteigere und gestern z.b. auf dem weg nach Hause meine erste Panik Attacke hatte. Ich hatte extremes Herzklopfen. Aus Angst irgendwas falsches zu machen mache ich zur Zeit "komische" Sachen.


    Z.b. habe ich mich gestern zum ersten mal getraut offen über meine Sorgen und Ängste in unserem Bereich zu sprechen. Ich habe offen gesagt, dass ich mir sorgen mache, dass wir es zu zweit nicht schaffen.


    Zusätzlich wenn ich nach Hause komme sehe ich die Unordnung der Kinder und es macht mich fertig, wenn ich daran denke dass wieder Arbeit auf mich wartet. Teilweise kann ich die Späße der Kinder gar nicht mehr richtig wahrnehmen oder mich daran erfreuen. Auch die Wochenende verbringe ich so wie jetzt mit Gedanken an die Arbeit. Auf der Arbeit frage ich mich dann wie es wohl zuhause gerade läuft. Ich habe mir für diesen Samstag fest vorgenommen alleine spazieren zu gehen.


    die letzten zwei Tage habe ich nur mit weinen verbracht und weiß gar nicht genau warum es belastet mich aber auch einfach, dass ich das Gefühl habe meinen Bereich nicht verstanden zu haben und manchmal meine Fragen selber bescheuert finde. Und es belastet mich, dass ich meinen Mann damit überlaste oder überschütte.


    Ich habe das Gefühl ich kann nicht allem Gerecht werden zudem die Kritik im Jahresgespräch durchaus da war.


    Ich bin eher die ängstlich unsichere Person und das weiß nun gefühlt jeder im Unternehmen. Kann man denn aus diesem "Image" auch wieder raus und sich irgendwie wieder ansehen erarbeiten ? Mir geht es nicht darum mehr Gehalt oder mehr Verantwortung zu bekommen sondern darum als "kompetent" wahrgenommen zu werden und mich auch so zu fühlen.


    Bin für Tipps oder einfach ein paar tröstende Worte Dankbar.

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  • Nicht mehr allein

    Hat den Titel des Themas von „Wie es mir gerade geht“ zu „Wie es mir gerade geht Arbeit/Familie“ geändert.
  • Ich möchte halt lernen ein bisschen mehr die "Probleme" auszublenden und mich auf meine Kräfte zu fokussieren. Ich muss vielleicht auch lernen Prioritäten zu setzen. Es fühlt sich einfach anstrengend und richtig nach Arbeit an mir selbst an.

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  • Das klingt alles wirklich sehr verfahren. Gibt es evtl. einen Partner, der Dich zumindest zu Hause unterstützen könnte?

    When you can't find the words to say,
    it's hard to make it through another day.
    And it makes me want to cry,
    and throw my hands up to the sky.
    -Adrian Smith-

  • Ich bin schon gefeuert worden, weil ich Angst im Berufsleben gezeigt habe. Aber meine Kollegen waren alle sehr intolerant. Sobald da einer meine Diagnose gehört hat, war ich unten durch. Wenn du also keine Diagnose verrätst, kann dein Ruf gar nicht so schlecht sein. Lass dir die Abläufe noch mal ruhig erklären von jemandem, zu dem du Vertrauen hast. Das ist ein erster Schritt, Mut zu zeigen und aus der Angst rauszukommen. Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Stärke, trotzdem weiterzumachen. Schreib dir alles auf und gehe es daheim noch mal durch, bis du es auswendig weißt. Oder stelle einzelne Fragen zu den Abläufen unterschiedlichen Personen, dann fällt es nicht so auf.
    Sag dir immer wieder: Ich darf Fehler machen. Fehler sind kein Weltuntergang, waren es auch bei mir nicht. Ich habe alles richtig gemacht bei der Arbeit, nur falsch reagiert, und dann hat mich immer irgendeiner beim Chef verpetzt. Und selbst wenn das Schlimmste passiert: Es gibt immer noch Möglichkeiten, eine andere Stelle zu finden, vor allem, wenn du bereits Berufserfahrung hast. Was wurde denn genau kritisiert? Ich wurde in meinem Minijob auch letztens kritisiert, und das war ein Weltuntergang für mich, weil ich wirklich der Meinung war, ich würde einmal was richtig machen. Aber es gibt Leute, die finden immer was zum Meckern! Die sind einfach unzufrieden mit sich selbst und lassen es an anderen aus.


    Falls ich dir doch Angst gemacht habe, tut mir das Leid, es war nicht meine Absicht. Ich wollte nur zeigen, dass du mit der Angst nicht allein bist.

    Hoffen wider alle Hoffnung, glauben, dass es dennoch weitergeht...

  • Hey,


    das klingt aktuell sehr belastend für dich. Vor allem, wenn du auch zu Hause nicht mehr gut abschalten kannst.

    Wie ist das denn abgelaufen mit der Übernahme vom neuen Arbeitsbereich? Wurdest du eingearbeitet? Ist das ein ähnlicher Bereich zu dem was du vorher gemacht hast, oder was ganz anderes?

    Warum hast du das Gefühl, dass ihr das zu zweit nicht schaffen könnt? Weil dir die Abläufe nicht klar sind, oder eher weil es insgesamt einfach zu viel Arbeit für zwei Personen ist?


    Aus dem "Image" unsicher zu sein, glaube ich kann man schon auch wieder rauskommen. Indem du sicherer wirst. Das kannst du aber nur schwer erzwingen. Weißt du woher deine Angst kommt?

    Angst ist nicht grundsätzlich schlimm. Zuviel Angst kann aber auch lähmen und erst recht zu Fehlern und Unsicherheit führen. Es ist auch ok Fehler zu machen. Die sollte man natürlich nicht bewusst und absichtlich machen. Aber überall wo gearbeitet wird, passieren Fehler. Das ist einfach so. Gar keine Fehler bei der Arbeit ist nur dann möglich, wenn nichts getan wird.


    Wie kommst du mit der Person mit der du zusammenarbeitest denn zurecht?

    "Sometimes I remember the darkness of my past
    Bringing back these memories I wish I didn't have
    Sometimes I think of letting go and never looking back
    And never moving forward so there'd never be a past
    "
    (Linkin Park - Easier to run)

  • Hey,


    ich kann meinen Vorredner so weit mal zustimmen. Ein paar zusätzliche Infos zu deiner Arbeit wären noch hilfreich, vielleicht können wir dir dann konkretere Vorschläge machen.

    Amalthea hat schon das meiste gefragt, mich würde zusätzlich noch interessieren, ob sich die Person mit der du da zusammen arbeitest auskennt bzw. die Abläufe besser kennt? Das wäre dann, denke ich, für dich auch die erste Ansprechperson. So könntest du nach und nach auch deine Sicherheiten ausräumen und das wiederrum führt auch dazu, dass man dich als kompetent wahrnimmt.

    Wichtig ist auch, dass du dir nicht zu viel auf einmal vornimmst, sonst überforderst du dich und das führt genau in die entgegengesetzte Richtung. Ich würde es auch so machen wie Meteora vorgeschlagen hat: schreib dir mal in Ruhe auf wo du noch Fragen hast, wo du dir noch unsicher bist. Ordne das nach Priorität und an jedem Arbeitstag stellst du eine Frage, vielleicht auch mal zwei.

    Ich hatte bei jedem Job anfangs ein kleines Notizbuch einstecken. Alle Informationen zu Abläufen, Programmen usw usw. hab ich da notiert. So konnte ich immer wieder reinschauen. Und nach der Arbeit hab ich mir oft noch offene Fragen reingeschrieben, die ich dann am Tag danach noch stellte. Das Notizbuch gab mir Sicherheit und nach einigen Wochen brauchte ich es gar nicht mehr.

    Scheue dich nicht Fragen zu stellen. Es ist dein gutes Recht und es ist besser, wenn du drei Mal fragst, anstatt nicht zu fragen und etwas falsch zu machen.

    Sage dir aber auch, dass Fehler sehr wohl erlaubt sind! Das ist ganz wichtig, du darfst Fehler machen! Das gehört dazu, die machen wir alle. Und aus Fehlern lernt man. Lass dich nicht runterziehen, wenn mal Kritik kommt, sondern denk dir "Okay, jetzt weiß ich wie es geht. Beim nächsten Mal übertreffe ich mich selbst." Du kannst das!

    Deine Unsicherheit hat, so wirkt es auf mich, auch einiges mit fehlendem Selbstvertrauen zu tun. Das muss also aufgebaut werden. Dazu gibt es ganz viele leichte Übungen, die man in seinen Tag integrieren kann. Bei mir hat beispielsweise gut funktioniert, immer wenn ich an einem Spiegel vorbeikam (morgens im Bad, in der Arbeit am Klo oder oder), kurz stehen zu bleiben, mich anzulächeln und meinem Spiegelbild zu sagen: "Du schaffst alles was du willst. Du kannst es." Am Anfang kam ich mir total blöd dabei vor, aber bereits nach zwei Wochen war es nicht nur Gewohnheit, sondern gab mir auch Auftrieb und ein gutes Gefühl.


    Etwas, dass wirklich ganz wichtig ist, ist, dass du einen Weg findest, um dich daheim von der Arbeit zu lösen. Die Arbeit muss in der Arbeit bleiben und darf dich nicht bis nach Hause verfolgen, das ist ein so belastender Zustand und auch deine Kids merken das. Hast du bei deiner Arbeit Arbeitskleidung an? Wenn ja, dann sag dir ganz fest, dass mit dem Ablegen der Arbeitskleidung auch die Arbeit wirklich beendet ist. Ich hab dabei immer tief Luft geholt und dann ganz lang und laut durch den Mund ausgeatmet. Hab sozusagen mit meiner Atmung die Arbeit ausgestoßen. Danach bin ich frei nach Hause gegangen. Du kannst auch versuchen mit Meditation zu arbeiten.

    Dich zu lösen und Arbeit auch dort sein zu lassen wo sie hingehört, ist viel Kopfsache. Das bedeutet auch, dass du einiges an Disziplin beweisen musst und standhaft die Gedanken an die Arbeit zu Hause beiseite schiebst. Sag dir, dass du zuhause sowieso nichts an der Arbeit ändern kannst.


    Ich hoffe, ich konnte dir etwas nützliches mitgeben.

    Ich wünsche dir alles Gute!

    Birds literally just eat, travel and shit on things they don't like.

    I don't know about you but that's the lifestyle I'm striving for.  :Halloweenwink:


    Perhaps one did not want to be loved so much as to be understood. ~George Orwell, 1984

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