Töchter narzisstischer Mütter

  • "http://www.narzissmus.org/ "


    http://www.narzissmus.org/hat-deine-mutter-eine-nps.php


    http://www.narzissmus.org/eige…narzisstischer-mutter.php



    http://www.narzissmus.org/die-nps.php


    Alles was da drin so steht kenne ich zu gut aus meiner Vergangenheit. Meine *Mutter*, eben die Person die mich aufgezogen hat, hat extrem sehr viele Eigenschaften die dort beschrieben sind.


    Wer kennt das von euch noch, hattet ihr vielleicht auch so eine Mutter ohne es gewusst zu haben oder zu wissen?



    Ich bin gespannt:)

  • Hallo Madotsuki,


    Ich kenne die genannten Links teilweise, da ich mich schon seit längerem damit beschäftige, ob meine Mutter diese Persönlichkeitsstörung haben könnte. Nachdem ich einiges gelesen hatte, war ich ziemlich sicher: Ja.
    Dass etwas mit ihr nicht stimmt wusste ich schon vorher, hatte aber keine Erklärung, was es sein könnte.
    Sie hat sich (in Kurzfassung) manipulativ, desinteressiert, aggressiv, gewalttätig, aber trotz allem nach außen perfekt verhalten, seit ich ein Kleinkind war.
    Status und Ansehen waren immer sehr wichtig, sie hat zwei Gesichter. Außerdem musste ich mich um sie kümmern und trösten wenn es ihr schlecht ging, aber wenn ich etwas hatte hieß es immer: "Ich kann's nicht ändern."
    Dieser Satz ist bis heute für mich wie Fingernägel, die auf einer Tafel kratzen. Sie kam auch einfach nie darauf klar, dass ich Gefühle habe. Weinen zB. durfte ich prinzipiell nicht, das konnte sie nicht sehen.
    Auch war sie unberechenbar, wurde schnell aggressiv, hat einen dann beleidigt, runter gemacht, geschlagen, bedroht, geschüttelt und angeschrien.
    Durch ihre gezielte Manipulation habe ich jahrelang ein schlechtes Verhältnis zu meinem eigentlich sehr lieben und gelassenen Vater gehabt (Sie hat mir immer erzählt wie böse er ist, dass er mich eh nicht liebt, etc.) und sein Privatleben auf ihre Anweisung sogar ausspioniert.
    Auch die Beziehung zu meinem Partner ging, durch ihren Einfluss, fast in die Brüche. (Sie und mein Stiefvater mögen ihn nicht sonderlich)
    Als ich mich von ihr löste und ihre Spiele nicht mehr mitmachte, redete sie einen Monat nicht mehr mit mir. Das war zur selben Zeit, als ich ihr erzählte dass mein Stiefvater mich angefasst hatte. Natürlich glaubte sie das nicht und stellte mich als verrückt dar (hat sie schon öfter gemacht, um mich in solchen Situationen nicht für voll nehmen zu müssen)


    Nun ja, so viel erst mal grob zu meinen Erfahrungen. Vielleicht erkennst du ja einiges daraus wieder.


    Liebe Grüße :Bat6:

    "All the best people are crazy"

  • Hallo Lilly,


    ja ich erkenne daraus sehr viel sogar wieder. Die zwei Gesichter sind auch bei meiner da. Ganz genauso wie du es sagst, sie muss Perfekt sein für die anderen Leute. Bei meiner Mutter trift fast alles zu was beschrieben ist in den Text des Forums was ich verlinkt hatte. Schläge habe ich nur ganz wenig bekommen, in klein Kind alter. Meine Schwester war so gesehen die Beste, sie tat alles was meine Mutter ihr sagte, ich war da das gegenteil von. Manipulation, Kontrolle über uns , das musste meine Mutter immer haben, das sagen über alle und jeden.


    Wie du auch beschrieben hattest, mit den Gefühlen, wir durften auch keine Zeigen, ganz genauso wie du sagst.


    Jede Beziehung die ich hatte wollte sie mir zerstören, denn sie seien ja angeblich nicht gut für mich und alle Freunde die ich hatte waren in ihren Augen Dreck, in gegenteil von meiner Schwester, die hatte immer sehr gute Freunde wie sie meinte.


    Ich hatte mich auch sehr oft in der wolle mit ihr, denn ich habe mir das nicht sehr oft gefallen lassen und wir haben uns öfters angeschrien, noch einiges mehr was ich nun nicht sagen werde. Grundsätzlich hat sie mir auch nichts geglaubt wenn es nicht so wahr wie sie es wollte, sie hat mich dann einfach mal als Lügnerin hingestellt und mir auch das Wort in Mund umgedreht.


    Also ich verstehe dich darin sehr gut, es gibt wirklich viel wo ich gemeinsamheiten drinne seh. Wie ich an Anfang gesagt hatte, bei meiner Mutter passt wirklich fast alles, wirklich außer ca 2 Sachen alles wie sie war, was in den einen Forum beschrieben ist.


    Es war wirklich nicht einfach zu dieser Zeit.

  • Ich bin wirklich etwas erleichtert grade, ich habe vorher noch nie mit jemand geredet, der auch eine narzisstische Mutter hat. Tut auf jeden Fall gut zu wissen, dass es noch andere mit dem selben Problem gibt.


    Was deine Familiensituation angeht war ich wohl eher wie deine Schwester, ich hatte viel zu viel Angst vor ihr um zu widersprechen. Von daher Respekt, dass du dich das getraut hast. Da bist du mutiger als ich.
    Einfach war es wirklich nicht, das glaube ich dir sofort.
    Bei uns war es auch so: Ich habe einen geistig eingeschränkten Stiefbruder (heute 14). Zwischen seinen Eltern gab es immer viel Stress, weshalb das Jugendamt dauernd bei uns war. Vor denen war meine Mutter natürlich auch perfekt, nur wegen ihr hat mein Stiefvater das alleinige Sorgerecht bekommen. Die haben sich auch grundsätzlich nicht für mich interessiert und selbst wenn, hätten sie die Wahrheit über meine Mutter eh nie geglaubt.


    Ich hoffe nur, dass du dich von der Manipulation und dem Einfluss deiner Mutter befreien konntest.
    Bei mir hat das erst dieses Jahr endlich geklappt, dabei bin ich schon seit 2,5 Jahren ausgezogen.

    "All the best people are crazy"

  • Also bei ihr ist es immer nur ganz schlimm wenn ich bei ihr wohne. Da fängt das bei ihr immer so an.


    Solange ich nicht in ihr Haus weile ist alles In Ordnung, heutzutage sehe ich sie ja auch nur so 2 mal in Jahr Besuchen, wohne zu weit weg.


    So verstehe ich mich wirklich sehr gut mit ihr. Nur wenn wir aufeinander Hocken kann es eskalieren.


    Und auch wenn es in der Vergangenheit schwer für mich war mit ihr zusammen zu leben, sie ist und bleibt meine Mutter, ich habe sie wirklich lieb egal wie sie war und was sie getan hat. Ich bin so ein Mensch der an das gute glaubt und ich glaube einerseits wollte sie nur alles richtig machen, nicht so wie ihre Eltern sie behandelt haben. Ich habe ihr verziehen auch wenn ich sie mal gehasst habe und auch vor nicht so langer Zeit mal sehr Böse zu ihr war. (Nicht ohne Grund.) Vergangenheit.


    Ich vertränge auch sehr viel von der Vergangenheit weil es mir teilweise sehr weh tut drüber nachzudenken. Ich muss zugeben das aber von so einer Erziehung bei mir viele folgen geblieben sind. Selbstvertrauen und Ängste sind geblieben, auch kann ich deswegen keine freundschaften aufrecht erhalten, denn ich wurde nicht anders erzogen.


    Das Nieder machen war nicht allzu gut, sie hat mich mehr Seelisch als Körperlich fertig gemacht, all die Jahre.

  • Das mit den Folgen ist in der Tat ein Problem. Ähnlich wie bei dir: Ängste, nicht vorhandenes Selbstwertgefühl, leider auch einiges von ihrem Verhalten übernommen.
    Die gewisse Distanz scheint eurer Beziehung gut zu tun, so eine versuche ich auch grade aufzubauen.
    Vergeben...kann ich so nicht direkt sagen, ich hab nur irgendwann festgestellt, dass es sinnlos ist mit ihr darüber reden zu wollen. Ich weiß dass sie krank ist und die Vergangenheit belastet mich auch noch sehr stark, aber das Wissen um ihren Zustand hat eher Resignation geschaffen als Vergebung. Ich bin ihr aber nicht böse oder so. Ist schwer zu erklären. :Halloweenwondering:

    "All the best people are crazy"

  • Es ist wirklich sehr schwer zu erklären. Übernommen habe ich auch teilweise was von ihr. Ich habe auser dem ein paar Ansichten wie sie dadurch erhalten, die ich wohl auch nicht mehr raus bekommen werde. Das was mich heutzutage immer noch sehr stark daran Wurmt ist, das sie meine Schwester nach wie vor bevorzugt und in den Himmel hebt, so zu sagen. Egal was sie macht, alles ist richtig. Sie macht heutzutage die gleichen Fehler die ich damals getan hatte und bei ihr ist es gut. Ich bin das schlechte, die Versagerin in ihren Augen. Das nagt bis heute heftig an mir.


    Gerade wo ich dir diese Sätze und alles auch schreibe zitter ich an ganzen Körper, es kommt alles so hoch von damals.


    Und ja, eine Distanz zu bewahren macht diese Situation viel besser, sie bekommt nicht mehr alles mit was du machst und tust und lässt, so wird ihr verhalten dir gegenüber gelassener.

  • Das letzte ist interessant, indem man ihr weniger Informationen gibt, gibt man ihr gleichzeitig weniger Macht über einen.
    Ja, so eine Bevorzugung nagt sicher schwer an einem, war bei uns teilweise auch so (aber nicht immer). Wenn dann hat sie mich idealisiert, mich gegenüber meinem Stiefbruder hochgelobt, obwohl er ja eh eingeschränkt ist und daher kein Vergleich gezogen werden darf. In solchen Momenten fühlte ich mich dann auch immer sehr geliebt, als etwas besonderes. Der Zustand hielt allerdings nie lange, ein kleiner Fehler und die tolle, intelligente Tochter war sofort wieder eine dumme, nutzlose Schlampe. (Zitat)
    Ich glaube, worunter Kinder solcher Mütter allgemein sehr leiden ist die fehlende Sicherheit und Konstanz. Man kam Heim und wusste nie was los war, wie würde jetzt die Stimmung sein? Und Kinder brauchen Sicherheit und vor allem:
    Liebe ohne Bedingungen, die immer da ist und nicht nur wenn man sich so verhält wie gewünscht und erwartet (wenn überhaupt).

    "All the best people are crazy"

  • Der Thread ist schon etwas älter, hat aber meiner Ansicht nach nichts an Aktualität verloren. Meine Mutter ist auch Narzisstin. Sie erfüllt jedenfalls alle Kriterien: Sie hat zwei Gesichter, kann eben noch super fröhlich sein und im selben Ton unvorhergesehene Beleidigungen von sich geben. Damit kann ich besonders schwer umgehen. Auch durfte ich nie eigene Gefühle haben, ich musste immer "funktionieren".


    Sie ist Lehrerin und war, als ich im Kindergarten war, nie auf irgendeinem Elternabend dort, weil sie Angst hatte, eine Verhaltensweise von mir könnte auf sie zurückfallen. Später ist sie zu jedem Elternabend gegangen, und danach gab es immer Schelte, weil ich mal wieder böse war. Ich habe mit meinem Verhalten gegen sie rebelliert und mich gerächt.
    Sie hat mich emotional missbraucht und so weit manipuliert, dass ich glaubte, generell an jedem Streit schuld zu sein. Aber auch so war ich ja ein schlechter Mensch, wie sie suggerierte. Sie brauchte das nicht einmal zu sagen, oft macht das am meisten aus, was nicht gesagt wird.
    Die Streits fanden meist morgens statt und dann hatte ich, solange ich in der Schule war, so ein schlechtes Gewissen, dass ich sie sofort danach auf der Arbeit anrief und mich entschuldigte.


    Außerdem gab sie mir das Gefühl, für ihre Gefühle mit verantwortlich zu sein. Das war eines der großen Themen in meiner Therapie. Ich musste immer zuhause eine Maske tragen und dafür sorgen, dass es Madame gut ging. Ich wäre gern ich selbst gewesen, aber ich war immer nur eine Erweiterung ihrer Person. Deshalb weiß ich heute nicht, wer ich eigentlich bin. Ich musste ihr Leben leben, ins Ballett gehen, weil sie das als Kind gern gemacht hätte, und Klavier lernen. Ich wollte ein FSJ machen, aber das erlaubte sie mir nicht, weil sie das damals auch nicht durfte.


    Fast kam es mir so vor, als müsste ich sie bedienen. Einmal hatte sie Müsli verschüttet und dann musste ich das aufsaugen. Ich saugte alle Spinnen ein, obwohl ich genauso große Angst vor ihnen hatte wie sie. Als sie sich am Finger geschnitten hatte, konnte sie nachts nicht schlafen, weil es so pochte, dann musste ich sie um halb zwölf noch in die Notaufnahme begleiten.
    Als sie sich den Arm gebrochen hatte, hat sie sich nicht getraut, überhaupt etwas anzufassen, nur daheim rumgehangen und ging mir auf die Nerven. Ich habe so einen Hass auf sie und ekle mich vor ihr! Aber am meisten hasse ich mich selbst, weil ich sie ja nicht hassen darf. Ich weiß nicht, ob ich ihr vergeben habe. Vielleicht, aber nicht ganz. Ein Teil von mir wird sie immer hassen.


    Ich wurde nur über meine Leistung definiert. Ich war anfangs schlecht in der Schule, und sie zwang mich jeden Tag stundenlang, mit ihr zu lernen. Eine 2,5 war schon schlecht. Erst ab der 11. Klasse durfte ich vollständig allein lernen!
    Ich war sowohl das Lieblingskind als auch der Sündenbock, denn ich bin leider Einzelkind. Daher lässt sich die Beziehung zu der, die ich nicht als meine Mutter sehe, als ambivalent beschreiben.

    Hoffen wider alle Hoffnung, glauben, dass es dennoch weitergeht...

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