Mehr geben als der Partner in der Beziehung?

  • Hallo, kennt ihr das, wenn man in einer Beziehung immer etwas mehr gibt als euer Partner? Wenn ihr euch immer etwas mehr anstrengt und euch fragt, ob das ankommt und wertgeschätzt wird? Und dann braucht ihr mal was und bleibt alleine damit? Ich kenne das leider. Und ich habe das Gefühl, wenn es mir schlecht geht, dann ist er nicht da und will davon nichts wissen. Für so etwas hat er keine Zeit. Und jetzt hat er mir sozusagen durch die Blume gesagt, dass mein Leben wohl weniger wert ist als seins. Ich glaube, er hat gar keine Zeit für eine Beziehung, außer alles läuft gut und ich bin still und brauche nichts von ihm. Ich bin verletzt und weiß das nicht einzuschätzen.

    the demons who love me never sleep

  • Och, das kenne ich nur zu gut - sei es Beziehung oder Freundschaft.


    Was tun? Ich denke man sollte fuer sich vorher versuchen abzuschaetzen ob es die Depression ist, die das Bild truebt. Manchmal nimmt man Dinge in solchen Phasen anders wahr.


    Und im Grunde bleibt dir dann die Wahl, das Gespraech zu suchen oder dich damit abfinden. Auch wenn sichs bloed anhoert.


    Ich fuer mich weiß, dass ich mehr gebe als andere Menschen, aber so ist das halt. Es ist anderseits ja nicht bös gemeint.


    Komme ich jedoch iwann zu dem Schluß, dass ich so damit nicht leben mag weil zu wenig kommt und es mir damit schlecht geht - trenne ich mich von diesen Menschen.


    Waege ab ob du es akzeptieren kannst oder nicht. Suche das Gespraech und sieh, wie es dir damit geht.


    Dies waere mein Vorgehen...

    every day i contemplate the idea of becoming a serial killer

  • Das dumme ist halt, das fast jeder der in einer Beziehung steckt denkt, dass er mehr gibt als der Andere. Das soll jetzt aber nicht heißen, das es bei dir nicht wriklich so ist. Ich weiß nur, dass man mit dem Gefühl mehr zu geben und weniger zu bekommen auf Dauer ausbrennt, wie ein Feuer auf dem kein Holz nachgelegt wird. Natürlich wird es in jeder Beziehung immer ein kleines Ungleichgewicht geben, das ist auch normal denke ich. Nur zu geben wenn man das Gefühl hat, das Gleiche oder was entsprechendes zurück zu bekommen ist ja auch einfach, das kann jeder. Wenn das Ungleichgewicht aber zu groß wird, wenn die Qualität der Leben gegeneinander aufgewogen werden, man das Gefühl vom Partner vermittelt bekommt weniger wert zu sein, ist es dringend Zeit für ein klärendes Gespräch, da kann ich Lemon nur zustimmen. Sich damit abhzufinden funktioniert auf Dauer nicht, das staut sich nur was auf, was dann irgendwann mit Macht an die Oberfläche kommt.
    Gruß
    Wanderer

    Es ist sinnlos, dem Schicksal zu grollen,
    denn es nimmt keine Klagen an.
    Marc Aurel

  • Danke für eure Antworten. Ich fühlen mich wirklich langsam etwas ausgebrannt, aber das das Bild von der Depression getrübt sein könnte, ziehe ich auch in Betracht. Aber trotzdem bin ich immer alleine wenn ich mal was will. Ein Problem, ein Streit und er ist weg und meldet sich nicht und sagt, er braucht keine Zickereien, das nur wenn ich sage wie ich mich fühle. Ich glaube, er will das ich funktioniere und still bin. Aber Beziehungen sind eben nicht nur Friede und Freunde, sondern man muss gegenseitig geben wenn es Probleme gibt. Ich will nicht immer funktionieren. Ich will ein Mensch sein der fühlen darf und der wertvoll ist. Aber ich will mir nicht anhören ich hätte weniger wert und weniger Leben. Ich bin genauso viel wert wie er. Wenn dein Partner so denkt, dann kann er kaum tief aus seinem Herzen was positives für dich empfinden.

    the demons who love me never sleep

  • Aber ich will mir nicht anhören ich hätte weniger wert und weniger Leben. Ich bin genauso viel wert wie er. Wenn dein Partner so denkt, dann kann er kaum tief aus seinem Herzen was positives für dich empfinden.

    Da kann man Dir nur zustimmen. Und das ist unabhängig von einer Depression. Letztere mag die eigene Sicht zwar trüben, und wie Wanderer schon schrieb, mag es auch sein, dass generell die Perspektive verzerrt ist, da es keine Objektivität dabei gibt -aber jemand, der einen liebt, würde nie etwas derartiges sagen oder denken.

    Gegenwart: Jener Teil der Ewigkeit, der den Bereich der Enttäuschung von jenem der Hoffnung scheidet.

  • Das denke ich auch. Ich denke eher, wenn jemand dir wirklich was bedeutet, dann würdest du aus Liebe alles geben. Dann ist dieser jenige dir alles wert.

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  • Ich kenne das auch sehr gut was du beschreibst!
    Man macht und tut......gibt sein Bestes.....aber nichts reicht aus!
    Hört andauern das man nichts kann und nichts Wert ist!
    Hab das jahrelang mitgemacht, weil ich aus liebe alles gegeben habe!


    Bin da der selben Meinung wie Lemon!
    Wäge ab ob du es akzeptieren kannst oder nicht.....such das Gespräch!

    Es war einmal, vor langer Zeit.......

    Ich stehe zum Alten Glauben....Niemand kann mir meine Götter rauben !!!

  • ...ich persönlich könnte in dem beschriebenen Fall kein Gespräch mehr suchen. Ich würde die Beziehung beenden. Niemand hat es verdient, herabgewürdigt zu werden, besonders nicht von einem Partner. Selbst wenn es zu einer Aussprache, oder Einigung käme -das "Klima" ist vergiftet, und bestimmte Dinge kann man nicht rückgängig oder ungeschehen machen.

    Gegenwart: Jener Teil der Ewigkeit, der den Bereich der Enttäuschung von jenem der Hoffnung scheidet.

  • Ich bin auch nicht sicher was er mir sagen wollte damit und ob die Depression mich sensibel macht, aber manchmal hat man doch so ein Bauchgefühl, dass man nicht gleichgestellt wird vom Partner, nicht als wertvoll betrachtet wird. Oder ist das auch nur wieder die Depression? Ich bin verwirrt. Aber ich versuche ihm zu erklären, dass es manchmal Kleinigkeiten sind wenn es mir schlecht geht, die er doch machen könnte, also das ein "Kann ich was für dich tun?" schon ausreicht, aber wenn nicht mal dafür Zeit da ist und er das nicht sagen kann weil er ein Kind und Job hat, wie er darauf sagte, dann weiß ich echt nicht was ich ihm bedeuten kann.
    Beziehung heißt nicht, man hält sich ein Haustier.

    the demons who love me never sleep

  • Beziehung bedeutet auch, dass beide -auch Du!!!- sich darin wohlfühlen. Beziehungen sind keine Einbahnstraße, Du hast genauso Anspruch darauf, dass es Dir gut geht, und Du dich mit dem Partner und der Beziehung wohl fühlst, wie eben auch der andere.
    Nicht falsch verstehen, niemand kann Dir irgendwas raten, da Du wissen musst, was für Dich das beste ist.
    Das einzige, was ich persönlich in meinem Leben gelernt habe ist, immer auf den eigenen Instinkt zu hören. Alles andere macht nicht glücklich.

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  • Da schließe ich mich dir auch vollkommen an. Mein Bauchgefühl und mein Instinkt sind mir sehr wichtig geworden und ich habe schon oft genug nicht darauf gehört. Und ich hasse das an mir, dass ich ständig immer um Beziehungen kämpfe und hinhalte. Ich habe nie erlebt, dass da mal jemand kommt und mir zeigt, er ist bemüht um mich und empfindet wirklich richtig viel. Da kommt immer nur "du brauchst eh keinen, du bist stark, ach du machst das ja auch alleine". Ja, sicherlich, aber wenn dein Partner dir das sagt, dann hört sich das doch so an als wäre alles andere ihm auch zu anstrengend.
    Was ist so schwer einfach nur mal zu sagen "ich bin für dich da" oder "das schaffen wir schon, ich kann dir auch helfen". Irgendwie sowas was man doch dann sagt und macht? Oder bin ich die Einzige, die sowas für ihren Partner andersherum machen würde?

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  • Nein, bist Du nicht.
    Hast Du ihn darauf angesprochen? Also ich meine, ihm das mal direkt ins Gesicht gesagt. Ohne Umschweife? Dinge wie: "ich brauche Dich", oder "komm her, hilf mir", sowas in der Art? Also nicht durch die Blume, sondern 1:1? ...scheint wohl so zu sein, dass besonders wir Männer da die direkte Ansprache brauchen, aber auch mögen. Ist bei mir jedenfalls auch so. Sag ihm das direkt auf den Kopf zu, ungeschönt. Hast das gemacht?

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  • Es fällt mir ja extrem schwer um etwas zu bitten und mache das daher m Grunde nicht. Nur einmal, da lag ich krank da und war psychisch angeschlagen, da habe ich gefragt ob er kommen kann da es mir schlecht geht, aber da hat er gesagt, er will lieber fernsehen. Dann habe ich nicht mehr gefragt. Ich war ihm da nicht mal böse, habe es akzeptiert und nicht gejammert oder so, ich dachte, wenn er müde ist und fernsehen will, ist das auch okay. Ich bin es gewohnt das niemand da ist wenn ich mal darum bitte, daher nahm ich es so hin.
    Nur neulich eben, da habe ich ihm erklärt, dass mir ein "kann ich was für dich tun" reichen würde und es nicht viel braucht, aber das verstand er nicht so und meinte, er hat ein Leben, ein Kind, und deswegen geht das sowieso nicht. Und ich habe sowieso weniger Leben. Es scheint also nicht so, dass er das nachvollziehen kann. Ich denke, dass ich dann eher ein weiterer Stress für ihn bin und es ihm lieber ist, wenn er mal Zeit hat, kann er zu der immer glücklichen, pflegeleichten Frau kommen. Und das ist es dann für ihn, befürchte ich.

    the demons who love me never sleep

  • Hm...klar könntest versuchen, so schwer es auch sein mag, eine direkte Ansage zu machen, zu bitten. Dann weißt Du genau, dass es von seiner Seite keine Missverständnisse geben könnte.
    Aber hätte, wäre, könnte...reicht Dir das? Reicht Dir das, was er Dir bietet, bzw. wie er auf Dich eingeht?

    Nur neulich eben, da habe ich ihm erklärt, dass mir ein "kann ich was für dich tun" reichen würde und es nicht viel braucht, aber das verstand er nicht so und meinte, er hat ein Leben, ein Kind, und deswegen geht das sowieso nicht. Und ich habe sowieso weniger Leben. Es scheint also nicht so, dass er das nachvollziehen kann.

    Mir jedenfalls würde es nach sowas schon reichen. So gehen Verliebte nicht miteinander um, so gehen auch Freunde nicht miteinander um, so gehen nichtmal einfache Kumpels oder Bekannte miteinander um.

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  • Ich denke, man kann schon mal zum Partner sagen was man von ihm und vom Leben erwartet. Man kann auch um etwas bitten, aber kann man um Mitgefühl bitten wenn es einem schlecht geht? Sollte das beim passenden Partner nicht einfach vorhanden sein? Jeder ist auch manchmal nach einem langen Arbeitstag gestresst und Müde, vielleicht auch müde um Gespräche über das seelische Befinden des Partners zu führen, kann man alles verstehen.
    Zu sagen, ich will lieber Fernseh gucken ist aber schon harter Toback.
    Wenn er zu dir sagt, er hat ein Leben, gehörst du da wohl nicht dazu? Ich bin auch ein Mensch der lange an einer nicht funktionierenden Beziehung kleben geblieben ist, und ich muß im Nachhinein sagen, ich habe viel Lebenszeit damit vertändelt. Das soll aber kein Aufruf zu Trennung sein, aber überdenke diese Beziehung und wenn du nicht das Gefühl hast, mit diesem Menschen und seinem Verhalten auf Dauer leben zu können, ist eine Trennung besser als eine jahrelanger Kampf. Man bekommt seine Jahre nicht mehr zurück...
    Gruß
    Wanderer

    Es ist sinnlos, dem Schicksal zu grollen,
    denn es nimmt keine Klagen an.
    Marc Aurel

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