Der schwarze Zauber und was er mir bedeutet

  • Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich ebenfalls hier schreibe, was Gothic für mich bedeutet. Ich hatte, als ich 13/14 Jahre alt war, Gothic als Namen für das gefunden, was mich die ganze Zeit begleitet hatte.
    Zum einen das Interesse an und die Beschäftigung mit bestimmten Themen, wie Mythen, dem Tod und auch philosophischen Fragen, zum Beispiel über die Existenz des Menschen.
    Wie AForest ansprach, sind weitere Elemente wie Kunst, Literatur, Poesie und so weiter, ein wichtiger Teil davon. Es stimmt, dass Gothic schon früh in der Geschichte vorkam, wenn man an Mythen, Schauerliteratur und auch an einen gewissen Rückzug in die friedliche Natur, in Zeiten der Industrialisierung denkt.
    Ich spüre innerlich oft auch ein Bedürfnis nach einen Rückzug in die Natur, ins Friedliche und (schwarze) Romantik, bzw. eine gewisse Sehnsucht nach all dem.
    Zudem bedeutet es für mich in Hinsicht auf den Tod, das Bewusstsein der Sterblichkeit und diese zu akzeptieren. Die Kunst (im Sinne von Musik, Literatur, Malerei...) ist für mich ein wichtiger Ausdrucksträger für Gedanken und Gefühle und für die Darstellung und Auseinandersetzung bestimmter Themen.
    Was für mich ein weiterer Bestandteil ist, ist das Nachdenken und Hinterfragen. Nachdenken über die oben genannten Themen, aber auch über die Gesellschaft und unsere Welt. Dazu kommt das Hinterfragen, sich selbst ein Bild zu machen und sein eigenes Individuum zu entfalten und zu finden. Nicht blind der Meinung der Gesellschaft zu folgen und diese zu übernehmen. Der Mensch hat einen Verstand und diesen können wir benutzen. Es bedeutet für mich daher auch eine gewisse Kritik (auf friedliche Art und Weise). Eine Kritik am Konsum, Mainstream, schlechten Werten und Blindheit.
    Offenheit und Akzeptanz sind Werte die mir sehr wichtig und auch im Gothic wichtig sind. Zum Beispiel die Offenheit für Übersinnliches, aber auch für andere Individuen. Akzeptanz für Emotionen, den Tod und auch für die Unterschiedlichkeiten der Menschen (zum Beispiel Religion).
    Die Szene beinhaltet für mich gegenseitiges Verständnis, Akzeptanz und auch Ehrlichkeit.


    Ich habe noch nicht alles genannt, was für mich Gothic ausmacht. Doch ich glaube, dass ich auch nicht die perfekten Worte für das, was es (in mir) ausmacht, finden werde. Für diese Art zu denken, zu fühlen und zu sehen.

  • Meine Gothic Geschichte,




    ich bin von Anfang an schon ein Mensch gewesen, der anders war als die anderen Menschen, ich war schon damals ein HSPler.
    Nur damals kannte man diese Begriffe wie, HSP, ADHS, ÄVPS, überhaupt noch gar nicht.
    Ich lebte schon damals in ein ganz großen, Fantasiewelt, denn es gab damals nur Tonkasetten, Venyl Schallplatten, und
    Tonbandgeräte, Uher, Grundig...........
    Ich bin damals, mit vielen Hörspielen groß geworden, ( Hui Buh, die Gruselserie, die drei Fragezeichen, Jan Tenner,
    John Sinclair ( Studio Braun ), und sämtliche Märchen, prägten und formten meine Fantasiewelt. )
    Als ich so ca. 6 Jahre alt war, hatte mein Vater eine Singel Schallplatte, auf dem Tisch liegen, die mein Leben verändern sollte, diese Singel Schallplatte, stach mir als Kind damals schon ins Auge.
    Auf dem Plattencover sah man 4 Männer, auf einer Treppe stehen, die rote Hemden an hatten und dazu eine schwarze
    Krawatte trugen.
    Diese Männer, waren dazu auch noch geschmickt, und jene schauten auch wie Maschienen aus.
    Ich hörte mir diese Singelschallplatte an, auf der A Seite lautete der Titel DIE ROBOTER, und auf der B SEITE, lautete der
    Titel SPACELAB.
    Nach dem aller ersten anhören diese Singelschallplatte, war es nun um mich geschehen, diese Band hatte mich von nun an im Griff.
    Ich fragte meinen Vater, was sind das den für Klänge, womit sie diese Musik machen ?
    Er meinte dazu das, diese Klänge wohl von Orgeln gemacht wird, aber es sollte noch so ca. 8 Jahre dauern, bis ich
    In den 80er Jahren, wo dann Depeche Mode, Erasure und andere Synthie Bands damals aufkamen, war ich vollkommen auf dem Synthie Pop eingeschworen.
    Der Commodore C64, war damals der erste Volkscomputer, und die Spielekonsolen, von Atari, und von Intelevision,
    zeigten damals schon auf, in welche Richtung die Zukunft gehen wird, dazu gesellte sich dann der VHS Videorecorder mit hinzu.
    Nun kamen die 90er Jahre, und damit auch der Techno, und die Boy und Grilgroups, nur das hatte leider nicht mehr den Reitz, von dem Synthie Pop gehabt.
    Ich bin eigentlich erst, im Jahre 2008, zu einem Goth avanciert, weil ich vorher nur ein Synthie Poper war.
    Auch die Tatsache, das bei mir ADHS, ÄVPS, Zwange, Panik, und depressive Verstimmungen diagnostiziert worden sind,
    und ich auch deswegen schon immer vieles, was die NORMALEN machen, tief in mir drin kritisch hinterfragt hatte, hat mich zu einem Goth werden lassen.
    Auch das soziale Miteinander hinnerhalb dieser Subkultur, sagt mir zu.
    Ich lehne den Mainstream ab, und auch bei anderen Themen, schaue ich meist auf die alternative Berichterstattung.
    Ich war füher schon einmal, in diesem Forum angemeldet, damals unter dem Nicknamen Schwarze-Angst.



    An dieser Stelle möchte ich gerne, weil die Gothicszene sehr Facettenreich und umfangreich ist, auf die Hompage Spontis verweisen, dort werden alle möglichen Biographien, Ansichten, Philosophien und Facetten, dieser Subkultur beleuchtet.
    Wem es interessiert, kann dort vorbei schauen.







    LG Schwarze-Furcht

  • Nachtrag,




    ich finde es auch toll, das es in der Gohitcszene, viele Erinnerungen, an die 80er Jahre gibt, und
    wenn Frauen und Männer, dort nicht wie im Mainstraim gekleidet herum laufen, den die Fanatasie
    aber auch das individuelle, sind dort wichtige Atribute, die man im Alltag, nur kaum findet.
    So manche Themen, werden dort ebenfalls behandelt, die bei den NORMALEN tabu sind.




    LG Schwarze-Furcht

  • Hallo Schwarze Furcht,


    in deinem Text mit der Liebe zu der ganzen fantastischen Welt finde ich mich eins zu eins wieder, nur dass es bei mir nicht Hörspielkassetten waren sondern Bücher (und im Fall von John Sinclair diese ekligen Groschenromane, die ich vor meiner Mutter verstecken musste) waren. A propos Groschenromane ... kennst du Damona King? Die habe ich gesuchtet wie doof ... und sie hat mich in meine ganz kurze satanistische Phase gebracht, weil ich den Dämon Asmodis so cool fand.



    Auch ich hatte die Erfahrung eines lebensverändernden Musiksstücks ... ich bin 2010 irgendwo übers Land gefahren und hörte The Game von Deine Lakaien. Die perfekte Harmonie und schiere Hoffnungslosigkeit der Musik erreichte mich in einem Herzschlag, sie schnitt durch mich wie ein heißes Messer durch Butter. Es tat mir körperlich weh, und doch war es so richtig. soul is burning, no chance to win.

    Ich musste an den Strassenrand fahren, weil ich so sehr weinte. Das war ich, das war meine Musik. Ich habe Menschenansammlungen nie gemocht, die Gothicbewegung der 90-ziger hatte mich auf dem flachen Land nie erreicht. Es war das erste Mal, dass ich diese Musik mit dem Label Goth hörte, und bei Recherchen zuhause wurde mir dann schon klar, wie viel mich mit dieser Subkultur verbindet, eben diese Neigung zu allem Phantastischen , Okkulten und Düsteren.


    Was aber meiner Meinung nach nicht stimmt, ist, dass sich nur gothics mit "tiefen" Themen beschäftigen. Die Qualität deiner Gedanken wird nun mal nicht von der Farbe deiner Klamotten geprägt sondern von den Zeitungen die du liest und Gesprächen, die du führst. Viele meiner "besten" Gespräche sind mit nicht goths gewesen - die intensivste Erfahrung war zwar mit einer goth-Bekanntschaft, aber intensiv ist nicht das glaiche wie gut...

    this is here, this is now and it says, yes, I am alone

  • Hallo blackwolf,




    das waren bei mir die John Sinclair Hörspiele gewesen, die von dem Tonstudio Braun ( in Wiesbaden ) vertont worden.
    Der Anfang von diesen Hörspielen, war immer schon schaurig gewesen, zu erst hört man die Ansagerin, dann einen Kautz mit Nachtatmosphäre, nun ertönt eine Bassmelodie, nun folgen Schrittgeräusche und eine tiefe Glocke schlägt einmal an, zum Schluss hört man dann, das Atmen des Monsters, und eine Tür, die dann knarrend aufgestoßen wird.
    Eine Frau schreit, und dann hört man das Monster laut lachen, danach beginnt dann das eigentliche Hörspiel.
    Ich selbst hatte schon damals, weil man mich mit meinen schweren Problemen nicht verstanden hatte, mit dem Paranormalen beschäftigt.
    Ich suchte damals nach Antworten, weil ich damals, mich mit vielen Themen beschäftigte und weil ich eben viele Fragen hatte, die man mir nicht beantworten konnte.
    Damals war ich schon immer, anders als all die Anderen gewesen, im Fühlen, Handeln, Erleben, und im Denken.
    Ich kam auch damals, auf ganz andere und neue Ideen, als wie die Anderen, ich hinterfragte damals schon viel, was die Anderen als normal, und dazu gehörig empfanden.
    Musik ist für mich Heute etwas sehr heiliges, weil ich dort vieles bekomme, was ich real leider nicht bekommen kann.
    Ohne die Fantasiewelt, würde ich zusammenbrechen.
    Ich brauche auch, intensive und sehr tiefgehende Gespräche, wo dabei etwas heraus kommt.
    Intensives Nachdenken, muss bei mir sein, weil ich mit dem einfachen abtun von so manchen Dingen, nichts anfangen kann.
    Ich bin in einem Kaff aufgewachsen, wo viele alte Denk und Ansichtsweisen, damals noch sehr vorhanden waren.




    LG Schwarze-Furcht

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