Toleriert Ihr Menschen, die zweifelhafte Musik hören?

Patriotismus ist für Menschen, die sonst nichts haben, worauf sie stolz sein können.
Daher weiß ich auch, was ich von Menschen zu erwarten habe, die Frei.Wild hören: Nicht allzu viel.
Ob sich jemand, der Frei.Wild hört, als rechts oder als "Patriot" oder was auch immer bezeichnet, ist mir schon wieder vollkommen egal. Es verrät mir zumindest genug um zu wissen, dass ich mit dieser Person nichts zu tun haben möchte.
Musik trägt wie kein anderes Medium zur eigenen Identifikation bei, Plädoyer beendet.
Ob ich es mir zu leicht mache? Mag sein, aber ich bin auch nicht der Typ Mensch, der krampfhaft nach etwas Guten in seinem Gegenüber suchen muss und für mich funktionierts.

Auch bin ich nicht bereit, bei einer rechten Vergangenheit als "Jugendsünden" hinwegzusehen. Bei Onkelz bin ich auch nur darüber "hinweggekommen", weil sie in der Vergangenheit sich aktiv gegen rechts engagiert haben und selbst da hab ich Jahre gebraucht, um mir die Musik anzuhören.

@Crow Ich toleriere auch Menschen mit rechten Gedankengut. Dabei differenziere ich aber, ob diese Menschen anderen Menschen schaden (wollen) oder mit demokratischen Mitteln für ihre Überzeugung kämpfen. Sprich - wo Extreme anfangen, ziehe ich meine Grenze.

Das kann ich so nur unterschreiben!
Allerdings ist es bei mir so, dass ich bei Linken ebenso eine Grenze ziehe.
Alles, was ins Extreme oder Radikale geht und mit Gewaltbereitschaft einher geht, toleriere ich nicht und davon grenze ich mich auch klar ab.
Ich bin gegen politischen Extremismus jeglicher Art, da Gewalt niemals eine Lösung sein kann!

Zur Musik kann ich nur sagen: Jedem das seine. Frei.Wild würde ich nicht als rechtsexteem einordnen, da gibt es schlimmere Musik.
An meinem alten Wohnort gab es recht viele Menschen im abw, die eine rechte Gesinnung haben. Von denjenigen, die gewaltbereit waren, habe ich die Finger gelassen. Dennoch habe ich da ab und an noch ganz andere Musik mitbekommen.
Ich glaube, dass in der Szene aucb Viel mit Manipulation gearbeitet wird. Ein bekannter hat mal Musik vorgespielt, wo die Texte recht gut zum Leben passten. Gut, dass ich immer ein wenig recherchiere - die anderen Songs der selben Band sind rechtsextrem einzuordnen und die Band wird sogar vom Verfassungsschutz entsprechend eingeordnet.
So etwas toleriere ich in meinem näheren Umfeld nicht. Das können die Menschen gerne zu Hause hören, aber nicht bei mir.

Grundsätzlich muss ich aber sagen, dass man jedem auch eine Chance lassen sollte, sich zu ändern. Die Bösen Onkels verteufle ich wegen ihrer Jugendsünden ja auch nicht.
Und ebenso gibt es Menschen, die in einer rechten Umgebung aufgewachsen sind, aber als Erwachsene ausgestiegen sind und sich klar davon distanzieren. Solche ihr Leben lang abzustempeln, finde ich unfair.

Gruß
Darky

Liebe Sarwen
Ich habe Aussteiger aus der rechten Szene kennengelernt und habe mir die Beweggründe erzählen lassen.Es war wichtig für mich zu verstehen warum man dort hineingeraten kann und wie schwer es ist eine Gemeinschaft loszulassen.
Ich persönlich höre mir immer die Musik an die Menschen bewegt die mir wichtig sind und versuche ohne Vorbehalte hinzuhören und hineinzufühlen.
Oft sieht man etwas anderes in dem Lied,wenn man die Meinung der Öffentlichkeit über die Band nicht kennt.
Ich würde niemanden verurteilen für die Musik die er oder sie hört.
LG Gandalf

Zitat von Crow

Ich toleriere auch Menschen mit rechten Gedankengut. Dabei differenziere ich aber, ob diese Menschen anderen Menschen schaden (wollen) oder mit demokratischen Mitteln für ihre Überzeugung kämpfen. Sprich - wo Extreme anfangen, ziehe ich meine Grenze.

Dem kann ich auch nur zustimmen.

Zur Toleranz gehört für mich auch (empfundene) Intoleranz zu akzeptieren.
Voltaire hat das da mal auf den Punkt gebracht: "Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen."
Etwas pathetisch formuliert^^

Also, zur ürsprünglichen Frage: Tolerieren auf jeden Fall. Aber ich muss zugeben, das in "extremeren" Fällen schon ein wenig die Sympathie, die ich jemandem gegenüber empfinde, auf der Strecke bleibt. (z.B. wenn jemand einem dieser "Liedermacher", gaanz toll findet die auf diversen NPD veranstaltungen anzutreffen sind...)

Zitat von Harlekin

Zur Toleranz gehört für mich auch (empfundene) Intoleranz zu akzeptieren.
Voltaire hat das da mal auf den Punkt gebracht: "Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen."
Etwas pathetisch formuliert^^

Hervorragender Punkt, an dem es besonders gerade in Deutschland immer hapert. Aber ich will nicht offtopic driften,

Für mich ist die Antwort zweigeteilt...einerseits unterliege ich schon Vorurteilen, wenn jetzt jemand eine extreme Band hört, die z.B. menschenverachtende Haltungen, Rassismus usw. an den Tag legt. Das gleiche gilt übrigens auch für das linke Spektrum, oder besonders Leute, die in irgendeiner Form diesen Kinder-Gangsta-Rap gut finden. Andererseits werde ich öfter überrascht, wenn man sein Hirn offen lässt, und nicht gleich alle über einen Kamm schert -dann stell ich hin und wieder fest, dass der Mensch, der diese Musik hört, sich u.U. nicht mit dem Gedankengut identifiziert, sondern irgendwas anderes gut findet an der Band/Gruppe/Künstler. Dann kann ich für mich persönlich nur mit der Schulter zucken, nach dem Motto "ich würd mir das nicht reinziehen", aber was solls.
Davon abgesehen behandelt die Frage für mich auch noch einen anderen Punkt: gesetzt den Fall, dieser Mensch identifiziert sich mit einer extremen Ideologie, sei es NS, Linksextremismus, Islamismus...was macht man mit dem? Alle über einen Kamm, und gleich mit nem Kopfschuss entsorgen? Ne. Man sollte mMn, sofern die Umstände es zulassen, durchaus hören, was derjenige zu sagen hat, warum er was macht. Vielleicht, wirklich vielleicht, bekommt man ja die Chance, nicht nur in dessen Welt einzusteigen, was wichtig ist, um zu verstehen, was Leute dahin führt; sondern man kann möglicherweise denjenigen selber zum Nachdenken anregen. Man wird nicht als Nazi, Islamist oder Linksradikaler geboren, dazu wird man gemacht. Also kann man das möglicherweise auch wieder umkehren. (Ich bin nicht abgehoben; und jemand, der nicht nur nicht nachdenken mag, sondern sogar sein Gedankengut in die Tat umsetzt, muss die volle Breitseite kassieren...)

Schöne Beiträge hier.

Wer den Dialog scheut, akzeptiert meiner Meinung nach nicht nur die aktuellen Zustände, sondern trägt darüber hinaus zur Verhärtung selbiger bei.

@DarkSoulsUnited
Selbstverständlich ziehe ich diese Grenze ebenfalls bei allen Extremen.

@Ikarus ich weiß der Beitrag ist schon etwas älter aber ich bin etwas Traurig über deine Einstellung ich akzeptiere sie aber. Ich selber höre Böhse Onkelz und Frei Wild. Also ist von mir nicht viel zu erwarten.

Wie gesagt ich akzeptiere deine Meinung. Ich finde es trotzdem Schade.

@zum Thema also ich akzeptiere jede seine Musik aber es gibt bei rechte Musik grenzen. Die Texte sind doch oft sehr Fragwürdig der Freund meiner Mutter hat viel Rechts gehört daher kenne ich einige Texte grauenvoll.