Kinderwunsch trotz psychischer Probleme?

  • Mich würde interessieren wie Ihr über das Thema denkt.

    When you can't find the words to say,
    it's hard to make it through another day.
    And it makes me want to cry,
    and throw my hands up to the sky.
    -Adrian Smith-

  • Für mich persönlich ist das eines der schwierigsten Themen überhaupt. Möchte man so etwas wirklich seinem Kind antun? Sollte man nicht einmal erst selbst klarkommen, bevor man für jemand anderes sorgen kann? Kinder sollten nein brauchen dich zu 100% und genau diese 100% könnte ich nicht erbringen, soll das Kind hinten anstehen wenn mich etwas wegreisst.
    Soll mein Kind in einem Flashback von mir am Ende noch verletzt werden? Wie kann ich die Verantwortung dafür nehmen, wie ausschließen das es nicht leidet. Ich sehe es an meiner eigenen Mutter, das es schief gehen kann. Die wichtigste Frage ist aber könnte ich es lieben und wenn könnte ich ihm es antun sich für seine Mutter schämen zu müssen.
    Mitanzusehen wie seine Mutter sich irgendwann selbst zu Grunde richtet, es hätte kein normales Leben und genau das wünscht man sich für dein Kind Liebe un Geborgenheit.. Gut jetzt hängt bei mir da noch ein bisschen mehr dran, weswegen ich mir noch nicht einmal den Gedanken erlaube an Kinder zu denken. Es ist einfach ein absolutes Tabu, etwas was nach reiner Selbstzerstörung klingt.

    Kälte bedeutet nicht immer Gefühlslosigkeit sprach die Puppe während sie ihre Fäden zerschnitt.
    Sowie Wärme nicht immer ein Zeichen für Sicherheit ist, sprach der Puppenspieler während er sie ganz verschlang.

  • Zu Anfang: Ich spreche niemandem den Wunsch nach eigenen Kindern ab. Dies hier ist rein meine Sicht, bezogen auf meine persönliche Situation. Jeder muss selbst wissen was er tut und lässt und ich verurteile niemanden dafür.


    Zu Anfang... ich denke, ich wäre ne gute Mum. Nicht die beste der Welt, aber in Ordnung. Ich wüsste, welche Werte ich vermitteln wollen würde, wie ich Probleme angehe und wie ich ne einigermaßen brauchbare Erziehung hinkriegen würde. Dennoch schließe ich ein eigenes Kind gänzlich aus.
    Ich habe noch viel zu viel an mir selbst zu arbeiten. Ich bekomme meinen Alltag nicht einmal richtig hin. Ein Kind könnte diesbezüglich ein sehr guter Antrieb sein, doch was wenn es halt doch nicht so funktioniert wie gewünscht oder gedacht? Ich würde meinem Kind niemals zumuten wollen in einem chaotischen Haushalt leben zu müssen oder ihm nicht das kaufen zu können, was es sich wünscht. Das sid für mich Kritierien, die den Kinderwunsch schon im Keim ersticken.


    Desweiteren bin ich schlichtweg nicht bereit dazu mindestens 18 Jahre meines Lebens zu opfern. Ich habe selbst kaum gelebt, mich ausgetobt und hab nicht annährend das erreicht was ich wollte, nicht zuletzt aufgrund meiner psychischen Situation... bevor ich an dieser Stelle nicht etwas anderes sagen kann, kommt ein Kind für mich nicht in Frage.


    Ich fände es von mir falsch all diese Ungewissheiten einem anderen Leben zuzumuten. Gleichzeitig würde ich aber, wenn es einen Kinderwunsch in mir gäbe, mich als erstes in eine Therapie begeben, mit Schwerpunkt auf das Thema wie ich meinen Alltag auf die Kette kriege und mich selbst aus Krisensituationen rausholen kann, damit mein Kind nicht darunter leidet. Ich würde an mir arbeiten, bis ich mich psychisch für die Rolle als Mutter bereit fühle. Das heißt nicht, dass ich gesund sein muss, sondern nur bereit in schlimmen Situationen immer wieder den Arsch hochzukriegen und das möglichst schnell.

    "You can’t set yourself on fire to keep others warm."

  • Im Gegensatz zu Melu kann ich sagen, dass ich mein Leben gelebt und mich ausgetobt habe...mehr noch als das. Ich bin zu oft, zu weit gegangen und ging daran kaputt. Ich bin also definitiv bereit für ein wenig Ruhe und Frieden im Leben....und genau daran liegt die Krux:
    Wenn mein Kind auch nur ein klein wenig nach mir kommt, wars das mit dem Frieden.^^


    Desweiteren habe ich ein großes Problem: Ich liebe Kinder über alles und habe eine wahnsinnige Geduld mit ihnen (weitaus mehr als mit Erwachsenen, die es besser wissen müssten).
    Aber ich hasse Spielzeug, Kinderlieder, Zeichentrickfilme, samt und sämtlich alles, was mich daran erinnert, dass ich selbst mal ein Kind gewesen sein könnte...keine Ahnung, ob ich das jemals packen werde.


    Ich arbeite erstmal an den sonstigen Lebensumständen, beispielsweise einen Job, den ich nicht nach ein paar Monaten wieder schmeiße...wenn die Entscheidung tatsächlich auf mich zukommt, werde ich erneut darüber nachdenken.
    Kurz gesagt: Soll sich Zukunfts-Ika darum kümmern.

  • Ich würde es einem Kind nicht antun wollen, von mir geboren zu werden.... Ich habe so viel genetische Kacke die ich auf das arme Geschöpf übertragen würde... das könnte ich einfach nicht verantworten
    Ausserdem wäre ich wohl mit einem Kind einfach nur völlig überfordert. Ich bin autistisch, ich bin ohnehin schon schlecht darin, herauszufinden, was meine Mitmenschen eigentlich wirklich von mir wollen - ein Kind kann noch nichtmal mit mir sprechen... ausserdem könnte ich mir gut vorstellen, dass ich bei dauerndem Kindergeschrei o.ä. Meltdowns kriegen würde ............ und oh gott nein ...... ich glaube wenn ich einem Kind ein Haar krümmen würde, auch wenn es psychologisch nachvollziehbar wäre..... nein, damit könnte ich nicht leben.


    Was ich mir aber tatsächlich vorstellen könnte, ist ein Kind zu adoptieren, das nicht mehr gerade im Kleinkindalter ist. Aber auch dabei bin ich mir nicht wirklich sicher....


    An sich finde ich aber, dass jeder Mensch selbst entscheiden muss, ob er ein Kind haben will, und ob er/sie sich das (auch mit psychischen Problemen) zutraut - wenn er dazu ja sagt, nach reiflicher Überlegung, finde ich es vollkommen legitim, wenn auch sagen wir mal Menschen wie wir Kinder haben.

    "Ich bin

    Ich bin wie ich bin

    Und ich hab' dich nicht drum gebeten, mich zu versteh'n!"

    ~Nachtmahr~

  • Ich wollte schon immet Kinder haben.
    Ich kann gut mit den Zwergen umgehen, denke mal das ich ein Kind die richtigen Werte vermitteln koennte.
    Bisher hat mich wirklich immer nur der Gedanke abgehalten "was waere wenn...", aber mittlerweile bin ich wohl reif und alt genug fuer ein Kind.
    Mein Mann "nervt" mich schon seit Jahren damit. Zur Zeit mache ich eine "Abschlusssanierung" was psychische und physische Probleme angeht. Das wird in ~ 6 Monaten gegessen sein. Dann muss ich aus medizinischer Sicht nichmal ein Jaht warten. Und danach werde ich das ganze mal langsam angehen, wenn die anderen Umstaende dann noch passen.


    Generell wuerde ich niemandem den Kinderwunsch abschlagen, allerdings wuerde ich mir wuenschen das bei sehr extrem labilen Muettern, das Jugendamt mal ein Auge mehr auf die Situation wirft, damit schreckliche Kurzschlusshandlungen schon vorher erahnt werden koennten, und man davor besser handeln kann.

  • Ausgeschlosen aufgrund der Tatsache, dass ich lügen müsste wenn ich meinem Kind in der Klappse sage, ich liebe Dich. Da es dort über kurz oder lang landen würde. Würde man sein Kind wirklich lieben hätte man es diese Qualen erspart und erst gar nicht gezeugt. Mal von psych. Problemen abgesehen, wird dieses Land in nächsten 5-20 Jahren sich derart stark wandeln (evtl. gar nicht mehr existieren), so dass eine sichere (im wörtlichen Sinne) Zukunft gar nicht vorhanden ist. Und somit erneute psych. Probleme auf das Kind zukommen.


    Dies ist meine persönliche Meinung und ich denke sie ist auch sehr verantwortungsbewusst.

    Aushalten ist die Kunst nicht Suizid zu begehen. Die Art der Ablenkung ist der künstlerische Ausdruck vom Aushalten. ©Endzeit

  • Ich denke wir leben in einer Zeit von vielen Umbrüchen, und dass noch so manche Herausforderung auf die Menschheit in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten treffen wird.


    Ich habe so viele Fehler und verschiedene Erfahrungen gemacht, dass ich für mich entschlossen habe, wenn ich meine Depressionen überstehe und in den Griff bekomme, wenn ich es schaffe mich auf meine Beine zu stellen, statt ständing hinzufallen, wenn ein Wind kommt, dann bring ich das meinen Kindern so gut bei wie ich kann.
    Ich würde ihnen gerne nicht Geld oder Gut vererben, sondern erfahrung, weil man die erstern beiden Dinge immer verlieren kann, doch ein guter Erfahrungsschatz kann in jeder Situation dienlich sein.
    Ich denke meine Kinder könnten es zu was bringen.
    Irgendwann möchte ich welche haben. :halloweenhappy:

    Ein Lichtmensch trägt Licht im Herzen und er läuchtet die ganze Welt.
    Wenn er nicht läuchtet ist Finsternis.

  • Da ich nicht weis wie es mit meiner Erkrankung in Zukunft aussieht möchte ich hier keine totale Antwort fällen, jedoch würde ich, so wie es momentan bei mir aussieht, wohl auf Kinder verzichten.
    Jedoch liegt der Krankheitsgrund eher auf Platz 3. Platz 1 wäre im allgemeinen generell Kinder zu haben, so wie ich es mir jetzt ausmale ist das einfach nichts für mich. Und der andere Grund wäre einfach die Welt so wie sie ist. Es mag gut sein, dass ich das fernab von Sachlich und Objektiv beurteile, jedoch möchte ich meinen Kindern es nicht antun in so eine Welt geboren zu werden.

    "I once read that the only philosophical question that matters,
    is whether or not to commit suicide...
    I guess that makes me a philosopher."


    - Walter Sparrow

  • Naja schön wäre es schon,auch weil ich ein/e kleinen Neffen und Nicht habe habe und daher regelmäßig sehe wie anstrengend,aber schön es mit Kinder sein kann.


    Normal wäre ich auch schon Papa,wenn meine Ex keine Fehlgeburt gehabt hätte.


    Schaue ich mir aber meine aktuelle Lage an und dazu wie es so auf der Welt abläuft (Überbevölkerung,Rohstoffknappheit,Kriege,Flüchtlinge usw),wäre es auch verantwortungslos welche in die Welt zu setzen.

  • Brauchen wir denn echt noch mehr Kinder - es reicht doch schon was alles so an Menschenmaterial auf der Erde vegetiert?
    Kinder sind zwar was schönes,aber wenn ich bedenke das die irgentwann zu Erwachsenen mutieren,könnt ich kotzen. :halloweenmad:

  • Also ich spreche jetzt mal für mich. Ich selbst habe zwei kinder. Doch begann es bei mir erst sehr schlimm zu werden nachdem mein jüngster zur Welt kam. Und ich sage ganz ehrlich wenn ich jemanden in meiner Situation einen Rat geben könnte, würde ich sagen lass die Kinder weg. Ich bin eine gute Mutter und würde alles für meine Zwerge machen, sie haben auch alles, Materiell und Emotional. Ich unternehme sehr viel mit ihnen und sie beschweren sich nie. Andere bewundern mich sogar dafür wie viel ich tue und die wissen nichts von meinen Problemen. Aber das ganze hat einen sehr hohen Preis. Es kostet verdammt viel Kraft das alles aufrecht zu erhalten und eine gute Mutter zu sein. Es fällt mir manchmal so verdammt schwer eine verständnisvolle und liebevolle Mutter zu sein, aber ich tue es, weil ich mich für meine Kinder entschieden habe und weil sie es verdient haben jeden Tag geliebt zu werden und eine schöne Kindheit zu haben. Ich tue alles dafür das sie nicht die Kindheit haben die ich hatte. Aber wie gesagt es hat alles seinen Preis und wenn es mal gar nicht geht habe ich noch einen Mann der über alles bescheid weiß und mir hilft wo er kann neben seinem Job.


    Xalim

    ♠ ♫ ♪ ♠

    Monster schlafen nicht unter deinem Bett,

    sie schlafen in deinem Kopf!!

  • Theoretisch hätte ich gerne mal ein Kind, mein Partner und ich wollen mal eins adoptieren.


    Praktisch will ich keinem Kind der Welt eine kranke Mutter antun, erst recht keinem adoptierten, dass man aufnimmt um ihm ein besseres Leben zu ermöglichen als es das in einem Heim hätte.
    Ich könnte ihm nicht geben was es braucht, zumindest nicht 100%, dafür reicht meine Kraft einfach nicht.
    Außerdem habe ich Angst das gewalttätige Verhalten meiner eigenen Mutter zu übernehmen und es an mein Kind weiter zu geben.
    Meine Mutter ist unbehandelt krank, seit ich denken kann, von daher weiß ich wie es ist mit so jemandem als Elternteil aufzuwachsen.
    Es ist vieles, aber keine Kindheit.

    "All the best people are crazy"

  • Ja, der Wunsch ist da. Ich glaube, wenn man so einen kleinen Wurm hat, dann sieht die Welt für einen als Elternteil gleich anders aus. Ich glaube, dass viele Dinge dann in den Hintergrund treten. Wobei das natürlich immer davon abhängig ist, wie schwerwiegend die Krankheit ist. Ich kann es für mich aber dennoch nicht klar beantworten.

    Lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit.
    [ Titus Maccius Plautus ]

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