Spring Heeled Jack (auch: Springheel Jack oder Spring-heel Jack) ist eine Figur aus der englischen Folklore, die im viktorianischen England auftrat und mehrere Menschen angegriffen haben soll. Ins Deutsche übersetzt bedeutet sein Name etwa „der Bursche mit der Sprungfeder-Ferse“. In einigen deutschsprachigen Publikationen wird er auch als „Sprunggewaltiger Jack“ bezeichnet.
Der erste eindeutige Bericht über sein Auftreten stammt aus dem Jahr 1837. Später wurde er überall in England von London bis nach Sheffield und Liverpool gesehen, aber die meisten Berichte und Vorfälle stammen aus den Vororten von London und später aus den Midlands. Dort traten sie zwischen den 50er und 80er Jahren des 19. Jahrhunderts gehäuft auf. Obwohl einige unbestätigte Berichte behaupten, dass Spring Heeled Jack immer noch aktiv sei, wird im Allgemeinen angenommen, dass er nach dem letzten Zwischenfall 1904 verschwunden ist.
Spring Heeled Jack erfreute sich dank der Erzählungen über sein bizarres Aussehen und seine Fähigkeit, riesige Sprünge zu vollführen, seinerzeit so großer Bekanntheit und Verbreitung in unterschiedlichen Medien, dass in ihm mehr als ein herkömmliches übernatürliches Phänomen zu sehen war und er zu einer Urbanen Legende wurde.
Von seinen Opfern wurde Spring Heeled Jack als ein Wesen von erschreckendem und angsteinflößendem Äußeren beschrieben, zu dessen teuflischer Erscheinung Klauen an den Händen und hervorquellende Augen gehörten, die „wie Feuer glühten“. Eines seiner ersten Opfer bemerkte auch, dass er einen Helm und unter seinem schwarzen Umhang ein eng anliegendes Gewand wie aus Ölzeug trug. Bei vielen späteren Vernehmungen wurden ebenfalls der „teuflische“ Zug sowie das eng anliegende Ölzeug erwähnt. Dabei gab es unterschiedliche Aussagen über die Farbe der Kleidung: Die Mehrheit sprach von einem weißen Gewand, während andere als Farbe ein glänzendes Schwarz angaben.
Viele der Zeugen hielten fest, dass Spring Heeled Jack von athletischer und kräftiger Statur und zu großen, gezielten Sprüngen in der Lage sei. Etliche von ihnen erwähnten, dass aus seinem Mund blaue und weiße Flammen schlügen und er an den Fingerspitzen scharfe metallische Klauen habe. Wenigstens zwei Zeugen gaben an, dass er in der Lage war, verständliches Englisch zu sprechen, wenn auch mit einer ungewöhnlich tiefen Stimme.
Frühe Berichte
Einzelne Berichte über einen seltsamen, springenden Mann waren bereits um 1817 im Umlauf. Andere Quellen wie beispielsweise die Website The Cobra's Ghost gehen noch vor dieses Datum zurück und bringen Berichte aus dem Jahr 1808 aus Sheffield mit Spring Heeled Jack in Verbindung. Die erste bestätigte Sichtung erfolgte im September 1837 in London: Ein spät in der Nacht heimkehrender Geschäftsmann wurde Augenzeuge, wie eine geheimnisvolle Gestalt mit großer Leichtigkeit die Umfriedung eines Friedhofs von beträchtlicher Höhe übersprang und direkt auf dem Weg vor ihm landete. Zwar war nicht von einem Angriff die Rede, dennoch war die gelieferte Beschreibung beunruhigend: ein muskulöser Mann mit einem teuflischen Gesicht einschließlich großer und spitzer Ohren und Nase sowie vorquellenden und glühenden Augen.
Kurz nach diesem Vorfall sprang dieselbe Person aus der Dunkelheit und attackierte eine Gruppe von Passanten (nach Haining (1977) drei Frauen und ein Mann, nach Robbins (1991) nur drei Frauen). Er schnappte sich eine Frau, der ebenso wie ihren Begleitern die Flucht gelang, als ihr Mantel riss. Eine zweite Frau aus der Gruppe, ein Barmädchen namens Polly Adams, stolperte und fiel zurück. Die Polizei fand sie Stunden später genau an der Stelle, an der sie angegriffen worden war. Nach ihren Aussagen riss ihr der Angreifer die Bluse auf, begrapschte ihre nackte Brust und zerkratzte ihr mit seinen Klauen den Bauch. Er ließ sie bewusstlos und blutüberströmt, aber lebend zurück.
Einen Monat später, im Oktober 1837, wurde ein Mädchen namens Mary Stevens angegriffen. Sie war nach einem Besuch bei ihren Eltern in Battersea auf dem Weg nach Lavender Hill, wo sie als Dienstmädchen arbeitete. Als sie Clapham Common durchquerte, sprang in einer der dunklen Gassen ein seltsames Wesen auf sie zu. Nachdem es sie mit festem Griff am Fortlaufen gehindert hatte, begann es, ihr Gesicht zu küssen und ihr gleichzeitig die Kleider vom Leib zu reißen. Die Klauen, mit denen das Wesen ihren Körper berührte, waren ihrer Aussage nach „kalt und klamm wie die einer Leiche“ („cold and clammy as those of a corpse“). In ihrer Panik schrie das Mädchen laut auf, worauf der Angreifer floh. Der Lärm zog einige Bewohner an, die sofort eine Suche nach dem Angreifer starteten, aber niemanden finden konnten.
Am nächsten Tag suchte sich die springende Gestalt ein anderes Opfer in der Nähe der Wohnung von Mary Stevens. Er wendete dabei eine Vorgehensweise an, die für seine zukünftigen Taten typisch werden sollte: Er sprang einer vorbeifahrenden Kutsche in den Weg, wodurch der Kutscher die Kontrolle über das Fahrzeug verlor, mit diesem verunglückte und schwer verletzt wurde. Verschiedene Zeugen behaupteten, dass die Gestalt entkam, indem sie über eine neun Fuß hohe Mauer (das entspricht rund 2,75 m) sprang. Dabei stieß sie ein hohes und weithin schallendes Gelächter aus.
Einige Tage danach wurde erneut eine Frau in der Nähe des Kirchhofs von Clapham angegriffen. Die herbeigerufenen Untersuchungsbeamten der Polizei konnten dort erstmals Spuren am Tatort feststellen: Sie fanden zwei Fußabdrücke, die ungefähr drei Inches (ca. 7,5 cm) tief waren und die darauf hinzuweisen schienen, dass hier jemand aus großer Höhe gelandet war. Bei näherer Betrachtung wurden seltsame Abdrücke innerhalb der Fußabdrücke gefunden. Sie legten nahe, dass der Angreifer eine Art von Vorrichtung unter seinen Schuhen trug. Nach Meinung eines der anwesenden Polizeibeamten handelte es sich „vielleicht um eine Art von zusammengedrückten Sprungfedern“ („perhaps some kind of compressed springs“). Trotz der Bedeutung dieses Indizes sorgte der damalige Mangel an kriminaltechnisch geschulten Polizisten dafür, dass dieser Hinweis in Vergessenheit geriet. Und anstatt Gipsabdrücke der Spuren zu machen, ließ man es zu, dass die Witterung diese Spuren verwischte.
Mittlerweile hatte auch die Presse die merkwürdigen Überfälle aufgegriffen und für das seltsame Wesen, das sie verantwortete, einen Namen gefunden: Spring Heeled Jack. Jerome Clark (1993) erwähnt, dass die Presse sich verschiedentlich auf „Spring-Heeled Jack“, „Springheel Jack“ oder „Springald“ bezog. Dieser letztere Name könnte sich möglicherweise von einem schottischen Ausdruck für einen „tatkräftigen oder springlebendigen jungen Mann“ („active or springy young man“) ableiten. Haining (1977) versichert, dass der Ausdruck „springald“ der eigentliche Ursprung für den späteren Namen Spring Heeled Jack war; nach Clark gibt es aber für diese Behauptung keinen Beweis.
Amtliche Bestätigung
Einige Monate später fand am 9. Januar 1838 eine öffentliche Sitzung im Mansion House, dem Amtssitz des Lord Mayor of London statt, um weitergehende Informationen zu sammeln. Dort verlas der damalige Lord Mayor Sir John Cowan eine anonyme Beschwerde, die er einige Tage zuvor erhalten hatte. Der Schreiber, der den Brief mit „ein Bewohner von Packham“ unterzeichnet hatte, schrieb:
„Es scheint, dass einige Personen (aus den, wie der Schreiber glaubt, höchsten Rängen des öffentlichen Lebens) mit einem leichtfertigen und törichten Gesellen eine Wette geschlossen haben, dass er die Aufgabe nicht zu erfüllen vermöge, eine Reihe der nahe London gelegenen Dörfer in drei verschiedenen Verkleidungen zu besuchen – als Geist, als Bär und als Teufel; und dass er außerdem nicht in der Lage sei, den Garten eines Gentleman zu betreten, um die Bewohner des Hauses zu beunruhigen. Die Wette wurde jedenfalls geschlossen und der feige Schurke hat bis jetzt sieben Damen ihrer Sinne beraubt, von denen zwei sich bis jetzt noch nicht erholt haben und ihren Familien zur dauerhaften Bürde zu werden drohen.
Bei einem Haus klingelte der Mann, und als die Dienerin kam, um die Tür zu öffnen, stand dieser Unmensch perfekt verkleidet als erschreckendes Gespenst vor ihr. Infolgedessen fiel das arme Mädchen auf der Stelle in Ohnmacht und ist seitdem nicht mehr bei Sinnen.
Diese merkwürdigen Umtriebe geschehen nun schon seit geraumer Zeit, und – so seltsam es anmutet – dennoch verschweigen die Zeitungen diese Vorkommnisse. Der Schreiber hat Grund zu glauben, dass ihnen die ganze Geschichte wohlbekannt ist, aber dass sie durch eigennützige Motive zum Schweigen veranlasst wurden.“ (Zitiert in Jacqueline Simpson (2001))
Trotz der bleibenden Skepsis des Lord Mayors bestätigte ein Mitglied der Zuhörerschaft, dass „etliche Mädchen in Kensington, Hammersmith und Ealing schreckliche Geschichten über diesen Geist oder Teufel erzählen“. Über die Angelegenheit wurde am nächsten Tag in der Times und anderen landesweiten Zeitungen berichtet. Am darauf folgenden Tag, dem 11. Januar 1838, zeigte der Oberbürgermeister während einer gut besuchten Versammlung einen Stapel von Briefen aus verschiedenen Orten in und um London vor, die sich über ähnliche bösartige Streiche beklagten.
Die Menge der Briefe, die im Mansion House eingingen, legt nahe, dass die Aktivitäten von Spring Heeled Jack in den damaligen Vororten von London allgemein bekannt waren. Einer der Briefschreiber berichtete, er habe sich selbst davon überzeugen können, dass etliche junge Frauen in Hammersmith durch dieses Wesen schwere Schocks erlitten hätten, und dass einige „durch die Klauen, die diese Missgeburt an der Hand trägt, schwer verwundet“ worden seien. Ein anderer Schreiber bestätigte, dass in Stockwell (London), Brixton, Camberwell und Vauxhall mehrere Menschen zu Tode erschreckt worden seien und andere Schockzustände erlitten hätten. Ein weiterer Brief wies darauf hin, dass der Gauner wiederholt in Lewisham und Blackheath gesehen worden sei, die Polizei sich aber zu sehr vor dem Wesen ängstige, um zu handeln.
Der Lord Mayor selbst blieb in der Sache ambivalent: Er hielt die Angelegenheit für übertrieben und es außerdem für ausgeschlossen, dass ein Geist hier sein teuflisches Unwesen treibe. Auf der anderen Seite war ihm aus vertrauenswürdiger Quelle berichtet worden, dass ein Dienstmädchen in Forest Hill derart von einer Figur in einem Bärenfell erschreckt worden war, dass sie einen schweren Schock erlitten hatte. Er war zuversichtlich, dass die Person oder Personen, die in diesen Mummenschanz verwickelt seien, gefangen und bestraft werden würden (vgl. Haining (1977) – basierend auf Berichten aus der Times vom 10. und 12. Januar 1838.)
Eine spezielle Polizeieinheit wurde gegründet, um die Verantwortlichen für die Angriffe zu fangen, und Belohnungen wurden ausgesetzt. Der Herzog von Wellington, der bereits die Siebzig überschritten hatte, und Admiral Edward Codrington schlossen sich den Suchtrupps an. Einige Quellen deuten an, dass der Herzog von Wellington bei einigen Gelegenheiten Spring Heeled Jack tatsächlich begegnete. Gefangen gesetzt wurde er jedoch nicht. Stattdessen schien er noch an Selbstvertrauen gewonnen zu haben, und die Anzahl seiner Angriffe nahm zu.
Die Überfälle auf Lucy Scales und Jane Alsop
Die wahrscheinlich am besten bekannten Zwischenfälle im Zusammenhang mit Spring Heeled Jack waren seine Angriffe auf zwei junge Mädchen namens Lucy Scales und Jane Alsop. Über beide Ereignisse wurde ausführlich in der Presse berichtet, was die allmählich entstehende Massenhysterie weiter anheizte. In der Literatur zu Spring Heeled Jack gibt es unterschiedliche Varianten des Nachnamens von Lucy. „Scales“, der Name, den Peter Haining (1977) verwendet, ist die allgemein anerkannte Version, während Berlitz (1989) die Variante „Sales“ anbietet. Cohen (1982) gibt als Namen „Squires“ an, wobei er sich auf die Berichte der Polizei von Limehouse stützt.
Am 18. Februar 1838 (nach Berlitz (1989) am 20. Februar) kehrte die 18jährige Lucy Scales gemeinsam mit ihrer Schwester Margaret von einem Besuch bei ihrem Bruder George, einem Fleischer, der in einem achtbaren Teil des Bezirks Limehouse lebte, nach Hause zurück. Lucy, die knapp vor ihrer Schwester ging, passierte den Eingang zur Green Dragon Alley, als eine Person sie aus dem Schatten heraus ansprang. Die Person blies Feuer in Lucys Gesicht und sprang davon, worauf das Mädchen unter heftigen Krämpfen, die über Stunden andauerten, zu Boden fiel. Nicht weniger als vier Augenzeugen berichteten, dass der Angreifer entkam, indem er in einem einzigen Sprung vom Boden auf das Dach eines nahe gelegenen Hauses hüpfte.
Zwei Tage später, am 20. Februar 1838 (nach Berlitz (1989) am 22. Februar), öffnete im Bezirk Bow die ebenfalls 18jährige Jane Alsop einem Mann die Haustür, der behauptete, er sei Polizeibeamter, und sie bat, ihm ein Licht zu bringen, weil er und ein weiterer Polizist Spring Heeled Jack auf der Straße gefangen hätten. Der Mann griff sie jedoch an und zerrte an ihrem Kleid und ihren Haaren, bis ihr andere Mitglieder der Familie zu Hilfe eilten. Den Polizeibeamten aus Lambeth berichtete sie, dass „er eine Art Helm trug und ein knapp sitzendes weißes Kostüm wie Ölzeug. Sein Gesicht war furchteinflößend; seine Augen waren wie Feuerbälle. Seine Hände hatten große Klauen und waren so kalt wie Eis, und er spie blaue und weiße Flammen“.
Eine Woche nach dem Angriff auf Jane Alsop klopfte erneut eine schwarz verhüllte Gestalt an die Tür eines Hauses, diesmal in der Turner Street, Ecke Commercial Road. Als ein junger Diener öffnete, verlangte der Besucher mit rauer, tiefer Stimme den Herrn des Hauses zu sprechen. Der Junge wollte sich umdrehen, um seinen Herrn zu rufen, bemerkte dabei aber, dass die Augen des Mannes rot glühten. Er geriet in Panik, schrie um Hilfe und erregte so die Aufmerksamkeit der Nachbarn. Mit einem ärgerlichen und enttäuschten Knurren fuchtelte Spring Heeled Jack mit seiner klauenbewehrten Faust vor dem Gesicht des Jungen herum und floh anschließend über die nächsten Dachfirste. In der anschließenden behördlichen Untersuchung behauptete der Junge, dass er etwas beobachtet habe, was später ein bedeutsames Indiz werden sollte: Als Spring Heeled Jack ihm den Rücken zukehrte, bemerkte er, dass dieser auf dem Hemd unter seinem schwarzen Umhang ein goldgesticktes „W“ trug, das einem Wappen ähnelte.
Die Legende verbreitet sich
Nach diesen Zwischenfällen war Spring Heeled Jack zu einer der bekanntesten Figuren seiner Zeit geworden. Über seine Taten wurden in den Zeitungen berichtet und sie waren Thema von Groschenheften und Theaterstücken, die in den billigen Theatern gespielt wurden, die in dieser Zeit im Übermaß vorhanden waren. In dem Maße aber, wie sich sein Ruf verbreitete, wurden seine Auftritte seltener und erstreckten sich außerdem über ein größeres Gebiet.
1843 ging erneut eine Welle von Sichtungen durch das Land. Hierbei tauchte er in Northamptonshire, in Hampshire – wo er als das „wahre Abbild des Teufels, selbst mit Hörnern und Augen wie Flammen“ beschrieben wurde – und in East Anglia auf, wo Berichte über Angriffe auf Postkutscher fast alltäglich wurden.
Obgleich er mit seiner Erscheinung die Menschen zutiefst erschreckte und in einigen Fällen Verletzungen der verschiedensten Art bei seinen Opfern vorgekommen waren, so hatte Spring Heeled Jack bis dahin niemals einen Menschen getötet.
Das sollte sich jedoch 1845 ändern. In diesem Jahr wurde er in Jacob's Island (Bermondsey) gesehen, einem Slum für die ärmste Bevölkerungsschicht, voller schäbiger Holzhütten und verpesteter Gräben, wie ihn Charles Dickens in der Beschreibung von Fagins Unterschlupf in „Oliver Twist“ verewigt hat. Dort soll er die 13-jährige Prostituierte Maria Davis auf einer Brücke über einen der übelsten dieser Gräben, den Folly Ditch, in die Enge getrieben, ihr Feuer ins Gesicht gespien und sie anschließend in das stinkende Wasser unter ihnen geschleudert haben. Zeugen berichteten den Vorfall der Polizei, die den Graben trockenlegte und die Leiche des Mädchens entdeckte. Das Urteil bei der anschließenden Untersuchung lautete zwar auf Tod durch Unfall, für die Bewohner der Gegend jedoch war Spring Heeled Jack damit zum Mörder geworden. In den 50er und 60er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde Spring Heeled Jack in ganz England gesehen. Die häufigsten Sichtungen ereigneten sich jedoch in den Midlands. In der Nacht des 8. Februar 1855, während eines ungewöhnlich strengen Winters, erschienen lange Reihen von Abdrücken im Schnee in über dreißig verschiedenen Orten in Devon. Jede von ihnen war über dreieinhalb Inches (also rund 8,7 cm) lang und drei Inch (ca. 7,5 cm) breit. Die Spuren erinnerten an den Hufabdruck eines Esels, und einige von ihnen schienen gespalten. Angeblich gingen sie über Dächer, hohe Mauern und Heuschober und verstärkten so den Eindruck des Übernatürlichen. Die Times griff die Geschichte am 16. Februar auf und berichtete, dass sie „Aufruhr unter der gesamten Bevölkerung erregten“ („caused an uproar of commotion among the inhabitants in general“) und dass „etliche der besonders Abergläubischen“ („several of the very superstitious“) meinten, es „müssten die Abdrücke von Old Nick“ (einer der landläufigen Namen in England für den Teufel) sein („must be the marks of Old Nick“). Andere waren davon überzeugt, dass es die Spuren von Spring Heeled Jack seien.