Stellt Ihr Euch auch öfters die Frage 'Warum gerade ich?'...

  • ...oder habt sie Euch schon mal gestellt? Bezüglich Eures Schicksals, Eurer Erkrankung(en).


    Dies würde mich interessieren.


    Bei mir schaut es so aus diesbezüglich: als mich die Erste der Krankheiten damals befallen hatte und mein Leben anfing, gar kein Leben mehr dadurch zu sein, sondern nur noch die ausnahmslose Hölle, ging mir 1000ende Male, jahrelang(!), immer wieder aufs Neue, die Frage durch den Kopf "Warum hat es gerade mich (so schlimm) erwischt und nicht jemand anderen, irgendeinen Bösewicht (einen Mörder bspslw.)? Denn ich habe doch niemanden etwas zu leide getan, mir nichts zu Schulden kommen lassen. Zumindest nichts in der Größenordnung, dass ich mit dieser Krankheit dafür gestraft werde. Diese Denkweise setzt natürlich voraus, dass man an etwas glaubt, an einen Gott oder sonst was. Zum damaligen Zeitpunkt glaubte ich noch an die Existenz eines höheren Wesens. Mittlerweile tue ich das jedoch nicht mehr.


    Inzwischen stelle ich mir, dadurch das ich aufhörte an etwas Überirdisches zu glauben, die Frage auch kaum noch. Habe begriffen, ich erhalte keine Antwort darauf. Auch dann nicht, wenn ich sie mir noch weitere 1000mal stelle. Sie ist genauso sinnlos, wie es meine gesamte Existenz ist. Für mich ergibt inzw. rein gar nichts mehr einen Sinn. Das es grade mich erwischt hat, krankheitsmäßig, ist der pure Zufall nur, weiter nichts (quasi ähnlich dem Prinzip: 'einfach nur am falschen Ort zur falschen Zeit gewesen, dummerweise').


    Bisher versuchte ich immer noch auszuharren, bis der ganze Dreck hier endlich vorbei ist. Aber langsam gehen mir die Kräfte dafür aus. Weil wozu noch länger kämpfen? Für was? Ich denke, da kommt eh nichts mehr, zumindest nichts positives. Wunder geschehen keine.


    Gruß Trevor



    Jeder Beitrag zum Thema ist willkommen :)

  • In meiner Kindheit habe ich mich sehr oft gefragt, wieso es mich so hart treffen musste. Alle Ereignisse und mein ganzer Lebenslauf sind auf die Fehlentwicklung bei meiner Geburt zurückzuführen. Als Jugendliche lernte ich gezwungenermaßen mich an die Situation zu adaptieren und von da an war ich durchwegs mit Suizid befasst. Da es gerade mich getroffen hat, nehme ich mir das Recht heraus, den egoistischen Selbstmord jederzeit zu wählen, wenn meine Situation nicht mehr für mich zu akzeptieren ist. Das gibt mir Sicherheit und beruhigt mich. Also so eine Art Plan B.

    Truly, if there is evil in this world, it lies within the heart of mankind.
    Edward D. Morrison

  • Ich habe mich das glaube ich noch nie gefragt.
    Das liegt wahrscheinlich daran, wie ich Dinge betrachte. Ich sehe alles was mir passiert ist als gegeben an, Dinge die nun einmal so sind und sich nicht ändern lassen.


    Zudem betrachte ich mein eigenes Schicksal nicht als "Übermäßig schlimm", daher gibt es für mich keinen Grund, mir diese Frage zu stellen.

    "All the best people are crazy"

  • Ja, diese Frage „warum gerade ich?“ setzt denke ich denGlauben an ein höheres Wesen voraus, an irgendwas das lenkt oderbestimmt, das man mit dieser Frage oder Aussage dann auch anklagen,beschuldigen, verurteilen, anflehen......kann. Wenn es nichts von demgibt, wem sollte man diese allgemeine Frage dann stellen?



    Spezielle Dinge, die im Leben passieren, lassen sich aber oft denMitmenschen zuordnen, da kann man schon fragen „warum tust du mirdas an, warum gerade ich?“ und ich denke auch nicht, das man allesals gegeben hinnehmen muss und nicht versuchen sollten etwas zuändern, soweit es möglich ist, (auch sich selbst) oder Menschen aufihre Fehler hinzuweisen.


    Dinge als gegeben hinnehmen, einsehen, das man nichts ändernkann, das betrifft die Vergangenheit und da ist diese Einstellungauch absolut hilfreich und richtig.
    Nachkarten bringt nichts...höchstens aus den Erfahrungen dierichtigen Schlüsse zu ziehen hilft weiter.


    Für die Gegenwart und die Zukunft wäre mir diese Einstellung desHinnehmens aber zu passiv, ich möchte nicht alles schlucken, was mirandere Menschen anbieten, an ein Schicksal glaube ich persönlichnicht.


    An manchen Dingen ist man auch einfach selbst schuld, auch weilman vielleicht manchmal die Schuld beim Schicksal oder Schöpfer odersonst wem sucht und dadurch vergisst, selbst zu handeln, Dinge in dieHand zu nehmen.
    Zum Thema zurück, ich stelle mir diese Frage „warum geradeich?“ nicht, andere Menschen in meinem Umfeld, die gewisseEinblicke in mein Leben haben, stellen diese Frage manchmal fürmich.
    Meistens Antworte ich dann: „wem sollte ich denn das waspassiert ist geben wollen oder gönnen, wäre es denn besser, denganzen Mist auf mehrere Familien oder Menschen zu verteilen, ichglaube es nicht, dann gäbe es nur noch ein paar Unglückliche mehr,keinem wäre damit geholfen....



    "Warum gerade ich?"
    - Zufall (der aber auch irgendwie eine Ursache haben muss..)
    - eigenes Versagen und Fehler
    - Versagen oder falsches Verhalten anderer
    - Verkettung unglücklicher Umstände, Missverständnisse
    - bei Krankheiten vielleicht Vererbung, Umwelteinflüsse,Ernährung, Gene....
    - falsch erlerntes oder imitiertes Verhalten von Eltern, Freunden,Feinden
    - zu spätes oder falsches Handeln, sonst hätten sich mancheDinge nicht so entwickelt


    ach, was weiß ich, es gibt tausend Ursachen, warum es so ist wie es ist, ich mach mir dawenig Gedanken, hilft ja nicht weiter....

    Es ist sinnlos, dem Schicksal zu grollen,
    denn es nimmt keine Klagen an.
    Marc Aurel

  • ich frag mich halt so womit ich das verdient habe oder so. Also manchmal, aber ich denke nicht länger drüber nach, hab ja auch so schon genug zu tun. Aber wenn ich daran denke, dann denke ich mir nicht. Dass warum ausgerechnet ich und nicht jemand anders. Weil ich nucht finde dass jemand sowas verdient hat. Und wenn ich die einzige wäre die so wäre und so, dann wprde ich es aushalten weil ich wüsste dass es dann anderen erspart bleibt. Aber so macht es keinen sinn, weil es außer mir noch viele andere gibt..

    "What if i fall?"

    "But What if you fly?"

    -Erin Hanson

  • Lieber Trevor,
    ich stelle mir die Frage seit vielen Jahren.
    Damals habe ich auch noch an Gerechtigkeit und Gott geglaubt.
    Mittlerweile befinde ich mich in einer ähnlichen Situation wie du.


    Da die Borreliose auch bei mir austherapiert ist und immer mehr Leiden dazu kommen, stelle ich mir endlose Sinnfragen und das elende "Warum gerade ich?" - es gibt keine Antwort.


    Ich bin seit vielen Jahren schon suizidal und in Depressionen gefangen wegen dem ganzen Mist.


    Jeder Versuch da heraus zu kommen ist bisher gescheitert.


    Aktuell ist es wieder extrem schlimm. Etwa so schlimm wie vor 8 Jahren, als der ganze Mist anfing und mich aus der Bahn warf.


    Einen angenehmen parallelen Lebensweg zu finden ist sehr, sehr schwer.


    Du bist also keinesfalls alleine.



    Waschi

    "Wie steht es schon in der Bibel:
    LECK MICH!"


    (H. Simpson)


  • Du bist also keinesfalls alleine.

    Gut zu wissen.


    Danke für Deine beruhigenden Worte diesbezüglich Waschi.


    Ich dachte schon, ich sei der Einzige, dem solcherlei Fragen in den Sinn kommen.

  • Nein.
    Das hat hauptsächlich zwei Gründe, die sich einfach aus meiner Sicht auf die Welt ergeben.


    Zum Einen denke ich, dass jeder nur so viel aufgebürgt bekommt, wie er verkraften kann und das alle Erlebnisse irgendwann einen tieferen Sinn ergeben. Viele denke, sie zerbrechen an allem oder sind verzweifelt. Auch ich bin das von Zeit zu Zeit, aber wenn ich eins im Leben gelernt habe, dann das man viel weiter über sich hinaus wachsen kann als man es für möglich hält und dass man am Ende immer eine Stärke aus allem ziehen kann.


    Zum Anderen finde ich die Frage insofern schwierig, als dass niemand auf dieser Welt in irgendeiner Form schlechtes verdient hat und die "Warum ausgerechtet ich?"- Frage immer ein "und nicht der und der" an sich knüpfen könnte. Das finde ich im Grundsatz schwierig.
    Im Grunde sollte niemand leiden müssen. Leider ist das kaum noch denkbar. Nur was unterscheidet mich von anderen, denen ebenso schlechtes widerfährt? Nichts.
    Warum sich dann eine solche Frage stellen?


    Stolper nicht über das, was hinter dir liegt.

  • Nö diese Frage mir schon lange nich mehr stelle,denn man brauch die gante Kraft das man nicht kaputt geht - ich stell mir eher die Frage wie man es packt bei gewissen Dingen die Feigheit zu verlieren. Denn dann hätte man endlich Ruhe und man bräuchte sich nie wieder was zu fragen. Gut es löst zwar die Probleme nicht,aber es beendet sie. Die Frage nach dem warum is naja nicht mehr wichtig, da es halt so ist wie es ist.

  • @arkei31: Ein guter Beitrag, den ich unterstütze.
    Es geht immer um die Veränderung und nicht um das Hägen bleiben im Hier oder in der Vergangenheit.


    Stolper nicht über das, was hinter dir liegt.

  • Zum Einen denke ich, dass jeder nur so viel aufgebürgt bekommt, wie er verkraften kann

    Haupttodesursache auf der Welt ist Suizid (mehr als 800.000 Menschen weltweit, beendeten ihr Leben frühzeitig selber; Stand: 2014).


    Wenn das Aufgebürdete, wirklich für jeden gleichermaßen, verkraftbar wäre, würde es sicherlich wesentlich weniger Suizide geben, schätze ich zumindest mal.


    Denn nur wegen Stimmungsschwankungen/Kurzschlußreaktionen alleine, werden sich die Menschen bestimmt nicht in solch großer Zahl umbringen. Meiner Meinung nach geschieht dies vielmehr, anhand von diversen Überlastungen. Am etwas nicht (noch länger) verkraften/aushalten können.

  • Vieles sind Kurzschlussreaktionen.
    Ich sage auch nicht, dass sich Menschen nicht überlastet fühlen können.
    Die Frage ist: Haben sie vor dem Suizid alle Möglichkeiten ausgeschöpft? Haben sie sich Hilfe geholt? Viele tun dies eben nicht. Es gibt viele Fälle, wo Angehörige sagen, sie hätten nichts geahnt.
    Vllt muss man andere Wege gehen. Mit Menschen reden, sich Hilfe holen, sich einweisen und behandeln lassen usw.
    Es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Und vielen haben diese auch geholfen über sich hinaus zu wachsen.


    Stolper nicht über das, was hinter dir liegt.

  • Klar, manchmal denke ich mir schon, warum ich das Pech für mich gepachtet habe (und jeder der mich kennt, macht schon Witze über mein schlechtes Karma^^), während das Glück anderen förmlich ans Bein springt. Aber das ich mich das ernsthaft frage? Nö.


    Wieso auch? Ändert das etwas an der Situation? Nein. Es bringt nichts, sich damit selbst zu Grunde zu richten. Eine Antwort wird man nicht erhalten und sind wir ehrlich, niemand würde sich mit ieiner gearteten Antwort zufrieden geben.


    Manchen Dinge sind, wie sie nunmal sind. Man kann sie nicht ändern, aber versuchen das Gegebene zu nehmen und das Beste draus zu machen oder man kann sich halt hinsetzen und jammern wie unfair das Leben doch ist - aber, wo bringt es einen hin? Nirgends...

    every day i contemplate the idea of becoming a serial killer

  • Die klassische Frage.
    Lange her das ich sie mir gestellt habe.
    Solange das ich garnicht weiß ob ich sie mir Überhaupt gestellt habe.


    Mein Leben kann ich nicht Reklamieren.
    Der Sensenmann lacht wenn ich ihn Frage ob er mich mitnimmt.


    Vielleicht hat meine Existenz doch ein Sinn.
    Seit neusten konzentrier ich mich auf das was Überdurchschnittlich ist bei mir(die Liste ist kurz, aber vorhanden)


    Und wie ich es bei den Vorpostern schon gelesen habe.
    Zukunft ist erstmal dran...

    ...

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