Nicht krankenversichert aber müsste dringend zum Arzt

  • Hallo,


    Nach Jahren stillen Leidens möchte ich endlich mein Leben einigermaßen in den Griff bekommen. Ich würde dafür gern professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, da ich es selbst einfach nicht hinbekomme. Allerdings bin ich seit rund 2 Jahren nicht krankenversichert (bin 25 und wohnhaft bei meinen Eltern, ab 23 ist man ja nicht mehr über die mitversichert, oder so), da ich mich in der Zeit um nichts gekümmert habe, weder um Arbeit, noch um sonst etwas. Natürlich war das äußerst dumm, aber zu dem Zeitpunkt war ich immer felsenfest entschlossen, mich sowieso bald umzubringen und das war dann meine Ausrede dafür, mir über nichts mehr Gedanken zu machen und mich um so gut wie nichts mehr zu kümmern. Mittlerweile habe ich die Quittung dafür bekommen und möchte aber zusehen, dass ich mein Leben verbessere, anstatt es zu beenden.


    Zur Zeit geht es mir echt extrem beschissen und ich könnte fast täglich grundlos Rumheulen, fühle mich dauernd extrem mies und meine Suizidgedanken häufen sich wieder. Ich möchte unbedingt einen Arzt aufsuchen, mich eventuell freiwillig einweisen lassen, hauptsache ich bekomme irgendwie Hilfe.
    Ich habe nun nach Jahren einen Antrag auf ALG2 gestellt, hauptsächlich um endlich versichert zu sein und mir Hilfe holen zu können. Der Eingang des Antrages beim Jobcenter wurde mir per Brief bestätigt, der Antrag kam allerdings wieder zurück, da er stellenweise unvollständig war, worum ich mich aber kümmern werde.
    Sollte der Antrag auf ALG2 aus irgendeinem Grund abgelehnt werden, wäre ich dann dennoch über das Amt versichert?


    Gibt es für mich irgendeine Möglichkeit vorher schon in irgendeiner Form Hilfe zu bekommen? Momentan ist es nahezu unerträglich und ich weiß nicht, wie lange ich das noch mitmachen kann... Allerdings habe ich auch Angst, hinterher evtl. auf den Behandlungskosten sitzenzubleiben, weil das meine Situation ohnehin noch beschissener machen würde.
    Leider habe ich absolut keine Ahnung von alledem :(


    Hat mir jemand einen Rat, gibt es hier Leute, die in einer ähnlichen Situation waren/sind? Bin für jegliche Antworten dankbar.

  • @Electro Ich hab deinen Beitrag mal in den richtigen Bereich verschoben. :halloweenhappy:
    Liebe Grüße,
    Jacki

    It is our choices that show what we truly are, far more than our abilities.


    (Albus Dumbledore)

  • Ich war auch früher mal nicht Versichert. Ich weiß noch das ich beim Sozialpsychatrischen Dienst war und dort sofort Hilfe bekommen habe.
    Einfach dort Termin machen und die Sozial Arbeiter kümmern sich um alles was Dir auf dem Herzen liegt.

    I'm broken inside

  • Hallo,


    ist von Stadt zu Stadt etwas unterschiedlich. Aber ich habe innerhalb von zwei Tagen einen Termin bekommen. Versuche Kraft zu sammeln um dort anrufen zu können.


    ich wünsche Dir viel Glück :blumen:

    I'm broken inside

  • ansonsten, generell Beratungsstellen? Die meisten kosten ja nichts und gehen auch nicht über die Versicherung..
    War bei mir Mal wichtig da ich noch über die Eltern versichert war.
    Die meisten großen und auch viele kleinere Städte haben ein paar Stellen, je nach Thema.


    Viel Kraft zum anrufen!

    Per Aspera ad Aspera ~ ASP

  • melde dich telefonisch beim jobcenter,
    dann zum termin, alles auf den tisch legen,
    also sagen, dass du dich eingliedern willst, alles was dazu eben nötig ist.
    sie werden forderungen haben, ja aber alles ist machbar
    nach hilfe zu fragen, keine schande ist.
    und in deutschland ist jeder zwangs-krankenversichert
    das haben sich parteien zur vergangenen wahl auf die plakate geschrieben.
    du musst eben nur dich anmelden,
    dass ist ein muss, was viele aus verschiedenen günden nicht konnten.


    buddl1, bis zum 25. war und ist man bei den eltern pflichtversichert, wenn man nicht arbeitet oder lernt....

  • Sobald Du beim Amt einen Antrag stellst, ab diesem Datum bist Du wieder versichert, ganz gleich ob Du beim ausfüllen des Antrags evt später etwas vergisst oder noch Unterlagen eingereicht werden müssen.
    Ich persönlich empfehle Dir schnellst möglich vorzusprechen, denn jeder weiterer Tag kostet Dich Geld, das Du, so oder so, bei der Krankenkasse nachzahlen musst.
    Dich erwarten 2 Jahre Nachzahlung der Beiträge. Ein Monat kostet zwischen 140 - 160 €. Wenn du Schüler bist, glaube ich, ca. 90 Euro..
    Ruf auch bei der Krankenkasse an, den mit denen wirst Du Dich, wie erwähnt, auch noch auseinander setzten müssen.

    Ich reife in der Finsternis und sprieße ich an die Oberfläche, bin ich wie ein Pilz der atomaren Gattung.



    :greyreaper:schwarzer Geist

  • Keine Krankenversicherung trotz Versicherungspflicht?


    Wenn jemand trotz Versicherungspflicht nicht krankenversichert ist, schuldet er bei Wiedereintritt in eine Krankenversicherung alle bis dahin angefallenen Beiträge bzw. Prämien. 2013 sind die Zahlungsbedingungen jedoch etwas gelockert worden.

    • Das gilt für die gesetzlichen Krankenkassen:
      Den Personen, die nicht krankenversichert sind, aber zuletzt gesetzlich krankenversichert waren, werden die Beitragsschulden ermäßigt. Ihnen wird ein bestimmtes Einkommen unterstellt, auf das sie Beiträge entrichten müssen. 2017 belaufen sich die Beitragsrückzahlungen damit auf monatlich 43,4 Euro für jeden versicherungslosen Monat. Wer von dieser Regelung Gebrauch macht, muss zusichern, in der Zeit ohne Versicherung keine Leistungen auf Kosten der Krankenkasse in Anspruch genommen zu haben. Außerdem darf die versicherungslose Zeit nicht weniger als drei Monate angedauert haben.

    Wenn deine Krankenkasse dir da entgegen kommt , kannst du das vielleicht auch noch weiter herunter schrauben.

    2010......2012........ 2020.....der Grund wieso ich nicht aufgeben darf.

  • Danke euch allen für eure Antworten. Habe nun einen Termin für Dienstag beim Sozialpsychiatrischen Dienst in meiner Stadt bekommen.
    Mir ist da schon extrem unwohl bei, aber ich werde mich auf jeden Fall dazu zwingen, dort hin zu gehen.


    Hoffe, dass es damit langsam mal bergauf geht :)


    Grüße

  • nur der erste weg ist schwer,
    aber notwendig.


    mit dieser erkenntnis, kommst du weiter, als du jetzt daran glauben magst.


    buddl1, nicht aufgeben, immer wieder aufstehen, es ist der richtige weg.

  • Mir ist da schon extrem unwohl bei,

    Da musst Du durch. Dir wird wohl unwohl sein, der Realität ins Auge zu blicken, doch danach hast Du Gewissheit für die ersten Schritte und den Kopf abreissen wird Dir dort niemand, aber dass wirst Du, denke ich, wissen. Das wird schon. Schritt für Schritt. :daumenhoch:

    Ich reife in der Finsternis und sprieße ich an die Oberfläche, bin ich wie ein Pilz der atomaren Gattung.



    :greyreaper:schwarzer Geist

  • Danke euch für den guten Zuspruch. War heute dort und noch mal beim Jobcenter, das nimmt so langsam alles Gestalt an. Habe jetzt auch gleich einen Termin beim Facharzt gemacht, jetzt nur durchhalten bis Oktober :(

  • :headbangen: es rockt, ein termin steht,
    jetzt heißt es diesen auch ernst zu nehmen
    und dazwischen, kleine weitere schritte zu wagen.


    buddl1, sie werden dich begleiten, dir helfen, wenn du dafür bereit bist.... deine Richtung stimmt.

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