Hat sich der Umgang mit psychischen Erkrankungen und Betroffenen in den letzten Jahren verbessert?

  • Hat sich der Umgang mit psychischen Erkrankungen und Betroffenen in den letzten Jahren verbessert? 20

    1. Ja, der Umgang ist besser geworden. (9) 45%
    2. Nein, der Umgang ist nicht besser geworden. (7) 35%
    3. Im Gegenteil, der Umgang hat sich verschlechtert. (4) 20%

    Huhu. Mal eine Umfrage zu einem Thema, das mich schon lange sehr beschäftigt. Es wird immer wieder gesagt, der Umgang sei besser geworden.


    Meiner Meinung nach ist dem nicht so. Der Umgang mit dem Thema selber ist lediglich etwas offener geworden, weil es mehr Menschen gibt, die sich Hilfe holen.
    Die Stigmata und Vorurteile sind aber gleich.


    Dazu die Problematiken was Wartelisten angeht usw.


    Die immer noch vorhandene Pressesperre bei den meisten Suiziden.


    Das Thema wird immer noch gerne gemieden. In der Öffentlichkeit, im Bekanntenkreis, überall. Dokus sind noch immer selten. Berichte in den Zeitungen und Magazinen findet man auch kaum. In den Schulen wird es gar nicht erst behandelt.


    Ich finde nicht, dass der Umgang spürbar besser geworden ist.


    Eure Meinungen? Gerne mit Begründungen!

    "Ich bin ein wirklicher Mensch, aus Fleisch und Knochen, aus Nerven und Flüssigkeit – und man könnte vielleicht sogar sagen, dass ich Verstand habe. Aber trotzdem bin ich unsichtbar – weil man mich einfach nicht sehen will. Wer sich mir nähert, sieht nur meine Umgebung, sich selbst oder die Produkte seiner Phantasie – ja, alles sieht er, alles, nur mich nicht." - Ralph Ellison.

  • Ich hab eben für nein gestimmt. Allerdings sehe ich mich dabei auch nicht in der Position mich weit aus dem Fenster zu lehnen.


    Psychische Krankheiten sind in den letzten Jahren sicher bekannter geworden, jedoch scheinen sie in der Gesellschaft immer noch ein Tabuthema zu sein.

  • In meiner Empfindung gibt es schon definitiv viele Medien, die inzwischen diese Themen ansprechen. Ob ich die Darstellung bzw. den Diskurs dann immer für konstruktiv halte, ist eine andere Frage.

    Aber immerhin ist das Thema selbst an meiner Arbeitsstelle angekommen, auch wenn die Behandlung nicht so dufte ist. Das ist aber noch immer mehr als nichts.


    Ich finde auch, dass Suizide nicht so breit berichtet werden eigentlich sehr in Ordnung. Man sieht schon an Morden welcher Voyeurismus sich darüber entwickelt (True Crime). Wenn ich einmal über alles ins Gras beißen sollte, will ich definitiv nicht, dass mein Leiden zur Belustigung ein paar gelangweilter Jugendlicher dient.


    Das Problem mit den Wartelisten, rührt für mich gerade daher, dass das Thema viel mehr Öffentlichkeit erfahren hat und damit viel mehr Leute zumindest prüfen wollen, ob sie Hilfe wollen. Das kann das System, wie es bisher gebaut ist, halt nicht tragen.

    It is like an endless movie that has no happy end (nano - Hysteria)

    We can't undo the scars, all up and down our hearts can't forget how it felt when it all fell apart and we talk a big game like we wanna get well in our prison made of pain only fooling ourselves (Icon for Hire - Get Well II)

  • Ich hätte eine neutrale Antwort noch gut gefunden. Weder besser, noch schlechter.


    Ich finde, dass auf der einen Seite schon sehr viel getan wird und heute Menschen eine Therapie beginnen, die das vor 30 Jahren nie gemacht hätten

    Und gerade unsere Generation geht ja inzwischen ganz normal zur Therapie, als wäre das schon immer so gewesen. Man trifft ja kaum noch jemanden, der noch keine Therapie gemacht hat ;-).


    Auf der anderen Seite finde ich den "Fortschritt" was die öffentliche Meinung zu verschiedenen Krankheiten widerspiegelt, doch sehr selektiv.

    Wer Burnout oder Angst attestiert bekommt, ist meist auf der sicheren Seite. Ersteres bedeutet: hast viel geschafft und Dich aufgeopfert. Zweiteres kennt eben so gut wie jeder Mensch in dem einen oder anderen Bereich.


    Bei einfacher Depression wird es schon schwieriger. Da kommt dann immer noch schnell das "reiß Dich zusammen". Naja, und tiefer muss man gar nicht gehen. Mit Begriffen wie Narzissmus, Borderliner und schizophren wird wahllos herumgeworfen, jeder fühlt sich dazu berufen alle möglichen Mitmenschen zu diagnostizieren oder diese auf derartige Begriffe zu reduzieren.


    Dass eine Pressesperre zu Suiziden gibt ist tatsächlich ein sehr schwieriges Thema. Denn keine Pressesperre würde mal ein Bewusstsein für das Ausmaß der Suizide erzeugen. Das ist den meisten Menschen einfach nicht ansatzweise klar.

    Auf der anderen Seite ist es einfach so, dass es zu Nachahmung führen kann, weil so eine Art Schwelle vorübergehend sinken kann. "Ah, wenn der und der es geschafft hat, schaff ich das auch..."


    Ob das heute in der Schule besser ist als zu meiner Zeit, kann ich nicht beurteilen. Mir haben sie wegen der KJP immer böse Dinge auf dem Schulhof hinterher geschrien und ich denke, dass das heute noch ähnlich ist.


    Also als Fazit:


    die Versorgung verbessert sich in meinen Augen grundsätzlich gesehen. Die Psychiatrien werden neu gebaut, das Behandlungsspektrum mehr und mehr angepasst (bspw. spezielle Traumastationen auch in einer Psychiatrie). Teilweise gibt es aber auch Rückschritte bspw. Soteria, die wieder abgebaut werden.


    Die Vorurteile und Stigmatisierungen sind auch in meinen Augen immer noch sehr weit verbreitet oder das kippt nur sehr langsam, so dass sich das wahrscheinlich prozentual zwar deutlicher sehen lassen würde, aber gefühlt eben sich nicht viel tut.

    Der Tod ist gewissermaßen eine Unmöglichkeit, die plötzlich zur Wirklichkeit wird. (Goethe)

  • Der Umgang ist schlechter geworden, weil die Entstigmatisierung dazu geführt hat, dass man ständig überlastet wird.

    Da stehen dann so blöde Heilerziehungstherapeuten und meinen irgendein Schema hilft garantiert.

    Früher hat niemand gedacht, dass hilfreich ist psychisch Kranke da unterzubringen, wo sie bei Übergriffigkeit viel Toleranz erleben,

    heute ist man den psychisch Kranken einfach dort ausgeliefert und der Umgang nützt den Falschen.

    Mir fehlte vor allem, dass Menschen Übergriffe abwehren statt Toleranz mit Übergriffigen durchhämmern.

    In der Psychiatrie und im BeWo habe ich mich gefragt ob Täter die neuen Konzepte entworfen haben.


    Der Fortschritt ist, dass Inklusion wieder normaler wird (historisch war auch mal normal Arbeit anzubieten),

    aber der Arbeitsmarkt ist einfach die Hölle geworden und geblieben.


    Der Umgang ist das Letzte, sobald Optimisten beschreiben, was man im Beruf könnte und warum man dafür taugt.

    Ich komme nur zurecht, wo Mütter meinen mein Trauma hat mir positive Behinderungen für die Aufgabe verschafft.

    Dieses ganze "sei pride&strong" hat mir nüchtern gesehen mehr geschadet als "Du wirst es zu nix bringen, hier hast du Arbeit trotz Stütze"

    Allerdings hoffe ich, dass es aktuell aufwärts geht, nur ist der Deutsche Arbeitsmarkt die Hölle auf Erden und man kriegt keine Hilfen sobald man Praktika macht oder umlernt.

    Kämpfe selbst im Leid/ Kämpfe für die Zeit/ In der du bist befreit/ Und erkennst Schönheit/ In der Wirklichkeit/ Die du erstritten/ :blumen:
    "Bewerte jede Information nüchtern um zu erreichen, was dir verwehrt oder genommen wurde"

  • Da stehen dann so blöde Heilerziehungstherapeuten und meinen irgendein Schema hilft garantiert.

    Moment Mal stopp... Bitte nicht auf alle schließen ( :Halloweenwink: da fühle ich mich beleidigt ...) wer da zu Schematas greift, hat seine Ausbildung nicht verstanden...aber okay, davon gibt es viele meiner Kolleg*Innen....

  • Linda78 Du willst nicht lesen, was mir an Lebensgeschichte im BeWo passiert ist:halloweenno:

    Sogar ein Sozialarbeiter und therapeut hat sich schon bei mir ausgekotzt, wie grauenhaft es in dem Berufsstand oft wirklich ist, da Fachkräftemangel und Attraktivität für Machtpsychen es allen schwer machen, die an sich individuell passend helfen wollen statt Erfolgsfassaden und Machtfreuden aufzuziehen:halloweenno:

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  • Linda78 Du willst nicht lesen, was mir an Lebensgeschichte im BeWo passiert ist:halloweenno:

    Sogar ein Sozialarbeiter und therapeut hat sich schon bei mir ausgekotzt, wie grauenhaft es in dem Berufsstand oft wirklich ist, da Fachkräftemangel und Attraktivität für Machtpsychen es allen schwer machen, die an sich individuell passend helfen wollen statt Erfolgsfassaden und Machtfreuden aufzuziehen:halloweenno:

    Okay, da habe ich dich vielleicht falsch verstanden... ich habe gedacht, die Leute haben ihre Schemata an Dir ausgelassen...

    Über den Rest könnte ich mich sicherlich auch auskotzen... genügend davon erlebt in 25 Jahren Berufserfahrung... aber deshalb muss der HEP ja nicht selbst bescheuert handeln...

  • Linda78 Du willst nicht lesen, was mir an Lebensgeschichte im BeWo passiert ist:halloweenno:

    Sogar ein Sozialarbeiter und therapeut hat sich schon bei mir ausgekotzt, wie grauenhaft es in dem Berufsstand oft wirklich ist, da Fachkräftemangel und Attraktivität für Machtpsychen es allen schwer machen, die an sich individuell passend helfen wollen statt Erfolgsfassaden und Machtfreuden aufzuziehen:halloweenno:

    Okay, da habe ich dich vielleicht falsch verstanden... ich habe gedacht, die Leute haben ihre Schemata an Dir ausgelassen...

    Über den Rest könnte ich mich sicherlich auch auskotzen... genügend davon erlebt in 25 Jahren Berufserfahrung... aber deshalb muss der HEP ja nicht selbst bescheuert handeln...

    Dann verstehst du das ja :halloweenyes: Was mir Therapeuten, Betroffene und Sozis sowie entsetzte Angehörige da schon erzählt haben ist fast noch ekliger, als das, was ich so erlebt habe:halloweenyes: Der Umgang ist in manchen Punkten unglaublich brutal geworden, da ständig die Fassade durchgeprügelt werden soll es sei "ohne Gewalt und Druck eigenständig" zum Ergebnis gekommen, durchaus inklusive Fixierung bis man diese rückwirkend als freiwillige Maßnahme unterschreibt:halloweenyes: Ich kenne auch niemanden, der mich so zum Heulen gebracht hat, wie HEPs:halloweenyes: Das ist leider auch für Täter eine Steilvorlage, wenn plötzlich psychische Gewalt erreichen soll, was vorher nicht mal als Ergebnis angestrebt war:halloweenno: Ich bin immer noch fertig, wenn ich daran denke, was manche Betroffene ab da schon besser fanden als den Arbeitsmarkt oder die Maßnahmen, viele fliehen ja auch einfach vor Psychoterror und Heile Welt-Fassade:halloweenno: Dazu decken die sich in der Branche oft aus Prinzip, das ist kein Witz, sonst wird man ja flott gefeuert:halloweenno:

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  • Der Umgang ist schlechter geworden, weil die Entstigmatisierung dazu geführt hat, dass man ständig überlastet wird.

    Mich würden hier ein paar mehr Details interessieren. Soll wieder mehr Stigma aufgebaut werden? Welchen Zugang meinst du genau? Ich meine, dass man auch mit psychiatrisch relevanter Symptomatik mitleben darf ist doch durchaus vertretbar, oder?

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  • Terano Man hat ein Übel namens Stigma beendet, und durch das Stigma anerkannte Probleme leider in Folge ignoriert


    für mich ist das Problem, dass plötzlich überbordende positive Eigenschaften unterstellt wurden und bis teilweise auf einmal Autisten als die nettesten Menschen der Welt gelten und Traumatisierte als das, was man nur an besondere Fronten jagen muss an denen sie lernen doch eigentlich die Stärksten zu sein.

    Was die Einrichtungen angeht, so war früher durchaus Thema, dass psychisch Kranke einander auch allerlei antun, da das über das Stigma geregelt war mit dem Unterdrücken von ausuferndem Sexualleben begründet wurde. Heute kann ein Bewohner jedes Traumamädchen knacken, das da ankommt, und das wird dann als Mehrwert der Moderne verklappt.

    Ja, es ist für mich wirklich das größte Problem, wenn Probleme und Risiken mal über das üble und übertriebene Stigma anerkannt waren, und danach davon Betroffene als Bekloppte platt gewalzt werden.

    Dazu wird ständig auf Verfahren gesetzt, die nicht als Gewalt gelten, aber manchmal so einschlagen, dass damit Behandelte sich einen Partner wünschen, der das lieber mit gelegentlichen Ohrfeigen regelt als jemals so zu tun als sei keine üblere Gewalt, was sich Ärzte daran ausrechnen ob Symptome erfolgreich untergehen und weitere Behandlungen ausbleiben. Was ohne Gewaltmaßnahmen zieht, ist leider manchmal schlimmer als Gewalt, die wenigstens so heißt.

    Das ist mein Hauptproblem... ich erlebe als Gewalt, was man mir als sanfte Lösung verklickern will und kenne ein halbes Dutzend Freundinnen, die lieber zu "BDSM"-Lösungen gewechselt sind in den denen das altmodisch geklärt wird.


    Hm... es ist halt unmöglich was zu erreichen, wenn da einmal dämlich optimistische Meinungen und Ideen hängen, was man könne oder einem gut tut.

    Bei Pessimisten ist man wenigstens seltener überfordert... oder Risiken ausgesetzt.

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  • Spiegelsplitter Hmm, damit kann ich die Aussage besser einordnen, danke^^


    Ich glaube, dass es da nicht wirklich viel zu diskutieren gibt, da das recht nahe an deiner Erfahrung ist.


    Vielleicht nur ein Kontrastpunkt, zu deinem letzten Absatz. Ich würde sagen, es sind gerade die Pessimisten, die eine Theorie des Guten für den anderen (sic!) haben, da sie nicht darauf vertrauen können, dass die Wesen selbst einen Weg finden werden. Einen Optimismus würde ich an der Existenz ausrichten wollen. Nicht leugnen, was für die Wesen in ihrer Mannigfaltigkeit und Widersprüchlichkeit die Welt ist, aber gleichzeitig die unendliche Kompliziertheit der möglichen Dinge respektieren, die eine verallgemeinerte Theorie so gut wie unmöglich machen. Zusammengefasst: Der Optimist sieht alles, was an Möglichkeit existiert und eben darum lehnt er es ab, sich festzulegen. Deswegen hat er weder Stigma bzw. eine Theorie des Bösen noch eine Theorie des Guten.

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  • Spiegelsplitter Hmm, damit kann ich die Aussage besser einordnen, danke^^


    Ich glaube, dass es da nicht wirklich viel zu diskutieren gibt, da das recht nahe an deiner Erfahrung ist.


    Vielleicht nur ein Kontrastpunkt, zu deinem letzten Absatz. Ich würde sagen, es sind gerade die Pessimisten, die eine Theorie des Guten für den anderen (sic!) haben, da sie nicht darauf vertrauen können, dass die Wesen selbst einen Weg finden werden. Einen Optimismus würde ich an der Existenz ausrichten wollen. Nicht leugnen, was für die Wesen in ihrer Mannigfaltigkeit und Widersprüchlichkeit die Welt ist, aber gleichzeitig die unendliche Kompliziertheit der möglichen Dinge respektieren, die eine verallgemeinerte Theorie so gut wie unmöglich machen. Zusammengefasst: Der Optimist sieht alles, was an Möglichkeit existiert und eben darum lehnt er es ab, sich festzulegen. Deswegen hat er weder Stigma bzw. eine Theorie des Bösen noch eine Theorie des Guten.

    Danke sehr, du. Ich würde das gerne glatt mehr vertiefen. Ich bin tatsächlich in dem Bereich politisch aktiv. Kannst du mir noch mehr dazu sagen?

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  • naja, stimmt schon, entstigmatisierung von (psychischen) erkrankungen hat zu manchen scheiß stilblüten geführt.

    u.a. will man gefühlt weniger wahrham, dass och opfer zu tätern werden oder geworden sein könntn.

    diese „lalala-wonderland“- und/oder „man kann alles schaffen, was man will“-haltung klammert am ende negative aspekte aus oder führt dazu, dass ne opferrolle mit ner hero-story gekoppelt wird und man damit zugeschüttet wird. das betrifft gerad och die social-media-darstellung von dis und komplextraumata.

    deswegen isses ja inzwischen in, bestimmte psychische erkrankungen zu ham.

    und inzwischen muss es och in dem trauma-bereich einerseits immer extremer sein, die sensationsgier will befriedigt werdn, andrerseits soll jeder kleine scheiß bereits trauma und retraumatisisierung sein.

    dann werdn begriffe rumgeschmissen, die sich unter dem inflationärn gebrauch krass abnutzen, sodass man sich als nen patient, der krasse problems damit hat, sich emotional zu vermitteln, och darüber nimmer verständigen kann.

  • Hast du recht... nach der letzten Beziehung mit einem "Opfer", habe ich mich noch nach 3 Jahren nicht psychisch erholt und körperlich kann mich das zwischen 50 und 5 Jahren Leben gekostet haben, wird man dann sehen. Es ist extrem kompliziert, vermutlich bleibt problematisch, wenn sich das verhakt.

    Ich kann nur wirklich nicht behaupten, dass richtige Opfer da jemals die besseren Karten haben werden, das Täter-Opfer weiß ja wie zu spielen ist.

    Ich habe mich als Opfer-Opfer jahrelang nicht getraut anzuzeigen und nur indirekte Andeutungen gewagt, Täter-Opfer haben diese Hürde kaum.

    Ja... das Problem sollte öfter angesprochen werden, wenn in jeder Logik der Täter unter den beiden den Vorteil haben wird und nutzen kann.


    Als Umgang braucht es daher als Verbesserung, dass als Kompromiss derlei Vorwürfe wenigstens so zu behandeln sind als ob besser ist, wenn solche weder WG noch Zimmer und wenn möglich Maßnahme teilen, sonst wird es immer übler.


    In Deutschland ist das aber besonders zäh, weil hier sogar Reinkarnationstraumatherapeuten arbeiten, die im Standard Introjekte durch Reinkarnation fordernde Vorleben erklären und ähnlichen Unsinn. Würde man da politisch herum wirbeln, gäbe es bald den Aufschrei, warum da Jahrzehnte lang nichts gemacht wurde und unzählige Menschen nicht geschützt wurden. Was dachten die sich denn, warum besser sei einfach alles zu entstigmatisieren ohne dadurch gemilderte Probleme anders zu lösen?


    Die Behandlung ist besser, sobald psychisch Kranke/Opfer nicht mehr so ekelhaft geframed werden, wenn sie erklären Opfer von psychisch Kranken zu sein, weil höchstens erleichtert zu vergeben, wenn die Person belegt einen Vollschaden hat, aber sicher nicht die Angst mindert, besonders wenn die an sich schon eher enthemmte Person besonders wenig Justiz fürchten muss und alle zwanghaft besonders tolerant mit Übergriffen sein sollen.


    Das schadet der Bewegung leider genau so, wie bestimmte Fehler in der Transfrauen-Bewegung.

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