Gibt es wirkliche Freiheit?

  • Kommt immer drauf an was man unter Freiheit versteht. meiner Meinung nach
    Für mich ist das Leben nicht frei, aber ich habe auch eine andere Vorstellung von frei sein wie andere

    The music is all around us, all you have to do is listen..

  • Nein. Wir alle stecken im System des Landes und der Gesellschaft in der wir leben. Wer sich entscheidet freie alle Entscheidungen treffen zu wollen wird irgendwann an die gesetzlichen oder moralischen Grenzen dieser Gesellschaft stoßen.

  • Freiheit zu definieren ist schon eine Herausforderung.
    Aber sie zu leben, ist eine Wahrnehmung die jeder anders Realisiert.


    Ich denke solange wir Kredite in Anspruch nehmen, uns an ein Wohnort binden,
    oder ein Karriereziel setzen, büßen wir Stück für Stück Freiheit ein.
    Wir Menschen Orientieren uns an andere Menschen und deren Lebensansprüchen.
    Wir sind alle ein Teil im Wirtschaftlichen Konsumimperium und Opfer von Livestyleobsessionen
    Und genau dafür, geben wir unsere Freiheit auf, oder zumindest ein Teil davon!

    ...

  • Wir werden erst dann frei sein,wenn wir aufhören
    zu glauben,etwas durch Gewalt verändern zu können....

    Noch ist nicht aller Tage Abend

  • Wir werden niemals kommplett Frei sein, weil wir immer von irgendetwas abhängig sein werden!
    (Es sei denn du bist ein Eremit, aber dann würdest du hier nicht schreiben und lesen!)

    Es war einmal, vor langer Zeit.......

    Ich stehe zum Alten Glauben....Niemand kann mir meine Götter rauben !!!

  • Wenn Habgier besiegt würde, ging es uns,allen besser!

    I'm being torn apart. I want to be free of this pain. And I know what I have to do, but I don't know if I have the strength to do it.
    Kylo Ren

  • Ich glaube für jeden heisst Freiheit was anderes. Andere erlangen sie, andere nicht, kommt drauf an wie man sie definiert denke ich

    The music is all around us, all you have to do is listen..

  • Zitat

    Mich würde interessieren wie Ihr über Freiheit denkt und ob es diese überhaupt wirklich gibt.
    Kann man wirklich frei von jeglichen Zwängen und Abhängigkeiten leben?
    Und wenn ja - wie würde ein solches Leben ausschauen?

    Ich hab einige Zeit nachgedacht ob ich jetzt mit Kant und Heidegger anfangen soll... aber das bringt es nicht auf den Punkt, auch wenn es eigentlich notwendig wäre und im Grunde Platon auch noch zu Wort kommen sollte. Solche Fragen kann man nicht ohne Definition von Bewusstsein und dem Verständnis von Handlungen beantworten. Darum mache ich es jetzt einfach ganz persönlich...


    Wie denke ich über Freiheit.
    Sie ist ein aus der Existenz eines sich selbst bewusst seienden Wesens zwangsläufig abzuleitendes Konstrukt und bedingt durch Faktoren des Wesens und seines Wirkungsfeldes. Komplizierter Satz, einfach erklärt: Wer hier auf der Welt ist und sich darüber bewusst ist, dass er ist, gleichgültig wo und wie, ob in der realen Welt, der Traumwelt, der Matrix oder einem Damenschuh, der hat aus diesem Bewusstsein, dem seines Selbst, bereits die Notwendigkeit 'geerbt' frei zu sein, als Basisfähigkeit wenn man so möchte. Beeinflusst, also quasi eingeschränkt oder gefördert, wird diese Freiheit durch, salopp gesagt, das Umfeld und wie wirkungsvoll unser Selbstbewusster sie umzusetzen vermag - also gegen "innere" und "äußere" Widerstände.


    Gibt es Freiheit überhaupt.
    Natürlich, wie bereits gesagt ist sie jedem sich selbst bewussten Leben eigen.
    Die Frage ist ja eher als Frage nach der Umsetzbarkeit einer, nicht näher definierten, Freiheit zu verstehen, deshalb:


    Kann 'Freiheit' umgesetzt werden.

    Ja und nein, je nach Art der verlangten Freiheit bzw. welcher Definition man folgt.
    Landläufig wird ja die Willensfreiheit oder Entscheidungsfreiheit und die Bewegungsfreiheit, manchmal auch die Meinungsfreiheit damit angesprochen.
    Die, nennen wir sie mal, Basisfreiheit ist natürlich umsetzbar und nur davon abhängig, wie sich das Individuum selbst sieht, bewertet und verhält.
    Es ist, um es simpler zu sagen, jene Freiheit, von denen Menschen wie Nelson Mandela sprechen, die Jahrzehnte in Gefangenschaft leben und sich trotzdem als 'frei' bezeichnet haben. Sie konnten lediglich nicht mit ihrem Körper an einen Punkt gelangen den sie anstreben, aber in ihrem Geist empfanden sie sich immer als frei. Anhand solcher Bilder ist es leichter zu fassen, was in der Philosophie viele Namen hat. Man kann es einer Form der Entscheidung zum Nicht-Handeln zumessen, die also aus dem Können-Bewusstsein, also der Freiheit des Willens entsteht (Fichte). Oder es ist ein Kind der Ratio, der Vernunft, die als einzige gültige Konsequenz des eigenen Handelns und Existierens festlegt, dass auch ohne räumlicher Freiheit noch immer das Sein und damit die Freiheit selbst existiert (Kant). Wie man es auch dreht, die Freiheit ist vorhanden, aber es kommt darauf an wovon man spricht.


    Kann man wirklich frei von jeglichen Zwängen und Abhängigkeiten leben?

    Nein, denn aus der Bedingung der Freiheit eines Bewusstseins folgert sich die Abhängigkeit von der Existenz und der Zwang der Negation.
    Kompliziert, einfacher gesagt: Was existiert und sich darüber bewusst ist, steht damit automatisch vor dem Problem einmal nicht mehr zu existieren und sich darüber bewusst zu sein. Er wird sich also, salopp gesagt, seiner Sterblichkeit bewusst. Das beraubt ihn natürlich der Freiheit davon unbeeinflusst zu sein, sprich: er erliegt dem Zwang seiner eigenen Negation. Also so betrachtet sind wir von Geburt an frei, unter der Last, zu wissen, dass wir Gefangener der temporären Existenz sind. Das ist übrigens unabhängig davon ob ihr gerne abkratzen möchtet oder nicht, nur so fürs Protokoll - denn per Definition erliegt er trotzdem dem Zwang Eurer Sterblichkeit. Sorry.


    Gemeint sind vermutlich eher persönliche Zwänge, also psychische Fiktionen und gesellschaftliche Abhängigkeiten.
    Tja... kann man, oder nicht davon frei sein.
    Sollte man, besser überhaupt, besser gefragt.
    Ein riesiges Feld. Politik, Gesellschaftsformen, soziale Strukturen, Werte und Normen Traditionen... wenn ich das alles aufgreife, und das müsste ich, dann sitze ich noch morgen früh hier und bin längst nicht fertig. Es ist sicherlich besser sich auf einige ganz fundamentale Überlegungen zu verlegen und dann ein Fazit zu ziehen.


    Es gibt negative Freiheit und positive Freiheit. Das klingt zuerst irrsinnig, ist aber bei näherer Betrachtung gar nicht so dumm. Ein Jaguar im Dschungel kann frei handeln, er kann hierhin gehen, dorthin gehen, schlafen, sich im Staub wälzen. Das ist "negative Freiheit". Er hat alle Möglichkeiten, setzt aber keine davon in die Tat um. Erst wenn er eine davon umsetzt, besitzt er "positive Freiheit".


    Jetzt setzt ihm die Welt Grenzen. Bäume stehen ihm im Weg, Schluchten, Flüsse.
    Es gibt Wirbelstürme, die Tiere die ihm schmecken wollen selbst weiterleben und wehren sich, es gibt Menschen die den Urwald roden.
    Man ist geneigt zu sagen er sei deshalb weniger frei. Tatsächlich stößt er mit seinen jeweiligen Konstrukten der Freiheit an die gegebenen Grenzen seines Seins. Einige sind von ihm beeinflussbar, andere nicht. Das ändert nichts an seiner Freiheit als Individuum, aber an der Freiheit mancher dieser Facetten auszuleben.


    Die Physik ist ein Zwang dem sich unsere Bewegungsfreiheit unterwirft. Sie ist faktisch nicht zu umgehen. Maximal erweitern wir unser Verständnis von ihr und erkennen die Nicht-Existenz vormals scheinbar unüberwindlicher Grenzen. Aber niemandem von uns ist es physikalisch möglich ohne Hilfsmittel vom Boden abzuheben und zu fliegen. Wir sind also dadurch schon persönlich dazu gezwungen stets auf der Erde zu bleiben. Das ist ja auch förderlich, denn so entstand der Drang Maschinen zu entwickeln die das Fliegen umsetzen.
    Unfreiheit muss also nicht gleich Stillstand und ewiglicher Unterdrückung sein.


    Ein schönes Beispiel für kulturelle Freiheit ist ein beliebtes Thema der After-Partei, das Kopftuch von Muslima. Der kulturelle Raum hat sich aus Traditionen und geschichtlicher Folgen gebildet, er reformiert sich nicht durch Beschlüsse, sondern durch vornehmlich gruppendynamische Vorgänge. Je größer und dynamischer die Gruppe, desto vordringlicher wird eine Tradition fortgeführt und aufrecht erhalten. Dabei können Traditionen naturgemäß die widerwärtigsten Ausmaße annehmen, wie etwa Genitalverstümmlung. Aber bleiben wir bei etwas unverfänglicherem, wie eben dem Kopftuch.


    Feministinnen argumentieren gern, dass das Kopftuch die Frau generell unfrei macht. Das ist, in unserem Werteverständnis, auch zutreffend, aber nicht allgemeingültig. In unserem kulturellen Umfeld wird ein solches Zeichen oft als Degradierung empfunden. Der kulturelle Kreis der Muslima sieht darin eher ein Symbol der Frau als solches. Für sich, ist dieses Symbol neutral, zumindest solange, bis es von jemandem instrumentalisiert wird. So wie sich in unserer Kultur die Frau nicht länger in Stoffe hüllen will und damit auch ihr Frau-sein zeigt, stolz und ohne Angst, so sieht es die Muslima aus ihrem Kreis heraus oft genug ebenso - allerdings eben weil sie sich verhüllt.


    Da neigt man dazu zu fragen: Wer hat nun recht? Antwort: Beide.
    Die persönliche Freiheit hängt eben gerade vom Umfeld ab und wie sehr das Individuum sich darin bewegt.


    Ein abstrakteres Beispiel noch zur Verdeutlichung: Die Menschen, die in der Matrix leben, sind ebenso frei wie die, die außerhalb der Matrix leben und von ihrer Existenz wissen. Für das Empfinden und die Existenz der Freiheit ist es unerheblich, in welchem System man sich befindet, solange die Kausalität selbst des gesamten Konstrukts gültig bleibt. Die Perspektive der Beobachter führt lediglich zur Empathie und der Annahme, dass jedweder in der Matrix "unfrei" sei und glücklicher wenn er befreit würde. Elon Musk sollte das mal bedenken, was er manchen Leuten damit antut wenn er die Matrix am Ende wirklich findet... am Ende wird er dadurch noch ein neuer Hitler.


    ... die meisten die solche Fragen, nach Freiheit, Sinn und Existenz, stellen wünschen sich eine Antwort, wie sie aus ihren persönlichen Leiden entfliehen und suchen dann in der Philosophie ihr Heil. Leider ist die Philosophie keine Therapie gegen Ängste. Tatsächlich kann man es bei der Ergründung von solchen Axiomen ordentlich mit der Angst zu tun bekommen, weil man scheinbar immer mehr verliert und sich vermeintlich immer exponierter sieht.


    Buddha spricht, als größten Faktor für Leiden, das "Unwissen" an. Das kann man wörtlich nehmen, ist aber mehr im übertragenen Sinn gemeint und bezeichnet das nicht hinreichende Prüfen, das nicht hinreichend lange Durchdenken und Abwägen. Und es ist tatsächlich so, dass diejenigen von der Philosophie als Fachgebiet enttäuscht werden, die es als Suche nach "der Lösung" betrachten.


    Freiheit: Und wenn ja - wie würde ein solches Leben ausschauen?

    Es folgt mein persönliches Fazit des Ganzen und ich denke dann bin ich mit dem Thema durch. Zumindest was den Thread hier anbelangt.



    Die hier thematisierte Freiheit ist eine persönliche Freiheit und beginnt im eigenen Denken.


    Fern aller Gebote und Verbote, fern aller Moral und Kultur, allein gebunden an die übergeordnete, durch Logik verifizierbare, Ethik.


    Die Konflikte, die sich dadurch mit Gesetzen und Mitmenschen ergeben, sind notwendig, unumgänglich.
    Vor 60 Jahren wäre ich rechtskräftig verurteilt worden, für meine Art zu lieben. Für einige Aspekte davon würde ich es vielleicht sogar heute noch, wer weiß.
    Ich handle bewusst aus vernünftigen Gründen gegen bestehende Gesetze, wenn sie meiner Freiheit im Wege stehen und ich ethisch rechtfertigen kann es zu tun.
    Auf meiner Hausautobahn, leer und trockene Fahrbahn, fahre ich bewusst 60km/h schneller, obwohl es verboten ist. Und trage die Konsequenz wenn ich dadurch mit dem Gesetz in Konflikt gerate, weil Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt wurden. Vielleicht wehre ich mich dagegen und beginne Gleichgesinnte zu suchen, schreibe an das Verkehrsministerium und die Initiative "80 am Kilometer 92 ist Scheiße!" setzt durch dass man dort auch 130 fahren darf... wer weiß. Vielleicht interessiert es mich auch nicht und ich lebe einfach für mich so frei wie möglich weiter und fahre auch beim nächsten mal wieder "zu schnell".


    Was mir persönlich wichtiger ist, sind fiktive Verbote.
    Dinge, für die man sich schämt, zum Beispiel.
    Masturbation, Menstruation, Nacktheit, die Singstimme...


    Hier hilft nur zu hinterfragen, weshalb man sich unfrei fühlt und zu prüfen wer von der Auslebung Schaden nehmen könnte.
    Es hilft Werteurteile zu hinterfragen und sich zu fragen was "Reinheit", "Keuschheit", "Schönheit" und dergleichen überhaupt "ist".
    Und wer es definiert bzw. woran es bemessen wird, ob das Maß gültig sein kann und ob es überhaupt so ein Maß braucht.


    Wer selbst nicht weiß, was er will, dem reden es die anderen an.

    Das ist der Leitsatz meiner persönlichen Freiheit.
    Und wo immer es nur geht, gleich in welcher Situation, versuche ich es daran zu bemessen.
    Was soll ich sagen... ich bin unheimlich zufrieden mit dem was ich bin und habe. Und ja, ich bin absolut frei, was das anbelangt.
    Ich schaue in den Spiegel und bin frei, glücklich und zufrieden. Alles was ich für mich entscheide, ist frei und zwar nach meinen Regeln.
    Die Widerstände gegen andere Menschen, die ärgern mich zuweilen. Dort bin ich nicht frei und werde es auch nie sein können.
    Selbst in einer einsamen Hütte in Sibirien wäre ich nicht "frei". Das ist mir auch bewusst und es ist auch nicht schlimm.
    Solange ich die Freiheit bewahre "Nein" sagen zu können, mich über etwas aufzuregen und es gegen Widerstände trotzdem zu tun.


    So gesehen muss man das Maximum herausholen und sich von Diktaten lösen - dann sollte man die hier gemeinte Freiheit erreichen können.
    Das hat nichts mit dem Universum, der Welt, Gut und Böse oder einem fiktiven Wesen im All zu tun... es ist eine Einstellung.
    In diesem Fall zumindest.


    Soviel also von mir.
    :uteam:

    ---Kein Anschluss unter dieser Katze---

  • Alle Achtung,endlich wagt sich Jemand daran,die Aspekte der sogenannten Freiheit ausführlich zu beschreiben,zum Nachdenken anzuregen,was Freiheit überhaupt ist.Unfreiheit beginnt mit der Geburt,ich kann es mir nicht aussuchen,in welche Unfreiheit ich hineingeboren werde.Freiheit kann auch die Begrenzung meiner Entwicklung bedeuten,meine Freiheit darf nicht das Leben Anderer beeinträchtigen.Freiheiten können durch anerzogenen Schwachsinn begrenzt werden,Traditionen,die fortgesetzt werden,ohne einen Sinn zu ergeben.Eine gewaltsame Unterdrückung einer erkannten Freiheit ist nicht möglich,man kann nur und das auch nicht immer,die Ausbreitung verhindern.Freiheit wäre die Grundlage für alle Menschen,selbstbestimmt sich für ein humanes Leben zu entscheiden.Das werden aber Religionen und Regierungen mit aller Macht verhindern müssen,um nicht ihre Macht zu verlieren.Unterbinde ich dazu jegliche Bildung,habe ich darüber zu bestimmen,wer frei ist oder nicht.Egal ob Gottesstaat oder Diktatur,Kaiserreich oder Demokratie,die funktionieren nur,wenn es keine Freiheit gibt.Freiheit beginnt mit der pubertären Loslösung von den Eltern,deren Traditionen angezweifelt werden.Wohl den Kindern,denen ein solches Verhalten zugebilligt wird,denn sie können Freiheit entwickeln.Davon gibt es aber nur wenig,die Angst,frei zu leben,sich nicht dem Druck der Tradition zu unterwerfen,damit ausgeschlossen zu sein aus einer lebenswichtigen Gemeinschaft,die nach unfreien Regeln lebt,ist zu groß.Die Bereitschaft freier Menschen dieses Verhalten zu begünstigen,wie eine Hammelherde hinter dem Schaf hinterherzurennen,das am lautesten blöckt ist genauso groß,aus Machtgeilheit.Freiheit kann auch bewußt geopfert werden,wenn es einigen nützt,die Unfreiheit produzieren,um daraus Nutzen zu ziehen.Das funktioniert,weil die totale Verblödung keine Grenzen kennt. Don Quichote :Ratte:

    Noch ist nicht aller Tage Abend

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!