Wird Kindern der Glaube aufgezwungen?

  • Wie sind wir eigentlich vom Glauben auf Pflanzen gekommen?
    Gut, zurück zum Topic.
    Obwohl ich Jüdin bin, wurde ich gezwungen, im Religionsunterricht zu sitzen (Anwesenheitspflicht!) und mich still zu beschäftigen. Ich konnte wenigstens zwischen evangelisch und katholisch wählen und nahm ersteres. Aber ein türkisches Mädchen Fatma hiess sie, durfte auf dem Schulgelände rumwandern und hatte keine Anwesenheitspflicht.
    Deswegen wäre es meines Erachtens besser, wenn Kindern grundsätzlich nur noch Ethikunterricht angeboten würde.
    Wie sollen sich Kinder sonst entscheiden, welchen, wenn sie denn wollen, ob sie einer Religion folgen sollen?

    I'm being torn apart. I want to be free of this pain. And I know what I have to do, but I don't know if I have the strength to do it.
    Kylo Ren

  • im evangelischen Religionsunterricht habe ich nix gelernt. Ich hatte kein Religionsschulheft und der Lehrer hat keine Klassenarbeiten uns schreiben lassen. Die Themen die dieser reli Lehrer behandelt hat im Unterricht durften sich die Schüler aus suchen. Es waren Themen die mich nicht interessierten Todesstrafe Gewalt und Sexualität und immer wieder die gleichen Themen kamen in seinem Unterricht dran weil die Schüler nix anderes diskutieren wollten! Die Bibel habe ich nicht gesehen im Religionsunterricht die lag irgendwo in einer Ecke vom Reli-Saal verstaut und wurde nicht angerührt.


    Die schlechteste Note die dieser Reli-Lehrer gab auf den Zeugnissen war ein befriedigend für alle die Schüler zu denen ich gehörte die sich nicht meldeten und nix beitrugen zu den Themen die mich nicht interessierten. Ich hatte immer eine drei in Religion auf dem Zeugnis brauchte nix dafür tun nur im Unterricht brav da sitzen und nix tun.


    Dabei war evangelische Religionslehre in der Grundschule mein bestes Schulfach hatte eine glatte eins auf den Zeugnissen und war bester Schüler der Grundschulklasse. Tja so kann man den Nachwuchs der evangelischen Kirche gefährden...


    Im Reli-Unterricht bei dem komischen Lehrer kam auch mal das Gespräch auf mich warum ich nix sagen täte im Unterricht und was man mit so Schülern machen sollte die nix sagen täten im Unterricht...wie wärs mit Bibel lesen und Klassenarbeiten schreiben auf die Idee kam bei dem Lehrer KEINER! In der 10. Klasse habe ich aus Protest gegen diesen Reli-Lehrer seinen Unterricht verlassen und bin in den Ethik-Unterricht gegangen. Da habe ich Klassenarbeiten geschrieben und hatte auch eine drei auf dem Zeugnis in Ethik!

  • Ich habe hier viel über Zwang gelesen. Und sehr viel über Beeinflussung.


    Wenn ihr nicht religiös seid und Kinder hättet die religiös werden würden, was würdet ihr dann tun ? Würdet ihr ihren Glauben frei ausüben lassen ? Dazu gehört auch das sie versuchen euch den Glauben näher zu bringen.
    Was werdet ihr euren Kind darauf Antworten?

  • Ich würde das Kind gewähren lassen, wir haben schließlich einen freien Willen, aber ohne innere Überzeugung würde ich mir nichts aufoktroyieren lassen

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    Kylo Ren

  • Mit 7 Jahren , gerade jetzt durch das zusammen kommen von so vielen Glaubensrichtungen , lass ich sie durchaus schauen.
    Durch meine Arbeit kommt sie mit Muslimen sehr stark in Berührung , durfte sich die kleine 2 Raum Moschee auch ansehen , ohne das groß da irgendwie was negatives kam.
    Sie wurde vom Imam auch geführt , er hat ihr alles erklärt. Sie hat ihn wirklich 1 Stunde lang gelöchert wie einen Käse.
    Ja die Frauen da trugen ALLE Kopftuch , aber als sie aus der Moschee heraus gingen , haben so viele das Tuch abgenommen und in die Tasche gesteckt oder einfach als Tuch um den Hals liegen lassen.

    Das selbe als wir in der Synagoge waren.........Himmel wie kann ich denn erwarten , das mein Kind versteht , wenn ich es versuche da irgendwie zu beeinflussen und fern zu halten.
    Sie mag vielleicht nicht die vielen Strömungen der Glaubensrichtungen verstehen aber den Kern der Sache um den es halt geht.

    Sie war auch schon zum Gottesdienst , weil sie es wollte , ich habe mit ihr da gesessen und sie hat mit gesungen. Es wurde sehr offen und sehr freundlich aufgenommen.



    Mir ist es am Ende wirklich egal , ob sie irgendwann da sagt , sie glaubt an Gott , Allah oder oder oder , sie muss damit glücklich sein , und das ohne das sie sich und ihre Persönlichkeit mit ihren ganzen Facetten nur für den Glauben verändert. Das habe ich ihr auch gesagt. Sie darf mit mir auch darüber IMMER reden , offen und ehrlich , aber ich bin niemand der an Gott etc. glaubt. Das habe ich ihr gesagt , ich bin offen für andere Glauben , andere Menschen , ich respektiere sie und ihren Glauben .......aber man kann mich nicht zu etwas überreden was ich nicht tief im Herzen auch spüre. Und das ist der Kernpunkt im Glauben , man muss tief im Herzen überzeugt davon sein.

    Meine Tochter findet es aber alles nur interessant und mag nicht selbst dazu gehören , sie versteht aber so wenigstens ihre Klassenkameraden . Sie versteht mehr das handeln und den Hintergrund.

    2010......2012........ 2020.....der Grund wieso ich nicht aufgeben darf.

  • Ich denke, dass es viel wichtiger und schöner wäre Kinder einfach nur mit einem gewissen Fachwissen über unterschiedliche Religionen und Philosophien zu unterrichten und ihnen zu überlassen, mit welcher sie sich identifizieren möchten und ob sie dies für ihr Leben als notwendig erachten. Wir alle wissen, dass sich Ansichten im Laufe des Lebens mehrfach verändern können.


    Religion ist für mich eine Überzeugung (oftmals auch eine Ideologie), die relativ wenig mit Wissen zu tun hat sondern mit dem Glauben daran etwas zu wissen. Den Kindern Überzeugungen, egal um welche es sich handelt, aufzuzwingen empfinde ich als nicht richtig, da Kinder sehr empfänglich für die Werte anderer und (meist der Eltern) sind. Dies resultiert meines Erachtens dann aus einer Abhängigkeit heraus, da Kinder von der Fürsorge der Eltern in gewisser Weise abhängig sindund sich oftmals an den Werten der Familie orientieren. Man kann doch auch einfach Kindern aufzeigen, dass es unterschiedliche Ansichten und Überzeugungen gibt, die nebeneinander existieren können anstatt diese mit seiner eigenen Wahrheit derart zu beeinflussen. Kinder sollten sich in gewisser Weise selbst formen dürfen und sollten nicht zum Objekt religiöser Überzeugungen werden.

  • Ich finde es nicht gut, dass Kindern ein gewisser Glaube (aber auch eine jede Meinung), welcher auch immer, aufgezwungen wird. Viel mehr denke ich, dass es sinnvoll wäre, Kinder in ihrer Individualität zu fördern und ihre Interessen und Stärken hervorzuheben. Es ist gewiss suboptimal ihnen vorzuschreiben was sie alles nicht dürfen und was sie alles sollen/müssen.


    Leben und leben lassen.

    Truly, if there is evil in this world, it lies within the heart of mankind.
    Edward D. Morrison

  • ich bin getauft und religiös erzogen.
    Es hat vor und Nachteile und ich verstehe es nicht wenn man seinen Kindern den Glauben aufdrängt. Natürlich ist es für religiöse Familien wichtig, dass ihre Kinder der gleichen Religion amgehören. Aber genauso heißt es dass man es in sich "spüren" muss. Es ist also sinnlos sein Kind in die Kirche oder so zu schicken, wenn es eh nicht daran glaubt. Aber es ist wichrig alle Glaubensrichtungen einem Kind zu erklären oder zumimdedt zu nennen. Dann kann es irgendwann immernoch selbst emtscheiden. Aber was machen zumindesz die Kinder, die in einer Sekte aufwachsen? Ihnen wird der Glaube aufgedrängr und sie können nicht einfach sagen "ich glaube nicht daran."
    Deswegen sollte man niemanden zwingen.
    Ich glaube auch nicht daran, was meine Familie glaubt zumindest bin ich mir nicht sicher was ich glauben soll. Aber gezwungen zu werden etwas zu glauben an das man nicht glaubt ist fast schon Quälerei.

    "What if i fall?"

    "But What if you fly?"

    -Erin Hanson

  • Ich finde schon, auf jeden Fall. Vor allem ist es die Tatsache, dass dies so früh geschieht und dies, meiner Meinung nach, unglaublich stark das Weltbild einer Person mit aufbaut.
    Ich persönlich bin Jüdin, wurde schon im Kindergarten sehr in die jüdische Gemeinde integriert und bin seit der ersten Klasse in den Religionsunterricht gegangen, gehe immer noch. Jedes Mal wenn ein religiöses Thema aufkommt versuche ich so neutral wie möglich zu sein - denn das bin ich auch meiner Religion gegenüber - merke aber trotzdem oft wie komplett anders ich bestimme Situationen im Leben anders bewältigen würde oder Ereignisse in der Geschichte mit anderen Augen sehe, bloß weil es mir anders erzählt wurde. Weil ich eben im jüdischen Religionsunterricht bin und nie wirklich etwas vom christlichen Glauben mitgekriegt habe, zumindest die tieferliegenden Details.


    Es gefällt mir überhaupt nicht, wie eine Religion, die mir so gut wie nichts bedeutet, so stark mein Weltbild prägt. Und vor allem als Kind sollte man die Welt selbst entdecken und nicht so wie seit 5000 Jahren deine Vorfahren sie entdeckt haben.

    Ich habe Angst davor, nicht genug Zeit zu haben. Nicht genug Zeit, um die Menschen zu verstehen, wie sie wirklich sind.
    Ich habe Angst vor den Vorurteilen, mit denen jeder in dieser Welt lebt und vor den Fehlern, die jeder macht.
    Denn man hat nicht genug Zeit, um diese auszubessern.

  • @Angelsammy Du bist auch Jüdin? Hey, ist ja cool. ^-^

    Ich habe Angst davor, nicht genug Zeit zu haben. Nicht genug Zeit, um die Menschen zu verstehen, wie sie wirklich sind.
    Ich habe Angst vor den Vorurteilen, mit denen jeder in dieser Welt lebt und vor den Fehlern, die jeder macht.
    Denn man hat nicht genug Zeit, um diese auszubessern.

  • Also ich werde meine Kinder (vorausgesetzt ich lebe langegenug um welche zu bekommen) zur Kirche schleifen und Konfa Unterricht und alles machen lassen wenn sie ab nem gewissen Alter (wenn ich denke das sie wissen was sie meinen) immernoch nicht dran glauben würde ich sie damit auch in Ruhe lassen damit aber wenn man Kinder garnicht dahin führt können sie ja garnicht gläubig werden

    „Gut ist der Schlaf, der Tod ist besser - freilich
    Das beste wäre, nie geboren sein.„


    Heinrich Heine, Morphine

  • Ich selbst bin als Ossi weder getauft noch gläubig.
    Mein Exmann und Vater meiner Tochter ist evangelisch und deshalb haben wir unsere Tochter auch getauft, aber mit dem Hintergedanken, dass sie so die Möglichkeit hat, dass alles kennen zu lernen und später soll sie selbst entscheiden, ob sie glaubt oder nicht.
    Wir sind ab und zu in die Kirche und als kleines Kind hatte sie eine Phase, wo sie jeden Abend gebetet hat. Ich habe das unterstützt, weil es ihr gut getan hat. Auch als der Opa starb, hat ihr der Glaube Halt gegeben. Heute ist sie 11 Jahre und geht auf eine katholische Schule und gern in die Gottesdienste. Sie weiß, dass ich nicht gläubig bin, ihr aber den Rückhalt gebe selbst zu entscheiden was sie glauben möchte und sie glaubt schon und das ist für mich absolut ok. Ich würde ihr niemals irgendwas aufdrücken

  • Meine Mutter stammt aus einer ziemlich religiösen Familie. Also an Fasttagen (nicht nur in der Fastenzeit) kein Fleisch, keine sonstigen Sünden, was das Essen betrifft. Beten. An Sonn- und Feiertagen Kirche.
    Meine Mama hat mir und meiner Schwester früher, als wir noch Kinder waren, vor dem Schlafengehen immer ein Kreuzzeichen gemacht. Meine Oma hat uns manchmal religiöse Lieder vorgesungen. Wir haben, zumindest an Sonn- und Feiertagen immer vor dem Essen ein kurzes Gebet gesprochen.
    Trotzdem bin ich aus der Kirche ausgetreten. Ich bin getauft, hatte Erstkommunion und Firmung. Die Firmung hab ich nur noch gemacht, weil ich mir eine Digitalkamera gewünscht habe. :halloweenshame::halloweenno:
    Also meine Mutter hat die Religion um einiges weniger streng gesehen, aber wir mussten auch oft in die Kirche gehen, beten usw.
    Ich weiß nicht was ich davon halten soll, dass Kinder gläubig erzogen werden. Ich denke, ich finde es nicht schlimm, wenn es nicht allzu streng ist. Aber, wenn man Kinder streng gläubig erzieht, dann finde ich das nicht gut. Ich kann mich zB erinnern, dass es immer geheißen hat "der Himmelvater schimpft mit uns", wenn es ein Gewitter gab. Da hatte ich immer sehr große Angst. Das muss dann nicht sein, finde ich.
    Sonst denke ich, dass man in den seltensten Fällen, wenn man nicht religiös erzogen wird, noch später gläubig wird. Man hat dann ja keinen Zugang dazu.
    Wenn ich mir Kinder wünschen würde und welche bekommen könnte, würde ich sie nicht religiös erziehen. Finde aber, dass sie schon Bescheid wissen sollten, dass es da auch was Anderes gibt, als nicht gläubig zu leben. Würde das dann allerdings auf meine Mutter abwälzen.
    Religionsunterricht fand ich aber, bis auf die Zeit, wo ich eine ganz schlimme Lehrerin hatte, sehr interessant, selbst als ich nicht mehr gläubig war. Wir lernten ja auch über andere Religionen zB.

    Laut Statistik ist eine von fünf Personen verrückt.
    Wenn um dich herum vier Leute sind, die dir normal erscheinen,
    sieht's schlecht aus.


    [Jean-Claude van Damme]

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