Was macht eine gute Kindheit aus?

  • Es interessiert mich, was ihr dazu denkt.
    Eine "perfekte" Kindheit hat und hatte niemand. Aber was stellt ihr euch vor, wie eine gute Kindheit aussieht/aussehen könnte oder auch aussehen hätte können?
    Was wären für euch wichtige Dinge, Werte, Erfahrungen die eurer Meinung nach zu einer (alles in allem) guten Kindheit beitragen würden oder auch (wenn ihr es auf euch beziehen wollt) beigetragen hätten?

    Steh auf und siehe hoch. Schau nicht nur geradeaus. Schau nicht nur auf den Boden.
    Glaub mir, da ist mehr.

  • Das denke ich auch weil es die Dinge waren die ich nicht bekommen habe. Ich bekam Wut, schwerste Misshandlung, Angst, Alpträume und Todessehnsucht.

    Die Hoffnung ist da aber sehr zerbrechlich

  • Urvertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Potenziale und das Wissen liebenswert zu sein.
    Ich hätte mir Geborgenheit und das Gefühl geliebt zu werden gewünscht.Meine Eltern wollten mich nicht mal umarmen so unsympathisch war ich ihnen.

    Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe die wir hinterlassen wenn wir gehen.


    Albert Schweitzer

  • @Gandalf Ich umarme dich aus der Ferne. Du bist toll! :umarmen:


    Nun, ich hätte mir gewünscht das meine Mama sich nicht so sehr auf den Alkohol versteift. Das Mobbing über Jahre hinweg hätte auch weg bleiben können.. Also Verständnis wäre definitiv hilfreich gewesen. Verständnis und nicht das Gefühl, an allem Schuld zu sein.. Und der Alkohol, ich kanns nur wiederholen der hätte weg gemusst. :traurig2:

    Wenn du nicht fliegen kannst, renne.
    Wenn du nicht rennen kannst, gehe.
    Wenn du nicht gehen kannst, krabble.
    Aber was auch immer du tust, du musst weiter machen.
    :eule:

  • Ich habe dazu einen Text, den ich mir vor Jahren mal abgespeichert habe.



    Wenn ein Kind kritisiert wird, lernt es, zu verurteilen.
    Wenn ein Kind angefeindet wird, lernt es zu kämpfen.
    Wenn ein Kind verspottet wird, lernt es, schüchtern zu sein.
    Wenn ein Kind beschämt wird, lernt es, sich schuldig zu fühlen.
    Wenn ein Kind verstanden und toleriert wird, lernt es, geduldig zu sein.
    Wenn ein Kind ermutigt wird, lernt es, sich selbst zu vertrauen.
    Wenn ein Kind gelobt wird, lernt es, sich selbst zu schätzen.
    Wenn ein Kind gerecht behandelt wird, lernt es, gerecht zu sein.
    Wenn ein Kind geborgen lebt, lernt es, zu vertrauen.
    Wenn ein Kind anerkannt wird, lernt es, sich selbst zu mögen.
    Wenn ein Kind in Freundschaft angenommen wird,
    lernt es, in der Welt Liebe zu finden.


    ~Text aus einer tibetischen Schule~


    Ich denke, das beinhaltet die wichtigsten Dinge,
    die für eine glückliche Kindheit unerlässlich sind.



    Waschi

    "Wie steht es schon in der Bibel:
    LECK MICH!"


    (H. Simpson)

  • Das sehe ich genau wie Waschi,
    Ich finde Kinder sollten merken das sie wichtig sind, und liebenswert und geliebt werden wie sie sind. Das auch Fehler nicht schlimm sind sondern auf die guten Dinge geschaut wird. Kinder sollten respektiert und wertgeschätzt werden


    Ganz toll on top fände ich noch die Möglichkeit ein oder mehrere Tiere zu haben. Weil Tiere eben genau das vermitteln finde ich.

    Per Aspera ad Aspera ~ ASP

  • dem kann ich mich nur anschließen :)


    leider kenne ich selbst mehr nur die schlechten Seiten und kaum die guten Seiten.



    Ganz toll on top fände ich noch die Möglichkeit ein oder mehrere Tiere zu haben. Weil Tiere eben genau das vermitteln finde ich.

    :daumenhoch:

    Die Menschen reden zu viel. Man sollte sich wieder mehr darauf konzentrieren, etwas zu sagen!


    „How can you just be yourself // When you don't know who you are?“ (aus "Song of Myself" von Nightwish)

  • Interessant zu lesen, was Euch da in den Sinn kommt und wie ihr das formuliert. Danke.


    In meiner Vorstellung sind es
    Unverfälschtheit, Offenheit, Ehrlichkeit der Bezugspersonen. Überhaupt (wenigstens einen) Menschen bei sich zu haben, der die Bezeichnung "Bezugsperson" auch verdient.
    Jemand, der einen beschützt und vor grausamen Erfahrungen wenigstens versucht, zu bewahren.
    Jemand, der einen durch sein Beschützersein aber nicht in seinem Sein, in seinem Entfalten und die Weltentdecken einschränkt oder das alles gar verhindert.


    Die Möglichkeit zu bekommen, sich zu einem selbstdenkenden, selbstfühlenden, eigenverantwortlich handelndem, selbstständigen Lebewesen zu entwickeln. Die Möglichkeit, sich zu entwickeln.
    Ermutigt werden, und nicht entmutigt.


    Auf ehrliche Weise das Gefühl vermittelt zu bekommen, wichtig, bedeutend, geliebt zu sein. Gesehen zu werden. Angehört zu werden. Wahrgenommen zu werden.


    Mitgefühl, Liebe, (Ur)Vertrauen, Ehrlichkeit, Mut, Angst und das Umgehen damit kennenlernen. Dinge zu hinterfragen. Menschen, Verhalten zu hinterfragen lernen. Auf natürliche, nicht auf durch Traumata herbeigeführte, krankhafte Weise.
    Und zu wissen, dass es trotzdem auch immer wichtig ist, seine eigenen Grenzen zu (er)kennen und zu wahren. (Auf) sich selbst zu vertrauen.


    Naivität und Voraussicht kennenlernen. Und zwar nicht auf brutale Weise.
    Toleranz, Empathie, Einfühlungsvermögen, Verständnis, Neugier, Interesse, aber auch die Möglichkeit, sich abzugrenzen (kennen)lernen.


    ...ich könnte noch sehr viel hinzufügen, was für Assoziationen in diesem Kopf dazu auftauchen.
    Aber ich belasse es erst einmal hierbei. Es kommt mir doch auch ein wenig durcheinander vor.

    Steh auf und siehe hoch. Schau nicht nur geradeaus. Schau nicht nur auf den Boden.
    Glaub mir, da ist mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von unbelievable ()

  • Liebe
    Mitgefühl
    Nähe
    Lob
    Seine Persönlichkeit frei entfalten zu dürfen
    Ein klar strukturierter Erziehungsstil
    Vergebung erfahren, wenn man seine Fehler bereut
    Sicherheit
    Vertrauen
    Verständnis
    Soziale Bindungen zu Gleichaltrigen
    Ohne Angst leben können
    Gewaltfrei erzogen werden

    "All the best people are crazy"

  • Ich kann mich bei Vielen, was ihr zusammengetragen habt , anschließen.


    Ich füge noch hinzu: ... weniger materialistisch erzogen worden sein.
    Weniger Fernsehen schon ab Kindergarten-/Grundschulalter.

  • Interessantes Thema,...ich denke eine gute Kindheit verlangt gewisse Vorbedingungen und eine Zusammenarbeit verschiedener Personen und Institutionen


    1. Keine schlimmen Krankheiten, die eine massive Behinderung darstellen als Ausgangslage


    2. Eine intakte Familie und ein intaktes Familienleben, hierunter fallen:
    Beidseitiger Respekt
    Beidseitige Liebe
    Lob, Anerkennung, Wertschätzung
    Grenzen auskosten lernen (durch eigene Erfahrung des Kindes => zB was ist Schmerz, was darf man, was darf man nicht - wieso darf man es, wieso darf man es nicht)
    Persönlichkeitsförderung des Kindes, keine durch Eltern gesteuerte Persönlichkeitsbildung
    Keine Angst, keine Gewalt
    Verständnis von elterlichem Vertrauen und Sicherheit


    3. Soziale Kontakte, Freunde, Schulerfolg (nicht gezwungenermaßen an Noten gemessen, sondern dem Lernvolumen), hierunter fallen:
    Soziale Integration aber auch Positionierung in der sozialen Welt (wo stehe ich, wo ist mein Platz, wer bin ich und wie bringe ich mich mit meinen Fähigkeiten ein?)
    Was ist der Wert von Freundschaft? Gemeinsam Ziele formulieren und anstreben, gemeinsame Erfolgserlebnisse
    Verständnis von sozialem Vertrauen und Sicherheit
    Frühe Ausbildung eines gewissen intrinsischen Neugierde => Hinterfragung, Bewertung und Kritik von Sachverhalten als erster Schritt zur mündigen Selbstständigkeit
    Werte und Normen des Miteinanders ausbilden


    Höchstwahrscheinlich gibt es noch weitere relevante Faktoren...wie sozialwirtschaftliche und politische Faktoren, die Erziehungsstile und Paradigmen vorgeben, woraus sich eine bestimmte (global betrachtet) Pluralität herausbildet.

    Truly, if there is evil in this world, it lies within the heart of mankind.
    Edward D. Morrison

  • Von Seiten der Bezugspersonen,Eltern usw.:
    Bedingungslose Liebe, die sich nicht an Leistung oder anderen Dingen orientiert,sowie Vertrauen, Zuspruch, Ermutigung, Offenheit,Toleranz usw.


    Von Seiten der Gesellschaft:
    Einen Rahmen, in dem das Kind sich frei nach seinen Fähigkeiten und Interessen entfalten kann.
    Und auch hier: Toleranz und Zuspruch.


    Ansonsten:
    Gesundheit, Kontakte (Freundschaften), finanzielle Grundsicherung (für Essen, Wohnung usw.), sowie die Möglichkeit alle sein natürliche Bedürfnisse zu stillen.


    Generell können da aber auch Faktoren fehlen und die Kindheit ist dennoch glücklich.
    Z.B. haben auch manch kranke (z.B. bhinderte) Kinder eine tolle Kindheit.


    Ich glaube, das allerwichtigste ist wirklich: bedingungslose Liebe und das Gefühl von Geborgenheit und (Ur-)Vertrauen.


    Stolper nicht über das, was hinter dir liegt.

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