Wonach beurteilt Ihr Menschen?

  • Rein auf die Optik bezogen sind mir die Augen immer sehr wichtig.
    Wenn ich im Blick des Gegenübers nichts "lesen" kann - wenn da irgendwie eine gewisse Aussagekraft fehlt - dann kann ich zumeist auch mit dem Menschen nicht viel anfangen.


    Aber auch wenn da etwas im Blick des anderen ist, muss es nicht zwangsläufig positiv sein. So kann ein Blick zum Beispiel eine angenehme Tiefe mit sich bringen, oder aber auch Härte ausstrahlen. Es gibt Augen, die einfach immer lachen und dann muss ich auch lachen, wenn ich die Person ansehe. Oder Augen, die massive Unruhe ausstrahlen, die sich dann auch auf mich überträgt.


    Ansonsten muss ich sagen, dass ich es sehr mag Menschen online kennen zu lernen. Dann ist die Barriere des ersten Eindrucks (wohl durch die Anonymität und keine "Vor-Beurteilung durch das reine Äußerliche) nicht so immens und man nimmt irgendwie gezielter die Aussagen wahr und "formt" sich so ein Bild des anderen ganz unabhängig davon, wie die Person nun aussieht. Leider ist das Thema Optik im alltäglichen Leben eher nicht "neutral" und Leute werden recht schnell in Schubladen gesteckt anhand des ersten Eindrucks - so zumindest meine Erfahrung.


    Sehr interessant finde ich hier auch das "erste Bauchgefühl" bzw. die Intuition. Ich habe mehrfach gelesen, dass man (für sich) zumeist schon binnen Sekunden einen Entschluss fasst, ob man eine Person nett findet oder nicht mag. Fast schon automatisch.
    Und oft setzt man sich dann aber darüber hinweg indem. Man möchte ja nicht "vorschnell sein" usw. Bei mir war es aber fast immer so (rückblickend gesehen), dass der erste Gedanke meist auch der richtige war. Persönliche Beispiele:


    • Als der neue Chef zum Vorstellungsgespräch da war, habe ich ihn nicht gesehen, nur auf dem Flur sprechen gehört. Und irgendwas an seiner Art zu reden und der Tonlage hat mir sofort die Nackenhaare zu Berge stehen lassen. Nun ist er fast ein Jahr hier... und ich komme absolut gar nicht mit ihm klar... er ist ein furchtbarer Typ...
    • Bei meinem Exfreund habe ich nach seiner ersten Kontaktaufnahme (online) und beim Lesen seiner Nachricht ein eher schlechtes Gefühl gehabt. Irgendwas hat mich sehr gestört an der Art wie er schrieb (es klang bevormundend) und was er vermitteln wollte. Letztendlich war die ganze Beziehung dann auch von einer sehr schlechten Kommunikation geprägt. Vielleicht wäre es besser gewesen, da dem ersten Instinkt zu vertrauen anstatt erst mal Zeit einzuräumen und abzuwarten was noch so kommt...
    • Als ich den Job anfing und meine Kollegin mir vorgestellt wurde mochte ich auf Anhieb ihre Ausstrahlung, ihre sanfte Stimme und die warmherzigen braunen Augen. Fühlte mich direkt wohl in ihrer Gegenwart. Nun ist sie die einzige "reale" Freundin, die ich tatsächlich habe. :)

    It's rather easy to shine in the light. But to glow in the dark - that's mastery!

  • Nach dem Charakter, der sich meist im Verhalten zeigt. Und in den Aussagen ..
    Dabei versuch ich immer auch die Gesamtsituation und den Hintergrund zu berücksichtigen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Priyanka ()

  • Ebenfalls nach dem Charakter, den bemerke ich in Verhalten, Aussagen, aber auch Ausstrahlung und so seltsam es klingt, manchmal auch den Augen?


    Vorurteile und erste Eindrücke schiebe ich zurück, wenn ich kann, und überlege, was die Person zu etwas führen könnte,was die Motivation sein oder dahinterstecken könnte, wenn mir etwas "nicht passt".


    Meist verurteilt man sonst einfach zu schnell.

    Wie viel ist ein Leben wert?

  • "Beurteilen" tu ich Menschen schon mal gar nicht, weil mir das nicht zusteht. Aber natürlich selektiere ich Menschen fein säuberlich nach meinem persönlichen Empfinden, nach meiner Beobachtung, nach Gespür und Instinkt und ähnlichen Dingen.


    Bei Online-Kontakten ist die sprachliche Ausdrucksfähigkeit das A und O für mich. Menschen, die sich kaum oder nur sehr begrenzt ausdrücken können (oder wollen), sind für mich von vorn herein völlig uninteressant. In dem Zusammenhang ist eine gewisse Offenheit bzw. Bereitschaft, sich in möglichst differenzierter Weise mitzuteilen, in etwa genau so wichtig für mich. Ich kann z. B. Leute nicht ertragen, die bei einem komplexen Sachverhalt nach wenigen Sätzen bereits stumm bleiben bzw. nicht mehr wissen, was sie sagen sollen...


    Bei persönlichen Kontakten kann ich Menschen besonders gut anhand Ihres Augenkontakts einschätzen bzw. sympathisch oder weniger sympathisch empfinden. Weiters noch nach der Art ihrer Mimik und Gestik, die ich natürlich größtenteils unbewusst ganz subjektiv für mich interpretiere und einordne..und ansonsten ebenfalls nach ihrer sprachlichen Ausdrucksfähigkeit und ihrer Interessensgebiete..


    “Du selbst zu sein, in einer Welt die dich ständig anders haben will, ist die größte Errungenschaft.”

    Ralph Waldo Emerson


    Ganz er selbst sein darf jeder nur solange er allein ist: wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit: denn nur wenn man allein ist, ist man frei.


    Arthur Schopenhauer

    Einmal editiert, zuletzt von Rainman ()

  • Menschen können auftreten wie sie wollen.
    Menschen können sagen was sie wollen.
    Letztendlich sind ihre Handlungen entscheidend.
    Und wenn man weiß, wie man das ungefähr deuten kann...

    ...

  • Menschen können auftreten wie sie wollen.
    Menschen können sagen was sie wollen.
    Letztendlich sind ihre Handlungen entscheidend.
    Und wenn man weiß, wie man das ungefähr deuten kann...

    Das finde ich einen guten Ansatz, da die meisten Menschen ja ziemlich viel lügen.

  • Früher , da reichte es mir schon wenn ich nett angesehen wurde und n nettes wort.


    Ich verlangte nicht viel.


    Dann mein kumpel Alex, von ihm lernte ich erst was von hinten herum bedeutet
    so vergiftete worte oder wie immer man das auch nennen möge.


    Nun gibt es auch einfältige öde menschen die aber ehrlich sind.
    Die sind mir jetzt auf jeden fall lieber.


    Alex war so der typ der grinste einem ins gesicht und haut einem hinterrücks das messer rein.
    (so symbolisch gesprochen).
    er machte mich permanent schlecht und von hinten runter.
    Aber auf eine ganz subtile art und weise. Ich kannt das vorher nicht so.
    Und ich kam erst nach jahren drauf was er tut und sagt.
    Aber er ist auf jeden fall sehr charmant. Und ich n mauerblümchen. (sofern man einen mann so bezeichnen kann).


    Hab ihn in wind geschossen.
    er versucht immer und immer wieder kontakt aufzunehmen.


    Habe nun erkannt dass ich meinen Lebensweg ganz alleine gehen muss.
    Es ist eine karge wüste fast ohne wasser (mein leben).


    N guter kumpel wär schon super, aber meist sind die menschen roh.
    Für mich sind 99% der Gesellschaft uninteressant. Bin schon sehr wählerisch und auch alleine deswegen.

    Ich werde kämpfen so lange ich kann...

  • An der Art ihres lachens sowie an ihren Werken (Handlungen, Bilder usw).

    Wenn du einen Menschen richtig kennenlernen und etwas über sein innerstes Wesen in Erfahrung bringen willst, so mach dir nicht erst die Mühe zu analysieren, wie er spricht, schweigt, weint oder von hehren Gedanken ergriffen wird. Du brauchst ihn bloß beim Lachen zu beobachten. Hat er ein gutes Lachen, ist er ein guter Mensch.



    Dostojewski

  • Falls ich einen Menschen überhaupt noch auf irgendeiner verbindlichen, interaktiven Ebene begegne, dann agiere ich meistens sehr intuitiv. Oft ist es dann ein Zusammenspiel aus der Gesamtmimik, dem Verhalten und der Stimme einer mir gegenüberstehenden Person, woraus ich dann meinen (ersten) innerlichen Eindruck schüre. Beurteilen tue ich Menschen zumindest in der wertenden Praxis erst einmal nicht, es sei denn, man möchte dazu gerne etwas beitragen. Eine bestehende Distanzlosigkeit oder eine zu starke Extraversion mit dem krampfhaften Bedürfnis nach Smalltalk und Fragekunderei ohne einen wirklich konkreten Zusammenhang, werte ich zumeist schon vorerst ab.


    Des weiteren ziehe ich meinen Eindruck auch sehr oft aus der Abhängigkeit einer anderen Person von den bestehenden, äußerlichen Quellen aus Medien, Werbungen, Nachrichten und vorgegebenen Traditionen und
    natürlich auch aus der persönlichen Lebenseinstellung und den vorhandenen Interessensgebieten, um dann meinen Entschluss zu setzen, in wie fern ich mit der anderen Person überhaupt übereinstimme oder kompatibel bin.


    Gegenüber allen feineren, mimischen Details wahre ich eine gewisse Distanz und fokussiere mich da eher auf das entscheidende Gesamtbild und meiner diesbezüglichen Intuition.

  • Nach ihren ethisch und moralischen Grundsätzen, ob sie überhaupt welche haben, und dann daran ob sie sich auch daran halten oder nur davon reden. Da bleiben von 999 Menschen schon mal nur einer noch übrig wenns hoch kommt.

    Rebellion allein macht noch keinen Menschen. Sie ist nur ein erster Schritt auf einem langen, schwierigen und nie endenden Weg
    zur Überwindung der Furcht vor der Freiheit, ein eigenes Selbst und ein menschliches Herz zu haben.

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