Ich habe im Kontakt mit Menschen fast immer das Problem, dass es in Extremen verläuft und kein "gesundes Mittelmaß" gibt, auf dem sich tragbare und dauerhafte Bindungen aufbauen ließen. Sei das nun bei Freundschaft oder bei Beziehungen; es ist einfach immer das Gleiche.
Mit Frauen finde ich nur schwer guten, tiefgründigen Kontakt. In der Grundschule von einem älteren Mädchen beschimpft, verfolgt und angegriffen, von zwei besten Freundinnen "ausgetauscht" und stehen gelassen sowie bei der Arbeit von einer Kollegin gemobbt und ständig angeschwärzt worden - ich hab massive Probleme mit Vertrauen in Frauen.
Mit Männern komme ich prinzipiell besser zurecht. Liegt vielleicht auch an den drei Brüdern mit denen ich aufwuchs. Aber auch das hilft beim Aufbau langfristiger Kontakte nicht.
Entweder ich finde überhaupt keinen Zugang zum Gegenüber und dann verläuft der Kontakt immer schnell im Sande. Oder ich hab einen zu intensiven Zugang und der Kontakt entwickelt sich viel zu schnell.
Oft kam es dann auch vor, dass ich mich dem Gegenüber vertraut und freundschaftlich verbunden fühlte, die andere Seite aber mehr empfand. Dann ist der Kontakt daran gescheitert. Denn ich kann und will auch niemanden mit der "Sehnsucht nach mehr" quälen, indem man einfach stur versucht einen
freundschaftlichen Kontakt fortzuführen.
Manchmal - das ist aber auch extrem selten - kommen mir Menschen dann auch so nahe (nicht rein körperlich gemeint), dass es mir Angst macht. Angst, dass es wieder "zu viel" wird oder dass ich der Erwartungshaltung nicht entspreche und dann wieder ausgetauscht und stehen gelassen werde. Dann geh ich automatisch auf Distanz weil ich dieses Spannungsgefühl und die Angst vor erneuter Enttäuschung nicht aushalte...
So oder so... letztendlich steh ich dann immer allein da, weil ich einfach keine Basis finde für dauerhaften Kontakt.
Kennt das jemand von euch und hat das vielleicht auch jemand schon überwinden können? Wie kommt man davon los? Es kann doch nicht die Lösung sein allein zu bleiben!?
- Caedys