Geht Ihr gerne auf Friedhöfe?

  • Die Frage ist wirklich ungewöhnlich. Aber es soll Menschen geben die sich gerne auf Friedhöfen aufhalten, sogar schöne Fotos von alten Gräbern und Gruften machen, oder einfach nur die Stille genießen. Wie schaut es bei Euch aus? :halloweenhappy:

    When you can't find the words to say,
    it's hard to make it through another day.
    And it makes me want to cry,
    and throw my hands up to the sky.
    -Adrian Smith-

  • War nie meins und wird es auch niemals sein ^^
    Auch wenn es in meiner Vergangenheit ein paar Friedhofsausflüge gab (ohne dass ich jemand bestimmtes besuchen wollte), so hat sich mir doch nie der Reiz in dem ganzen erschlossen.

    "You can’t set yourself on fire to keep others warm."

  • Also für mich ist das auch nix.
    Als ich ca. 14 Jahre alt war, habe ich mich mal komplett schwarz gekleidet und geschminkt, meine beste Freundin ebenfalls und dann sind wir abends im Dunkeln im Sommer auf den Friedhof gegangen und haben auf den Gräbern Fotos gemacht, voll strange, Jugendsünde eben. Würde ich jetzt nie wieder tun. Ist nix für mich. Ich finde Friedhöfe unheimlich und denke immer, dass da abends die toten Seelen ihr Unwesen treiben. Uhh, da wirds mir schon beim schreiben ganz anders. :halloweenlaugh:

  • hm...
    also ich finde Friedhöfe haben durchaus ihren Reiz
    Die Umgebung, die Stimmung, die Stille... ich finde sie eigentlich sehr schön, auch wenn ich jetzt hier aus der Reihe tanze.. ^^''
    Fotos machen würde ich aber nicht.... auch wenn es seinen Reiz hat, um dann das fotografierte später zu zeichnen... aber irgendwie fände ich das respektlos
    also einfach nur die Umgebung geniessen... ^^''


    Ich werde in London auch 2 Friedhöfe besuchen gehen.... auch wenn das von Touristen evtl eher geduldet und verstanden ist, für mich ist es das selbe.. einfach auch interessant

    "Ich bin

    Ich bin wie ich bin

    Und ich hab' dich nicht drum gebeten, mich zu versteh'n!"

    ~Nachtmahr~

  • Shadowdancer:


    So sehr tanzt Du gar nicht aus der Reihe. Ich mag Friedhöfe ebenfalls. Je älter ein Friedhof ist, umso interessanter finde ich ihn. Auch auf Fotos schaue ich sie mir gerne an... :halloweenhappy:

    When you can't find the words to say,
    it's hard to make it through another day.
    And it makes me want to cry,
    and throw my hands up to the sky.
    -Adrian Smith-

  • Ja, wenn ich spazieren geh und Menschen meiden will, oder einfach zum nachdenken, zieht es mich so manches mal an.


    Ich lese mir dann unbewusst immer die Sprüche auf den Gräbern durch.


    Aber nut Tags. :halloweenlaugh:

    Ein Lichtmensch trägt Licht im Herzen und er läuchtet die ganze Welt.
    Wenn er nicht läuchtet ist Finsternis.

  • Eigentlich finde ich das Fotografieren gar nicht anstößig. Abgesehen davon, dass es nicht verboten ist, so sind Grabsteine, Skulpturen, etc. auch eine Form von Kunst und welchen Künstler würde es nicht ehren, wenn man sein Werk mit einer Fotografie würdigt? Man geht ja nicht von Grab zu Grab und fotografiert jedes, sondern versucht Stimmung und Wirkung fotografisch festzuhalten. Daher finde ich es nicht respektlos, auch wenn es trotzdem nicht meins ist ^^


    Vermutlich wird irgendwann in meinem Leben der Zeitpunkt kommen an dem ich tatsächlich gerne über Friedhöfe spazieren werde.. im Moment ist es für mich aber völlig ausgeschlossen. Ich besuche nicht mal Beerdigungen von Verwandten.

    "You can’t set yourself on fire to keep others warm."

  • Ne.. ich wollte auch gar nicht sagen, dass es "allgemeingültig" respektlos IST
    oder dass das niemand tun sollte


    aber für mich selbst ist es einfach irgendwie so eine Grenzüberschreitung, die ich nicht selbst "tun" kann
    .. Fotografien (gute) von Friedhöfen gefallen mir ja durchaus auch ^^''

    "Ich bin

    Ich bin wie ich bin

    Und ich hab' dich nicht drum gebeten, mich zu versteh'n!"

    ~Nachtmahr~

  • Ich habe nichts gegen Friedhöfe, kein bisschen.
    Mich selbst erinnern sie aber zu sehr an das Thema Tod und ich gehe lieber in den Wald anstatt dorthin.
    Außerdem macht es mich traurig, wenn ich sehe, wie verkommen manche Gräbe sind und wie lieblos sie gestaltet wurden.

    “I hope you find someone who knows how to love you when you are sad.”


    - Nikita Gill

  • Ich gehe regelmäßig auf Friedhöfe, kam sogar früher, im Sommer vor, dass ich dort einfach geschlafen habe, in der Nacht – bei meiner verstorbenen Oma und bei meinem Opa, den ich nie kennenlernen durfte, weil er im Krieg gefallen ist. Ich sitze dort vor dem Grab und denke an all die schönen Erinnerungen.


    Die Stille dort ist wunderschön, besonders auf alten Friedhöfen. Leider ist es in der Moderne so geworden, dass man die Jahrtausende alte Totenkultur verdrängt hat, früher waren die Toten immer noch ein Teil der Lebenden, man legte ihnen viel Hab und Gut mit in das Grab, nur das Beste war gerade gut genug. Heute entfernt man sogar das Zahngold, vor der Bestattung, um es noch zu verwerten zu können. Totenhemdchen statt schöner Kleidung, und all solche Sachen. Die Gräber sind alle so gleichförmig geworden, keine Kunst mehr, die man dem Totem schenkt, sondern Massenproduktion. Kreuz drauf und fertig, nicht mal mehr schön verziert.


    Die Friedhofsverwaltung muss erst die Verbliebenen anschreiben, wenn was mit dem Grab ist, solange wird dies ausgeklammert.


    Bei so mancher Trauerfeier habe ich mir schon gedacht, genau dies war sicherlich nicht im Sinne des Verstorbenen, dass die Anwesenden durch die künstlich erzeugte Dramatik kurz vor dem geistigen Verfall, innerlich, sind. Doch da wird einem die eigene Endlichkeit bemerkbar gemacht, was gar nicht schlecht ist, dadurch gewinnt das Leben eine höhere Qualität, wenn man damit umgehen kann.


    Ich möchte aus Protest gegen die katholische Kirche verbrannt werden, denn das verbietet diese Kirche und an einem bestimmten Ort, der jetzt schon festgelegt ist, verstreut werden. Die Lieben, die an mich denken wollen, dann, und den Ort wissen, haben eine schöne Landschaft, wo wilde Blümchen wachsen, im Sommer... können ja ein Picknick machen oder so. :halloweenhappy:

    Du lächelst - und die Welt verändert sich. :halloweenhappy:
    - Siddhartha Gautama

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  • Ich habe zwar noch nie auf Friedhöfen übernachtet, gehe auch nicht "einfach so" dorthin (verzeiht die laxe Formulierung), aber ich kann mich dem anschließen. Wenn ich auf Friedhöfe gehe, dann dorthin, wo die sterblichen Überreste meiner Lieben beerdigt wurden. Und die Stille, die Ruhe -diese beiden Worte können es kaum beschreiben, es ist "mehr", die sind schon wunderschön.


    Zitat

    Heute entfernt man sogar das Zahngold, vor der Bestattung, um es noch zu verwerten zu können. Totenhemdchen statt schöner Kleidung, und all solche Sachen. Die Gräber sind alle so gleichförmig geworden, keine Kunst mehr, die man dem Totem schenkt, sondern Massenproduktion. Kreuz drauf und fertig, nicht mal mehr schön verziert.

    Massenproduktion und Massenabfertigung; das hat was von effizienter Entsorgung...das alles kommt ja auch daher, dass in unserer schnelllebigen, oberflächlichen und wertelosen Zeit der Tod lieber verdrängt wird. Er hat keinen Platz in einer Welt, wo die Aufgabe des einzelnen die Kontostanderhöhung von Priviligierten ist. Wer trauert, oder sich erinnert, ist schließlich abgelenkt und nicht bei der Sache. Besonders erschreckend ist das, wenn man als Angehöriger dann auch noch damit konfrontiert wird; wobei das sogesehen gleichzeitig was Gutes hat, es ist ein kalter Eimer ins Gesicht, eine Backpfeife, die einen wachzurütteln versucht.

    Gegenwart: Jener Teil der Ewigkeit, der den Bereich der Enttäuschung von jenem der Hoffnung scheidet.

  • ...es ist ein kalter Eimer ins Gesicht, eine Backpfeife, die einen wachzurütteln versucht.

    Danke für deinen Beitrag. :halloweenhappy:
    Nackt, ausgesetzt, vor der Endlichkeit, des Lebens, niemand kann einem da raushelfen, damit umzugehen, ist die eigentliche Kunst des Lebens. :halloweenhappy:

    Du lächelst - und die Welt verändert sich. :halloweenhappy:
    - Siddhartha Gautama

  • Ich finde Friedhöfe sehr reizvoll...im Gegensatz zu einigen anderen gehe ich aber nicht gerne dorthin, wo Bekannte von mir liegen. Es gibt einen wunderschönen alten Friedhof in Köln: den Melaten. Dort stehen wunderschöne Engel-Statuen und andere Grabsteine. Ich mache eigentlich jedes Mal Fotos wenn ich dort bin, auch wenn es im Endeffekt immer die gleichen Motive sind. Trotzdem lohnt sich jeder Besuch, da er so groß ist und man jedes Mal etwas Neues entdeckt. Die Ruhe dort und die für mich sehr geheimnisvolle Stimmung genieße ich unglaublich. Ich möchte ihn auch gerne mal im Winter besuchen, wenn die Statuen schneebedeckt sind. Davon habe ich Bilder gesehen und es sieht wirklich atemberaubend aus.


    Auch als ich in Paris war habe ich die Gelegenheit genutzt und habe den Friedhof Pere Lachaise besucht. Dort waren einige Touris, also scheint es dort nicht so unüblich zu sein. Vielleicht liegt es auch daran, dass dort einige bekannte Persönlichkeiten liegen, doch danach habe ich keine Ausschau gehalten. Die Bauten sind sehr beeindruckend und teilweise schön verziert. Engel waren aber leider sehr wenig vertreten.

  • Ich denke ich war noch nie auf einem Friedhof,bis jetzt zu mindestens. (es kann zwar sein,dass meine Mom mich mit 3 und 5/6 Jahren einmal mitgenommen hat,aber da bin ich mir nicht ganz sicher..)



    Seit ca 4 Jahren möchte ich zwei ganz wichtige Menschen dort `besuchen` gehen,aber ich schaffe es nicht. Um ehrlich zu sein,stehe ich mir in dieser Hinsicht selbst im Weg,da der Schmerz so enorm groß ist.
    Jemand hat mal zu mir gesagt,dass ich es lieber nicht tun sollte,weil ich es wahrscheinlich nicht verkraften könnte. Deshalb habe ich es letztes Jahr auch einfach sein lassen,obwohl ich fest entschlossen war,auf den Friedhof zu gehen. Leider habe ich mir breitschlagen lassen und nun sammele ich den Mut erneut zusammen,um wieder Entschlossen zu sein,um dorthin zu gehen.




    Zum einen hindert mich der Schmerz daran und zum anderen,weil ich mich bei der einen Person schuldig fühle,dass er gestorben ist. (Wir hatten den Unfall gemeinsam gehabt,ich habe überlebt und er nicht..) Am schwierigsten fällt es mir jedoch zu der anderen verstorbene Person zu gehen,weil ich genau weiß,wie sehr ich ihn enttäuscht habe.


    Mal schauen ob ich es bis ende dieses Jahres schaffe,dorthin zu gehen...


    An sich habe ich kein Problem mit Friedhöfen,denke ich zu mindestens - so lange es nicht der eine ist,an dem zwei geliebte Menschen begraben sind.
    Ja,der Tod gehört zum Leben dazu,aber ich schaffe es nicht mit dem klar zu kommen. Diese Tatsache habe ich akzeptiert (das musste ich ja),aber damit umgehen kann ich einfach nicht. Wobei ich noch dazu sagen möchte : ich selbst habe keine Angst vor dem Tod,diesen kann man eben nicht entkommen.

  • Friedhöfe haben durchaus einen besondern reiz für mich ich kann diesen aber nicht wirklich erklären ich Genieße die ruhe dort sehr habe mich in meiner Jugendzeit auch schon mal die ein oder andere stunde nachts auf dem Friedhof hingesetzt und einfach nur die zeit genossen.... Irgendwie fühle ich mich mit einem Friedhof verbunden leider habe ich seit langen Angst und Panikattacken und verlasse das haus kaum noch so das ich das nicht mehr Genießen kann ....

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