Was haltet ihr vom zweiten Arbeitsmarkt?
überhaupt schonmal was von gehört?
und jetzt bitte nicht erst googlen...
Zweiter Arbeitsmarkt
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Du meinst damit 1 Euro Jobs?
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Nein,
Aber viele verbinden diese damit
Als zweiter Arbeitsmarkt sind Werkstätten für (behinderte) Menschen gemeint, egal ob nur ein Handicap oder eine psychische Erkrankung bis zur einer großen körperlichen Behinderung...
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Da hast Du bei mir eine Bildungslücke geschlossen.
Zum Thema:
Ich finde es gut und wichtig, dass Menschen die auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht mehr vermittelt werden können, eine Möglichkeit bekommen sich trotzdem nützlich zu machen. Was ich nicht gut finde, sind die viel zu geringen Löhne solcher Maßnahmen. Die Träger verdienen sich nämlich zum Teil dumm und dämlich daran, während die Angestellten nur knapp über Hartz 4 Niveau bezahlt werden. -
Hehe
dann wollen wir mal deine Bildungslücke weiter schließen
(nicht böse gemeint, überhaupt nicht, eher ernst, weil es einfach zu wenig wissen)nun sie können nicht viel bezahlen weil da nun mal a der regeln herrschen, man kann zb nicht wegen arbeitsverweigerung gefeuert werden...
Und weil es dann auf alle aufgeteilt wird...
aber dafür wird der deutsche schnitt in die rentenkasse eingezahlt, was ich persönlich gut findeund was die Bezahlung angeht
Du kommst nicht auf den Harz IV Satz
ich zb hab ca 170 € verdient und davon blieben mir nur 75 Freibetrag den ich zu meiner Grundsicherung behalten durfte
ich schweige jetzt mal ganz vom Kindergeld, was ich lebenslänglich bekommen...
(Es wird zu 100 % angerechnet)
kann mir jetzt einer sagen wo der Sinn drin besteht das ich den Vorteil hab es lebenslang zu erhalten? -
Okay, Du bist wahrscheinlich unter 25 und bekommst noch kein Hartz 4? So ganz ahnungslos bin ich nämlich auch nicht, da mein Bruder in einer solchen Einrichtung arbeitet. Der bekommt neben seinem ALG 2 noch eine kleine Aufwandsentschädigung in Höhe von knapp 100 Euro + Fahrgeld und Mittagessen.
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Ne das ist es ja ic mittlerweile 26
wie gesagt ich habe es schriftlich das ich Lebenslang Kindergeld bekomme (weil ich vor meinem 18 Lebensjahr psychisch krank wurde)
und bei mir greift mittlerweile das SGB XII (Grundsicherung)
der Satz ist nicht höher als Harz IV...hatte schon auch Harz IV
alles durch..... -
Ja ich kenne den zweiten Arbeitsmarkt.
Viele hier im Betreuten Wohnen arbeiten in der Lebenshilfe.
Mich selbst wollte man auch "überzeugen" dort zu arbeiten und
ich hätte vermutlich dann ca. 100 Euro dazu verdient.Aber mit dem Malus das man mir 50 Euro meines Essensgeldes
weggenommen hätte, und mich "gezwungen" hätte dort in der
Kantine zu Mittag zu essen.
Selbst an Urlaubstagen kriegt man sein Mittagsessensgeld nicht!
Konkret würde ich also nur 50-60 Euro verdienen, da ich auf der
einen Seite 100-110 Euro im Monat dazu bekäme, mir die
Eingliederungshilfe für Behinderte Menschen aber um 50 Euro ge-
senkt werden würde.Daher hatte ich mich dann eher für eine ehrenamtliche Tätigkeit
in der Tafel entschieden. Man fühlt sich besser,
da man wirklich etwas soziales geleistet hat,
und wenn ich dort iwann zumindest einen 1-Euro Job hinkriege,
wären das ca. 80 Euro im Monat.
Und die werden mir nicht angerechnet, und vor allem darf ich
in der Tafel einkaufen.
Das heißt ich finde ein preisgünstiges Mittagessen meiner Wahl
anstatt dieses Kantinenessens.
Vor allem darf ich soviel essen wie ich mag.
Außerdem habe ich in der Tafel ein "normales" Umfeld,
da es einfach auch ein normaler Arbeitsplatz ist und ich ja
eben diesen anstrebe.Das mit dem Kindergeld finde ich auch bescheuert.
Vor allem da sich Jobcenter (AlG II) Und das Landratsamt erst
drum streiten wollten wer es den nun bekommt .
Jetzt bezahlt die Familienkasse das Kindergeld ans Landratsamt.
Das Jobcenter überweist den Hartz4-Anteil meiner Kosten auch
an das Landratsamt.
Und dieses überweist die Heimkosten + Essensgeld an das Heim,
sowie die ca. 130 Euro im Monate "Taschengeld" auf mein Konto.
Und dann darf man sich das Essensgeld einmal in der Woche abholen.Lg Valeria
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habe beruflich ebenfalls mit einer WfbM regelmäßig Kontakt durch mein Bezugsklientel. Persönlich muss ich sagen, dass für mich die Vorteile überwiegen.
ZitatIch finde es gut und wichtig, dass Menschen die auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht mehr vermittelt werden können, eine Möglichkeit bekommen sich trotzdem nützlich zu machen. Was ich nicht gut finde, sind die viel zu geringen Löhne solcher Maßnahmen. Die Träger verdienen sich nämlich zum Teil dumm und dämlich daran, während die Angestellten nur knapp über Hartz 4 Niveau bezahlt werden.
Gebe ich dir grundlegend Recht, wobei ich wenig Bezahlung und Anteilnahme an der gesellschaftlichen Arbeitswelt besser finde, wie keine Geld und keine Arbeit. Es ist auch richtig, dass der Träger gut an solchen Einrichtungen verdient, wobei man aber den gesamten Kontext betrachten muss. In aller Regel sind die wirtschaftlich starken Teile eines Trägers/Verbandes wie z.B. WfbM, Sozialdienste, Jugendhilfe etc der Ausgleich für die wirtschaftlich schwachen Teile wie z.B. Kindergärten (ich habe jedenfalls noch nie einen Kiga gesehen, der iwo iwann mal Plus gemacht hätte ). Gewinn als solches, dürfen die Träger auch gar nicht haben, weil sie sonst nicht mehr "gemeinnützig" wären.
Die Plätze in WfbMs, Wohnheimen etc sind nicht gerade günstig für den Bezirk, weshalb es auch nicht sonderlich verwunderlich ist, dass sie versuchen soviel geld wie möglich zurück zu holen.Zitatkann mir jetzt einer sagen wo der Sinn drin besteht das ich den Vorteil hab es lebenslang zu erhalten?
für dich mag sich kein Vorteil aus dieser Regelung ergeben. Aber es gibt ja auch genug psychisch Kranke die nach wie vor bei den Eltern leben und von diesen versorgt werden, auch wenn sie über 25 Jahre alt sind. Sprich diese Eltern erfüllen weiterhin die Fürsorgepflicht. Daher ist es auch nur fair, dass sie auch weiter das Kindergeld erhalten.
Es geht ja bei den WfbMs und den dazugehörigen Maßnahmen nicht nur um das Geld (das Geld ist wenig, keine Frage) sondern auch um Faktoren wie Tagesstrukturierung, Selbstwertgefühl, Anteilnahme etc.
Wenn ich in der Situation wäre und mich entscheiden müsste, ob ich an einer solchen oder anderen arbeitsfördernden Maßnahme teilnehmen würde oder nicht, würde ich mich immer für die Arbeit entscheiden....auch wenn der Lohn vielleicht lausig erscheint und mir der Bezirk, Landratsamt etc viel abzieht. Es gibt, für mich, nichts schlimmeres als das Gefühl, anderen auf der Tasche zu liegen. Darum wäre Hartz4 für mich eine Horrorvorstellung. Einfach zu wissen, dass andere für mich arbeiten gehen müssen, damit ich überleben kann, würden mich um den Verstand bringen.... und um zum Thema zurück zu kommen, ich weiss dass es viele meiner Klienten ganz ähnlich sehen und ich bin oft überrascht wie groß die Motivation und der Arbeitswille ist, auch wenn die Leistung manchmal nicht so dolle ist.Alles in allem bin ich froh, dass es solche Einrichtungen gibt :-)
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* juhuuu* eine Vorstellung von dem großen Post mortem.
Jetzt verstehe ich es...
du bist wirklich klasse!Und nun zum Thema,
das mit dem Kindergeld hab ich nicht Brecht, das es ja eigentlich für Eltern ist...
(hab es selber bekommen seit ich 14 bin,
meine Eltern drückten mir zum 14. Geburtstag das Geld in die Hand und sagten, sieh zu wie du zurecht kommst...
natürlich lief es die ersten Monate schief...)
Naja dafür kann ich jetzt damit umgehender nächste Punkt ist das wenige Geld in einer Wfbm
klar ist es wenig sehr sogar!
aber auch hier hat Post mortem recht, es geht auch um einem strukturierten Tag.
Ich bin ja "nur" psychisch angeknakst, hab aber bei den richtig körperlichen schwerfällen gearbeitet und sie freuen sich wirklich über jede Kleinigkeit
es ist herrlich mit solchen Leuten zusammen zu arbeiten!Klom
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Nicht zuviel des lobes
Manchmal helfen viele unterschiedliche blickwinkel das eine große ganze besser zu verstehen... das ist ja auch ein stückweit der sinn von diskussion.. schön wenns ab und an klappt
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Ich finde es gut, dass es das gibt, aber man wollte mich auch schon auf den zweiten Arbeitssmarkt schicken, weil ich momentan nicht arbeitsfähig bin. Für mich ist das einfach unmöglich, ich hab mir einige dieeser Werkstätten angechaut und auch mal für einen Tag oder eine Woche dort "gearbeitet", dort fühl ich mich total unterfordert und wie auf dem Abstellgleis. Ich hätte Angst da nie wieder rauszukommen und sorry, wenn ich das sage, ich hab Matura und fühlte mich eigentlich überall intelektuell überlegen. Was macht man denn, wenn man mit den Leuten nicht mal in den Pausen normal reden kann?
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