Frage zu Beerdigung

  • Hallo,


    meine nächste Verwandte ist meine Schwester. Angenommen, ich begehe Suzid und hinterlasse nur Schulden. Das Erbe kann sie ausschlagen, aber angeblich muss sie für die Bestattung aufkommen.


    Selbst dann, wenn sie selbst nur von Hartz 4 lebte? Oder z.Zt. gerade so über die Runden käme, aber mit den Beerdigungskosten ruiniert wäre und selbst Schulden machen müsste, obwohl sie bislang frei davon gewesen wäre? Wird das den Angehörigen wirklich zugemutet?


    Weiß da jemand Bescheid, wie sich das verhält? Kann sie dafür Unterstützung beantragen und falls ja, bei wem?

  • @FatBike
    Ein Hartz4 Empfänger kann keine Beerdigung zahlen.Das muss er/sie auch nicht.
    Wenn es andere Familienmitglieder gibt die über dem Existenzminimum leben wird man an sie herantreten.Ansonsten übernimmt das Sozialamt die Kosten.


    Was ich aber viel wichtiger finde ist die Frage warum du Suizid begehen willst?
    Man kann nichts perfekt vorbereiten und alles vorsorgen.Du hast bei den ganzen Gedanken über Kosten anscheinend vergessen was das emotional für deine Schwester bedeutet...oder glaubst du,dass ihr die Finanzen mehr Sorgen bereiten werden als der Verlust des Bruders?

    Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe die wir hinterlassen wenn wir gehen.


    Albert Schweitzer

  • Danke für die schnelle Antwort. Aber ich muss nachhaken. Was ist mit diesem Fall:


    Oder z.Zt. gerade so über die Runden käme, aber mit den Beerdigungskosten ruiniert wäre und selbst Schulden machen müsste, obwohl sie bislang frei davon gewesen wäre?



    Zitat von Whisperer

    Du hast bei den ganzen Gedanken über Kosten anscheinend vergessen was das emotional für deine Schwester bedeutet...oder glaubst du,dass ihr die Finanzen mehr Sorgen bereiten werden als der Verlust des Bruders?

    Nein, habe ich nicht. Aber wenn ich mir das vor Augen führte, könnte ich nie abtreten, da mich das im Prinzip regelrecht emotional "erpressen" würde, am Leben zu bleiben, meinen Schmerz in den Hintergrund zu schieben weil ich ihr keinen Schmerz zuf+ügen wollte.


    Aber das ist eine andere Diskussion, die ich nicht in dieser Frage führen möchte, da es mir hier wirklich nur um die Bestattung geht. Ich werde mich zu dieser "moralischen Erpressung" bestimmt in einem anderen Unterforum melden. Genauso wie zu den Gründen, weshalb ich Suizid als eine Option betrachte für meine Zukunft.

  • Soweit ich weiss geht es bei der Einstufung um den aktuellen Zustand der Finanzen und nicht darum was die Zusatzausgabe anrichten würde.
    Ich habe mir um sowas auch schon Gedanken gemacht und da recherchiert.Ich bin da aber kein Fachmann.


    Auch wenn ich weiss,das das nicht zu deiner Frage gehört wollte ich fragen warum du dir solche Gedanken machst und dir damit die Möglichkeit geben dich auszutauschen :halloweenhappy:
    @FatBike

    Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe die wir hinterlassen wenn wir gehen.


    Albert Schweitzer

  • Es gibt auch eine Sozialbestattung, welche man bei bestimmten Bedingungen beantragen kann. Aber ich glaube man weiß dann nicht, wo genau die Person begraben wird. Da bin ich mir nun aber nicht ganz sicher.

  • Aber ich glaube man weiß dann nicht, wo genau die Person begraben wird.

    Doch bei der Sozialbestattung werden die Namen der Verstorbenen dann auf so eine große Gemeinschaftsteinstafel geschrieben. Man kann das auf Friedhöfen in größeren Städten oft sehen. Und um die Gemeinschaftssteintafel ist auch immer ein Platz wo man Blumen und so ablegen kann. Ich weiß allerdings nicht ob dann auch die Urnen an der Stelle alle vergraben werden oder ob es in dem Fall dann gar keine Urnen gibt.
    Ich weiß auch nicht ab wann man das in Anspruch nehmen darf, bzw. ob das auch Privatpersonen nutzen dürfen oder ob das nur die Gemeinde macht wenn es gar keine nahen Angehörigen gibt.
    Aber das kann man ja mal im Internet recherchieren.


    So eine Beerdigung kann einen jedenfalls definitiv komplett ruinieren. Vor allem wenn man sich nicht vorher schon in Ruhe über alle Möglichkeiten informiert hat, sondern dann total überrumpelt und im Stress das erst beste Bestattungsunternehmen wählen muss.

    Rebellion allein macht noch keinen Menschen. Sie ist nur ein erster Schritt auf einem langen, schwierigen und nie endenden Weg
    zur Überwindung der Furcht vor der Freiheit, ein eigenes Selbst und ein menschliches Herz zu haben.

  • Zitat von Whisperer

    Auch wenn ich weiss,das das nicht zu deiner Frage gehört wollte ich fragen warum du dir solche Gedanken machst und dir damit die Möglichkeit geben dich auszutauschen

    Ich werde zu einem für mich passenden Zeitpunkt gerne darauf zurück kommen, danke.

  • Moin.
    Ich habe mal etwas recherchiert.
    Wenn deine Schwester die Kosten nicht tragen kann und das Erbe nicht ausreicht, wird normalerweise nach anderen Verwandten gesucht, der die Kosten tragen kann. Unter Umständen kann auch verlangt werden, das derjenige einen Kredit aufnimmt, wobei es bei Leuten, die Sozialleistungen beziehen in der Regel schlecht aus.
    Sollte dies nicht der Fall sein, gibt es die Möglichkeit der Sozialbestattung. Dazu muss der erste in der Liste, der eigentlich dran wäre (deine Schwester) einen Antrag beim Sozialamt stellen, das für den Sterbeort zuständig ist. Selbst wenn sie keine Sozialleistungen bezieht, hätte sie Anspruch darauf. Bezahlt wird eine "angemessene, günstige Bestattung".
    Es gibt aber auch Möglichkeiten, die Bestattungskosten zu senken. Beispielsweise durch Verzicht auf Extras, wie aufwendigen Schmuck,... (im Extremfall eine anonyme Bestattung für unter 1000€). Die Bestatter werden aber höchstwahrscheinlich versuchen, dem Betroffenen Extras anzudrehen, um daran zu verdienen.
    Eine andere Möglichkeit wäre eine Körperspende. Dort bekommt eine Einrichtung die Leiche zur Forschungszwecken, die dafür die Kosten teilweise oder ganz übernimmt.


    Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen.

  • Bei der Körperspende gibt es abhängig vom Institut unterschiedliche Bestimmungen. Die Uni Frankfurt beispielsweise akzeptiert niemanden, der durch Suizid gestorben ist oder nicht in "gutem Zustand ist" (Übergewicht, Verstümmelungen/Amputationen, Öffnung durch die Gerichtsmedizin, Organspende,...) Die nutzen die Leichen für die Ausbildung von Ärzten und übernehmen die Bestattungskosten. Es fallen nur Gebühren für Behörden an und eventuelle Kosten für die Lagerung bis zu Abholung.
    Es gibt Beispielsweise auch die Möglichkeit, den Körper der Ausstellung Körperwelten zur Verfügung zu stellen. Nach deren Bestimmungen ist ein natürlicher Tod Voraussetzung. Öffnungen durch Gerichtsmediziner sind ebenfalls ein Ausschlusskriterium, dafür sind sie aber auch an Leichen mit Krankheiten Interessiert und nehmen auch Organspender. Da die Leichen ausgestellt werden und teilweise verkauft werden, um die Kosten zu decken, gibt es keine Beerdigung. Es fallen ebenfalls Kosten für Behörden und eventuelle Lagerung an.

  • So eine Beerdigung kann einen jedenfalls definitiv komplett ruinieren. Vor allem wenn man sich nicht vorher schon in Ruhe über alle Möglichkeiten informiert hat, sondern dann total überrumpelt und im Stress das erst beste Bestattungsunternehmen wählen muss.

    Solange man nicht weiß, wie man die Kosten für eine Beerdigung stemmen wird (Bankkredit / Hilfe durchs Sozialamt), sollte man ohnehin keinen Vertrag mit einem Bestattungs- unternehmen unterschreiben, denn das wäre m.E. Eingehungsbetrug und der ist strafbar. Also auch nicht von einem Bestatter überrumpeln lassen.


    Eingehungsbetrug – Wikipedia


    @FatBike:
    Evtl. solltest du deine Schwester mal dahingehend briefen. Das gilt ja nicht nur, wenn du dem ganzen selber ein Ende setztest, sondern auch falls du nächste Woche von einem unaufmerksamen LKW-Fahrer überrollt wirst.

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