alte "Freunde" und die Wunden der Vergangenheit

  • Hallo miteinander!


    Ich war heute hier in meiner Stadt was erledigen und ich hab an der Öffi-Haltestelle eine vergangene Freundin gesehen und sie ignoriert mich aber völlig. Muss dazu sagen, dass ich zurzeit aufgrund meiner Depressionen möglicherweise etwas abschreckend aussehe. Andererseits kennt sie meine Geschichte mit den Suizidversuchen und dem Liebeskummer wegen einer ihrer Freundinnen... naja.. trotzdem schmerzt es mir jetzt hier zu hause. Versuche mir eh einzureden, dass es halt, wie es im Leben nunmal so ist, eine verflüchtigte Freundschaft ist, trotzdem tut es weh.
    Außerdem ist da noch ein männlicher Freund ziemlich viel in meinen Gedanken. Wir haben uns im September hier auf einen kleinen Kaffee getroffen (er hat seinen Lebensmittelpunkt mittlerweile in Frankreich), und seitdem herrscht wieder Funkstille. Er weiß ebenfalls um meine Geschichte, kennt sogar auch die Freundin und Freundinsfreundin wie oben erwähnt, aber als ich bei unserem Treffen anmerken ließ, dass mir die vergangenen Geschichten teilweise immer noch zu schaffen machen, hat er gleich wieder auf stur geschalten und mir mit toxischer Positivität paroli geboten und mich wieder verdutzt und an mir selbst zweifelnd hier zurückgelassen. Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit vergangenen "Freundschaften" und Bekanntschaften gemacht und wie geht ihr damit um? Einerseits soll und will ich auch niemandem mein Herz nachtragen, andererseits wünsche ich mir irgendwie Frieden und Heilung mit der Vergangenheit. Aber solche DejaVus wie heute an der Haltestelle lassen dann doch alte Wunden manchmal all zu leicht wieder bluten :(


    EDIT: Hab gesehen, dass mein Thema wohl besser ins Beziehungen-Forum passt, daher bitte an de Mods um verschieben, danke!

    Einmal editiert, zuletzt von henry ()

  • EDIT: Hab gesehen, dass mein Thema wohl besser ins Beziehungen-Forum passt, daher bitte an de Mods um verschieben, danke!

    Dein Wunsch sei hiermit erfüllt. ^^

    Truly, if there is evil in this world, it lies within the heart of mankind.
    Edward D. Morrison

  • Hallo miteinander!


    Ich war heute hier in meiner Stadt was erledigen und ich hab an der Öffi-Haltestelle eine vergangene Freundin gesehen und sie ignoriert mich aber völlig. Muss dazu sagen, dass ich zurzeit aufgrund meiner Depressionen möglicherweise etwas abschreckend aussehe. Andererseits kennt sie meine Geschichte mit den Suizidversuchen und dem Liebeskummer wegen einer ihrer Freundinnen... naja.. trotzdem schmerzt es mir jetzt hier zu hause. Versuche mir eh einzureden, dass es halt, wie es im Leben nunmal so ist, eine verflüchtigte Freundschaft ist, trotzdem tut es weh.
    Außerdem ist da noch ein männlicher Freund ziemlich viel in meinen Gedanken. Wir haben uns im September hier auf einen kleinen Kaffee getroffen (er hat seinen Lebensmittelpunkt mittlerweile in Frankreich), und seitdem herrscht wieder Funkstille. Er weiß ebenfalls um meine Geschichte, kennt sogar auch die Freundin und Freundinsfreundin wie oben erwähnt, aber als ich bei unserem Treffen anmerken ließ, dass mir die vergangenen Geschichten teilweise immer noch zu schaffen machen, hat er gleich wieder auf stur geschalten und mir mit toxischer Positivität paroli geboten und mich wieder verdutzt und an mir selbst zweifelnd hier zurückgelassen. Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit vergangenen "Freundschaften" und Bekanntschaften gemacht und wie geht ihr damit um? Einerseits soll und will ich auch niemandem mein Herz nachtragen, andererseits wünsche ich mir irgendwie Frieden und Heilung mit der Vergangenheit. Aber solche DejaVus wie heute an der Haltestelle lassen dann doch alte Wunden manchmal all zu leicht wieder bluten :(


    EDIT: Hab gesehen, dass mein Thema wohl besser ins Beziehungen-Forum passt, daher bitte an de Mods um verschieben, danke!

    Hallo Henry !
    Vorab ganz kurz : Werde in meiner Antwort sehr ehrlich und direkt sein bzw genau das sagen, was ich denke , ich hoffe du nimmst mir das nicht übel. Falls du es unangebracht findest , weil wir uns nicht kennen , entschuldige ich mich hiermit im Voraus , meine Intention ist es nicht , indiskret zu sein , sondern vielmehr klar zu kommunizieren , da ich der Meinung bin , dass das am besten ist , Missverständnissen und Kummer usw vorbeugt.
    Aus deinem Text entnehme ich , dass du durchaus sensibel und empathisch bist und dich sehr um deine Mitmenschen sorgst. Das ist m.E. auch eine gute Eigenschaften , weil es leider mittlerweile viel zu viele egoistische und abgestumpfte Menschen gibt. Im Austausch mit anderen Menschen wiederum kann die Eigenschaft auch Nachteile haben , weil man leichter verletzt ist. (Obgleich auch das relativ ist und jeder etwas anderes aus vergangenen Erfahrungen mitnimmt )
    Darf ich fragen , wie lange und intensiv die Freundschaften (aus beiden Perspektiven) jeweils waren und wie lange es her ist , seitdem ihr vor diesen beiden Begegnungen enger im Kontakt standet ?
    Zu der ersten Begegnung : Es lässt sich für mich schlecbt herauslesen, wie ihr Ignorieren aussah. Hast du sie direkt angesprochen/angeschaut , sie hat das auch registriert und dann bewusst nicht geantwortet ? Oder bestünde auch die Möglichkeit , dass sie dich nicht richtig wahrgenommen hat? Das ist die Sache , es gibt tausend Gründe /Möglichkeiten , warum jemand nicht antwortet und viele davon bist du möglicherweise auch schon durchgegangen...meistens haben solche Realtionen aber nicht viel mit uns , demjenigen ,der ignoriert wird , zu tun.Viele Menschen sind so vertieft in eigene Angelegenheiten , Probleme oder gestresst , dass sie nicht groß darüber nachdenken, wie sie mit anderen umgehen. Oder aber sie wissen nicht , wie sie mit anderen umgehen sollen...das wäre vlt hier auch ein Ansatz ? Wie hat sie denn früher auf das reagiert, was du ihr erzählt hast ? Vlt war sie auch überdordert und wollte nichts falsches sagen ...manche reagieren darauf dann damit , gar nichts zu tun.
    Letztlich sind das alles aber Spekulationen und wenn du an der Freundschaft festhalten /anknüpfen möchtest , hilft es eher klare , aber dennoch eher neutrale Worte ohne Vorwurfscharakter oder Verzweiflung zu finden. Hast du noch ihre Kontaktdaten ? Schreib ihr doch mal eine Nachricht , frag sie , ob ihr euch nicht mal wieder treffen wollt , da du es schade findest , dass ihr euch etwas aus den Augen verloren habt . Eher kurz und prägnant formulieren und dann abwarten , was als Reaktion kommt.
    Zu Treffen 2 : Toxische Positivität...ich nehme an , damit meinst du , dass er in Richtung "Das wird schon " , "Es gibt noch andere Frauen" und "Es ist doch schon so lange her " o.ä. argumentiert hat ?
    Was mir dazu in den Sinn kommt , geht in eine ähnliche Richtung wie das erste...viele Menschen wissen nicht , wie sie mit schwierigen Dingen umgehen sollen und tendieren dann eher dazu , es zu verleugnen ; vlt machen sie das teilweise auch mit vielen eigenen Problemen so. Das erzeugt aber eine recht bröckelige Fassade...während Menschen "wie wir" , ich wage es , das jetzt mal so in den Raum zu stellen, eher dazu neigen uns zu sehr auf das negative zu fokussieren und alles tausendmal durchzukauen auf der Suche nach Lösungen . Das erzeugt aber auch viel Stress und ist nicht unbedingt konstruktiv , hier gilt wohl wieder der allseits bestaunte Mittelweg , der von beiden Seiten schwer erreichbar ist....dennoch muss man irgendwo lernen mit den Kräften, die zur Verfügung stehen ,zu haushalten.
    Nun zu deiner Frage nach ähnlichen Erfahrungen...ja , die habe ich definitiv. Wobei jeder alles nochmal anders erlebt , selbst wenn es sich objektiv gesehen um eine vergleichbare Siruation handelt. Möchte hier nicht zu viel ins Detail gehen , weil ich hier nicht noch mehr schwieriges auf den Haufen dazu werfen möchte , nur so viel : Habe zu vielen von früher wenig Kontakt oder ein Verhältnis, bei dem man nicht weiß , ist das nun echt oder nur freundlich. Oder eben auch Freundschaften , in denen ich mehr gegeben habe als der andere Part auch im Nachhinein, ein wenig mein Herz nachgetragen habe ,wie du es so treffend formuliert hast. Und ja es ist schade , wenn Freundschaften zerbrechen...wie geht man damit um ? Nun , nicht zu sehr an dem festhalten , was mal war und auch nicht erträumen , was sein könnte, wenn... Versuchen , objektiv zu sein , nicht zu viel auf sich zu beziehen. Wenn man wirklich aktiv an der Freundschaft festhalten möchte , nochmal einen Versuch starten , der aber eben die 50 -50 Regel möglichst nicht missachtet , da das sonst den gegenteiligen Effekt haben kann. Trotzdem offen und freundlich sein ,aber nicht das Herz in die Nachricht legen , keine zu hohen Erwartungen stellen. Kommt aber auch darauf an , was du dir erhoffst und wie sie im Umgang wirklich waren...manchmal romantisiert man Dinge im Nachhinein. Überleg dir gut , wie wichtig dir die Freundschaft tatsächlich war bzw ob du denkst dass sie noch Bestand hat und ob du angenommen worden bist.
    Soweit mal. Solltest du noch Fragen /Anliegen haben usw , schreib mir gerne auch mal per PM und lass es mich wissen , falls ich etwas missverstanden habe oder einen Aspekt , den du wichtig findest, zu stiefmütterlich behandelt habe.
    Wünsche dir alles Gute und viel Kraft.
    Deine Hope

  • Hey @henry


    Das ist sehr traurig ;-(.
    Ja warum reagieren die Leute so.... ich glaube aus meiner Erfahrung raus, dass sie überfordert sind und/oder die Tragweite nicht verstehen.
    Oder sehr mit sich selbst beschäftigt.
    Keine Ahnung, es ist jedenfalls sehr schmerzhaft.
    Ich finde es heute noch schlimm, wenn ich wieder Menschen verliere. Ich weiss nicht ob ich das je locker nehmen werde.

    "One of my biggest mistakes in life
    is thinking people will show me the same love that I've shown them." -Heath Ledger (1979-2008)

  • Hallo Ihr und Vielen lieben Dank für eure Anworten! Sorry @hopelessful94 für die späte Reaktion und nein, du hast mich überhaupt nicht gekränkt im Gegenteil ist es genau das, was ich in den beschriebenen Bekannschaften/Freundschaften immer vermisst habe: OFFENHEIT!!! Du hast mit deinen Worten voll ins Schwarze getroffen. Ich glaube ich muss endlich lernen mit dem Herzen zu sehen und zu hören und wichtige von unwichtigen Menschen zu unterscheiden, so hart das auch klingt, denn kein Mensch ist eigentlich per se unwichtig. :(

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