Ich habe selbst als Frau im Handwerk gearbeitet. Viele haben ja das Bild im Kopf, dass Frauen dort Gefahr laufen regelrecht diskriminiert zu werden. Ich kann nur sagen, dass meine Kollegen am Anfang Angst hatten unhöflich zu sein, sie reduzierten zwanghaft ihre Späße aus Angst eine Keule zu bekommen... Irgendwann bemerkten sie aber wie locker ich mit den Dingen umgehen kann und ein direkter Typus bin und die ganze Situation entspannte sich ungemein. Man trank zusammen das Feierabendbier, man machte gemeinsam Späße. Ich bekam einen Einblick in die "Männerwelt". Sie stehen den gesamten Tag auf der Baustelle, arbeiten hart um Geld für die Familie zu verdienen, bekommen Überstunden aufgedrückt um dann noch einen Anruf der Frau zu bekommen: " Wann kommst du endlich, du bist ja nie da wenn man dich braucht bla bla..."
Ich schreibe absichtlich polemisch, bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen (vieles ist ironisch oder zynisch gemeint und soll wie bei einem Kabarett zum Nachdenken anregen)
Was ich damit sagen will:
Die Motivation Frauen vor Diskriminierung zu schützen unterstütze ich gerne, erinnere aber daran, dass Männer ebenfalls mindestens im gleichen Ausmaß diskriminiert werden oder in ihrer Berufswahl auf Grund stupider Vorurteile einfach eingeschränkt werden.
Fakt ist allerdings auch dass die sogenannten Frauenberufe einfach deshalb weniger beliebt sind für Männer weil sie
a ) meist sehr schlecht bezahlt werden
b) sie weniger Karrieremöglichkeiten bieten (Altenpflege, Erzieher etc.)
c) sie doof wären ihre Voraussetzungen (körperliche) sofern es ihnen einen Vorteil verschafft nicht zu nutzen um mehr Geld zu verdienen
Beruf ist eigentlich Berufung. Jedenfalls sollte es so sein. Es wäre schön wenn jeder den Beruf wählen könnte zu dem er sich auch wirklich berufen fühlt und der ihm Spaß macht. Da leider viele Berufe sehr schlecht oder unverhältnismäßig gut (Fußballstar etc.) bezahlt werden, funktioniert das System mit der Berufung nicht. Existenzielle Ängste verhindern oftmals das Ausbilden von wirklichem Interesse. Dieses System impliziert eher eine Art Zwang. Während meiner Zeit an der Universität wurde mir das bewusst.
Ebenfalls sollte man sich fragen ob man mit einer Frauenquote nicht ebenfalls einen Akt der Diskriminierung ausübt.
Vielen Frauen, die auf Grund ihrer hervorragenden Leistung eine Führungsposition eingenommen haben (selbst wenn es vielleicht nicht viele sind) laufen dann Gefahr mit den Frauen auf eine Stufe reduziert zu werden, die lediglich auf Grund der Frauenquote und nicht unbedingt wegen ihrer Leistung an solch einem Posten arbeiten. Es sollte gerecht ablaufen und wenn eine Frau einfach aus Leistungsmangel nicht die Position einzunehmen, dann sollte man es lassen. Ansonsten drohen Schäden für das gesamte Unternehmen nur um ein Image der Toleranz zu schaffen. Alleine wenn man schon so denkt ist das bloßer Ausdruck von Zwang und einem Stock im Arsch der größer nicht sein könnte- Man tut dann regelrecht so als wäre das Frausein einfach eine Behinderung XD
Bevor man also eine Frauenquote einführt sollte man sich zuerst einmal dem Warum stellen:
Warum gibt es in diesem Beruf kaum Frauen und warum gibt es wenige Frauen in Führungspositionen?
Mögliche Gründe die mir hierfür einfallen sind schlichtweg:
Sie werden schwanger und haben keine Zeit um sich dementsprechend weiter zu bilden (fehlende Unterstützung der Familienpolitik)
Sie haben einfach kein Interesse an der Position oder kein fachliches Interesse
Sie haben Kinder zu versorgen und können daher nur in für ihr Zeitkontingent passenden Berufen arbeiten (somit weniger Zeit und auch eine begrenzte Berufsauswahl)
Dies außer der Schwangerschaft ist allerdings bei Männern ebenfalls vorhanden. Ebenfalls lassen sich körperliche Unterschiede ebenfalls schon aus rein wissenschaftlicher Sicht nicht leugnen.
Alles in allem: Man kann es auch übertreiben. Förderung ist gut aber bitte immer beide Seiten beachten und ausgiebig differenzieren. Frauen zu bevorzugen ist ebenfalls keine Lösung.