Beiträge von Deidre

    Klar, habe ich schon öfters gemacht und es war echt super. Gerade in einem Kostüm wo man kaum noch wiedererkennbar ist fühlt man sich überhaupt nicht wie man selbst und die Nervosität verschwindet dann langsam ganz von selbst. Wenn es ein schönes oder aufwendiges Kostüm ist musst du aber damit rechnen, dass dich viele für Bilder ansprechen, lass dich dann nicht dazu zwingen wenn du dich nicht wohlfühlst

    Amalthea Freut mich sehr, dass es dir Mut macht denn genau das war mein Ziel! Ich weiß ja selbst, dass sich nichts mit einem "es wird schon wieder" oder "lass den Kopf nicht hängen" so leicht ändert aber wenn man irgendwie noch die Kraft dazu findet weiterzumachen dann ist das schon komplett genug für den Augenblick. Viele von uns haben so unrealistisch hohe Erwartungen an sich, ich hab echt das Gefühl dass mich das damals am meisten gebremst hat. Das Gefühl, dass kein Fortschritt "gut genug" ist. Aber jeder Fortschritt ist bedeutend, sei er noch so klein


    Misa Vielen Dank! :) wünsche dir auch alles Liebe


    Tankist Du hast das total auf den Punkt gebracht, danke dafür! Das beschreibt genau das was ich meine. Selbst wenn da kaum noch ein Lebenswille vorhanden ist kann man immer versuchen an dem Gedanken festzuhalten, dass die Zukunft ungewiss ist und es sehr wahrscheinlich ist, dass einem viele Dinge entgehen werden wenn man den Schlusstrich zu früh zieht

    Hallo Deidre, danke das du deine Erfahrungen uns hier mitteilst.

    Ich habe dummerweise offen in meiner Abteilung darüber gesprochen und jetzt wollen sie mich wegen mangelnder Belastung nicht mehr haben. Das Selbstvertrauen ist eh schon auf 0 Punkt und dann sowas.

    Huhu Meera,

    sowas finde ich auch total unmöglich. Schade, dass man sich auch nicht dagegen schützen kann..man kann auf der Arbeit quasi nur das thema totschweigen es sei denn man vertraut den Kollegen. Meiner Erfahrung nach wird man nicht verteufelt wenn man es anspricht und betont, dass das Thema in der Vergangenheit liegt. Und das ist wiederrum blöd für die Leute die aktuell noch darunter leiden, dieses mangelnde Verständnis. Hatte das auch, dass ich damals dachte kein Mensch auf der Erde kann mich verstehen und das kommt genau von sowas

    Ich denke das kommt auch extrem auf die Umgebung an und wie sehr man die Menschen auch kennenlernt. Wenn man sich zB von allen entfernt aus Gründen wie soziale Phobie und Ängsten dann bekommt man es gar nicht mit wie viele anderen im realen Leben auch ähnliche Probleme hatten oder aktuell haben.


    Aber ich gebe dir Recht, dass es leider sehr oft tabuisiert wird und man vorsichtig sein muss wem man sich anvertrauen kann. Vor allem was sowas wie Arbeit angeht, da kann man immer noch nicht direkt offen sein ohne Nachteile zu erfahren

    Das war eine große Überraschung. Ich habe mir vorhin die Beiträge von damals durchgelesen und kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen mal so hoffnungslos gewesen zu sein. Ich litt sehr lange und unheimlich starken Depressionen, SVV und Suizidalität. In den letzten Jahren hat sich so viel geändert und ich hätte es niemals mitbekommen wenn ich mich damals umgebracht hätte. Ich weiß wie furchtbar schwierig es für alle Betroffenen ist sich vorzustellen, dass es irgendwann mal besser wird aber ich kann aus Erfahrung sagen: Es ist durchaus möglich und kann total unerwartet passieren. Mein Leben ist immer noch nicht perfekt aber ich gebe mir selbst nicht mehr die Schuld an den Umständen. Alles was mir als Kind wiederfahren ist war nie meine Schuld, ich konnte es nur leider nicht sehen. Es macht mich heute traurig, dass ich so lange voller Hass mir selbst gegenüber gelebt habe..dabei mache ich mir trotzdem keine Vorwürfe. Ich war krank, einsam und am Ende so wie viele andere Menschen auch.


    Ich will allen Betroffenen einfach mal von Außen Mut machen. Ich werde nicht lügen und sagen, dass das Leben perfekt wird aber es ist möglich mit seiner Erkrankung zu leben und dieses Leben auch als lebenswert zu empfinden. Klar, man wird öfter mal schlechte Tage haben und anderen erklären müssen warum diese etwas "schlimmer" sind als die von anderen Menschen aber am Ende zählt auch nur der persönliche Fortschritt, sich mit anderen zu vergleichen die im Leben nicht so viel durchmachen mussten ist der falsche Ansatz. Was die Liebe angeht habe ich selbst noch massive Probleme aber selbst daran versuche ich mit viel Geduld zu arbeiten. Man kann nicht von heute auf morgen erwarten, dass man anderen Menschen vertraut nachdem man sein ganzes Leben lang Vertrauensprobleme hatte. Genau so sieht es auch aus mit allen anderen psychischen Erkrankungen..von heute auf morgen kann man sogar mit der größten Willenstärke nichts ändern und dafür sollte man sich nicht bestrafen. Es ist ein sehr langer und auch anstrengender Prozess der auch unheimlich wehtun kann. Ich hab das Gefühl, dass man von solche positiven Erfahrungen und Ausgängen sehr selten hört, da die Betroffenen eher von der Bildfläche verschwinden und so tun als wären sie nie erkrankt gewesen.


    Was ich mit diesem Beitrag sagen möchte: Es gibt kein einheitliches Rezept für Glück oder einen Plan den man schrittweise befolgt damit es einem besser geht. Selbst Therapie kann einem nur bedingt helfen. Wichtig ist, dass man immer weiterkämpft sogar wenn es absolut aussichtslos erscheint. Irgendwann wird man es sich selbst danken, dass man nicht aufgegeben hat. Ich wünsche den Betroffenen hier alles Liebe und ich habe mir vorgenommen trotzdem hier zu bleiben um meine Erfahrungen hier und da zu teilen, zumal ich immer noch wie gesagt mit ein paar Problemchen zu ringen habe.


    Ganz liebe Grüße