Man könnte argumentieren, dass es in der Natur absolut normal ist, nach dem Prinzip "Fressen und gefressen werden" zu leben. Ein Lebewesen muss sterben, damit ein anderes weiterleben kann.
Könnte man - ist aber ein naturalistischer Fehlschluss, wie jedermann weiß, der auch nur ein Semester Philosophie studiert hat : Aus deskriptiven Aussagen folgen keine normativen. Zudem: In der Natur ist es auch "absolut normal", dass manche männliche Säugetiere die Nachkommen des Nebenbuhlers töten (etwa bei Löwen). Soll es also auch uns gestattet sein, die Kinder eines Rivalen zu töten? Sicherlich nicht. Es lassen sich leicht zig weitere Beispiele anführen, wo wir uns in unsereren ethischen Vorstellungen keineswegs nach den "Vorgaben der Natur" richten.
es ist erwiesen, dass Pflanzen, die irgendwie in Not sind, durch Parasiten oder weil sie zu wenig gegossen werden, chemische Stressreaktionen zeigen, um andere Pflanzen zu warnen.
Das ist kein Argument dafür, dass Pflanzen irgendwelche Interessen hätten. Interessen setzen ein zentrales Nervensystem voraus, weil nur mit einem solchen die Empfindung von Schmerz und Leiden möglich ist. Ferner: Mir ist noch keiner, der darauf gepocht hat, dass ja auch Pflanzen Interessen und Wünsche hätten, begegnet, der daraus die Konsequenz zog und Frutarier geworden ist. Meist dient dieses "Argument" letztlich lediglich dazu, um die eigene Ausbeutung nichtmenschlicher Tiere irgendwie rechtzufertigen.
Ferner wurde gar nicht auf meinen Punkt eingegangen, dass _selbst wenn_ Pflanzen Interessen hätten, es notwendig wäre, _zumindest_ Veganer zu werden, weil eine omnivore Ernährung über den Umweg der nichtmenschlichen Tiere viel mehr Pflanzen benötigt als eine vegane.
A Frequently Asked Question: What About Plants? - Animal Rights: The Abolitionist Approach