Beiträge von fallen

    Hallo zusammen,


    ich denke die meisten würden die Titelfrage mit Nein beantworten.
    Ich bin allerdings momentan selbst in so einer Situation und weiß nicht mehr weiter. Vielleicht kann mir ja jemand ein paar Denkanstöße geben. :traurig2:


    Ich stecke momentan in einer nicht gerade schönen On-/Off-Beziehung mit jemandem mit narzisstischen Zügen. Es geht immer nur um ihn, meine Gefühle und Emotionen zählen nicht oder werden (wenn sie denn überhaupt mal zur Sprache kommen "dürfen") lächerlich gemacht oder einfach ignoriert. Über Probleme zu reden und diese Dinge anzusprechen geht auch nicht, da er entweder komplett abblockt (mit wochen- oder sogar monatelangem Ignorieren) oder (wenn es "gut" läuft) er ehrlich sagt, dass er mit Kritik nicht umgehen kann und er es nicht erträgt das zu hören.


    Vermutlich würde mir hier jetzt jeder Recht geben, dass das keine gute Beziehung ist, vielleicht sogar schädlich. Das ist mir auch absolut bewusst. Wären "nur" die Gefühle, die ich immer noch für ihn habe, das Problem hätte ich vielleicht auch schon den Absprung geschafft.


    Was mir aber wirklich zu schaffen macht und weshalb ich keinen Schlussstrich ziehen kann:
    In den guten Phasen geht es bin ich wirklich glücklich. Und ich dachte vor dieser Beziehung nicht, dass das für mich möglich ist. Mein gesamtes Leben davor war eine einzige Abwärtsspirale. Schwer depressiv mit fast permanenten Suizidgedanken (und auch einigen Versuchen), immer wieder Panikattacken und/oder Derealisation im Alltag, fast jede Nacht Albträume weswegen ich mit den Jahren auch immer weniger geschlafen habe und immer weiter eskalierende Selbstverletzung.
    Wenn es gut läuft, ist aber fast alles davon verschwunden. Keine Selbstverletzung mehr, keine Suizidgedanken, kaum noch Panikattacken, kaum noch Albträume, nur noch sehr selten Derealisation/Depersonalisation. Es fühlt sich wie ein "normales" Leben an.
    Deswegen habe ich auch nicht das Gefühl, dass es mir in den schlechten Phasen der Beziehung schlechter geht als vor der Beziehung oder eben nach einer Trennung. Wenn ich diese Beziehung beende stürze ich wieder ab. Und nicht nur kurzfristig, bis der Trennungsschmerz vorbei ist. Sondern dauerhaft. Und ich will nicht, dass das wieder meine Zukunft ist. Deswegen ertrage ich diese beschissene Beziehung, in der die schlechten Phasen immer mehr überwiegen, weil es mir immer noch als bessere Option erscheint.


    Man mag jetzt vielleicht argumentieren, dass ich ja wieder eine Beziehung finden könnte, die mich glücklich macht und eine Trennung dann sozusagen die Chance auf Besserung wäre. Aber das wäre ja nur eine kleine Chance, keine Sicherheit. Und selbst wenn es passieren würde, es kann dauern. Und ob ich diese Zeit überstehen würde? Ich bezweifle es. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach...

    Was will ich eigentlich?
    Momentan will ich mich einfach nur zurückziehen und niemanden mehr sehen.
    Aber ich weiß doch, dass es kontraproduktiv ist. Zumal die Verabredung doch schon seit Wochen steht.
    Trotzdem fühlt es sich so falsch an....Ich will zuhause bleiben.

    Ich habe es am Wochenende zum ersten Mal geschafft den Teufelskreis zu durchbrechen und nach Hilfe zu fragen oder sie zumindest anzunehmen. Ich bin stolz auf mich. Er tut mir wirklich gut.