Beiträge von Melankomisch

    Das könnte ich mir gut vorstellen, danke. Aber es fühlt sich einfach trotzdem noch etwas nach Liebeskummer an, als ob wir erst schluss gemacht hätten. Dabei will ich ja gar nicht mehr zurück.


    Das mit Weihnachten ist mir leider wohl bekannt, tut mir leid für dich. Aber ja, man darf traurig sein, ich denke, für sowas muss man sich nicht rechtfertigen.


    Nur bleibt immer in meinem Hinterkopf, dass ich mich nicht so fühlen darf. Immerhin bin ich doch vergeben. und das super glücklich. Oder?

    Guten Tag,


    vor zwei Jahren, kurz nachdem eine mir nahestehende Person verstorben ist, war ich auf einen 18. Geburtstag eingeladen. War eine gute Abwechslung. Und mich sprach jemand an, es funkte sofort. Auch wenn wir sehr unterschiedlich waren, die Chemie war da.
    Dadurch, dass ich Borderliner bin, mir sowieso schwer mit Beziehungen tu und dann parallel auch noch diese wahnsinnige Krise hatte, war diese Beziehung wohl sehr instabil. Er half mir sehr, wieder etwas Freude zu empfinden und das alles zu überbrücken. Aber ich tat ihm oft weh. Sehr oft. Ich war etwas bindungsphobisch und sehr verliebt. Habe es wohl auch überstürzt. So verlief das in den Sand und mir war klar, wir waren zu unterschiedlich.


    Nun, diese Jahr wurde der 20. Geburtstag. Ich schrieb ihn vorher an, meinte nur, dass es mir leid tut wie das damals lief und dass ich gerne einfach einen entspannten Abend haben würde, ohne dass es komisch wird. Er meinte, es sei kein Problem - immerhin war es ja schon 2 Jahre her.


    Dann schrieb er mich an, auf der Party, er saß eigentlich nur am anderen Ende des Raumes. Seine Freunde hätten ihn angeblich dazu gedrängt nochmal mit mir zu reden. Gesagt, getan.
    Wir sprachen uns aus, er meinte, ich solle mir keinen Kopf machen, ich meinte, das würde ich so oder so tun. Ich habe mich damals wirklich sehr sehr daneben benommen. Er sagte dann noch, er habe wieder eine Freundin und sie kamen sich nur nahe wegen der Sache mit mir damals. Ich entgegnete nur, dass ich auch wieder in einer Beziehung sei. Die Stimmung im Gespräch bis dahin war wesentlich entspannter und weniger komisch, als man sich das vorstellt.
    Er strahlte dann plötzlich und hatte ein breites Grinsen auf den Lippen, als er mir sagte, dass sie schwanger sei. Er würde nun Vater werden.


    Ohne etwas schön reden zu wollen, das erste Gefühl das ich hatte war einfach nur Freude. Wirkliche, tiefe Freude. Er hatte es verdient und er war so froh darüber. Er war auch so ein Papa-Mensch. Ein junger Papa-Mensch. Nicht so wie ich. Ich bin eher so eine alte, wenn-überhaupt-Mama-Person. Es war einfach nur schön zu wissen, dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss. Dass es ihm so viel besser geht. Er ist ja auch so eine wahnsinnig liebe Person.


    Das hielt auch so an, bis ich wieder alleine war. Es überkamen mich negative Emotionen und ich weiß noch immer nicht ganz woher. Wohl Neid? Ich weiß aber gar nicht wieso. Klar, sein Leben läuft gerade perfekt und bei mir geht es auch noch nach Jahren drunter und drüber. Aber ich möchte ja auch jetzt noch kein Kind. Oder mich "nieder lassen". Ich weiß einfach nicht, was los ist. :Halloweenwondering:


    Heute war ich den ganzen Tag deprimiert, ich musste ständig weinen. Und ich weiß nicht wieso. Ich möchte das ja nicht, was er hat, jetzt nicht. Aber irgendwie schon.


    Ich frage mich einfach nur, was mit mir los ist. Es ist so seltsam, plötzlich erwachsen zu werden.
    Ist das normal? Kann mir jemand erklären, was mit mir los ist? Bin ich über ihn nicht hinweg? Dabei ist meine derzeitige Beziehung eigentlich perfekt. Es läuft so gut wie noch nie. Obwohl sowas mit mir ja nicht leicht ist.
    Ich verstehe es einfach nicht


    Hat jemand Rat? Ich weiß auch nicht, ob ich mit meinem Partner darüber reden möchte.
    Danke für eure offene Ohren.


    Liebst,
    Melankomisch

    Ich bin super stolz darauf, dass ich endlich - trotz der Angst - meine Psychiaterin angerufen habe und einen Termin vereinbaren konnte. Das habe ich viel zu lange mit mir herumgeschleppt, dabei war die große Angst mal wieder unbegründet.