Beiträge von nyx

    Hallo ihr Menschen, die mich vielleicht verstehen können,


    leider habe ich ein Problem in der Beziehung die ich grade habe. Ich bin mit meinem Freund jetzt über ein Jahr zusammen. Da Corona war und wir so beide nicht darauf angewiesen waren in unseren Heimatstädten zu sein, haben wir eigentlich das gesamte Jahr zusammen gewohnt. Ich liebe ihn unglaublich und er liebt mich auch sehr. Natürlich gab es zwischendurch, durch meine psychischen Probleme (chronifizierte starke Depressionen, ab und zu psychotische Schübe, Verlustängste und Dissoziationen) immermal wieder Stress, aber meistens sind wir wunderbar damit umgegangen. Seit ich mit ihm zusammen bin, brauche ich keine Notfallmedikamente mehr, da er es immer wieder schafft mich zu beruhigen. Mir geht es wenn ich bei ihm bin so gut wie sehr sehr lange nicht mehr in meinem Leben.


    Man sieht vllt schon was die Schattenseite des ganzen ist: ich bin mit der Zeit wirklich Abhängig von ihm geworden. Wenn ich mal ein Wochenende oder eine ganze Woche weg bin kommen die Depressionen schleichend zurück, ich muss wieder Schlaftabletten nehmen und das steigert sich immer weiter je ungewisser es ist, wann wir uns wiedersehen. Bisher war das kaum ein Problem. Die meiste Zeit waren wir eh beieinander. Nur hat er jetzt vor einem Monat ein super Jobangebot bekommen. Es sollte nur was kurzfristiges sein, dafür musste er aber wieder zu seinen Eltern ziehen und ich hab ich nur einmal in der Woche treffen können. Das war irgendwie auch noch ok. Nicht leicht für mich aber ich bin damit klargekommen.


    Jetzt musste ich für mein Studium wieder in die andere Ecke des Landes ziehen. Eigentlich wollte er am Montag hinterherkommen, aber sein Jobangebot wurde verlängert. Er bekommt da so lange er will jetzt echt unglaublich guten Lohn für kaum Arbeit. Ich kann hier nicht weg. Wir sehen uns also nicht mehr bis er seine Arbeit beendet und niemand weiß wann das ist - vllt eine Woche- vllt drei Monate. Von Tag zu Tag geht es mir schlechter. Mein Leben besteht nur noch aus Weinen, Essen und Schlafen und ab und an Suizidgedanken. Er weiß dass es mir durch die Situation nicht gut geht, aber nicht annähernd wie schlimm es ist. Er würde sofort den Job kündigen und herkommen um mir zu helfen wenn er es wüsste. Aber ich will das nicht. Es geht zum einen wirklich um viel viel Geld welches er durch mich verlieren würde (ich würde mich nur Schuldig fühlen) zum anderen will ich meiner Abhängigkeit irgendwie auch nicht nachgeben. Ich hasse es so abhängig zu sein. Es ist doch mein Leben. Es fühlt sich so kaputt an. Ich will das so gerne alleine schaffen. Es kann doch nicht sein, dass ich nur mit ihm lebensfähig bin.


    Ich weiß nicht was ich tun soll. Das hier zu schreiben (tut mir wirklich Leid für den langen Text) hat schon wirklich gutgetan, ich kann einfach auch mit niemandem drüber reden, außer meinem Therapeuten, aber den seh ich erst in einer Woche wieder. Falls ihr eine Idee habt, was ihr machen würdet oder schon mal in einer ähnliches Situation ward, oder einfach so was schrieben wollt, freue ich mich sehr. Ich fühle mich grade ganz schön allein. Heute abend hab ich mich mit einer Freundin verabredet. Vllt hilft das etwas.



    Eure Nyx

    Hi,


    Das Thema ist schon länger her, ich weiß, aber ich wollte hier noch kurz die Nachteilsausgleiche ansprechen. Ich studiere inzwischen im 5. Semester. Ich bin sehr froh, dass ich es durchziehe, auch wenn es nicht einfach ist. Was mir unendlich geholfen hat ist mein Nachteilsausgleich. Man muss ein Schreiben des Arztes beim Prüfungsamt abgeben, dass man eine Krankheit hat, die das Studium erheblich erschwert, und dann bekommt man gewisse Ausgleiche von der Uni. Bei mir ist das eine doppelte Anzahl an erlaubten Fehltagen und eine doppelte Bearbeitungszeit für alle Hausarbeiten. Aber man kann sich relativ individuell überlegen was man haben will.
    Einen Nachteilsausgleich zu beantragen würde ich jedem empfehlen, bevor man wegen der Krankheit das Studium aufgibt.


    Ich hoffe du bist inzwischen gut im Studium angekommen.


    nyx

    Hi, hab irgendwie auch kein Hungergefühl- das war bei mir schon immer so. Ich hab eine Zeit lang im Wohnheim gewohnt, da hab ich teilweise tagelang nichts zu mir genommen (meine Grenze liegt bei ca 7tagen, dann fängt mein Körper an zu streiken). Jetzt lebe ich in einer zweier WG und seit dem esse ich relativ regelmäßig um den äußeren Schein zu waren. Ich hab tatsächlich das Gefühl das es mir gut tut und inzwischen habe ich es mir angewöhnt drei mal am Tag zu essen. Nur wenn ich richtig miese Phasen habe esse ich entweder garnichts mehr oder fresse alles in mich rein, was sich in der Wohnung befindet. Passiert leider noch viel zu oft.