Miserabel.
Heulend sitze ich in meinem Büro und hoffe, dass es niemand betritt.
Das Telefon klingelt, ich muss mich zusammenreißen und mir nichts anmerken lassen.
Ich höre, dass ein Kunde ins Büro geschickt wird, er benötigt einen Termin, bevor ich ihm gegenübertrete wische ich die Tränen fort, atme tief durch und lege ein freundliches Lächeln auf.
Mitarbeiter wissen sicher längst bescheid auch wenn sie nichts sagen, ich versuche meine Maske zu tragen.
Ich raffte all meinen Mut und meine Kraft zusammen, suchte abermals nach Hilfe, wieder scheiterte ich.
Mir kann man nicht helfen und ich möchte nicht mehr danach suchen, ha ha... ich kann gar nicht mehr danach suchen, ich bin zu schwach und enttäuscht.
Ich habe mich aufgegeben.
Ich möchte mit niemanden mehr über mich reden oder schreiben. Ich will mich nicht mehr, zusätzlich zu dem eh vorhandenen Leid, verletzt, ignoriert, ungenügend, wertlos und zurückgelassen fühlen müssen.
Ja scheinbar bin ich ein Drecksmensch, welchen man auch wie Dreck behandeln kann.
Ein unwichtiges, hässliches, dummes Individuum, welches man so nutzt wie man es benötigt um es hinterher zu entsorgen, naja oder man stellt mich in die Ecke bis man mich gebrauchen kann um mich später dort wieder zwischenzulagern. Ich spreche mit den Winkelspinnen, erhalte nie eine Antwort.
Meine Suche nach der Hoffnung und nach dem Glück ist beendet.
Alles ging fort.
Er kommt in mein Büro "Nun steigere dich nicht wieder so sehr in deinen Mist hinein, lass es doch einfach nicht zu, du bist doch selbst Schuld, reiß dich zusammen, wir haben viel zu tun." Ja ich habe viel zu tun.
Du hast gewonnen, ich gebe mich auf, ich habe mich verloren, es ist in Ordnung.
Ich werde mich von den letzten kleinen Erinnerungen an längst vergangene wundervolle Momente bei einer Flasche Wein verabschieden. Vielleicht gelingt es mir so ein innerliches Schweigen zu erkaufen und Frieden zu finden.
Gestern Abend stand ich unter den Balken, der Zaunkönig schimpft lauthals aus seiner eigens erbauten Höhle im Richtkranz, die Drossel sieht mich mit großen kleinen Augen aus ihrem Nest heraus an und die Schwalben drehen lautlos aber wachsam ihre Kreise. Die Sonne läuft in die Gasse, in ihren Strahlen tanzt der Staub, sie wärmt mir den Rücken, es riecht nach Holz und Heu. Mein schwarzer Kater kommt hinzu, sein Fell glänzt, er streift mir um die Beine, setzt sich neben mich und sieht mit seinen gelben Augen zu mir empor.
Ich verabschiede mich bei euch.
Danke fürs Lesen.