Liebe KdN,
wie ihr wisst, habe ich eine Verlobung zmit einer Frau (mit einer BPS, ich schreibe das bewusst in Klammern, ich denke ich sollte es erwähnen, damit die Art meiner Co-Abhänigkeit erklärt ist) hinter mir. Hänge noch voll in der Co-Abhänigkeit, stehe kurz vor der Einweisung, ich warte nur noch auf ein Zimmer. Habe ansonsten Probleme bis zum geht nicht mehr. ALG II, volle Berufsunfähigkeit, das Wasser steht mir bis zum Hals. Naja, nicht ohne Grund bin ich auch hier angemeldet.
Nun habe ich vor einigen Wochen eine nette junge Frau kennen gelernt. Sie hat sich vor 3 Monaten, nach 6-jähriger Beziehung, von ihrem Freund getrennt. Wir haben uns gegenseitig gestützt um unsere vergangenen Beziehungen zu bewältigen. Wir haben uns gegenseitig Kraft gegeben und uns gegenseitig "in den Arsch getreten". Alles hat eigentlich damit angefangen, das wir vereinbart hatten ein Stück auf dem Weg unseres Lebens gemeinsam zu gehen. Den Weg unsere Beziehung zu verarbeiten.
Wir waren von Anfang an sehr vertraut. Inzwischen telefonieren wir täglich mindestens 3-4 Stunden.
In den letzten Tagen stelle ich jedoch eine Tendenz in den Gesprächen fest, die weit über "Wir gehen Stück gemeinsam" hinaus geht. Nicht nur in den Gesprächen, sondern auch in mir.
Es ist faszinierenden. Unsere Interessen, die Vorstellungen über den "idealen" Partner, die Art wie wir uns verstehen, wir sind quasi voll "auf der selben Wellenlänge". Wie gesucht und gefunden. Teilweise schon unheimlich.
Ich bin total hin und her gerissen. Kann meine Gefühle nicht einordnen. Totales Chaos.
Es tut uns beiden gut miteinander zu sprechen. Ich stelle mir aber trotzdem ernsthaft die Frage, ob ich den Kontakt nicht besser einstelle. Auf der einen Seite vermeide ich so auf jeden Fall das Risiko in die nächste emotionale Katastrophe zu stürzen, auf der anderen Seite könnte ich mir aber auch die Chance auf etwas Gutes verbauen.
Ich möchte Sie aber auch nicht als zukünftige Gesprächspartnerin verlieren.
Kopf oder Herz?