Beiträge von Wanderer+.+

    Enttäuscht,
    habe Freunden mehrmals angeboten, ihnen bei einer Arbeit zu helfen, die sie alleine schwer schaffen, bzw. es dann ziemlich lange dauert bis sie fertig sind und wieder eine Absage erhalten.
    Jetzt mag ich mich nicht mehr anbieten......



    Wirklich einer der bewegendsten Filme, den ich je gesehen habe.
    Eigentlich müsste man sich den in regelmäßigen Abständen ansehen, weil man selbst immer mal wieder in alte Denkmuster verfällt.
    Eine der gezeigten Szene habe ich auch irgendwie in ähnlicher Weise miterlebt.
    Als ich z.B. früher mit meiner sechzehnjährigen, krebskranken und dadurch gehbehinderten Tochter Hand in Hand, Arm in Arm durch die Stadt ging wurde ich von manchen angeglotzt wie ein alter geiler Bock, der gerade ein armes kleines Schulmädchen verführt hat oder es noch vor hat.
    Aber jeder ist mit Vorurteilen behaftet, sie ab und zu zu hinterfragen ist dringend nötig, der Film ist das Beste, was mir zu diesem Thema untergekommen ist, danke dafür....

    Den Sinn des Lebens, ja, es gab Zeiten, da meinte ich ihn ansatzweise gefunden zu haben. Frau, Kinder, ein kleines Häuschen in der Natur.... einigermaßen glücklich sein, schöner Beruf, Geld nach Hause tragen, damit es der Familie gut geht, es reicht für ein angenehmes Leben ohne großen Luxus und Protz. Ein Mensch zu sein, der versucht niemanden weh zu tun, ja, auch an den man sich nach seinem Tod noch gerne erinnert, auch wenn das ein wenig eitel ist.
    Ein Leben mit möglichst wenig Streit und der Abwesenheit von Katastrophen, das hätte mir zum Glücklichsein und auch zur Beantwortung der Sinnfrage ausgereicht. Die anerzogenen Gläubigkeit an einen Gott, den ich damals nie hinterfragt habe, war noch einen gewisse Sicherheit, für ein Weiterleben nach dem Tod. Also, warum sich mehr Gedanken machen als nötig?
    Ich denke, wenn das Leben einigermaßen rund läuft, reicht das meistens aus, um einen Sinn für sich zu finden und mehr braucht es auch nicht.


    Natürlich war mir auch damals schon klar, dass es vielleicht einen höheren Sinn geben könnte als Familie, Fortpflanzung und ein einigermaßen sorgenfreies Leben, aber mein Leben war sinngebend und darauf kommt es an. Nicht jeder muss zum Philosophen werden um zu Leben.....
    Wenn diese kleine Welt dann nach und nach zusammen bricht, stellt sich die Sinnfrage wieder neu und zwar geballt und drängend wie nie.
    Familie und Gott sind weg, übrig geblieben bin ich, mit vielen Fragezeichen im Kopf.......


    Meine derzeitige Deutung: es gibt keinen Sinn, es ist einfach Leben, das entstanden ist.
    Mach was draus wenn du kannst, wenn du denkst, du kannst es nicht, versuch es wenigsten und nicht nur einmal, sonst hast du schon verloren.......und verlass dich nicht auf ein besseres Leben nach dem Tod, sondern versuche dieses Leben erträglich zu gestalten.

    Ich denke, was als Glaube oder Aberglaube bezeichnet wird, ist sehr abhängig vom wissenschaftlichen Fortschritt des jeweiligen Zeitalters und von der Region in der man lebt.
    Früher glaubte man z.B. an Wettergötter, heute weiß man wie ein Gewitter zustande kommt. Ob die Wissenschaft irgendwann mal alle Ereignisse bis ins letzte Detail erklären kann, wer weiß es.
    Auf jeden Fall würde das dann das Ende von Glaube und Aberglaube bedeuten.....falls man die Fakten dann nicht einfach ignoriert oder unterdrückt, wie man es schon in allen Zeitaltern getan hat.

    Sicher werden hier in den nächsten Stunden sehr viele Beiträge eingehen, die mehr zum genannten Thema beitragen werden als der meinige, denn ich muss gestehen, das ich die ganzen Dinge die hier angesprochen wurden weder verfolgt noch über ihre Zusammenhänge weiß und deswegen auch zur Lösung nicht beitragen kann.
    Was ich nur sagen will: warum sind wir denn alle hier, doch bestimmt nicht weil wir alle so perfekt sind, keine Macken haben, keine Unglücke, Missbrauch, Depressionen etc....erlebt haben.
    Wenn jemand zurückhaltend ist, dann sollte er hier das Recht dazu haben, im realen Leben haben es nachdenkliche, nicht dem Mainstream hinterher laufende Menschen doch schon schwer genug. Wenn jemand eher aufbrausend ist, kann das auch bis zu einem gewissen Maß toleriert werden, ausgeschlossen sind natürlich persönliche Beleidigungen.
    Sollte nicht gerade hier im Forum mehr Toleranz und Verständnis herrschen als da draußen, wo doch jeder hier weiß, dass keines der Mitglieder immer nur auf der Sonnenseite des Lebens saß?
    Ich fände es sehr schade, wenn dieses Forum aus persönlichen Animositäten geschlossen würde, auch wenn für mich dadurch keine Welt zusammen brechen würde, aber es wäre schade um die vielen netten Mitglieder und ihre interessanten Beiträge und Themen.

    Ich bin selbst getauft, katholisch erzogen,, Kommunion, kirchliche Trauung.
    Das sind alles Rituale, die einen gewissen Sinn haben mögen, eine Erziehung oder ein Besinnen auf ein Leben, das nach gewissen Regeln ablaufen soll, zehn Gebote, Menschlichkeit, Nächstenliebe.
    Ich glaube, man kann nach diesen Regeln auch ohne eine Religion leben, wenn man sich in keiner mehr wohl fühlt oder keine kennengelernt hat.
    Zu glauben, das eine späte Taufe, Krankensalbung oder sonst ein Ritual, aus der Not heraus geboren, aus Angst um das eigene Seelenheil, im Angesicht des Todes und der Verzweiflung durch das kommende Ende die Sünden des ganzen Lebens in Staub auflöst, setzt für mich einen ungerechten Gott voraus, der nur verzeiht, wenn man seine Anordnungen befolgt, egal ob man es zu diesem Zeitpunkt ehrlich meint oder nur aus Angst heraus handelt. Ich kann das einfach nicht glauben, das ein Gott diese kleinlichen, menschlichen Eigenschaften hat. Ich kann auch nicht glauben, das man auf Wikipedia nachlesen kann, ob eine Taufe die Sünden vergibt oder nicht.
    Nach meinem Verständnis kommt es auf das Umkehren an, auf die Einsicht, das man bewusst Fehler begangen hat, andere Menschen verletzt hat. Wenn diese Einsicht wirklich vorhanden ist und es einen Gott gibt, dann kann ich an eine Vergebung glauben, aber nicht durch das Abhandeln bloßer Riten oder der Teilnahme an einer Taufe. Alles nur meine Meinung, will hier keine religiösen Gefühle verletzen.