Beiträge von DarkStar

    Wie ein Alien.

    Ich bin auch ein Alien.


    Betrachte aber die Tatsache, dass Du mit 20 in die Transition gehen konntest als Geschenk. Ich wünschte so sehr, dass mir das auch gegönnt gewesen wäre. Ab 30 kann man das nämlich getrost vergessen und ich weiß auch nicht, warum ich mich dazu entschlossen habe. Wahrscheinlich war es der große Leidensdruck.


    Heute weiß ich, dass es in diesem Alter keinen Sinn mehr macht. Damit gibt es für mich auch gar keinen Platz in der Gesellschaft. Ich bin nirgends erwünscht oder willkommen und versuche jetzt alles Geld zusammenzukratzen, um mir die nötige OP zu ermöglichen. :greysad:

    Ich war ewig nicht hier. In den letzten Tagen habe ich immer wieder mit dem Gedanken gespielt weder etwas zu posten, um diese Leere zu füllen.


    Coronabedingt kann ich meinen Freund nicht oft sehen, vorgestern ging mein TV kaputt, dann wurde ich wegen einer Lappalie auf Facebook gesperrt - kommt wirklich perfekt wenn man die ganze Zeit wegen Lockdown allein ist und sowieso schon bis zum Hals in Depressionen steck.

    Nein. Gibt es nicht. Wir sind durch die Gesellschaft und den Staat derart fremdbestimmt, dass man von echter Freiheit nicht reden kann. In Relation zu anderen Nationen und Religionen genießen die Industriestaaten aber durchaus das Privileg von mehr Freiheit und Selbstbestimmtheit.

    Natürlich werden Menschen auf der Welt unfair behandelt, natürlich passiert viel Mist, ich hasse natürlich auch diese Ungerechtigkeit von Menschen, aber ich würde nie sagen, dass alle Menschen so sind und behandelt werden, nicht einmal der Großteil, man denkt es wäre der Großteil wenn man sich nur für das negative interessiert, wozu auch den Fokus darauf werfen was gut läuft auf dieser Welt? Ich verstehe ja was gemeint sind, aber unter Misantrophie verstehe ich nunmal den völligen Hass gegen alle Menschen (wenn man sich selbst einschließt würde ich es schon eher verstehen), selbst wenn sie völlig unschuldig sind, sonst könnte sich ja jeder als Misantroph betrachten, weil ich das schon als normal empfinde, dass der Mensch erzeugtes Leid und Schmerz hasst und ablehnt. Aber ich denke ohne das eine kann das Andere nicht existieren, wenn man nicht sieht was in den Augen desjenigen falsch und unfair ist, hat man gar keinen Sinn dafür wies richtig und fair ist, gar keine Vorstellung davon.

    Erachte ich als eine extrem kurzsichtige Einstellung. Die Ungerechtigkeit, die immer nur direkt und unmittelbar stattfindet, vermittelt einen durchaus korrekten Eindruck. Die Menschen haben es aber geradezu perfektioniert Ungerechtigkeit so zu verlagern, dass man selbst davon nicht mehr direkt betroffen ist. Das ist doch das größte Problem überhaupt.


    Isst Du Fleisch? Fährst Du ein Auto? Konsumierst Du Elektronik-Produkte oder trägst Du Kleidung? Ich kann Dir zu jedem dieser Dinge belegen, dass am Ende dieser Konsumketten jemand hängt, dessen Existenz sehr, sehr leidvoll ist. Gerade auch die Tiere, die täglich auf unseren Tellern landen. Wir verursachen damit unendlich viel Leid.


    Oder die Näherinnen, die für wenige Cents unsere Kleidung nähen. Schaue mal in die Etiketten - da kommt alles aus Entwicklungsländern, die den Menschen nur Hungerlöhne zahlen. Darum sind die Konzerne doch da. Näherinnen gäbe es auch hier bei uns. Wenn Shirts am Ende 15€ kosten, geht das nur, wenn Menschen am anderen Ende der Welt ungerecht behandelt werden.


    Ohne Schuld zu leben ist nahezu unmöglich. Jeder von uns verursacht durch seine Lebensweise Leid an anderen Stellen dieser Welt. Jeden Tag. Die Wenigsten nehmen das aber wahr. Und haben damit auch kein Bewusstsein für Ökologie. Und jetzt zeige mir mal den Menschen, der frei davon ist - der durchweg von sich behaupten kann: ich habe nie etwas Unrechtes getan.

    Ich finde die Aussage,dass Misanthropen keine guten Menschen seien nicht fair.Du urteilst da über viele Menschen deren Umstände und Vorgeschichte du nicht kennst.

    Aber genau das tun doch auch Misantrophen oder nicht?

    Nein.


    Ich zitiere mal etwas aus dem Artikel oben:

    Manchmal bin ich angeekelt von der Gier einiger Menschen, von ihrem Egoismus, ihrer Kurzsichtigkeit, ihrem Konsumwahn. Ich messe sie alle an einem Ideal, gleichzeitig wissend, dass ich exakt genauso bin - fehlerbehaftet. Deswegen hasse ich keinen Menschen, ich verabscheue aber die Abgründe der menschlichen Natur.

    Zumindest meine misanthropisch Ader kommt maßgeblich daher, dass die Menschen ja eben nicht fair und nicht gerecht sind, sondern in erster Linie im Leben egoistische Ziele verfolgen. Viele können das ja für sich wunderbar ausblenden, aber das findet ja täglich in all unseren Leben statt.


    Sobald man beispielsweise irgendwo im Supermarkt etwas kauft, kann man sich sicher sein, dass eine ganze Reihe Menschen sehr unfair dafür behandelt wurden. Ob es die Gemüsebauer in Spanien sind, die in Holzhütten schlafen oder Milchkühe, die unter Schmerzen wegen der große Euter leiden ... und das ist der Grund, warum ich die Gesellschaft und überhaupt die Art zu wirtschaften hasse.


    Und irgendwie finden es ja auch alle okay. Klar, das Leid findet woanders statt, damit wir in Saus und Braus leben. Für meine persönliche Egozentrik spielt das keine Rolle - mir gehts gut und wie es anderen geht kann mir ja egal sein. Und so denken dann viele. Leider. Und wenn etwas schlecht ist, dann das!

    Ich denke Misantrophen sind oft Menschen die sich einfach für etwas besseres halten und mit Anderen einfach nicht klar kommen, weil sie selbst sehr kompliziert sind, Es kann nicht sein, dass wirklich alle Menschen scheiße sind, oder ist es nicht viel mehr der eigene von Erfahrungen gekränkte Blickwinkel, der nicht mehr klar sieht? Ich frage mich ob da nicht bei einem selbst was gewaltig schief läuft wenn man mir jeden Tag erzählt, ich hasse den und den Menschen, der und der ist dumm und macht es falsch...
    Statt einmal überhaupt darüber nachzudenken warum Menschen tun was sie tun, gar nicht erst ins Detail gehen, versuchen es nachzuempfinden, auf dem Grund zu gehen, zu verstehen, anstatt direkt urteilen zu wollen. Nein, Misantrophen sind keine guten Menschen, da sie nicht einmal gutes erkennen können. Das sind nur Menschen die alles rot sehen, oder dessen Blick eben nur auf das negative gerichtet ist, und dieses auf alle Menschen übertragen.

    Sehr, sehr oberflächliche und kurzsichtige Sichtweise. Meinste nicht?