Beiträge von Caedys

    Ich kram diesen etwas angestaubten Thread mal wieder raus, da ich ihn eigentlich recht interessant finde.
    Wunsch und Wirklichkeit klaffen einfach stets und ständig sehr weit auseinander - so auch im beruflichen Werdegang!


    Ich wollte immer Psychologin werden (Witz komm raus!)...
    Schon mit 10 oder 11 Jahren ging das los. Fand es immer interessant wie der Mensch sich selbst auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen "ein Bein stellen" und jeder für sich mit seinem Geist andere "Realitäten" erschaffen kann. Die Breite an Erkrankungen usw. Sehr spannend! Und dann noch die Möglichkeit (so dachte ich damals im kindlichen Eifer und aller Naivität) mit "ein wenig reden und Tipps geben" den Leuten zu einem besseren Leben verhelfen zu können... kam mir sehr erstrebenswert vor!


    In der Teenie-Phase hab ich dann durch den ganzen Mist zuhause mit dem ältesten Bruder und seinen Eskapaden sehr schnell gemerkt, dass es mit dem "anderen helfen" absolut nicht so einfach funktioniert. Und auch jahrelanges Bemühen führte da auch zu gar nix...


    Nun ja... letztendlich war dann der NC für das Studium absolut nicht erreichbar. Die Wartezeiten auf einen Platz entsprechend ewig... und dann das ganze mathematische Stochastik hast du nich gesehen Zeugs im Studienplan - da war ich dann restlos abgeschreckt.
    Letztendlich bin ich dann ja nun auch selbst "auf der Couch" gelandet, anstatt selbst Psychologin geworden zu sein. Wobei man ja eh allgemeinhin immer sagt man muss einen an der Klatsche haben um den Beruf wirklich ausüben zu können ;-)


    Als es dann also eher in Richtung Ausbildung ging war ich mir so dermaßen unsicher, dass ich mich quer Beet bewarb.

    • Grafikdesignerin: Wurde natürlich nichts, weil bei allen Vorstellungsgesprächen vorausgesetzt wurde, dass man mindestens 2 große Programme schon vorher privat komplett zu bedienen erlernt hat (ist ja nicht so, dass eine Ausbildung dafür gedacht wäre, genau das zu lernen, aber nun gut...).
    • Biologisch-technische Assistentin: Biologie fand ich immer spannend. Und arbeiten im Labor, vielleicht noch in Richtung Forschung...och ja. Aber da waren dann die 9 Punkte im Leistungskurs nicht gut genug und ich wurde immer abgelehnt...
    • Gelandet bin ich dann letztendlich bei einer 0815 kaufmännischen Ausbildung... das hat mich zwar nie wirklich interessiert. Das klang aber vom Anspruch her (ohne irgendwem zu nahe treten zu wollen) "idiotensicher" - das kann ja nicht mal bei mir und all meinen Komplexen schief gehen, dachte ich. Und so war es dann auch... und seitdem dümpel ich in dem Job rum bzw. lasse mich in diesem Job in den Wahnsinn treiben!

    Grüße


    chaosbase

    Ach herrje...die Lehrer...na da gab es bei mir auch einige sehr "spezielle" Kandidaten in meinen 13. Jahren Schule.


    Schlimme Exemplare:

    • Die Klassenlehrerin 5-7 Klasse. Die mochte mich nicht. Das merkte man sehr deutlich. So bekam ich z. B. im Diktat eine Note schlechter als einige andere Mitschüler für einen Fehler, der nur mir als Fehler gewertet wurde. Die anderen hatten den Fehler auch gemacht, aber dort wurde er nicht gewertet und sie hatten daher eine Note besser. Meine Mutter hat sich damals bis zum Rektor durch geboxt um sich deswegen zu beschweren, da es auch mehrmals so abgelaufen war. Geholfen hat es aber nichts. Dann war sie noch sehr esoterisch-spirituell angehaucht und wir mussten jeden Tag 15 Min Entspannungsübungen mit irgendwelchen Kassetten / CDs über uns ergehen lassen. Vonwegen auf dem Boden liegen und Arme und Beine von sich strecken und die nette Stimme vom Tape erzählte einem dann, man sei ein Baum, mit Wurzeln tief im Erdreich und in den Ästen nisten die Vögel usw...
    • Der Mathe-Lehrer 7-10 Klasse. Er war bekennend homosexuell. An sich absolut nicht schlimm. Allerdings war er auch recht offenkundig frauenfeindlich. Ich war nie besonders gut in Mathe und durfte mir von ihm einige blöde Sprüche anhören. Aber selbst andere Mädchen, die richtig gut waren, wurden immer für dumm verkauft. Und kein Mädchen hat es jemals auf eine 1 geschafft - diese Note war den Jungs vorbehalten.
    • Der Lehrer im Deutsch-Leistungskurs 11-13 Klasse. Was für ein Idiot! Er hatte einige Jahre zuvor schon meinen kleinen Bruder unterrichtet, der eine Lese-Rechtschreibschwäche hat (wie alle männlichen Familienmitglieder bei mir). Als er meinen Nachnamen auf der Klassenliste sah, fragte er natürlich direkt nach, ob ich mit ihm verwandt sei. Und nachdem ich sagte, dass er mein kleiner Bruder ist kam mit einem kritisch-zweifelnden Blick nur der Kommentar "Und dann trauen Sie sich in den Leistungskurs Deutsch? Mutig!" ... Entsprechend zu diesem Einstand haben sich dann auch die drei Jahre im Leistungskurs gestaltet. Es war ein einziger Kampf...

    Gute Exemplare:

    • Die Englisch-Lehrerin 11-13 Klasse. Super liebe Frau, hat sich super um jeden einzelnen Schüler gekümmert und immerzu versucht, jeden zu ermutigen. Dementsprechend beliebt waren auch immer die Kurstreffen abseits vom Unterricht (die sie oft auch bei sich zuhause ausgetragen hat).
    • Der Wirtschaftslehre-Lehrer in der Berufsschule. Der konnte grandios erklären und jedes noch so langweilige Thema gut verkaufen. Da hat der Unterricht echt Spaß gemacht.

    Und ein "Sonderexemplar" war wohl der Lehrer in Geschichte in der Oberstufe. Der war...sehr speziell.
    Der Leistungsanspruch war überzogen hart. Immer gab es Quellentexte, die man zu interpretieren hatte. Der Notendurchschnitt lag eigentlich bei jeder Klausur bei 6 Punkten oder weniger...wenn mal jemand 9 Punkte schaffte, hatte man quasi schon einen Halbgott-Status inne.
    Noch härter als der Leistungsanspruch waren aber seine Sprüche. Für die war er bei der Hälfte der Klasse der King und bei der anderen Hälfte völlig unten durch.
    Wenn z. B. im Winter morgens das Fenster zum Lüften auf war und er den Raum betrat kam immer: "Seid ihr bekloppt? Bei der Kälte das Fenster auf? XY, mach sofort das scheiß Fenster zu oder du fängst dir eine!"
    Und für die Störenfriede, die lieber mit dem Sitznachbarn quatschten anstatt ihm zuzuhören gab es auch einen Standard-Spruch von ihm:
    "XY...an Ihrer Stelle würde ich jetzt mal zuhören und weniger quatschen. Es sei denn, Sie wollen als Protagonist für meinen neusten Roman herhalten...er hat den Titel "Lachen ohne Unterkiefer" / "Eine schwierige Reise - Auf Krücken durch Deutschland"."

    "It's easier to run
    replacing this pain with something numb.
    It's so much easier to go
    than face all this pain here all alone.


    Sometimes I remember the darkness of my past,
    bringing back these memories I wish I didn't have.
    Sometimes I think of letting go and never looking back,
    and never moving forward so there'd never be a past.


    If I could change, I would take back the pain, I would
    retrace every wrong move that I made, I would.
    If I could stand up and take the blame, I would
    if I could take all the shame to the grave, I would.
    If I could change, I would take back the pain, I would
    retrace every wrong move that I made, I would.
    If I could stand up and take the blame, I would,
    I would take all my shame to the grave.


    Just washing it aside,
    all of the helplessness inside,
    pretending I don't feel misplaced,
    is so much simpler than change."



    Die Nachricht erreichte mich gestern nach meiner Sitzung bei der Therapeutin. Ich war eh schon nicht gut drauf und dann auch noch das...
    Mich hat das sehr getroffen. Nicht nur, weil ich die Musik von Linkin Park schon immer sehr gern mochte.
    Für mich fühlt sich das auch jedes Mal ein stückweit wie ein "persönlicher Verlust" an, wenn ich so etwas höre.
    Irgendwo sitzen wir doch alle im selben Boot mit diesen schlimmen Gedanken- und Gefühlswelten, die einen von innen heraus verzehren.
    Und dann ist es für mich persönlich jedes Mal sehr schwer zu ertragen zu sehen, dass wieder jemand den Kampf gegen die inneren Dämonen verloren hat.
    Das rüttet auch immer gewaltig an der winzigen Hoffnung, dass man selbst irgendwann einen Weg da raus finden könnte...
    Und dann noch das Wissen darum, wie viele Kinder Chester hat, die nun ohne Vater sind...das wühlt zusätzlich auf.


    Rest in peace, Chester... hoffentlich findest du nun den Frieden, der dir im Leben offenbar verwehrt geblieben ist... :s13:

    Bei Filmen und Serien heul ich leider auch immer sehr schnell...


    Der Hobbit
    Herr der Ringe
    Alles steht Kopf
    Gladiator
    Dragonheart


    Ich musste aber z. B. bei Guardians of the Galaxy einige Tränen vergießen wegen Groot...
    Oder auch bei Deathpool wegen dem Zitat am Ende "You dont have to be a hero to get the girl - the right girl will bring out the hero in you" *schnief*

    Verzeihen viel , Vergessen nie ..

    Genau so ist das bei mir auch!


    Da bin ich wohl auch ein typisches Skorpion. Denen sagt man allgemeinhin ja gerne nach: Vergeben können sie zwar - meist auch erst nachdem sie das Gegenüber lange haben in der Luft hängen lassen - vergessen aber nicht. Und so ist das bei mir auch. Ich vergebe...aber ich vergesse nicht. Irgendwie bleiben Verletzungen dann wie eine Strichliste im Hinterkopf und wenn dann der nächste Strich dazu kommt, erinnere ich mich auch an jeden Strich, der davor schon gemacht wurde...