Beiträge von Dyssomnie

    Ich kann beide Seiten verstehen. Als Mutter würde ich auch alles für mein Kind tun. Aber als Krankenkasse kann ich natürlich auch nicht mit Geld um mich schmeißen, nur weil es sich um einen traurigen Fall handelt - einer von vielen.
    Ich frage mich nur, warum sich anscheinend alle damit abfinden, dass das so teuer ist. Natürlich kostet Forschung Geld (und Zeit) und das muss dann am Ende mit der Therapie wieder möglichst reinkommen. Aber 77.000 € pro Injektion?! Wie viele Millionen sollen da angeblich vorher "verpulvert" worden sein, damit so eine Summe gerechtfertigt ist? Bei solchen Beträgen erschließt sich mir der Sinn dahinter überhaupt nicht. Wenn eine Behandlung zu teuer ist, die Krankenkassen sich weigern (was ja kein Geheimnis ist) und die Kranken sich das nicht leisten können, kommt ja fast gar kein Geld rein - und das nützt ja wohl niemandem.


    Die Krankenkassen streichen so schon immer mehr Leistungen, so dass immer mehr aus der eigenen Tasche bezahlt werden muss. Es werden veraltete Therapien übernommen, obwohl andere schonender und manche sogar auf lange Zeit gesehen sogar günstiger sind (bestimmte Zahnfüllungen z.B.). Da ist es schwierig, zu rechtfertigen, dass für ein todkrankes Kind mehrere 100.000 € aufgewendet werden, während die vielen anderen Mitglieder mit schäbigem Scheiß abgespeist werden und unter Umständen ebenfalls leiden müssen...


    Es sind ja genügend Spenden für eine Injektion schon da. Da kann zumindest mal getestet werden, ob es anschlägt.

    ... mir wieder Vorwürfe wegen meines Studiums bzw. dessen Dauer gemacht werden.
    ... ich deswegen lüge.
    ... ich nicht weiß, ob ich doch mit der Wahrheit rausrücken soll oder ob dadurch nicht alles schlimmer wird als es jetzt schon ist.

    Ein Richter, der also bestimmt, wer der bessere Gutachter ist, so so. Dann kann demnächst ja mal ein Psychiater bestimmen, wer der bessere Richter ist. Zumal er ja sogar gesagt hat, dass der Postel nie allein Gutachten angefertigt hat, sondern immer seine Kollegen um Hilfe bat. Wie kann der dann der bessere Gutachter sein, wenn die Gutachten offensichtlich von den anderen kommen? Und der Rest ist eigentlich auch nichts gegen die Psychiatrie an sich. Es ist lustig, ja. Genauso gibt es aber auch lustige Sachen in anderen Bereichen, über die man herziehen und lachen kann. Irreführender Videotitel mit unnötiger Stimmungsmache.

    Durch so ein Gesetz würde ich mich,als Betroffener,einfach diskriminiert fühlen.

    Nicht nur das. Als Betroffener wird man sich wohl noch weniger Hilfe holen aus Angst, registriert zu werden.


    Es ist auch nicht richtig so ein Gesetz nur innerhalb der Politik und mit Ärzte zu besprechen und zu beschließen,ohne das die Leute hinzugezogen werden die am Ende wirklich von betroffen sind.

    Gut, das ist so nicht möglich. Es kann halt nicht jeder "Hanswurst" hinzugezogen werden, der dann seinen Senf dazugibt. Dafür gibt es ja die Politiker. Was man aber verlangen kann, ist ein bisschen Empathie. Vielleicht auch ein wenig mehr Voraussicht und die Sicht auf die Folgen. Wo doch Daten sowieso ein heikles Thema in Deutschland sind und wo wegen jeder öffentlichen Videoaufnahme rumgeheult wird, dass diverse Rechte verletzt werden. (Ja, ist ein anderes Thema, aber fiel mir gerade ein, weil es trotzdem irgendwie absurd wirkt.)

    Zu dem Artikel mit der Klage gegen Fixierungen ohne Richter (darauf kommt es im Übrigen an: Es wurde nicht richterlich genehmigt):
    "In anderen Ländern, zum Beispiel in Großbritannien, wird auf diese Maßnahme [die Fixierung] schließlich verzichtet."


    Klingt erst mal total toll, verschwiegen wird aber, dass die Patienten stattdessen mit Medikamenten vollgepumpt/ruhiggestellt werden oder minutenlang von einem Haufen Pfleger festgehalten werden. Bestimmt toll für Leute, die missbraucht wurden oder diverse Phobien und Panikattacken haben... (Zumal es auch nicht ungewöhnlich ist, dass Leute bei so was auch ersticken können...)


    Mit Bayerns Gesetzesentwurf wurde ich heute auch schon konfrontiert. Bin auch nicht so ganz zufrieden. Der erste Teil ist wohl ganz gut, denn er betrifft den Ausbau diverser Stellen. Beim zweiten Teil macht mir vor allem diese Datenerhebung und -verbreitung Sorgen. Was geht es Polizei und andere Stellen an, ob ich krank bin und was für eine Krankheit ich habe, WENN ich NICHT straffällig geworden bin? Absolut nichts! Was nützen denen überhaupt diese Informationen? Die sind eh unterbesetzt und können sich schon kaum um ihre Arbeiten kümmern. Was sollen die also zusätzlich tun, wenn die gesagt bekommen, dass ein psychisch Kranker wieder entlassen wird? Das bringt ja noch nicht mal etwas! Weder der Kranke noch das Umfeld können so besonders geschützt werden. Aber Hauptsache, so viele Daten wie möglich abgreifen. Hoffentlich lassen es die Ärzte auf Verfahren ankommen und verweisen auf ihre Schweigepflicht. So einfach kann die nicht umgangen werden! Überhaupt der ganze Datenschutz.


    Wenn ein Straftäter psychisch krank ist, kann ich diverse Verfahrensweisen verstehen. Da ist eine Gefahr da und auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass diese (wieder) eintritt. Aber plötzlich die Grenzen zwischen der "normalen" Psychiatrie und der forensischen derart zu vermischen oder gar zu entfernen, finde ich jetzt nicht so prickelnd. Die Unterschiede sind größer als die Gemeinsamkeiten. (Wobei es an sich normal ist, auf andere Gesetze zu verweisen. So kann es auch in Ordnung sein, auf den Maßregelvollzug zu verweisen, wenn es um irgendwelche Sachen wie örtliche und sachliche Zuständigkeiten der Gerichte oder dem Richtervorbehalt geht etc. Aber dazu wurde noch nichts Konkretes gesagt, daher will ich das erst mal nicht beurteilen...)


    Wie in grauer Vorzeit wo man die Leprakranken aus der Stadt verbannt hat,damit sich niemand ansteckt.

    Wobei man das noch irgendwie verstehen kann. Man konnte nichts gegen die Krankheit tun, also verhinderte man zumindest deren Ausbreitung durch eine Art Quarantäne, was heute ja auch noch gemacht wird. Bei ansteckenden Krankheiten ist das ja wenigstens sinnvoll...

    ... schon zum dritten Mal Nachweise und Erklärungen für ein und dieselbe Sache gefordert werden. Wenn die ein Problem mit meinen Angaben haben, sollen sie endlich konkret ansprechen, was sie daran stört, aber irgendwann muss doch auch mal Schluss sein. Langsam habe ich nämlich das Gefühl, die unterstellen mir damit, dass meine Angaben falsch sind, und sie haken nun so lange nach, bis es aus ihrer Sicht stimmt. :umuffel:

    Es ist anscheinend nicht gern gesehen, bei linkspolitischen Themen aus Interesse daran nach Argumenten zu fragen oder diverse (begründete) Bedenken zu äußern - ganz zu schweigen von Gegenargumenten und Fakten, die dagegen sprechen. Dann ist die einzig richtige Antwort darauf, irgendwas hineinzuinterpretieren, was man nie gesagt hat, persönlich zu werden und die darauffolgende Reaktion als Bestätigung für die eigene Ansicht und die vorherigen Unterstellungen zu sehen. :Halloweenangry:

    Wenn ich in Gedanken an vergangene Gespräche dnke fange ich an zu artikulieren zu sprechen oder zu lachen als wäre es grade echt

    Speziell die Eigenart, ein Gespräch in Revue passieren zu lassen und sich zu überlegen, wie
    man reagieren hätte können oder sollen, bemerke ich des Öfteren bei mir selbst.

    Genau das habe ich auch. :Halloweenshocked: Ich grüble sehr viel und stelle mir vergangene Situationen vor, wie sie passiert sind und anders hätten passieren können - alles ziemlich verzweigt, weil man ja fast unendlich viele Entscheidungsmöglichkeiten bekommt, wenn man das durchspielt. Zum Teil liegt es wirklich daran, dass die Gespräche nicht gut liefen, zum Teil aber auch daran, dass mich einfach nicht loslässt, wie es anders hätte laufen können und was es gebracht hätte - auch "schlechte(re)" Entscheidungen und ihre eventuellen Auswirkungen. Dasselbe mit Situationen, die in der Zukunft passieren könnten oder auch (wahrscheinlich) niemals passieren würden.


    Wenn ich richtig drin bin, fange ich dann an, zu gestikulieren, meine Mimik anzupassen und im Flüsterton "meinen Part" des Gesprächs zu sprechen. Das ist mir dann immer peinlich, sobald ich es mitbekomme, weil ich bspw. sehr energisch bin, aber bisher war ich dabei zum Glück zu Hause und allein. :halloweenlaugh:

    Gustl Mollath war in der forensischen (!) Psychiatrie. Noch mal was ganz anderes... Aber ja, DAS (negative) Beispiel schlechthin, wie es niemals laufen sollte, egal ob "normale" oder forensische Psychiatrie. Leider ist der Fall sehr komplex und hochkompliziert, auch wenn er sehr interessant und diskussionswürdig ist. ;)

    @Saxon


    Du brauchst dich doch nicht dafür zu entschuldigen, weil du "zu spät" geantwortet hast.

    Das Leute wahrscheinlich ehr mit Beschluss eingewiesen werden,als das man sie wieder gehen lässt,liegt nicht daran weil die zuständigen Juristen und Ärzte nur das Beste für den Patienten wollen,das dient lediglich zur eigenen Absicherung.Lässt man die falsche Person doch laufen und nimmt sie sich kurz danach das Leben,oder bringt Mitmenschen in Gefahr,sind ganz schnell die Juristen angeschissen,weil sie das falsche geurteilt haben.

    Auch die Ärzte, weil sie für die Beurteilung zuständig sind und die Juristen ja entscheiden müssen, ob das Gutachten die Voraussetzungen erfüllt. Zum einen ist es gut, wenn man kontrolliert. Irgendwas muss ja schief gelaufen sein, wenn es hieß, dass alles gut war, aber dann doch nicht so war. Lag es an den falschen Beurteilungen oder war der Patient so undurchschaubar? Aber da es relativ schwer zu beweisen ist, dass man gewisse Anzeichen nicht hätte erkennen können (vor allem wenn die Familie dahintersteht und nachher noch fett klagt - also ich meine eine Familie, die sich wirklich sorgt, nicht wie in den Videos, die denjenigen loswerden wollen), entscheidet man sich lieber für Prävention, anstatt einfach mal abzuwarten und zu gucken, was passiert. Man ist halt der Ansicht, dass es weniger schlimm ist als denjenigen für immer zu verlieren - so, wie es ja eigentlich sein sollte.
    Ob die Absicherung (und eigentlich ja die Befolgung der Gesetze) wirklich der einzige Grund sind, weiß ich nicht. Warum sollten Ärzte denn nicht wirklich zum Wohle der Patienten handeln wollen? Ich denke schon, dass zumindest der gute Wille da ist, aber man ein Stück weit auch machtlos ist. Wie soll man jemandem klarmachen, dass er Hilfe braucht? Wie soll man jemanden dazu bringe, diese Hilfe anzunehmen?

    Es wäre auch wenig sinnvoll eine Person gegen deren Willen zum Psychologen zu schicken,weil vielleicht gar kein Vertrauensverhältnis zum Therapeuten aufgebaut werden kann.

    Also jemanden zum Arzt oder Therapeuten zu schicken, kann schon hilfreich sein. Mit Geschick kann man da schon Vertrauen aufbauen - dafür sind die schließlich auch ausgebildet. Die Frage ist, wie weit dieser Zwang gehen sollte. Zwangsweise hinschicken und dem Patienten sagen, er soll es sich wenigstens angucken? Warum nicht? Jemanden einsperren, um ihn vor sich selbst zu schützen oder andere? Es gibt Situationen, wo es sinnvoll erscheint. Aber das sind Einzelfallentscheidungen. Was mir auch gerade dazu einfällt: Die Gesetze sind nicht für alle Einzelfälle extra formuliert, aber doch so, dass Einzelfälle darunterpassen. Allgemein, aber doch bestimmt genug. Ist das ein Fehler? Nein. Es liegt in der Natur der Sache, dass man nicht genau sagen kann, wann man wie handeln soll. Also wird eine Vielzahl abgedeckt und am Ende entscheiden halt die zuständigen Ärzte und Richter. Aber im Umkehrschluss halten die sich wieder an die Gesetze und andere Vorschriften. Tricky.

    Mag ja sein das ein Richter nach einer Anhörung noch Schreibtischarbeit zu erledigen hat,aber mal ernsthaft,wenn er damit ein Problem hat hat er wohl den falschen Job gewählt.

    Das wollte ich damit so jetzt nicht sagen. Selbstverständlich hat sich ein Richter den falschen Job ausgesucht, wenn er keine Schreib(tisch)arbeit mag. Aber die Gerichte sind unterbesetzt und überlastet. Ich wollte damit sagen, dass diese "paar Stunden" für einen Richter ziemlich viel Zeit sind, auch wenn es erst mal unverständlich erscheint. Der macht in der Zeit nichts anderes und befasst sich intensiv nur mit diesem einen Fall. Hätte er vielleicht nicht noch einen Aktenberg abzuarbeiten, könnte er sich eventuell noch besser einlesen und mehr Details anfordern. Genauso bei den Ärzten. Es gibt einfach zu wenige. Diese chronische Unterbesetzung und Überlastung führt in einigen Berufen zu Problemen.

    Nimmt man mal jemanden der wegen Mord zu Unrecht verurteilt wurde und die Tat gar nicht begangen hat

    Oder man nimmt jemanden, der seine Strafe verbüßt hat und vielleicht sogar bereut. Selbst der wird noch gebrandmarkt. Es gibt Dinge, die einem das ganze Leben lang anhaften. Arbeitslosigkeit wird einem ja auch ewig nachgetragen... Aber das sind andere Themen. :halloweenlaugh:

    Wann hört man denn auch mal das sich z.B. ein Richter oder Staatsanwalt dafür entschuldigt,wenn die falsche Person verurteilt wurde ?

    Gibt es (wenn auch viel zu selten), geht aber oft auch einfach unter, weil es niemanden interessiert. Haftentschädigung ist auch ein nettes Thema. Nur mal kurz: Es gibt seit Jahren vermehrt Stimmen, die eine Erhöhung fordern - auch (oder vor allem?) Juristen.


    Was ja hier auch oft angesprochen wurde: Hygienische Zustände und der Umgang. Das hat so jetzt nichts mit Zwangseinweisungen zu tun, aber kann und muss trotzdem diskutiert werden. Ja, es ist grauenvoll, was in manchen Krankenhäusern (allgemein, nicht nur Psychiatrie) abgeht. So was darf eigentlich nicht sein, erst recht nicht, wenn man in einer schlechten seelischen Verfassung ist. Auch mit Zwang sollte eine gewisse Freundlichkeit oder ein gewisses Maß an Respekt (ja, schwierig bei Zwangsmaßnahmen) vorhanden sein. Eine dreckige Umgebung trägt doch sogar dazu bei, die Psyche negativ zu beeinflussen. Es wäre doch schon viel geholfen, wenn wenigstens das stimmen würde, oder? Dann wären Zwangseinweisungen - berechtigt oder nicht - doch zumindest leichter zu ertragen, denke ich. Vielleicht sollte man also eher da anpacken als bei den äußeren Umständen.

    Eine Freundin von mir war letztes Jahr auch in der Psychiatrie,erst freiwillig,dann mit Beschluss.Der Beschluss war vorerst für 4 Wochen ,danach folgte dann eine erneute Prüfung.Insgesamt saß sie dort dann fast ein halbes Jahr,davon den Großteil auf der Geschlossenen.Fremdgefährdung lag auch nicht vor,höchstens Selbstgefährdung,was sie aber auch nicht abgestritten hat.

    Dann war doch aber hier alles richtig. Bei Selbstgefährdung darf man nun mal eingewiesen werden nach den jeweiligen Gesetzen. Ja, das ist eine lange Zeit, aber wo da jetzt der Fehler sein soll, erschließt sich mir nicht. (Ob man den Grund vielleicht unsinnig findet, da es die Ansicht gibt, dass jeder mit sich machen kann, was er will, auch wenn er krank ist, hat damit erst mal nichts zu tun und ist ein anderes Thema.)


    Dass das bei dir anscheinend nicht so toll gelaufen ist und du schlechter aus der Situation raus bist als du reingekommen bist, ist echt beschissen und sehr schade. Man weiß halt leider vorher nicht, zu was diese Entscheidung führen wird. Ich denke halt, dass die meisten Ärzte und Richter wirklich nur das Beste wollen und einfach nicht ruhigen Gewissens die Patienten wieder gehen lassen können, weil sie wirklich denken, dass dann was Schlimmeres passiert, als wenn man sie für eine gewisse Zeit festhält. Oder dass sie zumindest hoffen, dass es hilft, weil es ja andere gibt, bei denen es bereits geholfen hat.


    (Die Anhörung hat vielleicht eine Stunde bei dir gedauert. Aber die richtige Arbeit für den Richter ist das Schreiben der Begründung mit den ganzen Verweisen und blabla. Das meinte ich eigentlich. :greywink: )


    Als Jurist oder Arzt nach dem Feierabend nach Hause gehen und fertig? Gerade diese beiden werden nachts aus dem Bett geklingelt, weil sie gebraucht werden, wenn jemand mal wieder mit Alkohol am Steuer erwischt wurde. :halloweenlaugh: (Aber ja, ich verstehe schon, was du meinst. Wollte nur einen dummen Witz machen.)

    und das Gefühl hat alle schauen einen an,lachen und verurteilen weil man mit Beschluss in einer Psychiatrie gewesen ist.

    Das ist eben noch ein weiteres, anderes Problem: Die Stigmatisierung. Man kann ja Menschen nicht einfach nicht in die Psychiatrie schicken, weil andere dann irgendwas Schlechtes von einem denken (könnten). An diesem Problem muss man genauso anpacken, damit man sich eben nicht mehr schämt oder dergleichen, weil man Probleme im Leben hat(te), die andere genauso haben, aber nicht zugeben oder anders damit fertig werden. Glücklicherweise scheint sich das ja immerhin ein wenig zu bessern, auch wenn es halt leider dauert. :halloweenyes:

    @Saxon


    Das zeigt sehr schön, dass es ein schwieriges Thema ist.


    Ich will dir jetzt nicht zu nahe treten, aber Menschen lügen. Es gibt nun mal Leute, die Fehler nicht zugeben wollen - nicht nur auf Seiten der Ärzte. Es gibt auch Leute, die Dinge nicht so sehen, wie andere es tun oder wie sie wirklich sind. :halloweenyes: Ebenfalls ist es natürlich, dass Menschen in manchen Situationen nicht die volle Wahrheit sagen, um sich selbst zu schützen. Selbstverständlich sind nicht alle Leute zu jeder Zeit notorische Lügner, aber die Wahrheit sagen sie halt auch nicht immer...


    Ja, ich muss zugeben, dass es durchaus denkbar ist, dass man, um andere Menschen zu schützen, Personen wegsperren möchte, aber man keine Befugnisse hat mangels Straftat etc. Das ist scheiße, aber irgendwie trotzdem menschlich, weil man den anderen helfen will. Allerdings gäbe es auch da Alternativen, die weniger aufwendig sind als eine solche Unterbringung... (Es klingt immer so einfach, aber diese Beschlüsse sind halt echt nicht bloß eine Unterschrift, sondern eine genaue Sachverhaltsprüfung mit Begründung, die Zeit und Arbeit in Anspruch nimmt - das, was Richter nicht haben. Die müssten demnach also die letzten sein, so was einfach durchzuwinken, da ein Ja mehr Arbeit bedeutet als ein Nein. :halloweenlaugh: ) Bis zur vollen Geschäftsunfähigkeit sind es noch mal ein paar weitere Schritte, was alle Beteiligten ebenfalls Zeit und Arbeit kostet - auch noch nach dem Verfahren...
    Ich kann mir vorstellen, dass durchaus versucht wird, Leute auf diese Art wegzusperren. Allerdings ist der Aufwand sehr hoch und Psychiatrien sind jetzt auch kein Hochsicherheitstrakt - und besonders lang dauert eine solche Unterbringung auch nicht, wenn es darum geht, dass andere Leute die Person ja "für immer" loswerden wollen... (Nein, ich sage nicht, dass die Zeit - je nach Bundesland können es auch mal 6 Wochen sein - nicht lang ist, sondern eben nur in Bezug auf das gewünschte Ziel.) Erfolgreich wird so was also nicht sein. Was tatsächlich einfach sein könnte, dass man zur Deeskalation, bei der man quasi den durchgedrehten Störenfried nur kurz rausholen möchte, denjenigen für eine Nacht dorthin bringt. Danach muss er von einem Richter angehört werden und kommt wieder raus, aber eventuell hat sich die Situation dann insgesamt beruhigt.


    Die Kasse würde doch auch so klingeln. Es gibt genügend Menschen, die psychiatrische Hilfe brauchen und diese auch suchen, aber monatelang auf Termine und Therapieplätze warten müssen. Wozu sich also mit Fällen beschäftigen, die eigentlich pure Zeitverschwendung sind, während man mit den "richtigen Kranken", die ja sogar freiwillig kommen, doch genauso viel Kohle machen könnte? :greywink:


    Wütend zu werden muss kein Eingeständnis sein - das weiß ich ausnahmsweise sogar aus eigener Erfahrung. :halloweengrin: Man wird auch wütend durch falsche Anschuldigungen. Und da wir leider nicht in den Arzt hineinsehen können, werden wir wohl nie erfahren, weswegen er wirklich so wütend wurde. Beides wäre jedenfalls denkbar.


    Natürlich ist es trotzdem wichtig, die Fehler zu benennen und zu analysieren, denn sie passieren. Das will ich ja gar nicht abstreiten. Nur, ob sie so gehäuft und einfach passieren, das bezweifle ich. Ja, hier und da gibt es manchmal einen Arzt, der seinen Beruf verfehlt hat, egal um welchen medizinischen Bereich es geht. Vielleicht gibt es darunter dann auch mal einen Sadisten, der gerade so innerhalb der Grenzen seine Macht auslebt. Aber jedem Arzt das zu unterstellen, ist falsch.
    Außerdem darf man nicht vergessen, dass man - egal, ob zu Unrecht oder zu Recht - wohl an keinem besonders guten Punkt im Leben stand, wenn man zwangsweise in die Psychiatrie kommt. Womöglich war man eher richtig am Ende. In so einer Situation hat man auch noch mal eine ganz andere Sichtweise auf die Dinge als ein Außenstehender. (Das ist keine Entschuldigung für Fehler, sondern eher eine Erklärung, warum manches nicht als Fehler gewertet wird, obwohl man es so sieht.)
    Patienten (und auch Ärzte) sollen auf jeden Fall auf Missstände aufmerksam machen, mitbestimmen dürfen und sagen, was schlecht war und was und wie man es verbessern könnte, aber ein Überdramatisieren und falsches Darstellen wird da eher wenig bringen...