Beiträge von Rainman

    Sensitive Menschen können Geister wahrnehmen und es könnte sein, dass Menschen mit einer großen HSP Ausprägung,
    auch gewisse Anteile von dem Sensitiven in sich haben könnten ?
    Nun gleite ich wieder, von dem eigentlichen Thema ab.

    Ja, auch da ist ähnlich wie schon oben eine klare Unterscheidung eher schwierig, obwohl man per definitionem scheinbar schon eine Abgrenzung vornehmen kann. Aber in der Praxis dürfte sich das oft eher überschneiden bzw. so sein, dass manche hochsensiblen Menschen eben auch gewisse "übersinnliche" Fähigkeiten besitzen, die über die üblichen 5 Sinne hinausgehen (also hochsensitiv sind), und manche eben nicht. Ich persönlich bin z.B. "nur" hochsensibel und hab bei mir noch nie irgendwelche zusätzlichen Sinne entdeckt oder vermutet..


    Hier z. B. eine der zahlreichen Seiten, wo das ein wenig näher beschrieben wird:


    Hochsensitivität ist ganz normal

    Hallo Rainman, da haben wir beide es wieder, dass ist alles eine sehr komplizierte und facettenreiche Angelegenheit.Ich gehe davon aus, dass die Wissenschaft und auch die Schulmedizin, bei diesen großen und sich überschneidenden, Themenkomplexen noch im Dunkeln tappen, weil das noch eine imense und intensivere, Forschung nach sich ziehen müsste.

    Na ja, das liegt zum Teil wohl auch daran, dass das Konzept HSP eigentlich noch ziemlich "neu" ist, es wurde ja erst Anfang der 90er Jahre das erste Mal offiziell von Elaine Aron erwähnt und beschrieben und ist bis heute nicht unbedingt ein Persönlichkeitstyp, der in aller Munde ist. Ich kann mich z.B. in meinen zahlreichen Therapien vor vielen Jahren erinnern, dass HSP so gut wie kaum bekannt oder von irgendeinem Psychotherapeuten oder Psychiater jemals erwähnt wurde. Meistens war ich derjenige, der das Thema zwischendurch mal eingestreut hab. Ich selbst bin auf HSP das erste Mal vor ca. 15 Jahren gestoßen. Da liegt es natürlich auf der Hand, dass es kaum Forschungsergebnisse in der Hinsicht (also über die Querverbindungen zur ADHS) gibt.


    Ich persönlich hab mich auch nie sonderlich damit befasst (also über Gemeinsamkeiten von HSP und ADHS), da ich ja zur letzteren Gruppe (mit großer Wahrscheinlichkeit) nicht gehöre. Über HSP könnte ich hingegen endlos viel schreiben, da mich das von Anfang interessiert hat und ich aus meiner eigenen Sicht "leider" ein extrem typischer Vertreter dieses Persönlichkeitstyps bin.

    Dabei streiten sich noch die Experten, ob nun das ADHS quasi die stärkste Form der Hypersensibilität ist, oder nicht ?

    Das wäre mir eher neu, zumal es in dem Bereich kaum aussagekräftige Langzeitstudien gibt (zumindest nicht in Bezug auf die "klassische" Hochsensibilität). Ich würde eher sagen, dass es zwischen HSP und ADHS gewisse Überschneidungen gibt, die in Einzelfällen eine klare Abgrenzung erschweren, also z.B. die erhöhte Stressanfälligkeit, vegetative Übererregbarkeit und emotionale/affektive Instabilität. Aber HSPs haben m.E. im Vergleich zu ADHS-Betroffenen eine deutliche höhere Fähigkeit zur Selbstregulation und Impulskontrolle, vor allem wenn sie mit sich alleine, in einer vertrauten sozialen Umgebung oder keinen externen komplexen Reizen ausgesetzt sind. Und ganz abgesehen davon ist mir nicht bekannt, dass Menschen mit ADHS grundsätzlich hochsensibel oder signifikant vulnerabler als Durchschnittsmenschen sein müssen. Ich glaube eher, dass es in solchen Fällen eben ein Zusammentreffen beider Dispositionen geben kann. Umgekehrt könnte man auch sagen, dass eine gewisse ausgeprägte Impulsivität (wie bei ADHS) bei HSPs eher untypisch ist, sondern wiederum eher als Symptom anderer Störungen auftreten kann (wie z.B. bei mir selbst auch), oder eben in Sonderformen der Hochsensibilität, also z.B. bei den extrovertierten High-Sensation Seekers.


    Das Problem bei solchen Typisierungen ist ja generell immer, dass es kaum Menschen gibt, die nur einer ganz bestimmten, isolierten Persönlichkeitsausformung, psychischen Störung oder sonstiger Abweichungen von der Norm unterliegen. Meisten treten solche Phänomene ja gehäuft bzw. in Teilaspekten vor, wie das z.B. auch bei Persönlichkeitsstörungen sehr häufig der Fall ist.

    Hallo Lestat,


    ich meine damit auch keine elitäre oder überhebliche Grundhaltung, sondern es geht schlicht und ergreifend nur darum, dass man bewusst lernt, seine "Andersartigkeit" (egal in welchem Bereich) sinnvoll zu nutzen, positiv einzuschätzen und daraus zu lernen.


    Dass dich das Verhalten vieler "gewöhnlicher" Menschen abstößt, kann ich mehr als gut nachvollziehen, ich bin da sicher noch extremer als du. Aber ich hab gelernt, dass ich mir nur selbst damit schade, wenn ich über andere Menschen urteile, sie kategorisch herabstufe und negative Emotionen auf sie projiziere. Ja, der Mensch ist in vielerlei Dingen ein unendlich dummes, egozentrisches und grausames Lebenwesen, keiner würde das mehr als ich unterschreiben!


    Aber es nützt einem halt wenig, wenn man diese Gegebenheiten in negativer Weise ständig vor sich herträgt, damit innerlich kämpft und emotional vielleicht sogar irgendwann daran zerbricht. Nur das hab ich gemeint.


    Und nur zur Info: Ich hab mich nie in meinem Leben sonderlich intelligent oder gar elitär gefühlt, ganz im Gegenteil, ich bin geradezu krankhaft selbstkritisch (eben aufgrund meiner kombinierten PS). Das sind nur Attribute, die von anderen Menschen an mich herangetragen wurden, weil sie eben auch bestimmte eigene Defizite auf mich übertragen haben.

    @Lestat


    Du bist sicher nicht der Einzige, glaub mir, im Gegenteil. Es gibt sehr viele solcher Menschen, nur erfährt man voneinander naturgemäß halt eher selten, weil viele solcher Menschen (mich eingeschlossen) es gewohnt sind, sich sozial eher zurückzuziehen und/oder eher resignativ/pragmatisch/alternativ mit der Sachlage umzugehen.


    Und beim Stichwort alternativ kann ich aus meiner Sicht nur allen Misanthropen empfehlen, sich nach und nach von der Illusion zu verabschieden, dass man das eigene Wohl oder auch nur irgendeinen Aspekt der Selbstverwirklichung von sozialen Beziehungen (also von anderen Menschen) abhängig machen könnte. Das dieser "Irrtum" naheliegend ist, versteht sich zwar von selbst, da wir alle größtenteils so erzogen, sozialisiert oder geprägt wurden.


    Aber ich für meinen Teil hab mittlerweile gelernt, dass mir niemand auf dieser Welt wirklich grundlegend bei meiner Selbstfindung helfen könnte bzw. diese signifikant erleichtern oder vorantreiben könnte. Es ist eher so, dass der Weg zur "Erleuchtung" durch gewisse soziale Rückmeldungen und soziale Gefühle etwas vielschichtiger und lebendiger wird, aber es ändert nichts daran, dass es zum allergrößten Teil der bewussten Selbstverantwortung, einer gewissen erlernbaren Autonomie und "Selbstgenügsamkeit" (nicht im narzisstischen Sinne zu verstehen) geschuldet ist, dass man auch als tendenzieller Einzelgänger langfristig ein zufriedenes und einigermaßen erfülltes Leben führen kann..


    Misanthropie sollte jedenfalls nie zum Anlass genommen werden, permanent mit negativen sozialen Gefühlen, Verbitterung und innerlichem Stillstand durchs Leben zu wandern, weil dann wird das Grundkonzept der Misanthropie (wie ich es persönlich mit meiner bescheidenen Meinung interpretieren würde) vollkommen zunichte gemacht. Nämlich an sich und das Menschsein grundlegend höhere Ansprüche zu stellen, ob nun in ethischer, intellektueller oder moralischer Hinsicht, denen man dann konsequenterweise als misanthropisch orientierter Mensch auch gerecht werden sollte..

    Nichts zu danken :-) Das erwähnte Misstrauen ist bei mir ebenfalls zusätzlich durch viele negative Erfahrungen in der Schulzeit/frühen Sozialisation noch gestiegen, da ich aufgrund meines "Andersseins", meiner Empfindsamkeit, Tiefgründigkeit und Introvertiertheit leider sehr viel Mobbing und Ausgrenzung erleben musste.
    Ich persönlich glaube bis heute, dass sich bei mir in dieser Zeit auch die maßgebliche Grundlage für meine Misanthropie entwickelt hat. Ich würde aber zusätzlich ebenfalls glauben, dass bestimmte Persönlichkeitsstörungen wie eben die ÄVPS sowie auch die zwanghafte und emotional instabile PS (von beiden sind bei mir diverse signifikante Merkmale vorhanden) indirekt dazu beitragen können, dass sich aus sozialen Ängsten, Identitätdiffusion, erlebter sozialer Ausgrenzung, affektiver/emotionaler Labilität, usw. misanthropische Gefühle entwickeln, wenn auch vermutlich nur über viele Jahre, wie es bei mir auch der Fall war.


    Tatsache ist jedoch, dass sich mein grundlegender eklatanter Mangel an Vertrauen (inkl. Urvertrauen) in Verbindung mit mangelndem Selbstwert, einer zerrissenen und ziemlich ambivalenten Identität und Selbstwahrnehmung, und natürlich all den vielen negativen Erfahrungen letztlich zu einer sozialen Grundhaltung summiert hat, die es für mich heute praktisch kaum mehr möglich macht, mit "durchschnittlichen" Menschen nähere Kontakte zu initiieren.


    Und da reden wir natürlich generell immer von fatalen Teufelskreisen, da die mangelnde soziale Erfahrung über Jahre zusätzlich dazu beiträgt, dass man im Umgang mit Menschen eher ängstlicher, misstrauischer und vorsichtiger wird. Das merke ich selbst in einem Forum wie diesem...

    Ich kann da einige deiner Worte recht gut nachvollziehen. Ich vermute bei mir selbst ebenfalls (neben anderen spezifischen Anteilen verschiedener Persönlichkeitsstörungen) ebenfalls seit vielen Jahren eine ängstlich vermeidende PS.


    Vor allem diese erwähnte innerliche Zerrissenheit und extreme Empfindsamkeit/Verletzlichkeit in Bezug auf soziale Kontakte kenne ich persönlich mehr als gut. Bei mir ist das Thema menschliche Beziehungen zwar so gut wie endgültig abgeschlossen, aber ich kann zumindest aus einigen früheren sozialen Erfahrungen berichten, dass ich immer unter dieser unerträglichen Ambivalenz, Unvorhersehbarkeit, Veränderlichkeit und all den damit verbundenen Ängsten gelitten habe.


    Ich denke mir bis heute, dass solche Menschen wie wir vielleicht grundsätzlich einfach sozial nicht "kompetent" und flexibel genug sind, um überhaupt so etwas wie soziale, partnerschaftliche Beziehungen oder auch enge Freundschaften zu leben, weil die Verlustängste und Zwänge einfach zu groß sind und sich auch kaum maßgeblich verändern lassen (hat bei mir in psychotherapeutischer Hinsicht zumindest nie funktioniert..)..


    Und wenn man in meinem speziellen Fall noch ein quasi "angeborenes" Misstrauen jedem Menschen gegenüber und meine mittlerweile (seit Jahren) ausgeprägte misantropische Grundhaltung miteinbezieht, dann scheint es wirklich offenkundig und verständlich zu sein, dass ich mit diesem Thema praktisch abgeschlossen habe (obwohl ich nach wie vor darunter leide..)..

    Bin auch ein Vertreter dieser "Gattung". Da HSPs aber erfahrungsgemäß eine in der Realität doch recht heterogene Menschengruppe bilden (auch wenn sie zu einer relativ kleinen Minderheit gehören), würde ich meinen, dass es schwierig ist, hier allgemeine Kriterien festzulegen, anhand man solche Menschen eindeutig zuordnen, unterscheiden oder erkennen könnte. Da gibt es einfach zu viele verschiedene Ausprägungen und Spielarten.


    HSPs wirken aber zumindest in einigen Fällen (auf den ersten Blick) eher zurückhaltend, vorsichtig oder zerbrechlich auf ihre Mitmenschen, da sie sich aufgrund ihrer ausgeprägten Empfindsamkeit im Zweifelsfall eher schützen und bedeckt halten, als sich in den Vordergrund zu rücken. Aber wie gesagt, im Einzelfall kann das auch ganz stark davon abweichen..es gibt ja z. B. auch den Typus der extrovertierten HSPs (oder High Sensation Seekers = HSS), die sich ganz anders verhalten, als es klischeemäßig vielleicht zu erwarten wäre..

    Hallo Team,


    ich hab heute gemerkt, nachdem das Forum wieder online ist, dass 2 private Nachrichten von letzter Woche plötzlich nicht mehr da sind, einfach verschwunden..


    Besteht eine Möglichkeit, dass diese Nachrichten noch "auftauchen" oder sind die unwiderruflich verloren?


    LG Rainman

    Macht doch in diesem Forum hier mal einen Thread speziell zu dieser Thematik auf @Cookie @Rainman

    Danke für den Vorschlag, aber ich persönlich glaube nicht, dass das in diesem Forum viel Sinn machen würde. Dafür sind einfach insgesamt zu wenig Mitglieder ständig aktiv. Da braucht es M.m. nach schon zumindest ein spezifisches Forum, wo eine gewisse Anzahl an Menschen angemeldet ist, die einen direkten Bezug zu dieser Problematik hat. Aber vielleicht sieht das ja jemand hier anders, der sich auch davon angesprochen fühlt...


    Die Frage, ob es ab einem bestimmten Alter noch Sinn macht, darüber zu spekulieren, stelle ich mir persönlich übrigens schon seit vielen Jahren nicht mehr, denn wie schon in einem anderen Beitrag von mir erwähnt, gewöhnt man sich zum Teil (und vermutlich auch zu sehr) an das Alleinesein. Das führt dann auch zwangsweise dazu (zumindest in meinem Fall), dass die "Ansprüche" irgendwann ins Unermessliche steigen bzw. man einfach zu "bequem" wird, sich noch ernsthaft mit dieser Frage zu beschäftigen. Und in meinem Fall wäre es wohl in etwa einem Lotto-Sechser gleichzusetzen, wenn jemand wie ich als hochkomplexer, vermutlich hochgradig gestörter Misanthrop, den kaum jemand versteht, noch so etwas wie eine Beziehungspartnerin finden würde..


    Aber, wer weiß, ist zumindest nicht uninteressant, darüber zu diskutieren. Werd mich in dem erwähnten Forum in den nächsten Tagen etwas umschauen..


    Die Menschen die über 25 sind und noch keine Beziehungserfahrungen haben nennen sich "Absolute Beginner" und ja sie haben ein eigenes Forum, ist ganz einfach über google aufzufinden. Muss man sich aber auch erst anmelden um vollständige Einsicht zu haben. Und ja dort gibt es auch viele die sind schon über 50 ohne je eine Beziehung oder überhaupt irgendwas intimes gehabt zu haben. Das ist alles gar nicht so selten, nur vermeiden diese Menschen es natürlich sowas öffentlich zu thematisieren.

    Interessant, ich kannte dieses Forum noch nicht. Werd mich da zumindest mal anmelden, kann ja nicht schaden...

    "Beurteilen" tu ich Menschen schon mal gar nicht, weil mir das nicht zusteht. Aber natürlich selektiere ich Menschen fein säuberlich nach meinem persönlichen Empfinden, nach meiner Beobachtung, nach Gespür und Instinkt und ähnlichen Dingen.


    Bei Online-Kontakten ist die sprachliche Ausdrucksfähigkeit das A und O für mich. Menschen, die sich kaum oder nur sehr begrenzt ausdrücken können (oder wollen), sind für mich von vorn herein völlig uninteressant. In dem Zusammenhang ist eine gewisse Offenheit bzw. Bereitschaft, sich in möglichst differenzierter Weise mitzuteilen, in etwa genau so wichtig für mich. Ich kann z. B. Leute nicht ertragen, die bei einem komplexen Sachverhalt nach wenigen Sätzen bereits stumm bleiben bzw. nicht mehr wissen, was sie sagen sollen...


    Bei persönlichen Kontakten kann ich Menschen besonders gut anhand Ihres Augenkontakts einschätzen bzw. sympathisch oder weniger sympathisch empfinden. Weiters noch nach der Art ihrer Mimik und Gestik, die ich natürlich größtenteils unbewusst ganz subjektiv für mich interpretiere und einordne..und ansonsten ebenfalls nach ihrer sprachlichen Ausdrucksfähigkeit und ihrer Interessensgebiete..


    BTW
    Weiß zufällig jemand, ob man sich wenigsten bei einer der bekannten Verkaufsplattformen im Internet, zum bekämpfen von Einsamkeit und den damit verbundenen Suizidgedanken, zu erschwinglichen Preisen, "Freunde" kaufen kann? Zumindest einen wenigstens. Allerdings müsste dieser aber schon sehr hartgesotten sein...

    Was meinst du damit? Ich verstehe das nicht ganz..inwiefern sollte man sich einen "Freund" erkaufen können? Und was verstehst du persönlich unter einem solchen Freund? Vl. kannst du mir das erläutern?