Beiträge von Meteora

    Ich schreibe alles, seit ich 12 bin, und bin wahrscheinlich besessen davon, weil es sehr viel ist: über 500 lustige Kurzgeschichten, ca. 10 ernste Kurzgeschichten, 7 Romane, 2 davon veröffentlicht, ein Tagebuch und seltener Lieder und Gedichte. Bin auch schon bei zwei Poetry Slams aufgetreten.

    Auf Platz 1 ist der 23.11.2011, als ich gekündigt wurde und fast in die Klapse gekommen wäre und viel emotionalen Missbrauch von meinen Eltern ertragen musste.
    Auf Platz 2 mein Geburtstag, weil die Glückwünsche einfach so nerven und ich dieses Jahr schon 25 werde.
    Auf Platz 3 Silvester, weil man so tun muss, als freute man sich mega auf das neue Jahr.
    Auf Platz 4 Weihnachten, weil ich da bei meiner Mutter sein muss und dasselbe gilt wie für Silvester.
    Auf Platz 5 der 04.08.2014, als ich von einer Reise wegen meines Verhaltens heimgeschickt wurde.
    Auf Platz 6 der 19.07.2013, als ich uns auf der Klassenfahrt nachts versehentlich aus dem Bungalow ausgesperrt habe, deswegen gemobbt und retraumatisiert wurde.
    Und noch viel mehr. Die Reihenfolge kann sich ändern, aber der schlimmste Tag von allen war der meiner Kündigung.

    Ich glaube weniger an Geister als an Dämonen, aber eigentlich ist ja egal, wie man sie nennt. Ich bin religiös. Wahrscheinlich habe ich deswegen schon Erfahrungen gemacht, die man Halluzinationen oder Spukphänomene nennen könnte, je nachdem, was man glauben will: Ich war allein auf der Toilette auf einer Freizeit, nachts, und da hörte ich ein lautes menschliches Atmen. Es war nicht mein eigenes, denn ich hielt die Luft an, und in den Kabinen war niemand. In die Duschen traute ich mich nicht zu schauen, aber wer wäre denn so verrückt gewesen, mir einen solchen Streich zu spielen? Wer stellt sich um elf Uhr nachts in die Dusche, um Leuten Angst zu machen?


    Das wär das eine. Ich hatte als Teenager manchmal Träume, die am selben Tag in Erfüllung gingen, aber Vorahnungen oder Déjà-Vus hatte ich als Kind sehr häufig. Das hat glücklicherweise nachgelassen, es war echt gruselig.


    Letztes Jahr habe ich eine Freundin in der Schweiz besucht, und in ihrer Wohnung spukt es. Dort hört man Schritte auf dem Gang und der Fernseher schaltet sich ohne Zutun um und aus. Das habe ich alles selbst erlebt. Ihre Tochter sagt, in ihrem Zimmer würde sie ein böser Mann streicheln, deswegen schlafen die Kinder mit ihr im Zimmer. Außerdem zeigte sie mir Videos von fliegenden Lichtkugeln. Man könnte uns jetzt für verrückt erklären, aber wir haben das wirklich erlebt! Deswegen glaube ich an Geister, ja.

    Ja, mein Glaube ist streng, aber er hatte auf mich einen positiven Effekt. Ich wollte nämlich nicht sterben, nur dass mein Leben besser wird. Und das ist es geworden.
    Gott liebt, aber er straft die Sünde,im Sinne von: Wer Juden liebt, muss den Holocaust hassen. Wer seine Sünde bereut, den nimmt er auf. Klar erscheint das grausam, aber es hat mich bisher am Leben gehalten. Ohne ein bisschen Furcht würde Moral nicht funktionieren. Tut mir leid, falls das jemanden beleidigt.

    Auf die Gefahr hin, eine Kontroverse wiederzubeleben, gebe ich mal meinen Senf dazu:
    Es ist auch hier, wie bei jeder religiösen Frage, eine Sache des Glaubens. Ich persönlich glaube daran, dass Selbstmörder in die Hölle kommen -WENN sie im Augenblick, bevor man stirbt, nicht aufrichtig bereuen. Dann glaube ich auch, dass man gerettet werden kann. Aber es steht eben geschrieben: Du sollst nicht töten. Und das gilt allgemein für alles.
    Mein Glaube hat mich bisher vom Suizid abgehalten. Ich hatte zu viel Angst vor der Hölle. Und das ist doch ein positiver Effekt, wenn er auch auf das Wohl der Psyche einen negativen Effekt hat.

    Ich wollte immer (Zitat), "dass mich die Mama nicht mehr so nervt". Und eine intakte Familie, wie so viele hier. Ich habe davon geträumt, Archäologin zu werden, aber man bekommt da schwer einen Job. Ansonsten wollte ich immer so schnell wie möglich erwachsen sein!

    Der Thread ist schon etwas älter, hat aber meiner Ansicht nach nichts an Aktualität verloren. Meine Mutter ist auch Narzisstin. Sie erfüllt jedenfalls alle Kriterien: Sie hat zwei Gesichter, kann eben noch super fröhlich sein und im selben Ton unvorhergesehene Beleidigungen von sich geben. Damit kann ich besonders schwer umgehen. Auch durfte ich nie eigene Gefühle haben, ich musste immer "funktionieren".


    Sie ist Lehrerin und war, als ich im Kindergarten war, nie auf irgendeinem Elternabend dort, weil sie Angst hatte, eine Verhaltensweise von mir könnte auf sie zurückfallen. Später ist sie zu jedem Elternabend gegangen, und danach gab es immer Schelte, weil ich mal wieder böse war. Ich habe mit meinem Verhalten gegen sie rebelliert und mich gerächt.
    Sie hat mich emotional missbraucht und so weit manipuliert, dass ich glaubte, generell an jedem Streit schuld zu sein. Aber auch so war ich ja ein schlechter Mensch, wie sie suggerierte. Sie brauchte das nicht einmal zu sagen, oft macht das am meisten aus, was nicht gesagt wird.
    Die Streits fanden meist morgens statt und dann hatte ich, solange ich in der Schule war, so ein schlechtes Gewissen, dass ich sie sofort danach auf der Arbeit anrief und mich entschuldigte.


    Außerdem gab sie mir das Gefühl, für ihre Gefühle mit verantwortlich zu sein. Das war eines der großen Themen in meiner Therapie. Ich musste immer zuhause eine Maske tragen und dafür sorgen, dass es Madame gut ging. Ich wäre gern ich selbst gewesen, aber ich war immer nur eine Erweiterung ihrer Person. Deshalb weiß ich heute nicht, wer ich eigentlich bin. Ich musste ihr Leben leben, ins Ballett gehen, weil sie das als Kind gern gemacht hätte, und Klavier lernen. Ich wollte ein FSJ machen, aber das erlaubte sie mir nicht, weil sie das damals auch nicht durfte.


    Fast kam es mir so vor, als müsste ich sie bedienen. Einmal hatte sie Müsli verschüttet und dann musste ich das aufsaugen. Ich saugte alle Spinnen ein, obwohl ich genauso große Angst vor ihnen hatte wie sie. Als sie sich am Finger geschnitten hatte, konnte sie nachts nicht schlafen, weil es so pochte, dann musste ich sie um halb zwölf noch in die Notaufnahme begleiten.
    Als sie sich den Arm gebrochen hatte, hat sie sich nicht getraut, überhaupt etwas anzufassen, nur daheim rumgehangen und ging mir auf die Nerven. Ich habe so einen Hass auf sie und ekle mich vor ihr! Aber am meisten hasse ich mich selbst, weil ich sie ja nicht hassen darf. Ich weiß nicht, ob ich ihr vergeben habe. Vielleicht, aber nicht ganz. Ein Teil von mir wird sie immer hassen.


    Ich wurde nur über meine Leistung definiert. Ich war anfangs schlecht in der Schule, und sie zwang mich jeden Tag stundenlang, mit ihr zu lernen. Eine 2,5 war schon schlecht. Erst ab der 11. Klasse durfte ich vollständig allein lernen!
    Ich war sowohl das Lieblingskind als auch der Sündenbock, denn ich bin leider Einzelkind. Daher lässt sich die Beziehung zu der, die ich nicht als meine Mutter sehe, als ambivalent beschreiben.

    Je nachdem, in welcher Stimmung ich bin, reichen Blicke, aber ich lasse mich durch vieles verunsichern, meistens weil ich etwas falsch verstehe oder mache. Dadurch verunsichere ich mich schon selbst. Aber es ist deutlich besser geworden, ich kann endlich auch positive Rückmeldung annehmen, was mich bisher immer zweifeln ließ, ob das ernst gemeint ist.

    Gelesen habe ich:
    -Der Feuerteufel
    -Friedhof der Kuscheltiere


    Und das sind meine Favoriten unter den Verfilmungen
    7. The Green Mile
    6. Es
    5. Misery
    4. Dolores
    3. Carrie
    2. Das geheime Fenster
    1. Kinder des Zorns

    Ich habe mal alle Sprüche meiner Mutter gesammelt von 2011-2017:

    • Schrecklich, schrecklich, vielleicht solltest du lernen, was du den Leuten sagst, das nennt sich Empathie.


    • Nie machst du was richtig! Alles hast du schon futsch gemacht mit deiner scheiß Gewalt
    • Für ein soziales Jahr brauchst du dich nicht zu bewerben, du bist nicht sozial.
    • Du bist das schlimmste Kind überhaupt auf der ganzen Welt
    • Mir ist es echt ganz verleidet, weil du es nicht in den Griff kriegst.
    • Immer das Geschrei, warum schreist du denn immer so, du bist unmöglich
    • Ich muss mich zu tot schämen mit so nem Kind! Dass du dir da nicht blöd vorgekommen bist, ich hab mich so geschämt
    • Es ist wirklich Hochstress und dann funktionierst du nicht und machst noch mehr Stress
    • Du bist echt das Letzte
    • Du spinnst doch
    • das war schon wieder/ du bist voll daneben
    • Das hält man nicht mehr aus, da will man nicht mehr mit dir schwätzen, wenn du so ein Theater vollführst
    • Warum kannst du das nicht einfach mal perfekt machen und richtig?
    • Manchmal muss man einfach nur funktionieren (Ich: Ich darf nicht mal Fragen stellen?) Du kommst ja mit dem Herrin Scheiß, du stellst keine produktiven Fragen (ich habe sie früher immer "Herrin" genannt)
    • (verzweifelt) Lieber Gott, hilf mir doch mit dem Kind, es wird immer schlimmer!
    • Redest einen Haufen Müll zusammen, mittlerweile mit 19 noch- schlägst mir die Türen im Haus
    • Du machst immer noch Zusatztheater- wenn man dir was will, drehst du halb rund.
    • Du musst lernen zu funktionieren.
    • Das, was du mir an den Hals wirfst und an den Hals schmeißt, das ist schon nicht mehr normal
    • Ob du je ahnen kannst, wie sehr du die Leute verletzt?
    • Ich hab versucht, es dir beizubringen, aber langsam ist es sinnlos
    • J., überleg mal, wie du dich verhältst, das ist so was von grauenvoll
    • Ich bin dir, glaube ich, scheißegal

    1. Hegel, weil ich durch ihn widersprüchliches und ambivalentes Denken verstehen und bei mir selbst akzeptieren konnte. Vor allem hat mir das Lesen seines Werks das Selbstbewusstsein gegeben, überhaupt philosophische Werke zu lesen, weil ich zuerst dachte: das ist so schwer, das verstehe ich nie. Aber ich habe jeden Satz fünfmal gelesen und dann doch etwas verstanden. Außerdem strahlt er so ein starkes Selbstbewusstsein aus, dass sich das kurzzeitig auf mich übertragen hat.


    2. Heidegger, weil ich seine Ontologie/Lehre vom Sein mag, auch wenn sie schwer zu verstehen ist. Und ich finde die Begriffe lustig, die er erfunden hat: "anwesen" (als Verb), "nichten", "Inheit"...


    3. Kierkegaard, aber den darf man sich nicht zu intensiv reinziehen, weil Existenzialismus depressiv macht. Also mich zumindest. Ich habe über ihn eine Prüfung an der Uni gemacht, er war der erste Philosoph, den ich gelesen habe. Dass Angst Existenzgrundlage des Menschen ist, hat mir zur Akzeptanz meiner eigenen Ängste weitergeholfen, v.a. da ich öfters so diffuse, frei flottierende Angst habe.
    4. Platons Seelenlehre finde ich auch interessant, oder Aristoteles' Ethik.


    ich wüsste bestimmt noch mehr, hatte aber bisher wenig Zeit zu lesen :halloweensad: Ich liebe Philosophie!