Beiträge von Gedankenspagat

    Heute ist nichts gut. Gestern auch noch nicht. Vorgestern ebenso nicht.


    Ich hab gewartet. Und herausgekommen ist nur Nichts. Zeit kann man totschlagen. Oder im Nichts verweilen. An manchen Tagen ist es beides.

    Ordnung ist ein Thema, das für mich sehr problembesetzt ist. Ich habe es irgendwie nie richtig gelernt. An sich sehne ich mich nach Ordnung und Struktur innerhalb der Wohnung und würde sie auch sehr genießen. Mehr Ordnung würde dazu führen, das ich mich wohl fühle und gleichzeitig wieder aktiver in meiner Wohnung wäre, d.h. mehr koche, Sport mache, ganz gemütlich mit Tee und Musik auf dem Sofa verweilen ... all das unterlasse ich aber, weil es meist viel zu chaotisch ist.


    Daher zwei Fragen:


    1. Momentan sieht es hier wieder furchtbar aus. Ich verzichte aus Scham auf genauere Beschreibung, aber die Grundordnung herzustellen, dauert sicher zwei bis drei Tage.
    Wie soll ich nur anfangen? Es ist sooo viel, ich kann es kaum fassen.


    2. Wie schaffe ich es, langfristig Ordnung zu halten? Ich komme mit Plänen einfach nicht zurecht ... mir selbst 10 Minuten am Tag vorzunehmen, setzt mich furchtbar unter Druck. Wenn ich aufräume, dann aus einem spontanen Impuls heraus (viel zu selten) oder weil ich dazu gezwungen bin (Besuch kommt) ...



    Bitte helft mir. Ich brauche ein wenig Motivation, um den Arsch hoch zu bekommen. In meinem Freundeskreis kann ich einfach nicht um Unterstützung bitten. :(

    Ich habe nochmals darüber nachgedacht. Es gibt durchaus Fragmente und Erinnerungsfetzen aus meiner Vergangenheit, die ich gerne verschriftlichen würde und nicht unbedingt in mein Tagebuch passen. Hierbei würde es sich jedoch mehr um eine Ansammlung aus Teilstücken meiner Vergangenheit handeln und weniger um eine zusammenhängende Lebensgeschichte.


    Es müsste vielleicht auch nochmal klar definiert werden, wofür dieser Bereich gedacht ist. Geht es um konstruktive Biographiearbeit zur Selbsthilfe/Reflexion, die für andere ebenfalls hilfreich sein kann? Ich bin mir nicht sicher, ob da mein eigenes Vorgehen so hinein passen würde.


    @Meteora du scheinst damit Erfahrung zu haben? Vielleicht magst du mal ausführen, wie du dir einen solchen Bereich konkret vorstellst oder wie du ihn bisher in den anderen Foren erlebt hast?

    Wir sind zur Freiheit verurteilt. Mit der Geburt werden wir ins Leben geworfen – ohne, dass jemals jemand nach unserem Einverständnis gefragt hätte. Und es liegt allein an uns, unserem Leben einen Entwurf, einen Sinn zu geben – als Autorinnen und Protagonistinnen unserer eigenen Lebensgeschichte. Dieses schon damals nicht unumstrittene Konzept von radikaler menschlicher Freiheit klingt heute realistischer, als noch zu Sartres Lebzeiten. Denn die Wahlmöglichkeiten eines selbstbestimmten Lebens – von der Berufswahl, dem Lebensstil, dem Beziehungsmodell bis zur Weltanschauung – sind heute freier und zahlreicher als noch in den 50er Jahren.
    Doch schon Sartre wusste: Diese Freiheit kommt zu einem hohen Preis. Sie ist schmerzhaft und anstrengend. Sie konfrontiert uns mit einer tiefen, existenziellen Angst. Denn wenn allein wir selbst dafür verantwortlich sind, eine Antwort auf die Frage nach dem guten Leben zu finden, können wir niemand anderen beschuldigen, wenn wir scheitern. Stattdessen müssen wir immerzu in dem Bewusstsein handeln, dass wir auch anders leben könnten; dass das Leben, das wir führen, nur eines von unendlich vielen möglichen ist. Die Kapitulation vor dieser Omnipräsenz der freien Wahl nennt Sartre „Mauvaise foi“ (wörtlich übersetzt etwa „schlechter Glaube“). Gemeint ist eine Flucht in die Unaufrichtigkeit: Wir reden uns ein, das Leben, das wir leben, sei notwendig. Dass wir in jener Stadt, in jenem Beruf, mit jenem Partner in jener Wohnung leben, wollen wir dann als Vorbestimmung, als das Resultat unserer Erziehung und äußerer Umstände, oder schlicht als das einzig denkbare Leben verstanden wissen. So geben wir unsere Freiheit auf, um der quälenden Frage, wer wir sind und wer wir sein wollen, zu entkommen. Doch so beängstigend der Gebrauch unserer Freiheit auch sein mag: Für Sartre ist die Mauvaise foi keine Alternative. Ein authentisches Leben kann nur führen, wer sich seiner Selbstbestimmung bewusst ist.

    Eure Gedanken dazu?


    Ist Existenzialismus für alle Menschen möglich?

    Also ich bin mir selbst nicht sicher, ob ich meine "Lebensgeschichte" niederschreiben würde ... andererseits fände ich die Geschichten anderer sehr interessant.


    Allerdings handelt es sich hierbei um einen sehr sensiblen und privaten Bereich, in welchem man wahrscheinlich sehr viel preis gibt und das birgt möglicherweise die Gefahr, das Andere Rückschlüsse auf die eigene Identität ziehen könnten. Daher halte ich es für sinnvoll, das der Bereich, ähnlich wie die Tagebücher, durch Zugangsbeschränkungen und PW Option geschützt wird.

    Ja, die Spione der Nacht ... mhmhm ... :ukicher:


    Im Ernst. Ich bin nicht lange hier, aber ich fühle mich hier sicherer als auf Facebook etc. ...


    Ich bin der Meinung, ein wenig Vertrauen gehört dazu, wenn man hier Mitglied ist. Schade, falls einige Menschen dieses Vertrauen nicht haben. Vielleicht steckt aber auch einfach nur Sorge dahinter.

    Geburtstag von Einer Freundin. Eine Einladung in die Cocktailbar. Die Vorstellung zu trinken ist bäh. Scheinbar mag ich keinen Alkohol mehr. Wie wird es wohl ablaufen? Trinke ich trotzdem mit? Oder werde ich mir ganz überraschend einen alkoholfreien Cocktail bestellen?

    *trigger*


    Ich hasse dich. Ich verachte dich, du mieses Stück ... du willst "Mama" genannt werden, aber du hast die Liebe eines Kindes nicht verdient. Du hast so hart verkackt, nicht nur dein eigenes Leben ... auch meines. Warum hast du dir keine Hilfe geholt? Warum sonst hast du nichts getan? Wie konntest du nur so versagen? Bei ihm? Bei mir? Warum hast du uns nicht abgetrieben, es hätte uns so viel erspart?
    Du willst Mitleid? Du willst meine Nähe. F ... dich. Geh weg. Lass mich in Ruhe.